16-08-2021, 17:10
(15-08-2021, 21:47)Athon schrieb: Ewigkeit, wie ich sie interpretiere, beginnt nicht und endet nicht. Insofern scheidet der Urknall als Kriterium aus.Schön, kann ich mit leben! Aber dann nimmst du in Kauf, dass der Begriff informationslos wird, also seine Existenz in Bezug auf uns und unsere Welt komplett verliert.
(15-08-2021, 21:47)Athon schrieb: Wenn es als relativ sicher angenommen werden kann, dass die Existenz unseres Universums mit einem Urknall begann, so bleibt uns doch dessen Ursache - wie ich gelernt habe - unzugänglich. Dabei ist für mich allerdings eines unabdingbar: Was nicht existiert, kann nichts hervorbringen.Ja, das ist der Knackpunkt: Dies ist im philosophischen Sinne eine Forderung an die Natur oder besser an die Eigenschaften einer Vor-Welt. Solche Forderungen lassen sich zwar aufstellen, gehen aber brutal gegen die Natur (oder die Vor-Welt) vor. Sie sind nicht prüfbar (Stichwort: Ereignishorizonte). Ferner existiert eine so geforderte Eigenschaft nicht in dem Sinne, dass es auf uns und unsere Welt irgend einen Einfluss (Information) hätte.
Wir sollten eher überlegen, warum wir solche Forderungen überhaupt nötig haben.
(15-08-2021, 21:47)Athon schrieb: Da unser Universum aber zweifelsfrei vorhanden ist, muss die Voraussetzung für dessen Existenz in etwas anderem zu suchen sein, was eben nicht nicht-existent sein kann.Sicher! So reiht sich aus einer nicht prüfbaren Forderung ein MUSS ans andere, nur weil unsere Mittelerde-Erfahrung vehement Einspruch erhebt gegen "Nicht-Wissen-Können"! Da muss ein nicht existenter informationsloser Zustand namens NICHTS die Eigenschaft haben, eine Welt zu erzeugen. Und so weiter ...
Dieses "Andere", selbst wenn es den naturgesetzlichen physikalischen Bedingungen nicht unterworfen ist und sogar zeitlos wäre, würde die wie auch immer gearteten Voraussetzungen dafür in sich tragen müssen, ein Universum hervorzubringen, möglicherweise auch mehrere. Eines erscheint mir dabei aber verlässlich: Dieses "Andere" kann nicht entstanden sein, da dies wiederum die Frage eines hier für unmöglich angesehenen infinitiven Regresses aufwürfe. Ergo existiert dieses "Andere" ewig und hat auch nicht infolge des Hervorbringens von Universen aufgehört zu existieren. Insofern halte ich es für möglich, dass unser Universum nicht das erste seiner Art ist und auch nicht das letzte. Bis in alle Ewigkeit...
Ich habe ja nichts gegen den Austausch von Meinungen. Aber ich denke man kann nicht an etwas vorbei diskutieren, das wir gemeinhin mit Existenz und Wirkung beschreiben. Beides ist vor dem Urknall und außerhalb der Ereignishorizonte nicht gegeben. Im Widerspruch dazu tut die o. g. "Forderung" genau dies.
Zeitlauf und/oder Zukunft als "fliegendes Objekt":
(16-08-2021, 14:22)Reklov schrieb: Übrigens: ein so gedachtes "ewig existierendes, fliegendes Objekt" würde z.B. in einem "unendlichen" Raum "ewig" unterwegs sein. Der von Dir aufgeführte Unterschied von Ewigkeit zur Unendlichkeit ist also begrifflich nicht ganz so einfach zu trennen, - ungeachtet dessen, dass der Mensch weder mit Ewigkeit, noch der Unendlichkeit jemals praktische Erfahrung sammeln konnte.... zumal wir von der Raumzeit ausgehen müssen, nicht nur von der Zeitkomponente.
Ich wiederhole meine Schlussfolgerung nochmals: "Ewigkeit" liegt außerhalb jeglicher Ereignishorizonte und existiert daher in Bezug auf uns und unsere Welt nicht. Das wirft eine schwerwiegende Sinnfrage für diesen Begriff auf
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard