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Böse Amis, arme Mullahs
#16
Ist ja alles schön und gut, Mandingo, auch wenn du dich wiederholst. Offenbar willst du mich falsch verstehen. Was auch immer man den USA vorwerfen kann, die Art und Weise wie es sich in der Bevölkerung ausdrückt ist teilweise unverhältnismäßig (anit Bush T-Shirts etc.). Es ist gewissermaßen hip gegen Bush oder Amerika als solches zu sein. Andere Gefahren oder Probleme werden indes nicht hinreichend in den Blick genommen. Der Islamismus und der Terrorismus sind solche Probleme, die ich meine. Die Attentate der vergangenen Jahre oder Ahmadinedschad erwähnst du mit keinem Wort. Warum eigentlich nicht? Das ist in Ordnung, oder wie? Und da werft ihr mir Undifferenziertheit vor.
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#17
alejnu schrieb:::Andere Gefahren oder Probleme werden indes nicht hinreichend in den Blick genommen. Der Islamismus und der Terrorismus sind solche Probleme, die ich meine. Die Attentate der vergangenen Jahre oder Ahmadinedschad erwähnst du mit keinem Wort. Warum eigentlich nicht? Das ist in Ordnung, oder wie? Und da werft ihr mir Undifferenziertheit vor.
Natürlich ist das in Ordnung,
wenn man nach den Gründen sucht, warum die Mehrheit der Deutschen mehr Furcht vor der amerikanischen Politik haben als vor der des Iran.
Das war doch dein Thema, Alejnu,
und nicht alle Gefahren, die es so gibt und die natürlich jeder sieht.

Ich finde es reichlich arrogant,
die berechtigten Gründe für die Furcht nicht zu akzeptieren und stattdessen den Menschen zu unterstellen, sie könnten nicht differenziert denken und fürchten sich lieber "vor dem großen Drachen" (auch das wiederhole ich hier bewusst, Alejnu, weil du ja auf Argumente nicht eingehst!).

Begreifst du eigentlich nicht,
dass allein die USA in den letzten Jahren Angriffskriege geführt, Städte bombardiert und Zigtausende von Toten bewirkt haben? Wie oft soll man das noch wiederholen? In Amerika sieht das inzwischen ebenfalls die Mehrheit so, ist das auch "Antiamerikanismus"?
Bush und nur er hat den Angriffskrieg wieder hoffähig gemacht! Er plant schon den nächsten.
Ahmadinedschad hat sich bisher nur als Schwätzer qualifiziert, der den eigenen Leuten und sogar den Mullahs schon auf den Geist geht.
Das macht eben den Menschen hier weniger Angst! Ist das so schwer zu verstehen?
Außerdem scheinst du den Unterschied nicht zu begreifen,
wenn kriminelle Banden wie El Kaida Attentate durchführen, oder wenn ein Staat einen anderen überfällt, weil ihm die Regierung nicht passt!

Bleib doch endlich mal bei deinem eigenen Thema!
Du hast doch einen Artikel hier hochgelobt, der den Deutschen eine Re-Edukation empfiehlt, weil sie sich vor Angriffskriegen fürchten.
Nicht zu fassen, wie man einen derartigen Quark, den dieser Autor absondert, für differenzierter halten kann als die Gründe der Menschen für ihre Kriegsfurcht.
In diesem dämlichen Artikel wird es für "bigott" erklärt, wenn jemand Bush kritisiert und zugleich eine Reise nach New York bucht (siehe dort!). Das ist doch absoluter Schwachsinn von jemandem, der die ganze Lage in den USA überhaupt nicht durchschaut.

Bisher bist du aber leider auf kein einziges meiner Argumente eingegangen, hast selbst auch keine vorgetragen, so dass wir den Gedanken-Austausch beenden könnten. Es ist schade um die Zeit.
"Tradition ist die Weitergabe des Feuers, nicht die Anbetung der Asche!" (Gustav Mahler nach Thomas Morus)
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#18
Mandingo schrieb:[quote=alejnu]::Andere Gefahren oder Probleme werden indes nicht hinreichend in den Blick genommen. Der Islamismus und der Terrorismus sind solche Probleme, die ich meine. Die Attentate der vergangenen Jahre oder Ahmadinedschad erwähnst du mit keinem Wort. Warum eigentlich nicht? Das ist in Ordnung, oder wie? Und da werft ihr mir Undifferenziertheit vor.
Natürlich ist das in Ordnung,
wenn man nach den Gründen sucht, warum die Mehrheit der Deutschen mehr Furcht vor der amerikanischen Politik haben als vor der des Iran.
Das war doch dein Thema, Alejnu,
und nicht alle Gefahren, die es so gibt und die natürlich jeder sieht.[/quotze]

Attentate findest du also in Ordnung? Sehr interessant... Sind die nicht wenigstens genauso schlimm wie militärische Aktionen?

Zitat:Ich finde es reichlich arrogant,
die berechtigten Gründe für die Furcht nicht zu akzeptieren und stattdessen den Menschen zu unterstellen, sie könnten nicht differenziert denken und fürchten sich lieber "vor dem großen Drachen" (auch das wiederhole ich hier bewusst, Alejnu, weil du ja auf Argumente nicht eingehst!).

Was ich nicht akzeptiere ist, dass man sich aus diesen Ängsten heraus lieber mit Terroristen und Verbrechern solidarisiert!

Zitat:Begreifst du eigentlich nicht,
dass allein die USA in den letzten Jahren Angriffskriege geführt, Städte bombardiert und Zigtausende von Toten bewirkt haben? Wie oft soll man das noch wiederholen? In Amerika sieht das inzwischen ebenfalls die Mehrheit so, ist das auch "Antiamerikanismus"?
Bush und nur er hat den Angriffskrieg wieder hoffähig gemacht! Er plant schon den nächsten.
Ahmadinedschad hat sich bisher nur als Schwätzer qualifiziert, der den eigenen Leuten und sogar den Mullahs schon auf den Geist geht.
Das macht eben den Menschen hier weniger Angst! Ist das so schwer zu verstehen?

Mir macht es Angst, wenn einer mal wieder Israel ins Meer werfen will. Aber wen interessiert das schon, nicht wahr?

Zitat:Außerdem scheinst du den Unterschied nicht zu begreifen,
wenn kriminelle Banden wie El Kaida Attentate durchführen, oder wenn ein Staat einen anderen überfällt, weil ihm die Regierung nicht passt!

Attentate sind auch Kriegsführung.

Zitat:Bleib doch endlich mal bei deinem eigenen Thema!
Du hast doch einen Artikel hier hochgelobt, der den Deutschen eine Re-Edukation empfiehlt, weil sie sich vor Angriffskriegen fürchten.
Nicht zu fassen, wie man einen derartigen Quark, den dieser Autor absondert, für differenzierter halten kann als die Gründe der Menschen für ihre Kriegsfurcht.
In diesem dämlichen Artikel wird es für "bigott" erklärt, wenn jemand Bush kritisiert und zugleich eine Reise nach New York bucht (siehe dort!). Das ist doch absoluter Schwachsinn von jemandem, der die ganze Lage in den USA überhaupt nicht durchschaut.

Warum regst du dich so auf? Ich habe den Artikel empfohlen, weil er einen Trend anspricht. Angst vor Krieg ist sicher berechtigt, aber es rechtfertigt eben nicht, dass man sich mit Terroristen solidarisiert. Aber auch das sagte ich bereits.

Zitat:Bisher bist du aber leider auf kein einziges meiner Argumente eingegangen, hast selbst auch keine vorgetragen, so dass wir den Gedanken-Austausch beenden könnten. Es ist schade um die Zeit.

Fidne ich auch, denn scheinbar verstehst du meinen Punkt einfach nicht.
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#19
alejnu schrieb:Was ich nicht akzeptiere ist, dass man sich aus diesen Ängsten heraus lieber mit Terroristen und Verbrechern solidarisiert!
Das tut hier auch niemand. Hör endlich auf, so etwas der Mehrheit der Deutschen zu unterstellen, nur weil sie andere Ängste haben als du!

alejnu schrieb:Attentate findest du also in Ordnung? Sehr interessant... Sind die nicht wenigstens genauso schlimm wie militärische Aktionen?
Wenn ich nach den Gründen für eine Furcht frage, finde ich es in Ordnung über das zu schreiben, was die Furcht hervorrief, nicht über das, was auch noch schlimm ist.
Da aber selbst das Lesen nicht mehr klappt und in Wortverdrehung ausartet, schreibe ich lieber nichts mehr.

Hier sind Menschen in NY, die auch diese Furcht haben:
[Bild: protest01.jpg]
"Tradition ist die Weitergabe des Feuers, nicht die Anbetung der Asche!" (Gustav Mahler nach Thomas Morus)
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#20
Mandingo schrieb:
alejnu schrieb:Was ich nicht akzeptiere ist, dass man sich aus diesen Ängsten heraus lieber mit Terroristen und Verbrechern solidarisiert!
Das tut hier auch niemand. Hör endlich auf, so etwas der Mehrheit der Deutschen zu unterstellen, nur weil sie andere Ängste haben als du!

Ich unterstelle nicht, ich stelle fest. Diese Form von Solidarisierung und Unverhältnismäßigkeit gibt es nun einmal. Wenn du dich dabei persönlich angesprochen oder sogar angegriffen fühlst, dann ist das nicht mein Problem.
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#21
alejnu schrieb:Diese Form von Solidarisierung und Unverhältnismäßigkeit gibt es nun einmal.
Wer glaubt, die Mehrheit der Deutschen
(und genau um diese Statistik ging es im Artikel von Malzahn) solidarisiere sich mit Verbrechern und Terroristen, der sollte sich mal auf seinen Geisteszustand untersuchen lassen.
"Tradition ist die Weitergabe des Feuers, nicht die Anbetung der Asche!" (Gustav Mahler nach Thomas Morus)
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#22
Irgendwie stimmt jetzt die ganze Sache nicht mehr, die Diskussion teilt sich in zwei Lager und jeder Versuch gegenseitigen Verstehens scheitert fortlaufend. Hm, wie kommt das?
Ein Artikel im Spiegel. Eine Statistik, die keiner von uns einsehen konnte, Daten und daraus resultierende Ergebnisse, Deutungen, Interpretationen, als Krönung des Ganzen, eine Überschrift. Dann, wie momentan hier im Thema, eine Polarisierung, eine Spaltung in "Gute und Böse", im Eigentlichen, eine Weiterführung wie im Spiegeltext. Spaltung, aber keine Analyse oder Reflexion, woher vielleicht, wer hat was gesagt und warum....usw...
Ja, sagt einmal, wann beginnen wir selbständig zu denken? Und wann geginnt endlich ein Dialog und wir sprechen miteinander, wie wir es unter Freunden/Gesprächspartnern gewohnt sind.
Die Postitionen sind leicht erkenn- und ablesbar. Doch was soll das Ganze?
Geht es um einen Zuwachs von Erkenntnis, Erfahrungen, schlicht um Gedankenaustausch oder ein, von vornherein festgelegtes Meinungs(ergebnis): Die Deutschen sind mehrheitlich antiamerikanisch eingestellt und - in der Kombination - dadurch gleichzeitig pro arme Mullahs.
Dann allerdings, brauchen wir nicht mehr miteinander reden.
Für meinen Fall, ich bin keines davon, sondern schlicht Lea-Normal-Verbraucherin. Weder einen Antiamerikanismus, noch einen Terrorismus werde ich jemals unterstützen. Dabei kann aber nur ein freier Geist helfen. Der ist nun wirklich sehr bedroht und schützenswert.
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#23
Liebe Mitdiskutanten!

Ein geflügeltes Wort sagt: "Traue keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast!" Genauso sehe ich daß auch mit dem Eingangsbeitrag. Ich kann einfach nicht sehen, daß eine Mehrheit der Deutschen Angst vor den USA hätten, auch kann ich keine Mehrheit sehen, die sich mit Terroristen solidarisieren würden, da sehe ich  noch nicht mal eine Minderheit.

Wenn jemand den Irakkrieg kirtisch sieht heißt daß noch lange nicht, daß er sich mit den Terroristen solidarisiert. Tatsache ist, daß in diesem Krieg über 3.000 USA Soldaten gestorben sind und eine fünstellige oder im extremfall sogar sechstellige Anzahl von Irakischen Zivilisten. Eine Befriedung des Landes konnte nicht erreicht werden , sondern im Gegenteil scheint es auch immer noch gefährlicher zu werden.

Was passiert eigentlich, wenn sich die USA 2008 oder spätestens 2009 aus dem Gebiet zurückzieht? Da meine ich ist es auch leichtfertig, zu einem Herrn aus Iran zu sagen, daß sind nur wilde Drohungen, aber es ist nichts dahinter. Die Vergangenheit hat leider gezeigt, daß manchmal wilde Drohungen später doch in die Tat umgesetzt wurden und alle hätten es wissen können. WAs kann man tun bzw. was können wir mit unseren Mitteln tun?

Gerhard
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#24
Guten Morgen!

Im Eingangsbeitrag ist von einer Umfrage die Rede, auf die sich bezogen wird und die als Begründung herangezogen wird.
Für Ergebnisse von Umfragen kommt es darauf an wie genau die Fragestellung war und welche Antwortmöglichkeiten vorgegeben wurden.
Möglicherweise spielt es noch eine Rolle wie die Befragung nachher dann tatsächlich durchgeführt wurde und noch vieles andere spielt dabei eine Rolle.
Letztenendes muß diese Umfrage dann noch richtig ausgewertet werden.
Man sagt, daß es auch eine Rolle spielt, wer diese Umfrage in Auftrag gegeben hat, denn der wollte auch dementsprechende Ergebnisse haben und für die die sagen ist alles in Ordnung habe ich etwas...

Vor Wahlen wird oft nach den ERgebnissen geforscht und es kommt vor daß Vorhersagen deutlich neben den tatsächlichen Wahl-Ergebnissen liegen.

Gruß
Gerhard
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#25
aus dem Eingangsbeitrag:

Zitat:Antiamerikanismus ist das Wundermittel der deutschen Politik. Wenn Dir keiner mehr was glaubt - hau einfach auf die Amis drauf, dann fährst Du in den Beliebtheitsumfragen nach oben wie im Turbolift. Das Praktische daran ist: Man kann sich als SPD-Chef mit antiamerikanischem Unsinn ins Herz der Partei schrödern und wird trotzdem wieder nach Washington eingeladen. Man kann sich dabei sogar als militärische Doppel-Nulll outen, der von einem Ex-Nato-General "nahezu unglaubliche Unkenntnis" bescheinigt wird - macht nichts. Es geht ja um Glauben, nicht um Wissen.

Tolles Wundermittel *lol*

Seit deutlich über einem Jahr heißt die Bundeskanzlerin Angela Merkel und der ehemalige Bundeskanzler hat sich aus der Politik verabschiedet. Wenn jemanden tatsächlich so etwas in der Beliebtheit hochkatapultieren würde hätte Gerhard Schröder die SPD zu einem sehr gutem ERgebnis führen müssen. Das ist nicht der Fall gewesen, sonst würde es heute eine andere REgierung geben.

Gruß
Gerhard
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#26
Zitiert wurde hier folgendes:
Zitat:48 Prozent der Deutschen halten die USA für gefährlicher als Iran - nur 31 Prozent glauben das Gegenteil.
Das Ergebnis entspricht der deutschen Grundverlogenheit.
...
Im Moment glauben sie, dass die USA für den Weltfrieden gefährlicher sind als Iran. Das ergab eine Forsa-Umfrage
im Auftrag des "Stern". Besonders die jungen Deutschen - 57 Prozent der 18- bis 29-Jährigen - erklärten,
sie hielten die USA für bedrohlicher als das religiöse Regime in Iran.
Dass sich dadurch irgendwer mit irgendwem solidarisieren oder ihn unterstützen würde, ist eine unbegründete
Annahme. Wenn ich - ob zu Recht oder nicht - einen Börsenhai für die Wirtschaft als gefährlicher ansehe als einen
Betrüger beim Kartenspiel, dann heißt das weder dass ich mich mit dem solidarisiere noch dass ich ihn unterstütze,
noch zeugt es von irgendeiner Verlogenheit...  Ob und wer wofür gefährlicher ist, darüber kann man diskutieren;
darüber zu polemisieren (und der Essay von Malzahn ist IMHO offensichtlich polemisch) bringt wenig. Danach
wären die Amerikaner selbst 'antiamerikanisch'... :icon_rolleyes:
Dass einige Aktionen der derzeitigen US-Regierung (ebenso wie manche von vergangenen) kritikwürdig sind,
wird ja vermutlich niemand bestreiten. Und Kritik hat Platz in einer Demokratie, nur in einer Diktatur nicht...

() qilin
() qilin
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#27
Guten Morgen,
die aussenpolitische Arbeit von Frau Angela Merkel finde ich sehr gut. Doch zu dem Zeitpunkt, als es galt, eine Entscheidung zu treffen, ob sich Deutschland an einem Irak-Krieg beteiligt, traf Herr Schröder die bestmögliche Wahl - keine Beteiligung am Krieg. Das war eine gute und weitsichtige Entscheidung.
Deutschland blieb trotzdem ein Freund und die Beziehungen wurden dadurch nicht unterbrochen, nicht mal beschädigt; vielleicht gab es ein Murren, doch Freundschaft zeichnet sich durch Zusammenhalt und Freiheit aus - das ist das Grundwesen von Demokratie in Freiheit, auch wenn die Meinungen und Haltung zu bestimmten Themen/Aufgaben unterschiedlich ausfallen mögen.
Deutschland unterhält weitreichende wirtschaftliche/politische und zuletzt auch kulturelle Beziehungen, es finden Schüleraustausch und Tourismus statt, viele Künstler gehen in die Staaten und wie in meiner Familie, studieren dort.
Im Ganzen besehen, funktionieren die deutsch-amerikanischen Beziehungen gut und gegenseitig; das zählt und ist ein weiterer Baustein für eine Zukunft, in der es immer mehr darauf ankommen wird, gemeinsam an den globalen Problemen gemeinsam zu arbeiten. Die Meinung auf der Straße wird dann zweitrangig und verblasst im Angesicht derartiger Aufgaben.
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#28
Ich sage ja gar nicht, dass sich alle mit Terroristen solidarisieren würden. Ich sage lediglich, dass es diesen Trend gibt, vor allem in meiner Altersgruppe. Gleichzeitig wird bei aller Kritik an der US Regierung oft zu lasch mit der arabischen Welt umgegangen.

Mandingo schrieb:
alejnu schrieb:Diese Form von Solidarisierung und Unverhältnismäßigkeit gibt es nun einmal.
Wer glaubt, die Mehrheit der Deutschen
(und genau um diese Statistik ging es im Artikel von Malzahn) solidarisiere sich mit Verbrechern und Terroristen, der sollte sich mal auf seinen Geisteszustand untersuchen lassen.

Könntest du es bitte unterlassen mich persönlich anzugreifen?
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#29
alejnu schrieb:Ich sage lediglich, dass es diesen Trend gibt
Es gibt einen Trend aggressiver amerikanischer Kriegspolitik
seit Bush an der Regierung ist. Er kann wohl gar nichts anderes.
Die Kritik daran "Antiamerikanismus" zu nennen, ist ziemlich witzlos, weil solche Schlagwörter keine Informationen enthalten, sondern billige Etikette von Leuten sind, die die berechtigten Kritik-Gründe der anderen entweder nicht verstehen oder argumentationslos platt machen wollen, so wie Ignorant Malzahn.

alejnu schrieb:Könntest du es bitte unterlassen mich persönlich anzugreifen?
Gemeint war eigentlich Herr Malzahn,
aber deine Verbundenheit mit ihm scheint ja sehr groß zu sein.
:hand:
"Tradition ist die Weitergabe des Feuers, nicht die Anbetung der Asche!" (Gustav Mahler nach Thomas Morus)
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#30
Mandingo schrieb:Es gibt einen Trend aggressiver amerikanischer Kriegspolitik
seit Bush an der Regierung ist. Er kann wohl gar nichts anderes.
Die Kritik daran "Antiamerikanismus" zu nennen, ist ziemlich witzlos, weil solche Schlagwörter keine Informationen enthalten, sondern billige Etikette von Leuten sind, die die berechtigten Kritik-Gründe der anderen entweder nicht verstehen oder argumentationslos platt machen wollen, so wie Ignorant Malzahn.

Die Außenpolitik eines Staates zu kritisieren, ist in einer demokratischen Gesellschaft legitim. Eine solche Kritik an der Außenpolitik der USA als "Antiamerikanismus" zu bezeichnen, geht völlig am Ziel vorbei. Von daher kann ich deine Aussage nur unterstützen. Kein Mensch redet bei einer Kritik der - sagen wir mal - russischen Außenpolitik von einem "Anti-Russismus".

Der Begriff "Antiamerikanismus" beschreibt etwas ganz anderes, nur sind viele, die diesen Begriff verwenden, sich dieses Unterschiedes nicht bewusst - leider.

Der Ursprung des "Antiamerikanismus" liegt fast 250 Jahre zurück. Es beginnt im Jahre 1776, als die USA unabhängig wurden (nur zur Ergänzung: der "Antiamerikanismus" zielt auf die USA, nicht auf andere amerikanische Staaten). Mit den USA entstand zum ersten Male in der Neuzeit ein Staat auf demokratisch-republikanischer Basis. Für das 18.Jahrhundert war das eine Neuerung, die den aktuelle Staatstheorien völlig zuwider lief.

Aus der Antike kannte die Staatsphilosophen zwei Versuche, demokratisch-republikanische Systeme aufzubauen. Das eine waren die Stadtdemokratien der Griechen, das andere die Römische Republik, die von 509 v.Chr bis 27 v.Chr. währte. Beide "Republiken" sind letztlich zugunsten imperialer Herrschaftssysteme untergegangen.

Nur 13 Jahre nach der Gründung der amerikanischen Republik begann der Versuch, in Europa eine Republik zu installieren. In Frankreich revoltierte 1789 die Bevölkerung, das Königshaus wurde gestürzt, das Herrscherehepaar getötet und die bürgerliche Republik ausgerufen.

Aber so, wie es die Staatsphilosophen aufgrund der antiken Beispiele vorausgesagt hatten, ging die französische Republik blutig unter und es folgte - wie die Erfahrung lehrte - ein imperiales System: Napoleon.

Einzig die US-amerikanische Republik hatte Bestand. Auch ein zweiter Versuch der Briten, die USA wieder unter ihre Gewalt zu bekommen (1812 bis 1814) scheiterte. Die Republik hatte sich bewährt. Da aber nicht sein konnte, was nicht sein durfte, wurde nach Begründungen gesucht, wie man die amerikanische Staatsform diffamieren konnte.

Während also im Europa nach Napoleon die Restauration vorherrschte und Könige und Fürsten wie bisher auf ihren Thronen kleben ließ (bei gleichzeitig zunehmender Radikalisierung der Massen, was sich in den Unruhen von 1830 und 1848 ausdrückte), wuchsen und gediehen die USA. Für die europäischen Staatstheoretiker war das unerhört. Als im 19.Jahrhundert Begriffe wie Staat, Nation und Volk immer mehr in Mode kamen, hatte man endlich etwas gefunden, was man den US-Amerikanern vorhalten konnte:

Die USA, das war eine Zivilisation ohne Kultur. Reich und fortschrittlich, aber ohne eigene Geschichte, seelenlos, künstlich, zusammengewürfelt. Die USA, das war ein Staat, aber keine Nation, kein Volk.

Während sich in Europa neue Staaten bildeten, deren Existenzanspruch auf der gemeinsamen Nation gründeten (etwa Deutschland oder Italien) und in bestehenden Staaten das Nationalbewusstsein von Minderheiten immer stärker wurde (etwa die Polen im zaristischen Russland, oder die Tschechen und Ungarn im Kaiserreich Österreich-Ungarn), übertrug sich das Feindbild der amerikanischen Republik sowohl auf die politische Linke, auf die politische Rechte als auch auf das nationalbewusste Bürgertum. Ein Staat hatte einen von Gott bestimmten Herrscher zu haben - das war allgemeiner Konsens. Die einzige europäische Ausnahme, die französische Republik von 1870, sah man als Irrtum der Geschichte an, der sich früher oder später korrigieren würde.

Die politische Linke (Anarchisten, Kommunisten, Sozialdemokraten) sah in den USA ein Feindbild, weil sie dort keine Chance hatte, Fuß zu fassen. Es gab zwar genau so viel Elend wie in Europa, doch fehlte die "Obrigkeit durch Geburt", wie sie in Europa vorhanden war.

Die politische Rechte (Volksnationale) stand in Opposition zu den USA, weil den Amerikanern alles fehlte, was sie unter "Volk" verstanden. Die USA waren ein Gemisch aus Iren, Briten, Deutschen, Italienern, Asiaten, Afroamerikaner - aber kein einheitliches Volk, Und außerdem waren de Amerikaner von ihrem demokratisch-republikanischem System überzeugt.

Der bürgerlichen Mitte in Europa waren die USA ein Dorn im Auge, weil dieser Staat selbst 100 oder 150 Jahre nach seiner Gründung noch immer den Voraussagen der europäischen Staatstheoretikern trotzte und nicht unterging. Schlimmer noch - die USA wurden immer mehr zur bestimmenden Großmacht in der Welt.

Besonders in Deutschland fiel dieser "Anti-Amerikanismus" auf fruchtbaren Boden. Nach dem Ersten Weltkrieg bekam man die ungeliebte Republik übergestülpt. Unterschiedliche Denker wie Rainer Maria Rilke,Ernst Jünger oder Martin Heidegger fanden sich vereint in ihrer Ablehnung des US-amerikanischen Staates - nicht weil die USA eine offensive Außenpolitik betrieben, sondern weil die USA trotz ihrer angeblich fehlenden "Volkskultur" politisch erfolgreich waren. Diese Abneigung deutscher Denker fand sich in vielen Schriften wieder, unabhängig von der politischen Ausrichtung des Verfassers.

Die Gründe für den Anti-Amerikanismus sind also nicht die Fehler der Regierung in Washington, sondern die Ablehnung der USA als "nicht-völkischer" Staat. Solche Vorwürfe existieren heute noch. Wie oft hört man im Alltag, dass Amerikaner keine Ess-Kultur haben, sich nicht anzuziehen wüssten oder dass ihr Schulsystem grottenschlecht sei (da fragt man sich doch, woher die amerikanischen Elite-Universitäten ihre Studenten holen, warum die meisten Nobelpreise in Naturwissenschaften in die USA gehen und weshalb die Entwicklung von Hi-Tech größtenteils in den USA in Think-Tanks wie das MIT in Boston oder im Silicon Valley stattfindet). Der Kulturkampf "Anti-Amerikanismus" läuft in Deutschland noch immer - dank der deutschen Kulturdenker von gestern und heute.

Noch nie hat ein Staat, der seine Bevölkerung nahezu ausnahmslos aus Einwanderern aufgebaut hat, so viel Macht und Einfluss besessen. Die europäischen Völker, die zum Teil seit 1000 Jahren oder mehr existieren, sind gegen einen Einwandererstaat ins Hintertreffen geraten. Neid und Eifersucht sind die Ziehväter des Anti-Amerikanismus.

Von daher sollte man hier mit dem Begriff "Antiamerikanismus" vielleicht eine Spur vorsichtiger umgehen.

Grüße
Moski
Ich bin gegen Religion weil sie uns lehrt, damit zufrieden zu sein, dass wir die Welt nicht verstehen (Richard Dawkins)
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