03-07-2010, 08:56
Zurück zum Thema bitte!
Aut viam inveniam aut faciam
Hilfe! Meine Schwester ist ein fanatischer Moslem!
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28-07-2010, 16:33
Lieber Djego,
das was du mit deiner Schwester erlebst, habe ich vor 2 Jahren mit meiner besten Freundin und Geschäftspartnerin erlebt. Ich kann absolut nachfühlen in was für einem Wechselbad der Gefühle du steckst. Meine Freundin kam damals über einen Sportkurs in Kontakt mit ein paar engagierten Christinnen und befreundete sich mit ihnen. Die eine gehörte zum Hauskreis in dem ihr Vater der Vorbeter (oder wie immer sich das nennt) ist. Sie sind keiner Kirche angeschlossen, sondern kochen ihr eigenes Bibeltreues Süppchen. Dieser ziemlich Wortgewandte Mann hat ihr (und bald auch ihrem Freund) eine richtige Gehirnwäsche verpasst. Sie lernte die Bibel auswendig, säuberte ihr Haus von fragwürdigen Dingen wie z.B. CDs und DVDs wie "Der Teufel trägt Prada" oder den guten alten Metalplatten und Shirts ihres Freundes. Bei uns im Geschäft mußte ich den Dekobuddha mit nach Hause nehmen und Bilder verschwanden. Sie kapselte sich von allen ab. Am Anfang versuchte sie noch mich zu bekehren, was aber an meiner (mittelmäßigen) Bibel und Religionskenntnis scheiterte, denn sie konnte mir kein X für ein U vormachen. Bald redete sie kaum noch mit mir. Die Arbeit litt enorm und immer wieder gerieten wir aneinander. Ich war echt verzweifelt. Ich hab versucht logisch mit ihr zu reden, was aber gar nicht ging. Sie hatte nur noch Kontakt zu ihrer kleinen Bibelgemeinde und brach sogar den Kontakt zu ihren Eltern ab. Ich hab mir unendlich Sorgen um sie gemacht und habe sogar Kontakt zur Sektenberatung NRW aufgenommen, die mich in meiner Sorge, dass es sich hier um eine Sekte handelt auch nur Bestätigen konnten. Denn alle Indizien sprachen dafür. Dann beendete sie ihre Beziehung (wobei sie zwei Hauskreisschwestern zum Trennungsgespräch mitbrachte) und setzte ihren Freund förmlich vor die Tür. Da er auch von uns ein alter Freund ist, haben wir ihm spontan "Obdach" angeboten. Der erste Abend war ganz komisch. Es war eine totale Distanz zwischen uns und erst, als wir hartnäckig mit ihm redeten Brach plötzlich das Eis. Abends sagte er uns dann, es wäre so gewesen, als hätte man ihm plötzlich einen Schleier vor dem Gesicht weggezogen und er würde nun wieder (halbwegs) klar sehen. Er erzählte uns, dass dieser "Guru" sich als Medium dargestellt hatte und Botschaften Gottes empfing, die er dann als Lebensrat oder persönliche Anweisung an die Leute weitergab. Zudem hätte er Heilernergien von Gott empfangen und so Heilungen durchgeführt. Meine Freundin hat dann wohl auch mit Gott gesprochen und eines Nachts eine Botschaft mit Heilenergie empfangen, die ihr suggerierte, ihre schlechten Augen wären geheilt. Morgens zerstörte sie ihre Brille und Kontaktlinsen und fuhr so ins Büro. Sie hat wohl bis Mittag ausgehalten und dann gemerkt, dass es Quatsch gewesen war. Es gab etliche Eskapaden. Er hat dann Versucht, sie aus der Gruppe herauszueisen und die Hilfe eines freikirchlichen Pfarrers in Anspruch genommen. Nach etwa 4 Wochen hat sie dann auch (über einen regelrechten Zusammenbruch) den Absprung geschafft. Sie war völlig fertig mit den Nerven. Wir hatten danach ein Gespräch, wo sie sich für ihr Verhalten entschuldigt hat. Sie hat eingesehen, dass eine solche Abkappselung in eine elitäre Gruppe (denn nur die kommen in den Hmmel) völlig unsinnig und schädlich ist. Fakt ist aber, dass sie dadurch einen großen Knacks bekommen hat und ich - ungelogen - die ersten grauen Haare bekommen habe. Die Firma hat drunter gelitten und unser Verhältnis zueinander wird nie wieder das gleich werden. Sie ist heute noch sehr gläubig und geht in verschiedene freie Hauskreise. Sie zählt sicher immer noch zu den fundamentalistischen Christen (und Creationisten). Auf jeden Fall kann ich dir und deiner Familie nur raten den Kontakt zu halten - aber nicht als Bekehrung oder Rückbesinnung, sondern einfach die Hand zu reichen und sie ihr Ding machen zu lassen. Denn wenn man sie dauernd bearbeitet wird sie den Kontakt abbrechen. Wenn sie versucht zu bekehren, sollte man das Thema wechseln und nicht drauf einsteigen - auch wenns oft schwer fällt. Wenn sie merkt, dass sie bei euch einen Halt und offene Tür hat ohne Einengung, wird sie sich wenn die heiße Phase des "Neuen" abkühlt besinnen und sich melden. Das ist der Rat, den ich auch bei der Sektenberatung bekommen habe. Denn mehr kann man nicht machen. Bei mir ging es bis an den Punkt, wo ich bereit war sie fallen zu lassen aus Selbstschutz. Denn hätte ich mich weiter so sehr mit ihr beschäftigt und mich gesorgt, wäre ich zusammen gebrochen. Übrigens hat die ganze Geschichte bei mir dazu geführt, dass ich als Atheistin mich wieder mit Religion beschäftigt habe und darüber Buddhistin geworden bin. Das hat mir den nötigen Halt gegeben.
Zum Beitrag #77 von Karmakaze:
[Vollquoting entfernt!/Ekkard] Danke für deinen Erlebnisbericht. Wenn so etwas mit einer nahe stehenden Person passiert, ist das machmal echt zum Heulen. Aber wie du selber sagst...viel kann man da nicht machen. ![]()
29-07-2010, 09:20
Es ist eine furchtbare Erfahrung. Ich bin ein wirklich vernunftbetonter Kopfmensch und so schnell nicht aus der Ruhe zu bringen, aber das damals kam wie ein Unwetter über mich. Ich hätte nie gedacht, dass mir mal so was passiert. Hätte mir ein anderer die Story erzählt, hätte ich wahrscheinlich an eine schlechte Telenovela gedacht. Man will jemandem helfen, den man liebt und mußt offenen Auges zusehen wie er/sie in den Abgrund springt. Und dann loszulassen ist unglaublich schwer. Ich bin froh, dass meine Freundin im letzten Moment die Notleine gezogen hat.
Ihr Ex-Freund hat die Geschichte mittlerweile ganz gut überstanden und hat seinen eigenen Weg zum Glauben geschafft. Er hängt an keiner Gemeinde oder so. Er sagt im Nachhinein, dass er es immer noch nicht versteht. Denn er hat eine wirklich gute Menschenkenntnis und ist kein Typ, der sich irgendwelchen Gruppierungen oder so anschließt und mit Glauben hatte er vorher nix am Hut. Aber dieser Guru dort war so geschickt, dass er ihnen eine richtige Gehirnwäsche verpasst hat. Meine Freundin hat sich das noch immer nicht eigestanden und meint, es wäre halt nötig gewesen, um sie zu Jesus zu bringen. Aber ob man dafür einen Nervenzusammenbruch und eine kaputte Beziehung braucht bezweifle ich mal.
Mal ne kurze Zwischenmeldung zu dieser traurigen Geschichte , sofern das jemanden hier überhaupt noch interessiert.
Eigentlich dachte ich, dass dieser schlimme Fanatismus meiner Schwester im Laufe der Zeit mal ein bisschen weniger wird....bis jetzt ist das leider Pustekuchen... Mal abgesehen davon, dass sie weiterhin ununterbrochen uns ihre islamischen Predigten hält, steht sie jetzt kurz davor einen Islamprofessor oder ähnliches zu heiraten, der sie wohl kaum von ihrem Trip runterholen wird. Dann braucht sich meine Familie wohl überhaupt keine Gedanken mehr zu machen, ob sie, wie jeder normale Mensch auch, mal endlich wieder arbeiten geht....womöglich wird sie dann für die nächsten 40 Jahre weiter zu Hause rumhocken, sich um ihre 8 Kinder kümmern und eventuell zwischendurch für den Mann den Einkauf bei Aldi machen..... Letztens meinte meine Schwester übrigens, zufällig lief etwas im Fernsehen zum Thema Afghanistan, dass die deutschen Soldaten in Afghanistan Kinder erschiessen und dass die Taliban gutmütige und gläubige Moslems sind. Meine Schwester besucht regelmäßig den Islamunterricht. Ich weiß natürlich nicht, ob sie diese kranke Vorstellung von dort hat, aber wenn das der Fall sein sollte, dann sollte man so etwas der Polizei melden. Ach, warum konnte meine Schwester, wenn sie schon mit dem Christentum nichts anfangen kann, zum Judentum oder Buddhismus konvertieren....wenigstens neigt man bei diesen Religion nicht so stark dazu, sich vollkommen von der "normalen" Gesellschaft abzukoppeln.....
05-09-2010, 18:22
Einfach nur erschreckend und traurig das Ganze.
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Setzt alles daran, durch die enge Tür einzutreten! Denn das sage ich euch: Viele werden versuchen einzutreten, und es wird ihnen nicht gelingen. (Lk 13,24)
05-09-2010, 18:42
So ganz kann ich deinen Ton nicht verstehen, denn wenn sie "am Herd stehen und Kinder kriegen" will, wer hat dann das Recht, sie davon abzuhalten? Feminismus bedeutet Freiheit der Frau, Freiheit, sich auch anders zu entscheiden, gegen Freiheit zu entscheiden bzw gegen das zu entscheiden, was wir als Freiheit interpretieren.
Wenn sie muslimisch denken und glauben will, dann darf sie das tun. Wenn sie 9 Kinder kriegen will, dann darf sie das tun und wenn sie nicht arbeiten will, dann darf sie auch das. DAS ist Freiheit. Anders sieht es dann bei politischen Themen aus, da wäre es vielleicht wirklich anzuraten sie mal auszuquetschen, wo sie da so ihre Fakten her hat.
Gruß
Motte (05-09-2010, 18:42)Schmettermotte schrieb: So ganz kann ich deinen Ton nicht verstehen, denn wenn sie "am Herd stehen und Kinder kriegen" will, wer hat dann das Recht, sie davon abzuhalten? Feminismus bedeutet Freiheit der Frau, Freiheit, sich auch anders zu entscheiden, gegen Freiheit zu entscheiden bzw gegen das zu entscheiden, was wir als Freiheit interpretieren. Also mir ging es kaum um die Anzahl der Kinder oder das Kochen. ;) Einige Strömungen im Feminismus haben meiner Meinung nach die Tendenz antiweiblich zu sein und Frauen zu Männern machen zu wollen. Entsprechend wird dann dieses und jenes von Frauen erwartet. Und wenn sie das nicht erfüllen werden solche Frauen mal ganz schnell entweder als Verräterinnen oder unterdrückt tituliert. Mir ging es hier aber eher um den Hass der sich bei seiner Schwester entwickelt hat... Der ist es ja der sie dazu führt diese islamistische Gesinnung anzunehmen und im Privaten diese antichristlichen "Säuberungen" zu starten. Ich weiß jetzt viele wieder sagen das ich gegen den Islam hetze: Aber Muslime die zum Christentum konvertieren müssen heute schon in Deutschland um ihr leben fürchten. Wer weiß was da noch auf uns zukommt.
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05-09-2010, 18:54
Was verstehst du denn unter "antichristliche Säuberung" ?
Ich sprach auch mit dem Threadstarter und ging auf sein neuestes Posting ein.
Gruß
Motte
05-09-2010, 18:58
Hallo Djego,
die Geschichte Deiner Schwester, ist die Geschichte einer jungen Frau, die vom Christentum in den Islam konvertierte. Das ist das Thema. Die Geschichte dreht sich um die Schwester, um einen Menschen, der seinen Glauben, sein Leben von Grund auf verändert hat. Das ist ihr gutes Recht. Sie bleibt Tochter und Schwester, ob nun christlichen oder islamischen Glaubens.
05-09-2010, 19:39
(05-09-2010, 18:54)Schmettermotte schrieb: Was verstehst du denn unter "antichristliche Säuberung" ? Irgendwo stand doch hier, dass sie Bilder von Jesus usw. bei ihrer Familie daheim weggeschmissen hat
Setzt alles daran, durch die enge Tür einzutreten! Denn das sage ich euch: Viele werden versuchen einzutreten, und es wird ihnen nicht gelingen. (Lk 13,24)
05-09-2010, 19:47
Habe ich nicht gelesen. Wenn diese Bilder in ihrem alten Zimmer standen ists natürlich ihre Sache, wenn sie zB Kruzifixe der Familie wegwirft ist das definitiv nicht richtig.
Gruß
Motte (05-09-2010, 19:47)Schmettermotte schrieb: Habe ich nicht gelesen. Wenn diese Bilder in ihrem alten Zimmer standen ists natürlich ihre Sache, wenn sie zB Kruzifixe der Familie wegwirft ist das definitiv nicht richtig. (14-06-2010, 17:06)Djego schrieb: Als ich eines Abends nach Hause kam und beten wollte, musste ich feststellen, dass ein Bild von Jesus in meinen Zimmer fehlte. Ich stellte meine Schwester zur Rede und sie meinte eiskalt, dass sie das Bild in den Müll geworfen hat. Als Christ fühlte ich mich natürlich sehr verletzt. Ich bin selbst übrigens auch absolut kein Freund von Bilderkult- und kitsch. Aber das geht doch nicht.
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05-09-2010, 20:02
Nein. Wobei ich trotzdem der Meinung bin, dass sich jeder Mensch verändern darf, egal in welche Richtung, insofern er andere nicht aktiv verletzt und Bilder wegzuwerfen, die einem anderen etwas bedeuten gehört dazu.
Man fragt sich da allerdings schon, wie es in so kurzer Zeit zu einer solchen Radikalität ausufern kann.
Gruß
Motte
05-09-2010, 21:03
Für eine Familie ist die Konversion eines Familienmitgliedes irritierend und vielleicht auch befremdlich. Auf beiden Seiten wird es Unsicherheiten geben, welche Neuerungen oder Veränderungen damit verbunden sind. Das Verbindende und Gemeinsame sollte man dabei im Auge behalten und die Unterschiede nicht überbewertet werden.
Es verbietet sich aber für den Konvertiten - gerade den Eltern, aber auch allen anderen Menschen gegenüber -, ihre religiösen Gefühle zu verletzen. |
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