28-04-2021, 13:09
(22-04-2021, 20:52)Ekkard schrieb: Mich wundert immer, dass gerade auf religiösem Gebiet nach Beweisen verlangt wird (z. B. die Existenz Gottes)
ich finde das gar nicht verwunderlich
ist es doch für rationale menschen völlig normal, nur das für wahr zu halten ("daran zu glauben"), wofür es recht starke evidenz gibt
was genau soll den glauben an die existenz eines gottes unterscheiden vom glauben daran, daß die rückseite des mondes von unsichtbaren grün-rosa-karierten elefanten bewohnt wird?
wohl nur, daß man sich von diesen elefanten nichts erwartet - der gläubige aber alles mögliche wunschdenken auf seinen "gott" projiziert. das klassische "opium des volks" eben, "gott" als virtuelle krücke, um derart gestützt beruhigter durchs leben zu humpeln
noch etwas anderes sind transzendente "gottes"erfahrungen - nicht von anderen nachvollzieh- oder gar erklärbar, aber fürs betreffende individuum sehr wirkmächtig. für andere daher auch nicht anzweifelbar (auf welcher grundlage denn auch?) sondern zu akzeptieren als das, was es ist:
etwas außerordentlich wichtiges für denjenigen, der diese erfahrung gemacht hat - für andere ohne jede verbindlichkeit
nur seltsamerweise (also für mich halt) bezeichnen sich ja viele als "gläubig", die eine "gottes"erfahrung ebenso wenig gemacht haben wie ich (nicht, daß ich es nicht versucht hätte)
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)