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Luzifer, Teufel, Satan, Anti-Christ
#61
(24-03-2010, 23:46)Einherjer schrieb: satan is irgedwie mächtiger, ...
Bleiben wir mal beim Christentum. Dort repräsentiert die Person des Satans (lat. diabolus, der Verwirrer) das Böse. Rein statistisch gesehen, ist die Zahl der für Menschen günstigen Ereignisse im Verhältniss zu allen möglichen Ereignissen sehr klein. Es bedarf eines hohen Aufwandes an Energie, günstige Ereignisse herbei zu führen. Beispiele Konzentration beim Führen einer Maschine, Kontrollen am Flughafen, Polizeieinsätze usw.

Ist also Satan der Mächtigere?
Ich denke nein; denn er braucht einfach nichts zu tun, damit die Welt so läuft, wie sie läuft. Wenn der Mensch Gutes (zu seinen Gunsten) herbei führen will, wird er sich mächtig "ins Zeug legen müssen". Und vor allem braucht man Hinweise darauf, was wirklich "günstig" ist. Denn vieles, was individuell günstig und gut erscheint, erweist sich später als nachteilig.

Mit anderen Worten: Gott als Generalvertreter des Guten hat die schlechteren Karten auf der Hand.

(24-03-2010, 23:46)Einherjer schrieb: Ich verstehe nicht, wieso Menschen die an gott glauben immer auch angst vor dem satan haben und immer alles was zu satan gheört ausgerottet haben wollen?
Nun ja, Menschen mögen keine nachteiligen Folgen ihrer und ihrer Nachbarn Handlungsweisen, also mögen sie (insbesondere die Christen) nicht den Vertreter dieser "bösen" Nachteile.

(24-03-2010, 23:46)Einherjer schrieb: satanisten kümmern sich ein dreck um gott sondern huldigen nur ihrem meister.
sie haben auch keine angst vor gott, oder das sie von ihm gestraft werden. auch wollen sie nicht gottesgläubige abbringen...
Im Prinzip ist diese Aussage ein Bekenntnis zu einem Gott, der hier halt "Satan" heißt, nur um sich vom Christentum abzuheben oder um Christen zu ärgern. Jede mythische Person, der der Mensch (rituell) huldigt(?) ist per se deren Gott.

(24-03-2010, 23:46)Einherjer schrieb: satan nimmt ihn sicher mit offenen armen auf und entgeht so gottes strafe.
So, so? Woher weiß man das denn? Dieselbe Mär erzählt man christlichen Schäfchen mit vertauschten Rollen: Den reuigen Sünder empfängt Gott mit offenen Armen und liebendem Herzen!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
#62
(24-03-2010, 23:46)Einherjer schrieb: "indy: du sagst, dass ein mensch der in freiheit gelebt hat gegen den willen gottes von gott bestraft wird später? wieso das, satan nimmt ihn sicher mit offenen armen auf und entgeht so gottes strafe.

satan is irgedwie mächtiger, da seine anhänger nie in verlokung kommen zu gott zu wechseln.

gruss

Das ist doch die freie Wahl des Menschen, entweder mit Gott ewig zu leben oder mit Satan zu sterben.
Angst vor Strafe, kann nur haben wer Unrecht tut.
Das ist doch sogar bei unseren löcherigen Gesetzen so.

Jeder Mensch kann sich von Satan lösen. Wenn er es denn von Herzen will, kann er Gott bitten, dabei zu helfen.
Paulus war in seiner Zeit der größte Christenverfolger und wurde dann zum jemand der die ganze Welt missionierte.
#63
(25-03-2010, 09:57)Ekkard schrieb: Mit anderen Worten: Gott als Generalvertreter des Guten hat die schlechteren Karten auf der Hand.

Warum hat er die Welt so erschaffen, dass er - als GOTT - die schlechteren Karten in der Hand hat? :bduh:
#64
(24-03-2010, 18:14)petronius schrieb:
(24-03-2010, 16:19)indymaya schrieb: Angst vor "Strafe Gottes" setzt erstmal den Glauben an Gott voraus.
Gottes einzige Forderung aber ist die Nächstenliebe.
Wer also Gott die Ehre gibt und seine Mitmenschen liebt ist frei von "Angst".
Wer hasst, stiehlt, mordet, lügt u.s.w. obwohl er an Gott glaubt, hat natürlich Angst, weil er bewusst gegen Gott handelt

und "gibt Gott die Ehre" aus angst vor der ansonsten drohenden strafe...

um wieviel reifer ist doch da der nicht gläubige, der trotzdem nicht "hasst, stiehlt, mordet, lügt u.s.w." - aber aus eigener einsicht in die richtigkeit seines tuns, nicht bloß, um der strafe seines gottes zu entgehen

Und noch mehr.
Die Angst vor Gott respektive dem Teufel ist psychologisch gesehen eine ungesunde Einstellung. Hier ist Religion schädlich für das Individuum.
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
#65
(25-03-2010, 11:14)Romero schrieb:
(25-03-2010, 09:57)Ekkard schrieb: Mit anderen Worten: Gott als Generalvertreter des Guten hat die schlechteren Karten auf der Hand.

Warum hat er die Welt so erschaffen, dass er - als GOTT - die schlechteren Karten in der Hand hat? :bduh:

Das läuft auf die Frage hinaus, weshalb er überhaupt das Böse erschaffen hat?
Aber ohne Böse kein Gut und ohne Licht kein Dunkel.
Wenn wir beim Gedanken der Freiheit bleiben (und bei Gott als real existierendes Subjekt): Wäre der Mensch frei wenn ohnehin alles gut wäre? Freiheit geht doch mit Wahlmöglichkeiten und vor allem Verantwortung für mein Tun einher, oder?
Diese Fragen stellen sich auch eigentlich nur, wenn man von dem christlichen (halt allmächtigen, aktiven Gott) ausgeht.
#66
(25-03-2010, 11:14)Romero schrieb: Warum hat er die Welt so erschaffen, dass er - als GOTT - die schlechteren Karten in der Hand hat? :bduh:
Diese Frage ergibt sich, weil das Zitat aus dem Zusammenhang gerissen wurde. Religiös ausgedrückt: Gott hat eine Welt geschaffen. Der Mensch ist darin ein Bestandteil, eventuell mit einer bestimmten Aufgabe. Aber die Vorgänge darin sind nicht auf den Menschen allein zugeschnitten - vor allem nicht auf einen bestimmten Menschen. Alles andere steht weiter oben.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
#67
(25-03-2010, 11:23)humanist schrieb: Die Angst vor Gott respektive dem Teufel ist psychologisch gesehen eine ungesunde Einstellung. Hier ist Religion schädlich für das Individuum.
... sagt die Psychologie heute. Frühere Generationen waren das ganz anderer Ansicht!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
#68
Das ganze "ohne Gut gibt es keine Böse" ist doch nur philosophisches Gewäsch. Wenn Gott die Menschen nur im Guten gelassen hätte, hätten sie zwar nicht gewusst, dass es "gut" ist, aber sie hätten trotzdem in einem guten Zustand gelebt.
#69
(25-03-2010, 12:52)Romero schrieb: Das ganze "ohne Gut gibt es keine Böse" ist doch nur philosophisches Gewäsch.

Ist es das? Nach wochenlang Tütensuppe weist du ein gutes Schnitzel bestimmt auch mehr zu schätzen, als wenn du jeden Tag ein solches bekommst.
Mal im Ernst: Wir hätten doch gar nicht Augen für das Gute und Schöne der Welt wenn es das Gegenteil nicht auch gäbe.
Kategorien wie gut und böse resultieren doch nur aus ihrer Gemeinsankeit.



(25-03-2010, 12:52)Romero schrieb: Wenn Gott die Menschen nur im Guten gelassen hätte, hätten sie zwar nicht gewusst, dass es "gut" ist, aber sie hätten trotzdem in einem guten Zustand gelebt.

Schon, aber dann könnten sie auch gleich im Paradies leben. Der christliche Gott möchte aber anscheinend dass man sich erst beweisen muss. Warum auch immer.
Und ist der Mensch nicht auch freier und mündiger wenn er selbst entscheiden kann?
#70
In der Natur gibt es kein Gut und Böse. Die Begriffe dienen nur der Beschreibung durch den Menschen.
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
#71
(25-03-2010, 13:05)Gundi schrieb: Ist es das? Nach wochenlang Tütensuppe weist du ein gutes Schnitzel bestimmt auch mehr zu schätzen, als wenn du jeden Tag ein solches bekommst.
Mal im Ernst: Wir hätten doch gar nicht Augen für das Gute und Schöne der Welt wenn es das Gegenteil nicht auch gäbe.
Kategorien wie gut und böse resultieren doch nur aus ihrer Gemeinsankeit.

Aber dieses Prinzip wurde doch auch von Gott gemacht. Er hätte uns auch so schaffen können, daß wir Tütensuppe jeden Tag aufs neue geil finden. Icon_wink
#72
(25-03-2010, 13:50)humanist schrieb: In der Natur gibt es kein Gut und Böse. Die Begriffe dienen nur der Beschreibung durch den Menschen.

Und dieser (elende) Dualismus hat im Laufe der Zeit für viel Unglück gesorgt.
#73
(25-03-2010, 13:05)Gundi schrieb: Ist es das?

Aber ja, gewiss.

(25-03-2010, 13:05)Gundi schrieb: Nach wochenlang Tütensuppe weist du ein gutes Schnitzel bestimmt auch mehr zu schätzen, als wenn du jeden Tag ein solches bekommst.

Nein, warum sollte ich erst wochenlang Tütensuppe essen? Warum kann mich Gott nicht jeden Tag abwechslungsweise mit verschiedenen Köstlichkeiten Füttern? Ich habe ja nicht nur ETWAS gern, sondern viele Nahrungsmittel. Die Abwechslung ist also gewährleistet. Nach Wochen von feinen Entenbrüsten, Honigsaucen, Fruchtsalaten und Lachsbrötchen weiss ich ein Schnitzel genauso zu schätzen, wie nach Tütensuppe.


(25-03-2010, 13:05)Gundi schrieb: Mal im Ernst: Wir hätten doch gar nicht Augen für das Gute und Schöne der Welt wenn es das Gegenteil nicht auch gäbe.
Kategorien wie gut und böse resultieren doch nur aus ihrer Gemeinsankeit.

Wozu brauchen wir Augen für das Gute und Schöne? Ist doch toll, wenn es uns so gut geht, dass wir uns darum gar keine Gedanken machen.


(25-03-2010, 13:05)Gundi schrieb: Schon, aber dann könnten sie auch gleich im Paradies leben.

Bingo!

(25-03-2010, 13:05)Gundi schrieb: Der christliche Gott möchte aber anscheinend dass man sich erst beweisen muss. Warum auch immer.

Doppelbingo!

(25-03-2010, 13:05)Gundi schrieb: Und ist der Mensch nicht auch freier und mündiger wenn er selbst entscheiden kann?

Ist er das? Wenn er entscheiden kann zwischen "Entweder tust du was Gott sagt, oder du wirst in alle Ewigkeit brutale Qualen erleiden?". Da bevorzuge ich doch lieber die unfrei, unmündige Paradies-mit-Honigente - Version

Ausserdem: Warum kann ich mich im Paradies denn nicht frei entscheiden? Beispielsweise zwischen Zitronen und Schokoladeneis Icon_wink Man kann auch zwischen guten Dingen auswählen.


Melek bringt es eigentlich auf den Punkt: Gott hat es so gemacht (gemäss Gläubigen). Wieso zum Teufel lässt er uns leiden, versucht uns etc.etc.? Und wieso werden wir erpresst und mit Qualen bedroht? Eigentlich ist er der Böse Icon_wink
#74
(25-03-2010, 10:27)indymaya schrieb: Das ist doch die freie Wahl des Menschen, entweder mit Gott ewig zu leben oder mit Satan zu sterben

aber auch nur, weil du halt "leben" definierst als "bei "gott" zu kreuze kriechen". denk an ludwig thomas münchner im himmel :icon_cheesygrin:

warum soll nicht auch satan ewiges leben gewähren, so eine art antiparadies? mit fröhlichem rumhuren, völlern und gott lästern?

hätte doch was...

Zitat:Angst vor Strafe, kann nur haben wer Unrecht tut.
Das ist doch sogar bei unseren löcherigen Gesetzen so

zum xten mal: darum gehts nicht!

es geht darum, ob man die strafdrohung braucht, um ein anständiger mensch zu sein. christen deines schlags offenbar ja... so wie du tust, würdest du anscheinend mit freuden morden, rauben und vergewaltigen, wenn du nicht die strafe deines gottes zu fürchten hättest

(25-03-2010, 10:27)indymaya schrieb: Paulus war in seiner Zeit der größte Christenverfolger und wurde dann zum jemand der die ganze Welt missionierte.

der klassische wendehals ohne eigene gesinnung, der sich lieber an die spitze der bewegung setzt, die er sowieso nicht stoppen kann
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
#75
(25-03-2010, 11:29)Gundi schrieb: Das läuft auf die Frage hinaus, weshalb er überhaupt das Böse erschaffen hat?
Aber ohne Böse kein Gut und ohne Licht kein Dunkel

das eben ist mir zu simpel, und führt auf die falsche fährte

das gute" existiert ebensowenig wie "das böse". realiter ist etwas sowohl gut als auch böse, es kommt nur drauf an, für was oder wen bzw. von welchem blickwinkel aus man es betrachtet

das böse ist nicht notwendig, weil sonst das gute nicht erkenntlich wäre - nein, das böse ist schlicht die andere seite der medaille, welche von der einen warte aus betrachtet als "gut" erscheint. "gut" und "böse" sind keine intrinsischen eigenschaften, sondern nur zuschreibungen, wertungen durch den beobachter

Zitat:Wenn wir beim Gedanken der Freiheit bleiben (und bei Gott als real existierendes Subjekt): Wäre der Mensch frei wenn ohnehin alles gut wäre? Freiheit geht doch mit Wahlmöglichkeiten und vor allem Verantwortung für mein Tun einher, oder?

was ist so schlimm an der vorstellung, die wahl zwischen mehreren "guten" alternativen zu haben?

Zitat:Diese Fragen stellen sich auch eigentlich nur, wenn man von dem christlichen (halt allmächtigen, aktiven Gott) ausgeht.

sie stellen sich vor allem nur dann, wenn man denn unbedingt "das böse" braucht, um andere schlechtzureden und sich über sie zu erheben. sehr frei nach sartre (und völlig anders gemeint): das böse, das sind immer die anderen
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)


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