Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Wie der Mitgliederschwund die Kirche verändert - katholisch.de
#61
(05-09-2023, 22:00)Thomas B. Reichert schrieb: Enteignung von Kirchengut im Jahr 1803

Ich fand das im Wikipedia:

Säkularisation - Wikipedia
"Rechtsrheinische Gebiete 1803
Durch die Verschiebung der französischen Ostgrenze hatten deutsche Territorialherren Gebietsverluste erlitten. Als Entschädigung wurden ihnen im Reichsdeputationshauptschluss von 1803 die kirchlichen Reichsstände (die geistlichen Fürstentümer) und die meisten Reichsstädte (in diesem Fall spricht man von Mediatisierung) zugeschlagen.

Artikel 35 des Reichsdeputationshauptschlusses ging über die reine Entschädigung sogar hinaus. Die Gebäude und Güter der aufgehobenen Stifte, Abteien und Klöster wurden der Disposition (Verfügungsgewalt) der Landesherren unterstellt. Das erlaubte es auch Herrschern, die keinen Territorialverlust erlitten hatten, kirchliche Güter zu ihren Gunsten einzuziehen und ihre Finanzen zu entlasten.

Der Reichsdeputationshauptschluss betraf die geistlichen Kurfürstentümer Köln und Trier, das Erzstift Salzburg sowie die Hochstifte Olmütz, Augsburg, Bamberg, Basel, Breslau . . ."


Anm.: Hervorhebung eines Satzes durch Fettdruck von mir
Zitieren
#62
(05-09-2023, 22:00)Thomas B. Reichert schrieb: Sie fügten sich in ein Leben, das ihnen seitens der Kirche als Schicksal gepredigt wurde. Die Alphabetisierungsrate der Bauern war niedrig, sodass sie zum einen nicht in der Bibel lesen konnten, wäre sie in der Sprache der Bauern verfasst gewesen.

Glaubst du, die Bauern wären wohlhabender geworden, wenn sie die Bibel lesen hätten können ?
Zitieren
#63
(05-09-2023, 22:00)Thomas B. Reichert schrieb: @Sinai
"Die kirchliche Lehrmeinung, die die Ständegesellschaft als gottgegeben ansah, wurde von nahezu allen Angehörigen der herrschenden Stände unterstützt..."

Danke für das interessante Zitat. Aber hatte die Kirche im Mittelalter nicht Recht? Eine Auflösung der Stände und der Handwerkerzünfte wäre damals verheerend gewesen. Wie hätte das HRR funktionieren sollen? Bauern und Ritter waren blöde Analphabeten (selbst Kaiser Karl der Große war Analphabet, er konnte nur die Initialen seines Namens schreiben) und waren wie man heute so sagt "bildungsfern" - sie hassten die Bildung! Handwerker konnten gerade mal das Einmaleins um die Länge von Brettern oder die Teigmasse für Brot auszurechnen. Der Schuster blieb bei seinem Leisten - und das war gut so! Dem Sohn des Schusters konnte zwar nicht vorgegaukelt werden, nach zwanzig Gymnasiums- und Studienjahren Richter zu werden, aber er konnte auch nicht zum Erntehelfer degradiert werden

Der unnatürliche und zermürbende Kampf jeder gegen jeden existierte damals nicht. Heute werden schon die sechsjährigen Kinder auf Wettbewerb gegeneinander gedrillt. Wer ist der bessere Sportler / Fußballspieler, wer weiß mehr Vokabel auswendig, wer hat die besseren Schulnoten, dort wo sie abgeschafft sind wer hat die bessere Beschreibung Icon_cheesygrin ha ha, wer wird Abiturent, wer wird als Hilfsarbeiter enden? Ein mörderischer Wettbewerb wird seit 1848 (Ende der Zünfte und "Berechtigung" / Übertölpelung der Bauern, eine Hypothek auf Haus und Hof aufzunehmen, die sie natürlich nicht zurückzahlen konnten und zur Enteignung führte, dadurch Landflucht, Beginn der Industrialisierung, die anfänglich begrüßt wurde, aber zu unvorstellbarem Elend führte) auf die Kinder und deren Eltern losgelassen
Zitieren
#64
Das einzige was mir dazu noch einfällt: "Katholiban".
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
Zitieren
#65
(05-09-2023, 22:00)Thomas B. Reichert schrieb: @Sinai

"Die Mitglieder des dritten Standes mögen die harten Lebensbedingungen, die ihnen auferlegt waren, wohl auch beklagt haben, aufbegehrt haben sie jedoch höchst selten. . .
Die Alphabetisierungsrate der Bauern war niedrig, sodass sie zum einen nicht in der Bibel lesen konnten"

Also ich glaube nicht, dass das lesen der Bibel den Lebensstandard der Bauern erhöht hätte

Bauern lebten damals nach dem Motto "Wachset und vermehret euch" und bekamen so viele Kinder, bis sie verhungerten. Das war eh biblisch
Zitieren
#66
Ist dieser Thread nun zu einem Platz verkommen, in dem Sinai die Zeiten der Leibeigenschaft verherrlicht? Da gibt's mal wieder eine Menge Geschichtsklitterung.

Fuer Vorgaenge, die viele Jahrhunderte zurueckliegen, noch "Gerechtigkeit" einzufordern, ist meist ein muessiges Unterfangen. Das ist nicht praktikabel. Dass ich die endlose Alimentierung der Kirche(n) in Deutschland durch Steuerzahler fuer nicht angemessen halte, habe ich dabei schon oefter festgestellt. Da man da wohl etwas am Grundgesetz aendern muesste, wird's wohl noch ein Weilchen dauern, bis das endet.
Zitieren
#67
(06-09-2023, 04:41)Ulan schrieb: Dass ich die endlose Alimentierung der Kirche(n) in Deutschland durch Steuerzahler fuer nicht angemessen halte, habe ich dabei schon oefter festgestellt. Da man da wohl etwas am Grundgesetz aendern muesste, wird's wohl noch ein Weilchen dauern, bis das endet.


Das hat mit dem Grundgesetz nichts zu tun, man müsste bloß das Konkordat 1933 kündigen

Dieses Konkordat wurde am 20. Juli 1933 zwischen dem Heiligen Stuhl und dem Deutschen Reich geschlossen. In diesem Staatskirchenvertrag  wurde das Verhältnis zwischen dem Reich und der römisch-katholischen Kirche geregelt. Das Konkordat ist weiterhin gültig. (Vgl. Reichskonkordat - Wikipedia)


Man könnte dabei durchaus mit der Kirchensteuer argumentieren (selbst im katholischen Spanien gibt es das nicht)
Der Vatikan ist eine Sonderform einer absoluten Monarchie (Vgl. Vatikanstadt - Wikipedia) und es ist ein Problem, dass nur der Papst ein Konzil einberufen kann, nicht jedoch die Mitglieder. Um Privilegien und Förderungen in einem demokratischen Staat erhalten zu dürfen, müssen die betreffenden religiösen Einrichtungen erst ihre demokratischen Hausaufgaben machen, beispielsweise die Islamschulen werden mit Steuergeld alimentiert und dürfen nicht völlig autonom machen und lehren was sie wollen
Zitieren


Möglicherweise verwandte Themen…
Thema Verfasser Antworten Ansichten Letzter Beitrag
  Wie kann die Kirche in der heutigen Zeit erfolgreich sein? Nils 38 2311 13-03-2024, 22:20
Letzter Beitrag: Ekkard
  Kirche befindet sich in einem Bürgerkrieg (Vatikan-Experte Politi in katholisch.de) Sinai 50 6814 04-09-2023, 17:52
Letzter Beitrag: Ulan
  Gegensätze in der Katholischen Kirche Sinai 186 13338 16-08-2023, 10:53
Letzter Beitrag: Sinai

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste