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Die Sprache der Menschen
#1
Hallo zusammen,

das AT beschreibt eine Sprachverwirrung beim Turmbau zu Babel. Auch heute noch kommt manche Botschaft eines Sprechers/Schreibers nicht immer beim Hörer/Leser so an, wie dieser sie meinte!

Seit Gorgias von Leontinoi auf die Sprache als unerlässliches Medium der Mitteilung des Erkannten, dabei aber auch auf die Untentrinnbarkeit des Irrens hinwies, hat kein Mensch über Denken, Wahrheit, Wirklichkeit nachdenken können, ohne sich der Sprache zuzuwenden.
Georgias sagte: Würde man das SEIN erkennen können, so würde man die Erkenntnis nicht mitteilen können. Mit dem radikalen Sprachskeptizismus begann die Sprachphilosophie.

Ein Wissen um die Sprache gehört zu den Grundlagen menschlichen Bewusstseins. Leider verkümmert die Sprache im Alltag immer mehr, weil über das Smartphone nur noch Kurzinfos verschickt werden, im besten Fall dann noch mit einem Bild garniert! Icon_frown 

>> SPRACHE ist erstens das jeweilige Sprechen; zweitens ist sie das objektive Gebilde der Sprachen, wie sie auf unserer Erde, der/die Einzelne mehr oder weniger gut als Muttersprache teilhat. Viele können sie aber zeitlebens nie völlig in Besitz nehmen.
Drittens ist sie das SPRECHVERMÖGEN überhaupt, - das Kennzeichen des Menschen.

Das SPRECHEN ist Gegenstand der Psychologie, bis zu dem Sprechen der Kinder und zu den Störungen der Sprache bei Krankheiten des Gehirns.
Die SPRACHEN liegen als empirische Objektivität des Geistes in ihren historischen Gebilden der Forschung vor Augen.
Das SPRECHVERMÖGEN überhaupt ist ein im Grunde unerforschbares Rätsel des Menschseins.
Es gibt Tausende von Sprachen, darunter die Sprachfamilien verwandschaftlicher Art, darin die wenigen hohen Kultursprachen.
Jede schließt eine unübersetzbare Welt in sich; und doch sind alle, da sie in einem gemeinsamen zusammengehören, bis zu einem gewissen Grade ineinander übersetzbar. Ihre Geschichte ist zum Teil durch Jahrtausende zu verfolgen. Ihre jeweils neue Aneignung durch die Kinder ist zu beobachten und die so wunderbare Sprachentwicklung der ersten drei Lebensjahre zu beschreiben - dieses Naturgeschehen, das zugleich geschichtliche Aneignung der Überlieferung ist und durch die Art, wie es ermöglicht wird und geschieht, das ganze spätere Leben bestimmt.

DAS MITTEL DER SPRACHE IST BEDEUTUNG

Das Offenbarwerden des Seins geschieht in Bedeutungen. Die Unmittelbarkeit ist bewusstlos. Sie wird uns bewusst erst in den Spaltungen durch Vermittlung von Bedeutungen. - Sprache ist unlösbar verbunden mit diesem Offenbarwerden des Seins: sie ergreift alle objektive Bedeutung mit den von ihr hervorgebrachten Bedeutungen.

DAS WESEN DER BEDEUTUNG

Bedeutung ist ein Grundbezug, der das Sein in einer Spaltung zeigt. Dieser Grundbezug, ein unzurückführbares Urphänomen, ist nicht eine Beziehung wie die des Verursachtseins im Realen oder des Begründetseins im Denkzusammenhang; er ist nicht Gegensatz und nicht Identität von zweien, sondern dieses durch nichts anderes zu erhellende Ineinandersein zweier im Bedeuten.

Er umfass im Besonderen: Zeichen und Sinn, Gleichnis und Verglichenes, Symbol und Gehalt usw.

Es genügt nicht zu sagen, eines verweise auf das andere, eines werde im anderen gemeint, eines repräsentiere das andere: immer ist das Bedeuten darüber hinaus ein Mehr und ein Ursprüngliches.
Bedeutung verstehen ist der Beginn des Bewusstseins. << (Karl Jaspers)

Dies soll zunächst als Einstieg genügen. Über die Weisen des Bedeutens kann aber noch weit mehr angeführt werden...

Gruß von Reklov
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#2
Also, ich habe trotz mehrfachen Lesens nicht herausfinden können, worum es dir überhaupt geht, Reklov. Es gibt wohl einige Ansatzpunkte wie der Turmbau zu Babel oder die Frage nach der Erforschung der Sprache, doch mir fehlt der entscheidende Faden. 

Das verwendete Wort Bedeutung, sagt darüber aus, dass Worte und Sprache ein Charakteristikum für den Menschen und sein Bewusstsein sind. Der Mensch trägt Bedeutung in das Wort hinein und es überträgt sich auf den Zuhörer. 
Im Anfang sei das Wort gewesen, heißt es biblisch, es wäre bei Gott und es wäre Gott gewesen, alles sei aus dem Wort geworden. (Joh. 1:1) Auch der Mensch hat das Wort, damit zeigt sich, er hat Göttliches zwar in sich, das sein Menschsein ausmacht, doch was macht er aus dem Wort, ist sein Wort schon so weit wie das göttliche?

Vollquoting des unmittelbar voraus gehenden Beitrags entfernt./Ekkard
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#3
Hallo Rosenzweig,

... mein Thread über die Sprache soll das Wesen unserer "Bildsprache" hervorheben. Es ist aber nur ein Anfang, den ich hiermit fortsetzen will, um aufzuzeigen, dass unsere Sprache eben so begrenzt ist, wie unsere Erkenntnis und die hier im Forum aufgeführten Wortgefechte oft nur "Schatten-Duellen" gleichen. Unter diesem Aspekt sind nicht nur religiöse, sondern auch andere "Wortkombinationen" zu betrachten/verstehen...

Wieder führe ich also (als Fortsetzung) Auszüge von Karl Jaspers zur Sprache an:

>> Es ist das wunderbare Glück der wie von selbst entstehenden Sprachkraft, wenn wir durch die Wucht der Gehalte, nur von ihnen bewegt und auf sie gerichtet, diese mitteilen können, wenn die Gehalte uns klar werden und ineins damit auch die Sprache da ist.
Die Sprache schenkt sich aber nur dem Sachlichen; sie betäubt, täuscht, verflüchtigt den, der sich ihrer geradezu als Sprache und durch sie erst der Sache bemächtigen möchte.

DIE UNIVERSALITÄT DER METAPHER

Man unterscheidet die Worte ih ihrer eigentlichen Bedeutung von den Worten als Metapher. So hat das Wort Himmel seine eigentliche Bedeutung neben seiner gleichnisweisen, etwa wenn mit dem Wort Gott gemeint wird. Dies Unterscheidung ist aber nur eine realtive. Worte mit eigentlicher Bedeutung sind solche, bei deren Gebrauch das Bewusstsein ihres metaphorischen Charakters verloren gegangen ist.

"Alle Wörter sind Lautbilder und sind in bezug auf ihre Bedeutung an sich und von Anfang an Tropen ..., eigentliche Worte gibt es in der Sprache nicht" (Gerber I, 309).

Nietzsche nennt die Sprache daher ein bewegliches Heer von Metaphern. In ursprünglichen Metaphern erwächst ein bedeutungtragendes Wortmaterial, das dann weiter verwendet wird zu neuen Metaphern. So steckt in den Worten jeweils eine eigentümliche oder direkte Bedeutung nur durch Vergessen des Ursprungs. Diese eigentliche Bedeutung wird bewusst als Metapher verwendet.
In der Geschichte der Worte "sehen wir sich allmählich Bild an Bild fügen, eines das andere fortführend, korrigierend, verwischend" (Gerber I, 266).

Die Einsicht in den Grundcharakter der Sprache ist folgenreich:

1. Die Bedeutungen der Worte sind unsere Vorstellungen und Begriffe, die ihrerseits das Sein der Dinge in der Welt treffen. Aber unsere Vorstellungen und Begriffe und damit das Sein werden für uns erst zugleich mit der Wortbildung klar, unterscheidbar und zum festen Besitz.
Wenn aber die Klarheit des Seinswissens unlösbar ist von der entwicklung der Sprache, so kann man zweifelnd fragen, ob denn das "Bedeuten" der Sprache je die Sache selbst zu erfassen gestatte.
Die Arbeit des Klarwerdens schafft doch nur eine klare Bilderwelt. Wie in der Sprache immer nur jedes Gleichnis wieder nur Gleichnis eines anderen sei und nur durch Vergessen des metaphorischen Charakters der Boden vermeintlicher Eigentlichkeit entstehe, so sei das Sein für uns - unlösbar von der Sprache, in der wir denken - immer eines das Gleichnis des andern, nirgends ist das eigentliche Sein, das gleichnislos es selbst wäre.

Diese Auffassung identifiziert den charakter der Sprache mit dem charakter des Seins für uns. Das Vergessen des metaphorischen Charakters is im Sprechen zwar der psychologische Grund für die Möglichkeit, mit Worten durch den Gedanken Eigentliches auch abstrakt meinen zu können. Aber schon im Metaphorischen ist der Mensch doch auf eigentliches gerichtet. Zu jedem gleichnis gehört auch ein Wesen. In der Wechselbewegung gleichnishaften Spiegelns aller Dinge ineinander durch die Sprache ist nicht die Nichtigkeit des Spiegelns von nichts, sondern in der Tat eine Stufenfolge von Wesen für uns gegenwärtig.

2. Verstehe ich das Bildsein in aller Sprache, so hebe ich die Bilderwelt, in der wir sprechend leben, nicht auf. die Bilder sind nicht beseitigt, wenn wir eingesehen haben, es seien Bilder. Im Bilde sind Wahrheit und Wirklichkeit erfasst. Der Verstand, der kein Bild mehr will, behält nur das Nichts...  <<


Hier breche ich ab. Das soll heute als weiterführender Denkansatz zur Sprache genügen. Bei Interesse folgt mehr!

Gruß von Reklov

Vollquoting des unmittelbar voraus gehenden Beitrags entfernt./Ekkard
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#4
(13-07-2022, 13:04)Reklov schrieb: Das Offenbarwerden des Seins geschieht in Bedeutungen. Die Unmittelbarkeit ist bewusstlos. Sie wird uns bewusst erst in den Spaltungen durch Vermittlung von Bedeutungen. - Sprache ist unlösbar verbunden mit diesem Offenbarwerden des Seins: sie ergreift alle objektive Bedeutung mit den von ihr hervorgebrachten Bedeutungen

und wieder mal schwurbel zum quadrat. was sollen diese aufgeblasenen sätze besagen?

daß wörter bedeutungen haben, und so sprache inhalte vermittelt?

Zitat:Bedeutung ist ein Grundbezug, der das Sein in einer Spaltung zeigt

schwurbel hoch drei
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#5
(14-07-2022, 20:30)Rosenzweig schrieb: Also, ich habe trotz mehrfachen Lesens nicht herausfinden können, worum es dir überhaupt geht, Reklov

ist doch ganz einfach, rosenzweig, und das gleiche wie immer:

reklov will predigen, und zwar mit den worten anderer, um sich selber als unerhört intellektuell darzustellen

was er sicher nicht will: diskutieren. wir dürfen ihn aber anbeten und seiner größe huldigen
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#6
Ärgerlich daran ist, dass einfache Erkenntnisse eingebettet werden in scheinbar komplexe akademische Ausführungen. Sicherlich übertragen wir Menschen unsere Bewusstseinsinhalte, soweit uns das persönlich passt - fertig.
Vergessen wird, dass dies auch Tiere diese Kunst beherrschen, wenn auch nicht so zieseliert wie wir Menschen das können.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#7
Gebärden, Gesten, Mimik, Geräusche, Gerüche, Farben....... Symbole - usw. usf.  Die erfahrungs- lernabhängige (Dechiffrierung mit nachfolgend subjektiver be-Deutung (Validierung/Bewertung) all dieser Sprachen, findet erst im jeweiligen Gehirn des Beobachters über dessen entsprechende Sensorik selbst statt.

" Ich bin also nur für  das verantwortlich was ich sage. Für das was DU DIR aus dem Gesagten herleitest und somit verstanden zu haben meinst, bist DU selber verantwortlich." 

Es gibt keine Gerüche ohne Nase, keine Farben und kein Licht ohne Augen, keine Worte und keine Musik ohne Ohren und somit auch kein universelles Sein. Aber bei Leuten, die sich in allem nur um ihr eigenes, höchstlöbliches Ideal-ich sorgen, welches ohne die Aufmerksamkeit irgendwelcher Beobachter keinerlei be-Deutung hat/hätte, schaut die Welt halt genau anders herum aus... weswegen sie dann auch ständig mit allem und jeden um eine irgendwelche, besonders schöne Wahrheit raufen müssen, die sie sich in Wirklichkeit nur einbilden.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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#8
(15-07-2022, 16:53)Reklov schrieb: ... mein Thread über die Sprache soll das Wesen unserer "Bildsprache" hervorheben.


Also geht es weniger um die gesprochene Sprache, sondern mehr um die Bildsprache, die die Sprache ist, die durch das Bild ausgedrückt wird. Dafür ist ja insbesondere der bildende Künstler ein "Bildsprachler".
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#9
(16-07-2022, 19:49)petronius schrieb:
(13-07-2022, 13:04)Reklov schrieb: Das Offenbarwerden des Seins geschieht in Bedeutungen. Die Unmittelbarkeit ist bewusstlos. Sie wird uns bewusst erst in den Spaltungen durch Vermittlung von Bedeutungen. - Sprache ist unlösbar verbunden mit diesem Offenbarwerden des Seins: sie ergreift alle objektive Bedeutung mit den von ihr hervorgebrachten Bedeutungen

und wieder mal schwurbel zum quadrat. was sollen diese aufgeblasenen sätze besagen?

daß wörter bedeutungen haben, und so sprache inhalte vermittelt?

Zitat:Bedeutung ist ein Grundbezug, der das Sein in einer Spaltung zeigt

schwurbel hoch drei

... wenn Du manche Texte nicht verstehst (aus was für Gründen auch immer?), dann müssen diese noch nicht Schwurbel sein.
Du gleichst hier also jemandem, der ein Jazz-Solo für "wirres Gedudel" hält, damit aber lediglich seine diesbezügliche Unkenntnis bekundet!

Gruß von Reklov
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#10
(17-07-2022, 07:37)Geobacter schrieb: ... weswegen sie dann auch ständig mit allem und jeden um eine irgendwelche, besonders schöne Wahrheit raufen müssen, die sie sich in Wirklichkeit nur einbilden.

... um Wahrheit "rauft" man nicht! Man versucht sie, über Rede und Gegenrede, so weit wie möglich zu "erhellen".
Mehr ist nun mal nicht drin! Es gibt auch keine "besonders schöne" Wahrheit!

Wahrheit hat im Denken des Menschen mehrfachen Ursprung: Es gibt z.B. naturwissenschaftliche und philosophische Wahrheit.

Im gegenständlichen Forschen sind z.B. nur Teilwahrheiten zu "entdecken".

Der Mensch verhält sich, als ob es ein bestehendes Reich der Wahrhreit, das eine Gültige, gäbe, dessen er sich nur zu bemächtigen braucht. Wir tun so, als ob die Wahrheit schon da ist, nur zu finden ist und an sich unwandelbar sei. Für uns wird offenbar, was recht sei, was wirklich sei. Wir hören und sprechen Wahrheiten aus, die uns fraglos sind. Wir haben das Vertrauen, die Wahrhreit werde sich in der Welt schon durchsetzen.
Bereits aber mit der ersten Frage nach dem Wesen der Wahrheit beginnt die große Verwunderung, denn die Bewegung des Fragens nach Wahrheit endet(e) nicht selten nur in Verwirrung oder suchte sich daraus weitere Wege zu finden! Bereits die sich bewußt werdende Frage nach dem Sein sucht sich ihre eigene Methode! Icon_rolleyes

Was aber ist SEIN? Diese Frage hat die Philosophie zwar verwirklicht, aber dennoch immer wieder verdorben. Die Methode, mit der wir hier nach eine Lösung suchen, kann nicht eine Modifikation der gewohnten Erkenntnismethode von Gegenständen sein. Sie muss aus der Tiefe des menschlichen Wesens eine radikal andere Denkform finden.

Weder Aristoteles, noch Schelling konnten zu dieser immer wieder aufgeworfenen Frage eine Lösung anbieten, denn zu finden, was das wahrhaft Seiende sei, das sei das Schwerste. Diese Frage darf also nicht in der Menge der vielen anderen Fragen als "lediglich auch nur eine Frage" versinken.
Was auch immer unser Wissen in seine Hand bekommt, zeigt uns: das Sein, das ich weiß, ist nicht das Sein an sich und auch nicht das Sein, das ich selber bin. Für unser Wissen ist also kein Halt in irgendeinem bestimmten Sein. Es ist vielmehr so, als ob das Sein zurückweiche vor dem zugreifenden Wissenwollen und uns in Gestalt von Gegenständen immer nur gleichsam Reste und Spuren von sich in der Hand ließe. Icon_rolleyes

Um dieses Thema jedoch ausführlicher zu bearbeiten, bräuchte es weit mehr Seiten!

Gruß von Reklov
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#11
(17-07-2022, 14:11)Rosenzweig schrieb:
(15-07-2022, 16:53)Reklov schrieb: ... mein Thread über die Sprache soll das Wesen unserer "Bildsprache" hervorheben.


Also geht es weniger um die gesprochene Sprache, sondern mehr um die Bildsprache, die die Sprache ist, die durch das Bild ausgedrückt wird. Dafür ist ja insbesondere der bildende Künstler ein "Bildsprachler".


...auch unsere gesprochene Lautsprache ist eine Art Bildsymbolsprache, die sich oft auch aus mehreren Wortbildern zusammensetzt.

Beispiele: Traum-Haus, Feder-Kleid, Berg-Rücken, Dach-Fenster, Baum-Krone ... etc.

Dies wirkte sich sogar auf die grafische Gestaltung einzelner Buchstaben aus. So ist es kein Zufall, dass z.B. Buchstaben wie das O, das A und das I, einer entsprechenden Lippenformung während des Aussprechens ähneln.

Es geht aber auch darum, bewusst zu machen, dass wir mit Worthülsen arbeiten, deren Spuren uns nicht zugänglich sind.

Wenn einer also "Pferd" sagt, weiß zwar jeder, was gemeint ist - vom eigentlichen Wesen des Pferdes wissen wir aber nichts!
So kann auch niemand treffend sagen, was denn eigentlich in einem Pferd vorgeht, wenn es einen Menschen "erblickt".

Gruß von Reklov
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#12
(18-07-2022, 15:35)Reklov schrieb: Dies wirkte sich sogar auf die grafische Gestaltung einzelner Buchstaben aus. So ist es kein Zufall, dass z.B. Buchstaben wie das O, das A und das I, einer entsprechenden Lippenformung während des Aussprechens ähneln.

Von wem stammt denn diese Weisheit? Weder "A" noch "I" aehneln in irgendwelcher Form der Lippenformung, wenn man sie spricht. Hoechstens beim "O" koenntest Du noch mit solch einer Idee wegkommen. Das "A" sieht z.B. so aus, weil die aegyptische Hieroglyphe, von der es abgeleitet ist, so aussieht. Dreh' das "A" auf den Kopf, und Du hast den Kopf eines Ochsen (dreieckiges Gesicht und zwei Hoerner), also eine Hieroglyphe, die sowohl fuer das Wort "Ochse" als auch fuer eine Silbe mit dem Laut "A" (bzw. dessen halbkonsonantischem Ansatz) stand. Das ging dann ueber protosinaitische (wo die Silbe auf einen Laut verkuerzt wurde), phoenizische und griechische in die lateinische Schrift, wobei der Buchstabe in mehreren Schritten gedreht wurde (in phoenizischer Schrift steht er z.B. seitwaerts). Saemtliche Alphabete (Konsonantenschriften mitgezaehlt), von unserem bis zum indischen, sind von aegyptischen Hieroglyphen abgeleitet, ueber das Phoenizische.
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#13
(18-07-2022, 15:35)Reklov schrieb:
(17-07-2022, 14:11)Rosenzweig schrieb:
(15-07-2022, 16:53)Reklov schrieb: ... mein Thread über die Sprache soll das Wesen unserer "Bildsprache" hervorheben.


Also geht es weniger um die gesprochene Sprache, sondern mehr um die Bildsprache, die die Sprache ist, die durch das Bild ausgedrückt wird. Dafür ist ja insbesondere der bildende Künstler ein "Bildsprachler".


...auch unsere gesprochene Lautsprache ist eine Art Bildsymbolsprache, die sich oft auch aus mehreren Wortbildern zusammensetzt.

Es geht aber auch darum, bewusst zu machen, dass wir mit Worthülsen arbeiten, deren Spuren uns nicht zugänglich sind.

Wenn einer also "Pferd" sagt, weiß zwar jeder, was gemeint ist - vom eigentlichen Wesen des Pferdes wissen wir aber nichts!

Auf den Spuren der Sprache, das ist ein weites Feld.

Ähnlich ist es bei der Namensgebung der Kinder, man gibt ihnen einen Namen mit einem ihm verbundenen Wunschgedanken irgendeiner Art. Doch ist das heute so, anders, quasi umgekehrt, sei es zu sehr alten Zeiten gewesen, wie es Rudolf Steiner berichtet, als die Menschen noch tief ins Seelische hatten blicken können, da hätten die Kinder ihre Namen nach ihrer seelischen Verfassung erhalten. (vgl.: Rudolf Steiner, Exkurse in das Gebiet des Markus-Evangeliums, Kyrios - der Herr der Seele, S. 224)

Versuchen wir heute ein wenig ein Gefühl für diese alte Zeit aufzubringen, so trägt es uns sogar bis ins Paradies, als der Mensch den Tieren ihre Namen gab. Das konnte er noch, weil er das seelische Bild eines Tiers in ein Wort benennen konnte.
Rudolf Steiner berichtet von einer hebräischen Legende, worin es heißt, der Mensch hätte den Tieren und den Pflanzen ihre Namen geben können. Daraufhin hätte Jehova ihn gefragt, welches sein eigener Name sei, worauf er geantwortet hätte, er müsse eigentlich Adam heißen - denn Adam, so erläutert Rudolf Steiner, hänge zusammen mit Adama und heiße: aus Erdenschlamm, Erdenwesen; so sei Adam zu übersetzen. (vgl.: Rudolf Steiner, Christus und die menschliche Seele, S. 17f)
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#14
(18-07-2022, 15:00)Reklov schrieb:
(17-07-2022, 07:37)Geobacter schrieb: ... weswegen sie dann auch ständig mit allem und jeden um eine irgendwelche, besonders schöne Wahrheit raufen müssen, die sie sich in Wirklichkeit nur einbilden.

... um Wahrheit "rauft" man nicht! Man versucht sie, über Rede und Gegenrede, so weit wie möglich zu "erhellen".
Mehr ist nun mal nicht drin! Es gibt auch keine "besonders schöne" Wahrheit!

Wahrheit hat im Denken des Menschen mehrfachen Ursprung: Es gibt z.B. naturwissenschaftliche und philosophische Wahrheit.

......und deine vorgetragene Abhandlung bezüglich der Entstehung der Schriftzeichen durch das Ablesen der "Lippenformung" spricht auch nicht dafür, dass du schon mal eine höher Schule für Grafiker von innen gesehen hast.....

"Gott sei dank" macht wenigstens die Programmierung  künstlicher Intelligenz -(auch eine "sprachliche" Geschichte auf Basis naturwissenschaftlicher Philosophie)-  enorme Fortschritte. So dass es in absehbarer Zeit ganz sicher virtuelle Internetmoderatoren geben wird.. die solche, wie die von dir  aufgetragenen Reden, automatisch als "Schwachsinn" erkennen und folgerichtig auch als solchen markieren.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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#15
(18-07-2022, 23:55)Geobacter schrieb:
(18-07-2022, 15:00)Reklov schrieb:
(17-07-2022, 07:37)Geobacter schrieb: ... weswegen sie dann auch ständig mit allem und jeden um eine irgendwelche, besonders schöne Wahrheit raufen müssen, die sie sich in Wirklichkeit nur einbilden.

... um Wahrheit "rauft" man nicht! Man versucht sie, über Rede und Gegenrede, so weit wie möglich zu "erhellen".
Mehr ist nun mal nicht drin! Es gibt auch keine "besonders schöne" Wahrheit!

Wahrheit hat im Denken des Menschen mehrfachen Ursprung: Es gibt z.B. naturwissenschaftliche und philosophische Wahrheit.

......und deine vorgetragene Abhandlung bezüglich der Entstehung der Schriftzeichen durch das Ablesen der "Lippenformung" spricht auch nicht dafür, dass du schon mal eine höher Schule für Grafiker von innen gesehen hast.....

"Gott sei dank" macht wenigstens die Programmierung  künstlicher Intelligenz -(auch eine "sprachliche" Geschichte auf Basis naturwissenschaftlicher Philosophie)-  enorme Fortschritte. So dass es in absehbarer Zeit ganz sicher virtuelle Internetmoderatoren geben wird.. die solche, wie die von dir  aufgetragenen Reden, automatisch als "Schwachsinn" erkennen und folgerichtig auch als solchen markieren.

... den Artikel über den Zusammenhang von Buchstaben-Formen und Lippenbewegungen stammt aus der berühmten Fachzeitschrift für Typografie - The International Journal "Upper & Lower Case", die ich früher jahrelang abboniert hatte.

Davon bietet z.B. "booklooker" noch heute alte Ausgaben an.

Schwachsinn ist also lediglich mal wieder Deine unqualifizierte Anmerkung zu Dingen, von denen Du keine Ahnung hast, - was u.a. auch meine graf. Ausbildung (Lehre und Studium!) einbezieht.
Ich denke, dies wird auch in "absehbarer Zeit" Teil Deiner speziellen Gehirnkonstruktion bleiben (müssen). - Und dies kann schon jetzt erkannt und markiert werden, obwohl es noch keine virtuellen Internetmoderatoren gibt. Icon_razz

Besser für Dich: "Schuster bleib bei Deinen Leisten".

Gruß von Reklov
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