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Krone der Schöpfung
#31
Zur These, die Bibel beschäftige sich mit der Seinsweise des Menschen:
(29-03-2010, 13:07)petronius schrieb: falsch

die bibel befaßt sich praktisch ausschließlich mit dem menschen in seinem verhältnis zu einem schöpfer-, gesetzgeber- und richter- (straf-) gott, also einer "seinsweise", die nun wirklich nicht für alle menschen gilt oder irgendwie voraussetzung für ein soziales miteinander wäre

deine aussage über die bibel ist so, als würdest du behaupten, die betriebsanleitung für dein auto befasse sich "einfach mit nichts anderem als dem Menschen und seiner Seinsweise (z. B. sozial verbunden zu leben)". schließlich fährst du ja damit zum familienbesuch am ostersonntag...
Nun, dann setzt du zunächst einmal deine Sichtweise auf dieses Buch absolut. Ich sehe die Texte als "Parallelgeschichten zum menschlichen Leben". Insofern entspricht der Vergleich mit einer Betriebsanleitung eher einer fundamentalistischen Auffassung, einer Anleitung zur Ethik und zum Gehorsam nach altorientalischer Sitte.
Das ist mir denn doch zu platt!

(29-03-2010, 15:04)humanist schrieb: Sehe ich da den Humanismus-Gedanke durchschimmern?
In der Tat sehe ich tiefgreifende Parallelen zwischen den Grundforderungen christlicher Haltung und humanistischen Auffassungen.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#32
(29-03-2010, 20:49)Ekkard schrieb: Nun, dann setzt du zunächst einmal deine Sichtweise auf dieses Buch absolut

nein. ich referiere tatsachen so, wie sie sich mir darstellen

Zitat:Ich sehe die Texte als "Parallelgeschichten zum menschlichen Leben"

welch blumige umschreibung für die tatsache, daß es praktisch ausschließlich um das (autoritäts)verhältnis zwischen "gott" und mensch geht

Zitat:Insofern entspricht der Vergleich mit einer Betriebsanleitung eher einer fundamentalistischen Auffassung, einer Anleitung zur Ethik und zum Gehorsam nach altorientalischer Sitte.
Das ist mir denn doch zu platt!

du hast (absichtlich?) nicht verstanden, worauf ich hinauswollte. weder in der bibel noch in der betriebsanleitung geht es ausschließlich oder auch nur vordergründig um den menschen und dessen gesellschaftliches miteinander, sondern um das verhältnis, die interaktion von gott/auto mit dem menschen
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#33
konstruktive Frage:

hattet ihr die Bedeutung bei Aristoteles schon diskutiert, wenn er das erfunden hat...
wie kommt der denn dadrauf..glaubt Aristoteles an einen Schöpfergott?

Ich meinte - die Schöpfung wird geedelt durch ne Krönung...während ne Krone nach wie vor doch nur ne Krone bleibt...höchstens zur Krone des Gekrönten(z.B. des gekrönten Königs) wird ...also erfährt die Krone nur ein bisschen echte Wertsteigerung durch die Krönung..
Wirkliche Wertsteigerung durch die Krönung erfährt nur der Gekrönte (hier die Schöpfung - als der verhältnismäßig wichtigere Anteil...jetzt mal so als Relativierung) was ist schon die Krone im Vergleich zum Gekrönten, der Mensch im Vergleich zur >sogenannten Schöpfung..?

..
Wenn schon der Mensch so moralisch sozial nicht krönend ist, wie ist das dann mit seiner Denkfähigkeit und mit seiner Fähigkeit die Umwelt an seine Bedürfnisse anzupassen.
Ich mein damit ist er ja einzig in seiner Ausprägung..
Auch Tiere passen die Umwelt ihre Bedürfnissen an..bauen ein Nest, für ihre Eier und graben Höhlen usw usw..
Der Mensch hat nicht nur eine Höhle sondern Dubai-Wolkenkratzer.
Inzwischen :icon_wink:

Was ist so mit Kultur, ist das nicht wenigstens eine Krönung.
Ich mein der Pfau hat -sinnlose- Pfauenfedern und wir bauen Kultur, leben Kultur und feiern Kultur...
? Icon_lol
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#34
(30-03-2010, 11:24)miriam schrieb: konstruktive Frage:

..glaubt Aristoteles an einen Schöpfergott?

Nein!

Für Aristoteles gilt nach seinem Axiom, wonach aus Nichts nichts werden kann, dass Himmel und Materie ewig und ungeworden (ἀγἑνητος) sind.
MfG B.
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#35
ja so in der Art dachte ich auch...
nur weil Ekkard auf Wiki verweist...

Zitat:Das Entstehen der Redensart lässt sich jedoch bis zu den Scalae Naturae von Aristoteles, also auf ganz frühe Versuche, die belebte und die unbelebte Natur systematisch zu ordnen, zurückführen.

aber den Scalae Naturae von Aristoteles kennst du jetzt auch nicht oder...?

Außerdem steht bei Wiki, dass Krone der Schöpfung heute fast nur noch ironisch verwendet wird..

Klar hat der Mensch besondere Fähigkeiten..nur er kann echt die Welt auf Knopfdruck auslöschen, ich mein Aristoteles konnte ja nicht wissen, dass es dazu kommt...
?
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#36
(30-03-2010, 12:18)miriam schrieb: aber den Scalae Naturae von Aristoteles kennst du jetzt auch nicht oder...?

die scalae naturae sind der frühe versuch einer taxonomie, also einer systematischen ordnung der lebewesen (von aristoteles im wesentlichen als "rangordnung" verstanden). so wie später die heute noch geläufige systematik eines linné (aufgrund morphologischer kriterien), oder die modernen phylogenetische kladistik (welche sich auf die genetische abstammung der lebewesen bezieht)
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#37
ja und wiki sagt Aristoteles schreibt hier irgendwie von der Krone der Schöpfung..?

ich mein ja nur..
mit etwas Idealismus konnte man auch zu biblischen Zeiten (+-0) noch meinen, dass der Mensch dazu in der Lage ist die >Schöpfung zu krönen..
?
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#38
miriam schrieb:ja und wiki sagt Aristoteles schreibt hier irgendwie von der Krone der Schöpfung..?

ich mein ja nur..
mit etwas Idealismus konnte man auch zu biblischen Zeiten (+-0) noch meinen, dass der Mensch dazu in der Lage ist die >Schöpfung zu krönen..
?

Wiki schreibt so manches.

Scalae naturae ist kein Begriff, den sich Aristoteles hat einfallen lassen.

Peri ta zōa historiai (Historia animalium) heißt das Werk, mit dem Aristoteles seine Klassifizierung vornimmt. Und dort steht nichts von einer "Krone der Schöpfung".

Vielfach wird von Aristoteles der Gedanke ausgesprochen, dass die Natur - von einfachsten Lebensformen ausgehend - immer komplexere Gebilde entwickelt hat und darin in kleinen Schritten kontinuierlich voranschreitet. An oberster Stufe dieser Entwicklung stehe der Mensch.

Das Problem, das sich mit dem Begriff "Krone der Schöpfung" im Zusammenhang mit Aristoteles und griechischem Denken stellt, ist:

Der griechische Mythos kennt keine Schöpfung im Sinne einer Erschaffung des Kosmos!
MfG B.
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#39
ja ok...hab ich kein Problem mit...

aber zumindest hatten die damals noch kein Problem komplexe Lebewesen an die Spitze ihrer Entwicklungsstruktur zu setzen und obendrauf den Mensch...

ich mein eine der wichtigsten Eigenschaften des Menschen ist nun mal die Selbstüberschätzung...weil er um den Tod weiß oder so!?!..
denn wenn er an den Tod denkt braucht er erstmal gar nicht leben anfangen...also muss er sich selbst erstmal überproportional wichtig nehmen...damit er überhaupt Lust hat zum Handeln und so...
das war jetzt aber echt weise...:icon_rolleyes: oder?
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#40
(28-03-2010, 19:51)petronius schrieb: (die gedanken sind frei)

Deine Kurzkommentare ohne Aussage zum Thema nenne ich ein testimonium paupertatis. Der Mensch ist deshalb die Krone der Schöpfung,
weil Gott zu seinen, schon geschaffenen, geistigen Wesen sagt: "Lasst uns Menschen machen." Also ist die gesamte Schöpfung nur der Menschen wegen. Der Sinn der Sache ist, daß Gott Geist von seinem Geist im Menschen (Fleisch) wohnen lassen will. Nur muß der im Fleisch fertige Mensch auch geistig bereit sein Gott "auf zu nehmen".
Die Gesetze Mose waren für das "Fleisch" (das weltliche) bestimmt: Die Worte Jesu aber für den Geist (das himmlische). Liest man also die Gleichnisse Jesu "weltlich", kann man sie nicht verstehen, geistig aber versteht man sie nur, wenn man "in Jesus" darum bittet.
Jesus, ist der Messias in dem Gott "Wohnung" genommen hat,deshalb nennt er ihn Sohn. So ist Gott in Jesus und Jesus in Gott weil sein Geist ja auch Gott ist. Gottes Geist aber ist ewig unendlich, so das er auch unendlich Söhne haben kann, aber Jesus ist König aller.
Wenn nun jemand gar nicht an Gott glaubt, wie soll Gott in ihm Wohnung nehmen? Dieser Mensch sucht vergebens nach Beweisen und Fakten
weil Wissen von Gott nur der hat, der bereit ist Gott auf zu nehmen.
Ansonsten kann er in der Tat auch Affe werden.
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#41
Weil Gott sagte "Lass uns Menschen machen", soll die ganze Schöpfung nur des Menschen wegen geschaffen worden sein???

Also wenn ich meinem Kind sage "Hey, lass uns Kuchen backen", schliesst du daraus, dass ich es nur gezeugt habe, um mit ihm den vollkommenen Kuchen backen zu können, der mir dann wichtiger ist, als es selbst?
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#42
(06-04-2010, 22:13)indymaya schrieb: Der Mensch ist deshalb die Krone der Schöpfung, weil Gott zu seinen, schon geschaffenen, geistigen Wesen sagt: "Lasst uns Menschen machen." Also ist die gesamte Schöpfung nur der Menschen wegen. ...
Hallo Indymaya,
ich finde diese feinen Ziselierungen im religiösen Überbau für vollkommen nebensächlich. "Liebe deinen Nächsten, ..." ist die wesentliche Botschaft. Und nur wenn man die gesellschaftlichen Mechanismen zur sozialen Unterdrückung überwindet, ist man ein "guter Mensch" oder "eine gute Gemeinde", nicht dadurch, dass man sich um die eigene Bedeutung in der Welt feine Gedanken macht. Soviel zur "Krone der Schöpfung"!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#43
(06-04-2010, 22:13)indymaya schrieb: Deine Kurzkommentare ohne Aussage zum Thema nenne ich ein testimonium paupertatis

ein armutszeugnis ist es eher, wenn jemand, der sich mit "manamana" profiliert, meint, mir wegen "Kurzkommentaren ohne Aussage zum Thema" auf latein ans bein pinkeln zu können. mein beitrag, den du hier sehr ausschnittsweise zitiert hast, war übrigens wesentlich länger, und auch wenn du den bezug zum thema nicht erkannt haben solltest, grenzt dein vorwurf hier an zitatfälschung

Zitat:Der Mensch ist deshalb die Krone der Schöpfung, weil Gott zu seinen, schon geschaffenen, geistigen Wesen sagt: "Lasst uns Menschen machen."

geht schon weider deine fantasie mit dir durch?

oder woher nimmst du diese deine privatthese?

Zitat:Also ist die gesamte Schöpfung nur der Menschen wegen. Der Sinn der Sache ist, daß Gott Geist von seinem Geist im Menschen (Fleisch) wohnen lassen will

na, entweder hat er das mit dir nicht geschafft, oder aber meine meinung von gott war bisher viel zu wohlwollend

Zitat:Wenn nun jemand gar nicht an Gott glaubt, wie soll Gott in ihm Wohnung nehmen? Dieser Mensch sucht vergebens nach Beweisen und Fakten weil Wissen von Gott nur der hat, der bereit ist Gott auf zu nehmen.
Ansonsten kann er in der Tat auch Affe werden.

o wie praktisch. wer deinen absurden zirkelschlüssen nicht folgen mag, ist also ein affe... :bduh:
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#44
Petro bitte nicht ausfallend werden
Aut viam inveniam aut faciam
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#45
Jo, manches geht dann doch "unter die Gürtellinie"...

Sich selbst als "Krone der Schöpfung" zu sehen finde ich dennoch (und völlig unabhängig von
Glaube oder nicht-Glaube) sehr anmaßend (und die ET verneinend)...
Der Wissenschaftler denkt über seine Umwelt nach, entwirft eine Theorie die sie erklären soll, überprüft seine Theorie anhand von Experimenten an der Realität, verwirft sie wenn sie sich als falsch erweist und sucht nach einer besseren Erklärung.
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