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Die 10 Gebote - überflüssig ?
Nicht verstanden: "Gebote" sind notierte tatsächliche, mehrheitliche Haltungen gegenüber gewissen gesellschaftlichen Problemen, keine Befehle mit nachfolgendem Gehorsamsfaktor.
Durch diese "mehrheitliche Haltung" wird definiert, wie die Gesellschaft (neudeutsch) 'tickt'.
@Visionaire: Ich hatte gerade betont, dass darin "die Christen" keine Besonderheit bilden, also was sollen deine diesbezüglichen Anwürfe.
Dass "Empathie und Vernunft" angeblich die weltweiten Dinge regeln, halte ich für vollkommen falsch; denn wenn es so wäre, gäbe es nur wenige internationalen Probleme. Es mag innerhalb unserer Gesellschaft möglich sein, areligiös Konflikte beizulegen. Das aber liegt eben genau an jener mehrheitlichen Haltung, die sich beispielsweise sehr deutlich von alt-germanischer Haltung unterscheidet.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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(29-12-2010, 17:05)t.logemann schrieb: In Europa kann man die Ausbildung bewaffneter Sicherheitskräfte noch so "umstellen", als das eben nicht der "finale Todesschuss" geübt wird, sondern das Einsetzen der Mittel mit dem Ziel der Kampfunfähigkeit des Angreifers, ohne diesen umzubringen.

Trotzdem halten es bei uns im SEK die meisten mit dem "modifizierten " Gebot:
Du sollst nicht töten,..außer du rettest damit andere Leben...Icon_smile

Im übrigen gilt in jeder Polizeieinheit die Regel (und wird im Schießuntericht auch so eingedrillt): Du schießt so lange auf den Gegner, bis er nicht mehr zurückschießen kann,....in so einer Situation denkst du nicht darüber nach, wie schwer du Ihn verletzt, sondern nur, OB er dich noch verletzen könnte,..oder wie mein Ausbildner einmal formuliert hat: Besser der Täter ist tot, als der Beamte auf der Intensivstation,..
Aut viam inveniam aut faciam
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Das Problem mit dem "modifizierten Gebot" ist schlicht und ergreifend, dass das "je nach Einschätzung der Lage" bis in sein komplettes Gegenteil verdreht werden kann.

Ich sage Dir, d.n., mal ein Beispiel dass Du als SEK-Beamter vielleicht nachvollziehen kannst: In meiner Religion ist das Tragen von Waffen ausschliesslich Sicherheitskräften erlaubt, also Polizei und Armee. Unser heiligstes Zentrum liegt in Haifa/Israel, und potentiell begegnen wir dort genauso dem Terrorismus wie alle anderen Mitbürger in Israel auch. Der israelische Staat erlaubt den privaten Sicherheitsorganisationen das Tragen und Nutzen der Waffen zur Gefahrenabwehr - Baha'i-Sicherheitsbeamte können also nicht nur Pistolen oder Revolver tragen; sie dürfen sie zur Gefahrenabwehr auch benutzen. Diese Sicherheitsbeamte führen - genauso wie Polizeibeamte - regelmässige Schiesstrainings und regelmässige Training zur waffenlosen Verteidigung durch; teilweise zusammen mit israelischen Polizeikräften.

Worüber sich die Israelis immer wieder wundern ist der Umstand, dass die Baha'i-Sicherheitskräfte in der Ausübung ihres Dienstes auf Schusswaffen verzichten und stattdessen Elektroschocker und Tränengaspistolen vorziehen - trotz der immensen Gefahr der sie gerade in Haifa ausgesetzt sind.

Es gab in den letzten 50 Jahren einige sehr bedrohliche Situationen, in denen Baha'i auch ihr Leben buchstäblich geopfert haben, um Geiselnahmen an unserem "Heiligsten Sitz" erfolgreich zu beenden. Den Geiselnehmern ist nie auch nur der Gedanke gekommen, "die andere Seite" könnte bewusst das eigene Leben auf's Spiel setzen, um Geiseln zu befreien ohne die Verbrecher dabei zu erschiessen. Es hat sich schnell 'rumgesprochen, das die Baha'i-Sicherheitskräfte die einzigen im Lande Israel sind, die ihr eigenes Leben als gering achten wenn es darum geht Geisel zu befreien und sogar Verbrecher vor dem Tod im Feuergefecht zu bewahren. Trotz Katjuscha's aus dem Libanon, trotz der latenten Selbstmordattentätergefahr - haben nun seit fast genau 25 Jahre keine Übergriffe von Terroristen auf das Gebiet der Baha'i stattgefunden....

Es geht also anders.
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(29-12-2010, 01:40)Ekkard schrieb: Es ist keineswegs so, wie du schreibst, dass Empathie und Vernunft Probleme der Menschen untereinander lösen

doch, das tun sie

nur natürlich nicht alle, überall und jederzeit-genausowenig, wie 10 gebote oder sonst irgendwelche vorschriften

du machst den gleichen fehler wie logemann: wenn es noch obdachlose gibt, kann das konzept der menschenwürde nichts wert sein... o.O

empathie und vernunft (ich mach den anderen jetzt mal lieber nicht zur sau,denn umgekehrt will ich ja auch nicht zur sau gemacht werden) sind durchaus brauchbare werkzeuge,um zu einem gedeihlichen miteinander zu kommen

manche allerdings wollen sich so was lieber von einem (ansonsten strafenden) gott vorschreiben lassen - nun ja...
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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(29-12-2010, 15:23)Der gute Stab schrieb: [quote='Visionaire' pid='99190' dateline='1293625656']
Hätte das Volk Yahshrael nicht den Namen des Schöpfers vergessen und
seine Gebote gehalten, wäre es nie soweit gekommen

na, endlich sagts einer, wie es ist

die juden sind doch selber schuld an der schoa...

*sarcasm off*
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(29-12-2010, 20:12)t.logemann schrieb: Es hat sich schnell 'rumgesprochen, das die Baha'i-Sicherheitskräfte die einzigen im Lande Israel sind, die ihr eigenes Leben als gering achten wenn es darum geht Geisel zu befreien und sogar Verbrecher vor dem Tod im Feuergefecht zu bewahren.

Du verzeihst, aber da bin ich zu sehr Egoist: Lieber töte ich hundert Verbrecher, als dass ich einmal draufgehe Icon_cheesygrin
Aut viam inveniam aut faciam
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(29-12-2010, 17:05)t.logemann schrieb: Langfristig muss Bildung so vermittelt werden, das eben kaum noch ein Mensch dieser Welt seinen "Lebensunterhalt" durch Kriminalität "verdient"

das halte ich ja für ziemlich blauäugig

die ganze "white collar"-kriminalität setzt bildung geradezu voraus. kriminelle energie ist keine frage der bildung - wenn auch die verbrechen der gebildeteten selten oder geringer bestraft werden als die des plebs
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(29-12-2010, 17:26)Karla schrieb: Wenn Du also eingestehst, dass Du dies nötig hast, dann traue ich Dir in der Tat Vernunft nicht zu.

Beleidigungen können passieren, und man kann sich dann entschuldigen

na, dann bin ich ja mal gespannt, was jetzt auf diese deine äh, einschätzung des visionaires folgt...

(29-12-2010, 17:26)Karla schrieb: Wer sich aber grundsätzlich für was Besseres hält als Andersenkende, ist nach meiner Vorstellung von "Vernunft" unvernünftig. Da er mit seiner eigenen Beschränktheit nicht rechnet

wie wahr...
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(29-12-2010, 19:13)Ekkard schrieb: Nicht verstanden: "Gebote" sind notierte tatsächliche, mehrheitliche Haltungen gegenüber gewissen gesellschaftlichen Problemen, keine Befehle mit nachfolgendem Gehorsamsfaktor

aber selbstverständlich sind die "10 gebote" "Befehle mit nachfolgendem Gehorsamsfaktor", genau als solche gemeint und auch über jahrtausende exekutiert - und keine bloßen "notierten tatsächlichen, mehrheitlichen Haltungen gegenüber gewissen gesellschaftlichen Problemen"

warum mußt du immer wieder versuchen, religiöse vorgaben auf eine sozialpädagogische ebene zu reduzieren, auf der sie nie angesiedelt waren?
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(29-12-2010, 21:29)petronius schrieb: aber selbstverständlich sind die "10 gebote" "Befehle mit nachfolgendem Gehorsamsfaktorwaren?

Eben nicht! Gebote sind keine Befehle, sonst wäre einer dieser Begriffe überflüssig. Der Mensch hat die Freiheit den Geboten zu folgen, ( Als Christ 2. und 5. ) oder eben nicht. Mag sein, daß, wer sich daran hält,
weder reich noch berühmt wird und sogar von seinen "Nächsten" belächelt, gemieden oder gehaßt wird, entscheidend ist, wenn er sich daran hält,daß Gott mit ihm ist bis nach dem Tod.
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@petronius:

Vor ungefähr 2000 Jahren gab's noch Blutrache bei den Germanen, Kelthen und Pikten. Wenn damals einer gesaagt hätte: "Leute, irgendwann gibt's keine Blutrache mehr, weil die Menschen gebildet genug sind um darauf zu verzichten" - wäre der bestimmt auch ausgelacht worden....

Wenn vor 150 Jahren einer gesagt hätte: "Wenn wir uns genug gebildet haben und wir genug Wissen besitzen - fliegen wir mal zum Mond" - wäre der auch ausgelacht worden....

Warum also soll ein gutes Mass an Bildung und Vernunft, gepaart mit Mitgefühl nicht in der Lage sein, in einer möglichen Zukunft jegliches Verbrechen zu verhindern?

Zitat:wenn es noch obdachlose gibt, kann das konzept der menschenwürde nichts wert sein.. - wo habe ich jemals diese Aussage gamcht? Ich habe lediglich darauf hingewiesen, dass die sogenannte "Menschenwürde" nach der Gesetzesdefinition mindestens verbesserungswürdig ist, solange noch Obdachlose in unseren Strassen erfrieren.
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(29-12-2010, 21:53)indymaya schrieb:
(29-12-2010, 21:29)petronius schrieb: aber selbstverständlich sind die "10 gebote" "Befehle mit nachfolgendem Gehorsamsfaktorwaren?

Eben nicht! Gebote sind keine Befehle, sonst wäre einer dieser Begriffe überflüssig

Icon_question

(29-12-2010, 21:53)indymaya schrieb: Der Mensch hat die Freiheit den Geboten zu folgen

und wenn nicht, hat er bei deinem allmächtigen gott verschissen

schöne freiheit...

selbstverständlich sah und sieht die kirche die 10 gebote nicht bloß als unverbindliche empfehlungen, was soll denn der blödsinn...
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(29-12-2010, 22:11)t.logemann schrieb: Warum also soll ein gutes Mass an Bildung und Vernunft, gepaart mit Mitgefühl nicht in der Lage sein, in einer möglichen Zukunft jegliches Verbrechen zu verhindern?

jetzt baust du schon wieder einen ganz anderen popanz

von einr paarung mit mitgefühl z.b. war dort, worauf ich bezug genommen habe, nicht die rede

(29-12-2010, 22:11)t.logemann schrieb: Ich habe lediglich darauf hingewiesen, dass die sogenannte "Menschenwürde" nach der Gesetzesdefinition mindestens verbesserungswürdig ist, solange noch Obdachlose in unseren Strassen erfrieren.

das hast du weder gesagt noch auch nur angedeutet

aber wie sieht denn diese verbesserung des konzepts "menschenwürde" aus, die du für notwendig hältst?

kanns sein, daß du immer noch das konzept mit seiner praktischen umsetzung verwechselst?
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(29-12-2010, 22:13)petronius schrieb: selbstverständlich sah und sieht die kirche die 10 gebote nicht bloß als unverbindliche empfehlungen, was soll denn der blödsinn...
Für Jemandem der an Gott und Jesus glaubt sind weder Gebote noch Befehle oder Gesetze ein Problem. Wie Jesus sagt: "Mein Joch ist leicht"
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(29-12-2010, 19:13)Ekkard schrieb: Nicht verstanden: "Gebote" sind notierte tatsächliche, mehrheitliche Haltungen gegenüber gewissen gesellschaftlichen Problemen, keine Befehle mit nachfolgendem Gehorsamsfaktor.
Durch diese "mehrheitliche Haltung" wird definiert, wie die Gesellschaft (neudeutsch) 'tickt'.

Vielleicht solltest Du Dir noch einmal die Geschichte mit Moses und dem Berg Sinai durchlesen. Oder Du solltest klarer herausstellen, dass Du nicht mehr von den 10 Geboten sprechen möchtest.

Zitat:@Visionaire: Ich hatte gerade betont, dass darin "die Christen" keine Besonderheit

Ok :)

Zitat:Dass "Empathie und Vernunft" angeblich die weltweiten Dinge regeln, halte ich für vollkommen falsch; denn wenn es so wäre, gäbe es nur wenige internationalen Probleme.

Oh, tatsächlich finden es viele Menschen vernünftig, sich um ihr eigenes Überleben als Nation zu kümmern und Bedrohungen auszuschalten, die ihren Staat bedrohen.
Siehst Du am Israeli/Palästinenser Konflikt, da denkt auch jeder, er müsse sich selbst schützen.

Zitat:Es mag innerhalb unserer Gesellschaft möglich sein, areligiös Konflikte beizulegen. Das aber liegt eben genau an jener mehrheitlichen Haltung, die sich beispielsweise sehr deutlich von alt-germanischer Haltung unterscheidet.

Die meisten Konflikte in unserer Gesellschaft basieren leider auf der Vorstellung, es gäbe eine Wahrheit und alles andere wäre falsch. Die kam mit dem abrahamitischen Monotheismus und wurde mit den 10 Geboten bereits manifestiert, im 5. Buch Moses finden wir teilweise die massiven Auswirkungen der Annahme, alle Götter außer dem Gott Abrahams wären falsche Götter oder "Dämonen". Die polytheistischen Glaubensformen hingegen haben gezeigt, dass man auch die Götter (Wahrheiten) anderer Völker oder Menschen problemlos integrieren und würdigen kann. Dort gab es nie Verfolgung aufgrund falscher Götter/Wahrheiten. Der moderne Egoismus, der andere Menschen und ihre Haltung für den eigenen Vorteil und die eigene Wahrheit opfert, ist die direkte Fortführung der abrahamitischen Unterscheidung.
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