(13-11-2010, 17:18)petronius schrieb: dann mach dir das mit diesen katholiken aus. was geht das mich an oder die gläubigen katholiken unter meinen freunden?
Ok, Verzeihung. Die 5 Ausnahmekatholiken, die in Deinem Bekanntenkreis sind, wollte ich damit natürlich nicht aburteilen.
Habe ja eher von der MEhrheit gesprochen - aber solange Du davon ausgehst, dass sich die Diskussion nur um Deine Äußerungen und Deinen Bekanntenkreis dreht, macht sie keinen Sinn.
Zitat:was ist schlecht daran, zu leben wie andere auch?
Es ist super. Macht aus dem Christentum nur eine Realsatire. Denn auf der einen Seite ist die Kirche mit ihren realitätsfernen Dogmen und Lehrreden, die völlig am Leben und dem Begriff der Freiheit und Verantwortung vorbeigehen, auf der anderen die Katholiken, die zwar so leben wie alle anderen Menschen, aber doch jeden Abend für ihre Schuld beten - anstelle sich nicht schuldig zu machen -, selbstverständlich wollen diese Leute natürlich nichts mit der bösen Kirche zu tun haben, rennen aber jedes Wochenende hin und zahlen Kirchensteuer an dieses System.
(13-11-2010, 12:14)Visionaire schrieb: Die Kirche sieht die Bibel schon lange nicht mehr als historisches Werk, sondern ausschließlich als Glaubensbuch, das bestimmte Motive vermitteln will.
Da bist aber sehr schlecht informiert.
Im übrigen sehe ich im Moment überhaupt keinen Zusammenhang zwischen Deiner Katholikenhetze und diesem Thread hier.
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(13-11-2010, 17:49)Visionaire schrieb: Habe ja eher von der MEhrheit gesprochen
Und ich dachte, die letzten verbliebenen Katholiken in Deutschland sind über 50 und arbeiten bei den öffentlichen Rechtlichen oder in der Politik.
Zum Thema:
Ja, es gibt Widersprüche in der Bibel. Und da der christliche Gott nicht federführend war, durchaus verständlich. Iren sind menschlich.
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
(13-11-2010, 19:11)Karla schrieb: (13-11-2010, 12:14)Visionaire schrieb: Die Kirche sieht die Bibel schon lange nicht mehr als historisches Werk, sondern ausschließlich als Glaubensbuch, das bestimmte Motive vermitteln will.
Da bist aber sehr schlecht informiert.
Das ist exakt das, was die Katholische Kirche u.a. zur Zeit auch im Katechumenat vermittelt. Vielleicht bist Du nicht ganz auf dem aktuellen Stand, wenn Du dem widersprichst. Ist aber nicht schlimm, entsprechende Kurse gibt es jedes Jahr und sicher auch in Deinem Bistum.
Von Katholikenhetze kann keine Rede sein, warum auch. Es ist nur so, dass die Mehrheit der Christen bezüglich ihres Glaubens massive Widersprüche nicht nur lebt, sondern sich beweilen von einem System distanzieren will, zu dem sie sich kraft freien Willens mit dem Glaubensbekenntnis bekennt und das sie außerdem jeden Monat finanziell unterstützt.
In der Praxis interessiert die meisten MEnschen das Christentum nicht, sie sind einfach in die GEmeinde geboren worden und verbleiben dort ihr Leben lang - völlig unabhängig, wie christlich oder auch unchristlich ihr Lebenswandel ist. Sogar führende christliche Orden und Prälaturen bezeichnen die normalen Kirchgänger als "unwissend" und "ahnungslos".
Letztlich soll jeder so glücklich werden, wie er es werden möchte, er darf nur nicht verlangen, dass andere Menschen ihre Vernunft ausschalten - und das scheint mir ja eine indirekte Forderung vieler zu sein, die nicht damit klar kommen, dass andere Menschen die Widersprüchlichkeiten in der christlichen Praxis bemerken.
Noch einmal, Vidionsaire:
Was hat das mit diesem Thread zu tun?
Bitte antworte und begründe.
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13-11-2010, 19:59
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 13-11-2010, 20:01 von petronius.)
(13-11-2010, 17:49)Visionaire schrieb: (13-11-2010, 17:18)petronius schrieb: dann mach dir das mit diesen katholiken aus. was geht das mich an oder die gläubigen katholiken unter meinen freunden?
Ok, Verzeihung. Die 5 Ausnahmekatholiken, die in Deinem Bekanntenkreis sind, wollte ich damit natürlich nicht aburteilen
du hast keine ahnung von den gläubigen katholiken in meinem bekanntenkreis - also stünde dir hier zurückhaltung eher an an als dämliche flapsigkeit
um was es mir geht: ich berichte im bezug auf alwin, der den gläubigen vorschreiben will, daß und wie sie sich an die heiligen bücher zu halten hätten, so sie denn als gläubige gezählt werden wollen, über gläubige, für die dieser aspekt nur eine untergeordnete rolle spielt, du kommst darauf mit taufscheinchristen daher, ich präzisiere noch mal, wovon ich spreche, und du ignorierst das schon wieder und fängst mit irgendeiner "MEhrheit" an, die du meinst, ausgemacht zu haben
findest du das ok, soll das konstruktiv sein?
die taufscheinchristen waren nicht mein thema, waren hier bisher überhaupt nicht thema - also kannst du sie für dich behalten oder dazu einen neuen thread aufmachen
Zitat:Zitat:was ist schlecht daran, zu leben wie andere auch?
Es ist super. Macht aus dem Christentum nur eine Realsatire
aha
Zitat:Denn auf der einen Seite ist die Kirche mit ihren realitätsfernen Dogmen und Lehrreden, die völlig am Leben und dem Begriff der Freiheit und Verantwortung vorbeigehen, auf der anderen die Katholiken, die zwar so leben wie alle anderen Menschen, aber doch jeden Abend für ihre Schuld beten
bist du schon mal annähernd auf die idee gekommen, daß deine verschrobenen vorstellungen von den anderen vielleicht mit der realität wenig zu tun haben könnten?
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
Petronius schrieb:ich berichte im bezug auf alwin, der den gläubigen vorschreiben will, daß und wie sie sich an die heiligen bücher zu halten hätten, so sie denn als gläubige gezählt werden wollen Laß Deine Unterstellungen! - Nicht zu fassen, diese "Erhabenheit"!
Kein Gruß mehr
(13-11-2010, 19:54)Karla schrieb: Noch einmal, Vidionsaire:
Was hat das mit diesem Thread zu tun?
Bitte antworte und begründe.
ich habe mich auf eine Aussage von alwin bezogen, die in diesem Thread stand. Also entweder zensiert Ihr rechtzeitig, oder Ihr lasst die nachträglichen Hinweise, nur weil man etwas sagt, was Euch nicht passt.
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(13-11-2010, 13:17)humanist schrieb: (12-11-2010, 20:38)Conform schrieb: Jeder wahrgenommene und nicht zur Zufriedenheit aufgelöste Widerspruch in den Grundlagen jedweder Religion hinterlässt ein Gefühl der Unsicherheit.
Wieso das? Wahrscheinlich hängt es von der jeweiligen Persönlichkeit ab. Aber selbst eine oberflächliche Ideologie verliert an Überzeugungskraft, wenn für einen Teil ihrer Anhänger auch nur der leiseste Zweifel an der inneren Schlüssigkeit ihrer Lehre aufkommt. Ob nun die Ideologie eines Adolf Hitlers oder Mao Tse-Tungs: Die Schöpfer der Ideologie selbst wie auch ihre Glaubensanhänger versuchten, die Welt auf der Grundlage ihrer jeweiligen Ideologie zu erklären. Aufkommende Widersprüche mussten schnell durch entsprechende Umdeutung der Fakten glaubwürdig sowohl für die Bewahrer der Lehre wie für das Fußvolk im Sinne der Ideologie gedeutet werden, wenn nicht die Geschlossenheit des Gemeinwesens in Gefahr geraten sollte.
Nun hat man beim Christentum eher den Eindruck, dass auch eine nicht völlig mit den Grundlagen des christlichen Glaubens konforme Sicht die Christenheit nicht auseinander brechen lässt. Doch hat dieser laxe Umgang mit den Grundlagen - den Schriften von Altem und Neuen Testament - durchaus Folgen für den Verlauf der Geschichte. Dass durch diesen Prozess einige moralische Bremsen gelöst wurden, kann man an den Ursachen der Wirtschafts- und Finanzkrise erkennen. Dass man derartige Exzesse nicht unterschätzen sollte, wissen wir vom letztendlichen Ausgang der Weltwirtschaftskrise der zwanziger/ dreißiger Jahre.
(13-11-2010, 19:59)petronius schrieb: du hast keine ahnung von den gläubigen katholiken in meinem bekanntenkreis - also stünde dir hier zurückhaltung
Genau das war meine Aussage, dass ich mich nicht über die Katholiken in Deinem BEkanntenkreis äußern kann (und will).
Zitat:um was es mir geht: ich berichte im bezug auf alwin, der den gläubigen vorschreiben will, daß und wie sie sich an die heiligen bücher zu halten hätten, so sie denn als gläubige gezählt werden wollen, über gläubige, für die dieser aspekt nur eine untergeordnete rolle spielt, du kommst darauf mit taufscheinchristen daher,
Das geht generell schon in die gleiche Richtung.
Zitat:bist du schon mal annähernd auf die idee gekommen, daß deine verschrobenen vorstellungen von den anderen vielleicht mit der realität wenig zu tun haben könnten?
Ich mache Beobachtungen in GEmeinden, auf großen christlichen Veranstaltungen, bei theologischen Kursen und in diversen Foren. Insofern muss ich nicht darum kämpfen, Realitäten abzuwehren, die ich beobachte. Ich kann aber nachvollziehen, wenn Du Beobachtungen wegwischen möchtest, die der von Dir konstruierten Realität widersprechen. Das ist menschlich.
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(12-11-2010, 22:08)Visionaire schrieb: Ich habe die Diskussion nun etwas verfolgt. Eigentlich sehe ich gar nicht so sehr ein Problem. Die Bibel enthält bekanntlich ziemlich viele verschiedene Erzählungen, die aber oft ein Motiv ausdrücken. Die Erzählungen sind nicht nur durch den Autor beeinflusst, sondern genauso durch die Kultur, in der er aufgewachsen ist, seine Sozialisation, und - je nach Tagesverfassung - vermutlich auch seine aktuelle Befindlichkeit. Die Schwierigkeit besteht eher darin, hier menschliches Wort vom vermeintlich göttlichen zu trennen - und das ist eigentlich sogut wie unmöglich, da wir diese Trennung aus der menschlichen Perspektive vornehmen. Die entsprechenden Auslegungen sind dann nur individuelle Perspektive oder aber kollektive, menschliche Auslegung.
Die Universitätsbibliotheken enthalten weit mehr Kommentare zur Bibel, die sich mit oft nur scheinbaren Widersprüchen befassen, denn solche, in denen die Verfasser ernsthaft versuchen, die Probleme etwa auf die Kürze der Berichte über gewisse Ereignisse zurückzuführen. Ein auch nur etwas ausführlicherer Exodus-Bericht müsste gut und gerne zehn Bände zu je 500 Seiten umfassen. Dass Passagen wie etwa in Josua 10,12-14 auf Ablehnung besonders der Naturwissenschaft stoßen, ist bei der heutigen Dominanz des naturalistischen Weltbildes mit seinen ungeheuren Zeiträumen nicht weiter verwunderlich.
petronius schrieb:bist du schon mal annähernd auf die idee gekommen, daß deine verschrobenen vorstellungen von den anderen vielleicht mit der realität wenig zu tun haben könnten? Wobei Dein "Realismus" natürlich gegen jede Kritik erhaben ist, oder ist da mein Eindruck wieder in Deiner
Sicht falsch?
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(13-11-2010, 20:15)Conform schrieb: (13-11-2010, 13:17)humanist schrieb: (12-11-2010, 20:38)Conform schrieb: Jeder wahrgenommene und nicht zur Zufriedenheit aufgelöste Widerspruch in den Grundlagen jedweder Religion hinterlässt ein Gefühl der Unsicherheit.
Wieso das? Wahrscheinlich hängt es von der jeweiligen Persönlichkeit ab. Aber selbst eine oberflächliche Ideologie verliert an Überzeugungskraft, wenn für einen Teil ihrer Anhänger auch nur der leiseste Zweifel an der inneren Schlüssigkeit ihrer Lehre aufkommt. Ob nun die Ideologie eines Adolf Hitlers oder Mao Tse-Tungs: Die Schöpfer der Ideologie selbst wie auch ihre Glaubensanhänger versuchten, die Welt auf der Grundlage ihrer jeweiligen Ideologie zu erklären. Aufkommende Widersprüche mussten schnell durch entsprechende Umdeutung der Fakten glaubwürdig sowohl für die Bewahrer der Lehre wie für das Fußvolk im Sinne der Ideologie gedeutet werden, wenn nicht die Geschlossenheit des Gemeinwesens in Gefahr geraten sollte.
Nun hat man beim Christentum eher den Eindruck, dass auch eine nicht völlig mit den Grundlagen des christlichen Glaubens konforme Sicht die Christenheit nicht auseinander brechen lässt. Doch hat dieser laxe Umgang mit den Grundlagen - den Schriften von Altem und Neuen Testament - durchaus Folgen für den Verlauf der Geschichte. Dass durch diesen Prozess einige moralische Bremsen gelöst wurden, kann man an den Ursachen der Wirtschafts- und Finanzkrise erkennen. Dass man derartige Exzesse nicht unterschätzen sollte, wissen wir vom letztendlichen Ausgang der Weltwirtschaftskrise der zwanziger/ dreißiger Jahre.
Diese Schlussfolgerung scheint doch sehr weit hergeholt.
Das setzt voraus, dass zuvor nach den christlichen Leitsätzen gelebt wurde und ein Abweichen zu unmoralischem Verhalten führt.
Das wiederum unterstellt Ungläubigen im Sinne der strengen christlichen Lehre generell unmoralisches Verhalten.
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Ich denke, bei Conform herrscht eine Sicht auf die Bibel, die nicht einmal protestantische Christen pflegen. Eine Ideologie muss simpel und widerspruchsfrei sein. Stimmt. Ein Glaube muss dies keineswegs, und eine Textsammlung von Glaubenszeugnissen erst recht nicht. Im Gegenteil: sie enthält gerade in ihren Differenzen pluralistische Ansätze, wie wir sie von jüdischen Mitdiskutanten her kennen. "Einerseits ...", "andererseits ...", aber "vielleicht auch ...". Die Bibel ist gewissermaßen eine im Detail schillernde "Perlleinwand" des Glaubens. Im Mikroskop sieht man bunte (Mosaik-) Steinchen, die nicht zusammen passen. Das große Bild erkennt man erst, wenn man einige Meter zurück tritt.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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(13-11-2010, 20:16)Visionaire schrieb: Genau das war meine Aussage, dass ich mich nicht über die Katholiken in Deinem BEkanntenkreis äußern kann (und will).
Was du aber nichtsdestotrotz getan hast, indem du sie als "5 Ausnahmekatholiken" betiteltest, mein scheinheiliger Freund.
(13-11-2010, 20:16)Visionaire schrieb: Ich mache Beobachtungen in GEmeinden, auf großen christlichen Veranstaltungen, bei theologischen Kursen und in diversen Foren. Insofern muss ich nicht darum kämpfen, Realitäten abzuwehren, die ich beobachte. Ich kann aber nachvollziehen, wenn Du Beobachtungen wegwischen möchtest, die der von Dir konstruierten Realität widersprechen. Das ist menschlich.
Du machst Beobachtungen, Petronius auch. Ich wüsste nicht, wieso "seine Realität" konstruierter sein sollte, als die Deine?
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