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Leute, der Kommunismus ist keine gute Sache !
#1
Viele Menschen in Europa haben eine falsche Vorstellung vom Kommunismus, nämlich dass Privatunternehmer im Kommunismus nicht reich sein können, dass alle Menschen das gleiche Einkommen haben das ihnen Stabilität und Seelenfrieden bringt, und dass soziale Gleichheit durch den Kommunismus geschaffen wird.

Es ist wahr, dass die Menschen Seelenfrieden und Stabilität hätten wenn alle Menschen das gleiche Einkommen hätten und soziale Gleichheit geschaffen würde, und das liegt an den Gesetzen die derzeit vertreten sind.

Aber im Kommunismus gibt es kein Gesetz und keine Regelung die es den Menschen verbietet reich zu sein, oder die sie dazu zwingt sozial gleich zu sein, also ähnelt es der Demokratie.
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#2
(04-11-2023, 03:27)Statesman schrieb: Viele Menschen in Europa haben eine falsche Vorstellung vom Kommunismus, nämlich dass Privatunternehmer im Kommunismus nicht reich sein können...

Was sollen "Privatunternehmer" mit "Kommunismus" zu tun haben? Kommunismus bedeutet Gemeinschaftseigentum, und wenn einer reich wird, werden alle reich.

Das praktische Problem ist wohl eher, dass jeder wartet, dass der Andere alle reich macht. Kommunismus ist eine Utopie, die nie erreicht wurde und, so wie die menschliche Natur aussieht, auch unerreichbar ist.
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#3
(04-11-2023, 03:27)Statesman schrieb: Aber im Kommunismus gibt es kein Gesetz und keine Regelung die es den Menschen verbietet reich zu sein, oder die sie dazu zwingt sozial gleich zu sein, also ähnelt es der Demokratie.

Die real existierenden Versuche hatten nun wahrlich keinerlei Gemeinsamkeiten mit Demokratie.
Davon abgesehen krankt die Idee des Kommunismus vor allem an einem idealistischen, aber vollkommen unrealistischem Menschenbild. Mag für Träume gut sein, nicht aber für reales zusammenleben.
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#4
(04-11-2023, 03:27)Statesman schrieb: im Kommunismus gibt es kein Gesetz und keine Regelung die es den Menschen verbietet reich zu sein, oder die sie dazu zwingt sozial gleich zu sein, also ähnelt es der Demokratie

ich glaube, da hast du nicht verstanden, was kommunismus ist. hinweis: das wirtschafts- und gesellschaftssystem der sowjetunion war keiner

kommunismus ist ein ideal, und als solches natürlich großartig. hat nur, wie alle ideale, ein problem: es ist real nicht umsetzbar

warum?

weil der mensch nicht so (ideal) ist
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#5
Beitrag #1
(04-11-2023, 03:27)Statesman schrieb: Viele Menschen in Europa haben eine falsche Vorstellung vom Kommunismus, nämlich dass Privatunternehmer im Kommunismus nicht reich sein können.

Es war der Kommunist Lenin, der zu Beginn des Kommunistischen Paradieses 1921 die NEP einführte!
"Die Einführung der NEP führte dazu, dass erstmals seit der Oktoberrevolution wieder eine „bourgeoise“ Schicht von Händlern und Kaufleuten entstand, die mittels Handel mit Gütern die Ressourcenallokation verbesserte und dabei Gewinne machte. Viele dieser sogenannten Nepmänner (nèpman) stellten ihren neuen Wohlstand demonstrativ zur Schau und verursachten Missbehagen in Partei und Gesellschaft."
Neue Ökonomische Politik - Wikipedia

Ende 1927 endete die Periode der NEP

NÖSPL in der DDR
"Die DDR experimentierte in den 1960er Jahren mit dem „Neuen Ökonomischen System der Planung und Leitung“ (NÖSPL) kurzzeitig in eine Richtung, die auf die partielle Schaffung marktwirtschaftlicher Verhältnisse hinauslief. Mit Verweis auf die Neue Ökonomische Politik der jungen Sowjetunion versuchte die SED dieses staatliche Reformprogramm zusätzlich zu legitimieren."
Neue Ökonomische Politik - Wikipedia

Interessanterweise wurde also im Kommunismus zwei Mal mit der Marktwirtschaft experimentiert! Beide Male ging es schief

Vermutlich wollte man die nicht ausrottenbare Schattenwirtschaft legitimieren und damit unter Kontrolle bekommen: der staatliche Installateur arbeitet am Sonntag im Pfusch und verdient bei dieser Schwarzarbeit eine Menge Geld. Er repariert rasch und unbürokratisch die Wasserleitung und der Mieter braucht nicht wochenlang auf einen offiziellen Termin zu warten.
Nun wurde er von Lenin zum Unternehmer gemacht, (der dann auch Steuern zahlen musste)
Er durfte nur 10 Arbeiter anheuern. Dennoch bewährte sich das System nicht, weil arme Arbeiter mangels Alternative bei ihm jobben mussten, während Parteimitglieder die begehrten Stellen beim Staat bekamen. (Staatliche Arbeitsplätze waren erste Sahne, sie auch die TRANSSIB)
Ende 1927 wurde das System der NEP (dt. NÖP) abgeschafft und bald streng verboten

In der DDR versuchte man wie gesagt in den 60er Jahren einen 2. Anlauf
Aber auch der ging offenbar schief!

Vermutlich war das Motiv der Duldung marktwirtschaftlicher Elemente neben der Kommandowirtschaft, dass die Planung niemals fein genug sein kann, um die vielen plötzlichen Handwerkereinsätze organisieren zu können, da gab es immer beachtliche Wartezeiten. Und da ist es halt schon verlockend, wenn die Fensterverriegelung im Winter kaputtgeht, dem Glaserer der staatlichen Fabrik eine Schachtel Zigaretten oder ein paar Rubel oder eine Flasche Wodka zu geben, dass er gleich um 17 Uhr nach Dienst vorbeischaut und das Fenster repariert, statt auf Montag zu warten, bis der Reparaturtrupp kommt

Solche Schwarzarbeit lässt sich nie unterbinden. Die Hausbesorgerin kommt rauf und putzt für ein Bakschisch der alten Frau das Klo, der Friseur macht der jungen Dame in ihrer Wohnung eine tolle Dauerwelle, der Mathelehrer gibt dem Kind in der Freizeit Nachhilfe


Solange die eigene Arbeitsleistung zu Markte getragen wurde, war das auch OK, so wie beispielsweise der Mathelehrer - aber sobald andere Arbeitskräfte ausgebeutet werden, ist das ein Problem im Kommunismus
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#6
(04-11-2023, 03:27)Statesman schrieb: Es ist wahr, dass die Menschen Seelenfrieden und Stabilität hätten wenn alle Menschen das gleiche Einkommen hätten und soziale Gleichheit geschaffen würde, und das liegt an den Gesetzen die derzeit vertreten sind.
Das ist eben nicht wahr und liegt auch nicht an den derzeit bei uns vorhandenen Gesetzen. Gleiches Einkommen für alle fördert gleiche Anstrengung bei allen! Sinnlos, Arbeit und andere Ressourcen einzusetzen, wenn alle Nachbarn darauf warten, dass etwas "unternommen" wird. Das beste Motiv ist immer noch der Erfolg in meinem Portemonnaie.

(04-11-2023, 03:27)Statesman schrieb: Aber im Kommunismus gibt es kein Gesetz und keine Regelung die es den Menschen verbietet reich zu sein, oder die sie dazu zwingt sozial gleich zu sein, also ähnelt es der Demokratie.
Mag sein, aber ich bezweifle dies. Ich kenne Landwirte, die in die Landwirtschaftlichen Genossenschaften gezwungen wurden. Damit wurden sie "Planerfüller". Jede Eigeninitiative war damit sinnlos geworden, ja nicht einmal erlaubt. Erfolg: Geringere Ernten.

Die amtlichen Besserwisser hatten oftmals keine Ahnung von Landwirtschaft, wussten nur, wie man verwaltet und Druck ausübt. Das ist einfach zu wenig! (Ist übrigens bereits von Lenin erkannt worden, darum die NEP (neue ökonomische Politik), s. Beitrag Sinai)

Es ist eine Regel, dass man mit Ideologien, Kommunismus ist eine, keine erfolgreiche Wirtschaft erreicht!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#7
(04-11-2023, 21:34)Ekkard schrieb: Das beste Motiv ist immer noch der Erfolg in meinem Portemonnaie.

Ich kenne Landwirte, die in die Landwirtschaftlichen Genossenschaften gezwungen wurden. Damit wurden sie "Planerfüller". Jede Eigeninitiative war damit sinnlos geworden, ja nicht einmal erlaubt. Erfolg: Geringere Ernten.

Es ist doch nicht wahr, dass der finanzielle Anreiz ("Portemonnaie") das beste Motiv für persönlichen Einsatz wäre. Das war die Wahnidee von Adam Smith und David Ricardo, die den Menschen zur Sache machen wollten. Zum dressierten geldgierigen Tier. Zur Maschine, die mehr leistet wenn sie
mehr Input (Brennstoff) zugeführt bekommt. In diesem Falle mehr Geld. Ein naiver Automatismus

Was war denn mit den vielen Millionen Soldaten der Franzosen, die täglich nur ein Stück Barras (Brot) bekamen und dennoch bis Moskau marschierten? Was ist mit den festbezahlten Lehrern in unseren staatlichen Gymnasien? Die funktionieren doch angeblich so prächtig, obwohl sie fixen Gehalt haben!
Was ist mit den Polizisten, die trotz Fixgehalt mit lebensgefährlicher Geschwindigkeit zum Einsatzort rasen?

Die würden doch nach Deiner Idee nicht mit 100 durchs Stadtgebiet rasen, sondern mit 60 fahren . . .

Nur ganz niedrige Menschen muss man mit Geld motivieren.




(04-11-2023, 21:34)Ekkard schrieb: Es ist eine Regel, dass man mit Ideologien, Kommunismus ist eine, keine erfolgreiche Wirtschaft erreicht!

Leider ist auch die Marktwirtschaft eine Ideologie
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#8
(04-11-2023, 21:46)Sinai schrieb: Leider ist auch die Marktwirtschaft eine Ideologie

Die Bezeichnung mag das suggerieren, aber nein, das ist erst einmal schlicht der Grundzustand menschlichen Handelns ausserhalb des Familienverbands. Du gibst etwas, um etwas zu bekommen, und der "Preis" - egal ob monetaer oder anderer Art - wird jeweils ausgehandelt. "Geld" dient erst einmal nur der Vereinfachung solcher Transaktionen.
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#9
(04-11-2023, 22:41)Ulan schrieb: Du gibst etwas, um etwas zu bekommen, und der "Preis" - egal ob monetaer oder anderer Art - wird jeweils ausgehandelt.

Mit dieser Idee konnten Menschen 1848 verlockt werden Eusa_boohoo , aber als dann Millionen Arbeiter in Erdställen und feuchten Kellern hausen mussten, war die Illusion vorbei
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#10
(04-11-2023, 22:50)Sinai schrieb: Mit dieser Idee konnten Menschen 1848 verlockt werden...

Meine Aussage war, dass das auch in praehistorischen Zeiten nicht anders war. Der Markt war kleiner, die Wirtschaft beruhte auf Tausch, aber das Grundprinzip war dasselbe. Und "arm und reich" gab's auch damals schon.
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#11
(04-11-2023, 22:53)Ulan schrieb:
(04-11-2023, 22:50)Sinai schrieb: Mit dieser Idee konnten Menschen 1848 verlockt werden...

Meine Aussage war, dass das auch in praehistorischen Zeiten nicht anders war.


In alten Zeiten führte der Handel oft zu Wucher mit lebensnotwendigen Nahrungsmitteln (Getreide) und dann zu Notwehr der Verhungernden
Kein schönes Vorbild!

Es gab ja früher keine Wucherverbote, ja überhaupt keine Gesetze in schriftloser Zeit, der Bäcker konnte für seine Brötchen verlangen, was er wollte - und es kam zum Bäckerschupfen

Bäckerschupfen - Wikipedia

Nach Zerschlagung der Zünfte 1848 kam es sofort zur wirtschaftlichen Anarchie und zur Verelendung der Massen

Da war doch die staatliche Kommandowirtschaft (Zünfte vor 1848, Planwirtschaft, aber auch die militärische Kommandowirtschaft der Grande Armee während des Intermezzos des Kaisers Napoleon) eine Wohltat dagegen
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#12
(04-11-2023, 22:57)Sinai schrieb: In alten Zeiten führte der Handel oft zu Wucher mit lebensnotwendigen Nahrungsmitteln (Getreide) und dann zu Notwehr der Verhungernden
Kein schönes Vorbild!

Ich weiss, dass Du uns schon oefter hier Dein magisches Denken vorgefuehrt hast, indem Du meinst, dass so etwas durch Preisdeckel geloest werden koennte. Das fuehrt erfahrungsgemaess schlicht dazu, dass gar nichts mehr auf dem offiziellen Markt verkauft wird. Wucher trifft nur dann zu, wenn die Ware eigentlich da ist, aber von jemandem, der eine Monopolstellung hat, kuenstlich zurueckgehalten wird; so etwas wird normalerweise ueber die Aufloesung der Monopole geregelt.

Aber hier kommen wir dazu, was an Marktwirtschaft Ideologie werden kann: nicht die Marktwirtschaft selbst - die bezeichnet einfach das normale menschliche Grundhandeln - sondern wenn die Meinung vertreten wird, dass eine vollkommen freie Marktwirtschaft grundsaetzlich alles am besten regelt. Letzteres ist eine Ideologie, und zwar eine Ideologie, die als widerlegt gelten kann. Aus dem Grund gibt es auch fast nirgendwo eine freie Marktwirtschaft. Zumindest folgt diese auch in den sogenannten westlichen Laendern strikten Gesetzen und Verordnungen, welche vielen Auswuechsen einen Riegel vorschieben.
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#13
(04-11-2023, 23:06)Ulan schrieb: Aber hier kommen wir dazu, was an Marktwirtschaft Ideologie werden kann: nicht die Marktwirtschaft selbst - die bezeichnet einfach das normale menschliche Grundhandeln - sondern wenn die Meinung vertreten wird, dass eine vollkommen freie Marktwirtschaft grundsaetzlich alles am besten regelt. Letzteres ist eine Ideologie, und zwar eine Ideologie, die als widerlegt gelten kann. Aus dem Grund gibt es auch fast nirgendwo eine freie Marktwirtschaft.


Heutzutage gibt es einen unsauberen Mix von Marktwirtschaft für die ausgebeutete Masse - allerdings optisch dadurch geschönt, dass absolute Bettler versorgt werden

Im Klartext: Klar gibt es Sozialwohnungen für Drogensüchtige etc. - aber damit ist den Werktätigen nicht gedient
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#14
Wer heutzutage nicht in das Mietrecht der Eltern eintreten kann (geht nur bei einem Einzelkind) oder keine Eigentumswohnung erbt, kann sich mit seinem Eigentum keine Wohnung in einer deutschen Stadt leisten.

Vgl. Nettoeinkommen - Wohnpreise

Schuldenmachen wird zwar von den Privatbanken als "verlockend" beworben, aber führt in die Schuldenfalle

Bleibt Wohnen in einer entlegenen und daher unattraktiven und daher billigen Dorfgemeinde und tägliches Pendeln mit dem Auto in die Stadt; bei den in die Höhe getriebenen Benzinpreisen und Dieselpreisen und dem Wucher bei den Parkplätzen auch keine Alternative

Aber kehren wir zum Thema "Kommunismus" zurück
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#15
(04-11-2023, 23:22)Sinai schrieb: Aber kehren wir zum Thema "Kommunismus" zurück

da bin ich ja mal gespannt

was hast du diesbezüglich zu bieten?

deinen bishrigen kopfgeburten kann man ja unterhaltsamkeit durchaus nicht absprechen - wenn man denn die unterliegemde hetze abstrahiert
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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