Absolute Wahrheit

[Ekkard]

Reklov ... Fragen zur Wahrheit interessieren ihn gar nicht.

Könnte man so sehen. Gleichwohl sind seine Aussagen interessant, weil ich dauernd den Eindruck gewinne, er verteidigt irgendeine mir unverständliche Art der Kommunikation, die immer umschifft, was gerade gezielt gefragt wurde.

Die wird von ihm in einer Konfektionsgröße gedacht, über die hinaus keine größere mehr gedacht werden darf.

Gewiss, das hat das Ideal des Absoluten so an sich. Aber wir sollten auf dem Teppich "Chiffre Gott" bleiben. Von der "absoluten Wahrheit" hat er bisher keine konkreten Eigenschaften genannt. Oder mir ist diese Äquivalenz entgangen.

Und nein, es geht da auch nicht darum, das Reklov unter der Vorstellung seiner Vergänglichkeit leidet, die in ein paar Jahren auch absolut sein wird.

Interessante Feststellung! Und wahrscheinlich so wenig zutreffend, wie alle als "absolut" unterstellten Eigenschaften. Wenn mich nicht alles täuscht, sind wir nicht nur Kinder unserer Eltern, sondern auch Kulturerben. Und als solche stehen wir immer wieder auf, solange sich unsere Welt dreht. Das Gefühl, ein separiertes Ich zu sein, dürfte eine Täuschung darstellen. (Wahrscheinlich ein vorteilhafter Überlebensmechanismus!)

Den Rest warten wir mal ab!

[Geobacter]

Interessante Feststellung! Und wahrscheinlich so wenig zutreffend, wie alle als "absolut" unterstellten Eigenschaften. Wenn mich nicht alles täuscht, sind wir nicht nur Kinder unserer Eltern, sondern auch Kulturerben. Und als solche stehen wir immer wieder auf, solange sich unsere Welt dreht. Das Gefühl, ein separiertes Ich zu sein, dürfte eine Täuschung darstellen. (Wahrscheinlich ein vorteilhafter Überlebensmechanismus!)

Dieser Meinung bin ich für gewöhnlich auch. Es gibt da aber wahrscheinlich auch Ausnahmen wie z.B. das ICH-Labyrinth in dem wir uns sehr wohl auch hoffnungslos verlaufen können. Als Kulturerben müssen auch wir unseren Kindern - zumindest - noch etwas Verwertbares an Kultur vererben, um in ihnen weiterleben zu können. Das funktioniert langfristig nur dann, wenn wir uns von der Vorstellung lösen, in unserem ICH immer und überall der absolute Mittelpunkt von allem und auch jeglicher Wahrheit zu sein, um welche sich alles drehen Solle. Anderen Falles werden viele unsere Kinder das Erbe nicht annehmen, weil sie sich für uns schämen. Der Irrtum ist eine Annäherung an das Absolute und ohne Einsicht wohl auch die ultimative Wahrheit.

[Ekkard]

Ich stimme dir da weitgehend zu. Nur zur Kultur, wie ich sie hier verstehe, gehören auch die Irrwege. Die können uns z. B. für das Tun unserer Großeltern im "3. Reich" die Schamesröte ins Gesicht treiben, gleichwohl sind wir auch dessen Erbe. Auch im individuellen Leben erleben wir peinliche Irrwege, gleichwohl sind das trotzdem "wir" (also die vielen Ichs).

[Geobacter]

Ich stimme dir da weitgehend zu. Nur zur Kultur, wie ich sie hier verstehe, gehören auch die Irrwege. Die können uns z. B. für das Tun unserer Großeltern im "3. Reich" die Schamesröte ins Gesicht treiben, gleichwohl sind wir auch dessen Erbe. Auch im individuellen Leben erleben wir peinliche Irrwege, gleichwohl sind das trotzdem "wir" (also die vielen Ichs).

Ja, Irrtümer sind uns in unserem Wir sehr nützlich. Zu wissen wie es nicht geht, ohne kostbare Zeit damit zu vergeuden, es selber nochmal zu probieren  und  dabei vielleicht auch noch die Gesundheit und das Leben zu riskieren, ist ein solch wertvolles Kulturerbe, dass man oft kaum ein besseres noch findet könnte. Wie das dann mal ausgeht, wenn alle Ressourcen fast verbraucht sind und die erneuerbaren nicht mehr schnell genug nachwachsen, mag ich mir gar nicht ausdenken. Vom großen wir ist dann wohl nichts mehr zu erwarten.

[Ekkard]

Wie das dann mal ausgeht, wenn alle Ressourcen fast verbraucht sind und die erneuerbaren nicht mehr schnell genug nachwachsen, mag ich mir gar nicht ausdenken. Vom großen wir ist dann wohl nichts mehr zu erwarten.

Ganz genau! Aber "absolut" ist diese Wahrheit halt nicht, sondern sehr speziell von unseren Rest-Instinkten abhängig.

[Geobacter]

Wie das dann mal ausgeht, wenn alle Ressourcen fast verbraucht sind und die erneuerbaren nicht mehr schnell genug nachwachsen, mag ich mir gar nicht ausdenken. Vom großen wir ist dann wohl nichts mehr zu erwarten.

Ganz genau! Aber "absolut" ist diese Wahrheit halt nicht, sondern sehr speziell von unseren Rest-Instinkten abhängig.

Sehe ich grundsätzlich auch so. Aber nach dem derzeitigen Trend, auf Grund des exponentiellen Bevölkerungswachstums und damit einhergehenden Wettbewerbsdruckes, sich selber immer mehr der herzallerliebste Nächste sein zu müssen, scheint es mit unseren Instinkten nicht sonderlich gut gestellt.
WIR sind leider zu sehr Opportunisten, als dass wir uns in letzter Instanz noch darauf verlassen könnten, von vielleicht ein paar noch guter Rest-Instinkte gerettet zu werden.

Ich will da aber trotzdem kein absolutes Urteil fällen.

[Ekkard]

Ich gehe mal zurück auf den Beginn des Threads. Ich habe der KI namens "ChatGPT" die Frage gestellt:
"Wahrheit: Gibt es zutreffende Aussagen, die immer und überall, also absolut gelten?"

Die Antwort lautet:

In der Philosophie gibt es eine lange Debatte darüber, ob es zutreffende Aussagen gibt, die immer und überall, also absolut gelten. Eine solche Aussage wird oft als "Wahrheit" bezeichnet. Es gibt jedoch keine allgemein akzeptierte Definition von Wahrheit.

Einige Philosophen argumentieren, dass es absolute Wahrheiten gibt, die unabhängig von Zeit, Ort und Kultur gültig sind. Ein Beispiel dafür ist die mathematische Aussage "Zwei plus zwei ist vier". Diese Aussage ist in jeder Gesellschaft und zu jeder Zeit gültig und kann nicht widerlegt werden.

Das gefällt mit beispielsweise schon nicht. Denn "2+2=4" ist definitiv eine Konvention, die sich aus der Art ergibt, wie wir zählen und was wir mit Zahlen machen wollen. Einfache andere Konvention: Wir wollen immer Dreierpäckchen abzählen und uns interessiert nur der jeweilige Rest. Dann ist 2+2=1, nämlich ein Dreier und ein Einer-Rest.
Oder anders ausgedrückt: Eine Konvention ist ein sehr triviales Beispiel für eine immer geltende Wahrheit.
Ich erwarte aber nicht-triviale "absolute Wahrheiten". Und die scheint es nicht zu geben.

Andere Philosophen argumentieren, dass es keine absoluten Wahrheiten gibt, sondern dass Wahrheit relativ und abhängig von den Umständen und dem Kontext ist. Ein Beispiel dafür ist die Aussage "Rot ist eine schöne Farbe". Diese Aussage kann in verschiedenen Kulturen und zu verschiedenen Zeiten unterschiedlich interpretiert werden und ist daher nicht absolut.

Insgesamt bleibt die Frage, ob es absolute Wahrheiten gibt, ein umstrittenes und komplexes Thema in der Philosophie und anderen Wissenschaften.

Letzteres stimmt zwar. Aber meine Meinung ist, dass hier krampfhaft ein Ideal hochgehalten wird, was bestenfalls eine idealtypische Näherung sein kann. Warum diese nicht einfach aufgeben?

[Ulan]

Warum diese nicht einfach aufgeben?

Manche Leute brauchen schlicht einen solchen Anker und fuehlen sich ohne ihn verloren und bedeutungslos.

[Reklov]

Ich gehe mal zurück auf den Beginn des Threads. Ich habe der KI namens "ChatGPT" die Frage gestellt:
"Wahrheit: Gibt es zutreffende Aussagen, die immer und überall, also absolut gelten?"

Hallo Ekkard,

wie ich lese, greifst auch Du nun auf die alte Aussage des Aristoteles zurück, die ich ja schon mehrmals erwähnt hatte, als es um den Begriff WAHRHEIT ging.
Der griechische. Denker meinte einst, dass WAHRHEIT zu jeder Zeit und an jedem Ort wahr sein müsse - ansonsten sei es keine!

Um also absolute WAHRHEIT überprüfen zu können, müsste der Mensch erst einmal in der Lage sein, überall und zu jeder Zeit "zu sein". Das sieht aber, auch in nächster Zeit, wohl nicht danach aus!? 

Gruß von Reklov

[petronius]

wie ich lese, greifst auch Du nun auf die alte Aussage des Aristoteles zurück

welch schöne umschreibung dessen, daß ekkard sie widerlegt hat

[Ulan]

wie ich lese, greifst auch Du nun auf die alte Aussage des Aristoteles zurück

welch schöne umschreibung dessen, daß ekkard sie widerlegt hat

Eigentlich habe ich das jetzt oft genug gesehen, aber bei solch einem grotesken Mangel an Selbsterkenntnis bleibt mir dann doch immer wieder mal die Spucke weg. Da macht Ekkard sich die Muehe, eine Fragestellung von mehreren Seiten zu beleuchten, und beim Adressaten kommt davon lediglich ein winziges Bruchstueck an, wobei keiner der Schluesse rezipiert wurde.

Andererseits weiss ich nicht, ob es mich eher amuesiert oder nachdenklich macht (wahrscheinlich beides), wenn eine "kuenstliche Intelligenz" den Inhalt eines Austausches besser versteht als eines unserer - ich nehme mal an - menschlichen Forumsmitglieder.

[Geobacter]

Donald T. Phänomen.

Donald T. hat bei den Wahlen 2020  dermaßen arg betrogen, dass er einfach nicht glauben kann, dass die Demokraten nur allein mit regulären Mitteln noch gewinnen hätten können. Reklov hat sehr wohl bemerkt worauf Ekkard hinaus wollte.

[Geobacter]

Der griechische. Denker meinte einst, dass WAHRHEIT zu jeder Zeit und an jedem Ort wahr sein müsse - ansonsten sei es keine!

Was also heißt, dass dies auch überprüft werden können müsse und das können deine Ideen zur Wahrheit halt mal nicht.

[Ulan]

Reklov hat sehr wohl bemerkt worauf Ekkard hinaus wollte.

Die KI muss halt keine eigene Weltanschauung befriedigen.

[Geobacter]

"Ki" hat auch das Potential, mittels Falschinformationen  Weltanschauungen zu manipulieren (Betrug). Je nach dem, wer sie kontrolliert  oder konsumiert.
Da das Grundprinzip darauf beruht, aus  einer Überlagerung sehr vieler Information - unscharfem Informationsrauschen - Bilder / Informationen heraus zu schälen und zu separieren, welche dem Idealtypus unserer / jeweiliger Erwartungen entsprechen. Das ist zum einen sehr vorteilhaft, da wir selber für die selbe Arbeit ein sehr viel mehr an Zeit benötigen würden, die uns gar nicht zur Verfügung steht und wir uns dann immer noch hoffnungslos "verzetteln" würden. Den Naturwissenschaften ein sehr nützliches Werkzeug. Aber... in den Händen von Betrügern - deren Ziel es ist, uns zu ihrem Vorteil zu manipulieren - halt auch.