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Blutbad in Tibet
#1
Hallo,

wäre es nicht an der Zeit,dass die Vertreter der christlichen Kirchen ALS ERSTE zum Boykott der olympischen Spiele in China aufrufen???

--- Aber Tibet ist ja so weit weg....... und es sind ja keine Christen, die dort ermordet werden.....

Wahrscheinlich wird es wieder einmal darauf hinauslaufen, dass man die Greueltaten der chinesischen Regierung "scharf verurteilt".

Der "olympische Gedanke" wird schon alles richten!!!!

Nicht auszudenken, welch hoher wirtschaftlicher Schaden durch einen solchen Boykott entstehen könnte! - Man denke nur an die Massenmedien.... und natürlich an die Sportler, die sich dann umsonst mit - egal welchen Mitteln - für dieses "sportliche Ereignis"  fit gemacht haben.

Welcher Staat möchte auch schon auf die Handelsbeziehungen zu China verzichten?

Gerade die Kirche hätte die Freiheit und die Argumente, ein Zeichen zu setzen, wenn sie nicht auch zu einem Wirtschaftsunternehmen mutiert wäre und ihre ehemaligen Ideale an unterster Stelle rangieren würden.

Gruß - Gudrun
Jedes Mal, wenn ein Traum in Erfüllung geht, geht er verloren.
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#2
gudrun schrieb:Gerade die Kirche hätte die Freiheit und die Argumente,
Hallo Gudrun,

Kirche hat die Freiheit und hätte auch Argumente für wie gegen ... Was fehlt, ist wohl der Einfluss: Bei Leistungssport gehts um riesige globale Wirtschaftunternehmung, da sind Kirchen vermutlich schon zu mikrig ...

Ich frage mich auch, WAS genau Du erwartest und WESHALB genau, ob z.B. auch zu unbekümmert über Olympiaboykott spekuliert würde, wenn Austragungsort in Westeuropa oder Nordamerika läge ... und es um auch hinterfragbare Aktionen gegen vorgebliche Terroristen oder Seperatisten ginge irgendwo in westlicher Einflusszone.

Aufmerksam sollte auch machen, dass der LaileiLama wohl deutlich auf das harte militärische Zugreifen der chinesischen Staatsmacht hinweist, aber sich auch ausdrücklich für Festhalten an den Olypischen Events in China ausspricht ... Moralinsaures ZweierleiMaß macht die Welt nicht wirklich besser ... Wir alle wie auch die Regierungen haben von Anfang an gewusst, wo sie die Olypischen Spiele 2008 zur Ausrichtung hin vergaben. China war während der ganzen Zeit noch nie demokratisches Musterländle. Was soll also die unaufrichtige Aufgeregtheit JETZT. Warum nicht in den letzten 60 Jahren durchgehend mehr Solidarität mit Tibet?

Fritz
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)

Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
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#3
Da ist mir der siebener Fritz zuvorgekommen, aber ich kopiers trotzdem hier rein :icon_wink:

Hallo Gudrun,
ich kann dich verstehen. Ich habe mich auch erst unheimlich aufgeregt und gedacht, "das war´s mit den Spielen", aber es war der Dalai Lama, der mich zum Umdenken brachte.

Der Dalai Lama will die Spiele. Er sagt, sie sind für das chinesische Volk, welches er sehr achtet. Und er hat Recht. Die Spiele zu boykottieren bedeutet, viele unschuldige Chinesen vor den Kopf zu stoßen und sie direkt zum Schulterschluß mit ihrem Regime zu animieren. Außerdem bieten die Spiele eine riesen Chance kritische Stimmen und objektivere Nachrichten dem Volk zu vermitteln. Sei es durch ins Land gebrachte Artikel, sei es durch den Kontakt mit Ausländern. Denn die meisten Chinesen lesen ja nur die Propaganda ihres Regime und haben keinen Kontakt mit Ausländern. Gerade der persönliche Kontakt mit Ausländern bringt sehr viel und gerade die Spiele könnten viele solcher Kontakte ermöglichen. Die chinesische „VEB Guck, Horch und Greif“ kann ihre Augen nicht überall haben und sie kann private Gespräche nicht verhindern.
Je mehr Chinesen informiert werden umso mehr gehen in die Opposition zum Regime.

Im übrigen bietet sich der Dalai Lama nicht als Feindbild für die Chinesen an. So werden die Menschen in China am ehesten über die Handlungen ihrer Regierung nachdenken, ohne zeit- und energiereiche Umwege über Feindbilder wie den bösen Westen oder den bösen Dalai Lama.

Gruß
Lhiannon  
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#4
...Vielleicht habt Ihr ja Recht, aber warum hört man noch nicht einmal EINEN Kommentar der Kirche zu dem Thema?

Mich erinnert die ganze Geschichte an die Olympischen Spiele 1936....

Ich meine, die Kirche sollte ein Zeichen setzen - Farbe bekennen!
Wie effektiv dies wäre, steht doch auf einem ganz anderen Blatt!

Ist Solidarität der Kirche mit einer nicht-christlichen Glaubensgemeinschaft überhaupt denkbar?
--- Eine Solidarität gegen ein autoritäres Staatsgebilde, welches sich anmaßt, Menschen ihre religiöse Überzeugung auszuprügeln...

Hat Kirche jemals in der Geschichte überhaupt einmal Zivilcourage gezeigt??????

Gruß - Gudrun
Jedes Mal, wenn ein Traum in Erfüllung geht, geht er verloren.
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#5
gudrun schrieb:Ich meine, die Kirche sollte ein Zeichen setzen - Farbe bekennen!

Zumindest die Katholische Kirche bezieht überhaupt klar Stellung zum Thema China. Denn gerade sie wird in China selbst verfolgt. Gespalten in eine patriotische vom Staat gelenkte Nationalkirche und in eine römische, blutigverolgte Untergrundkirche hat sie bezüglich der Freiheit der Menschen und der Religionen einen klaren Standpunkt. Joseph Kardinal Zen Ze-kiun der Erzbischof von Hong-Kong hat wahrscheinlich mehr als jeder andere Kirchenfürst hier klare Worte gefunden.
Es scheint mir eher das mediale Desinteresse an Aussagen der Kirche zu diesem Thema zu sein, als das zu wenige Bischöfe hier Stellung beziehen. Erst recht wenn es sich um Aussagen irgendwelcher Bischöfe am anderen Ende der Welt handelt.

gudrun schrieb:Ist Solidarität der Kirche mit einer nicht-christlichen Glaubensgemeinschaft überhaupt denkbar?

Ich empfehle hier die Lektüre der Konzilsdokumente Nostra aetate und Diginitatis humanae:

"In unserer Zeit, da sich das Menschengeschlecht von Tag zu Tag enger zusammenschließt und die Beziehungen unter den verschiedenen Völkern sich mehren, erwägt die Kirche mit um so größerer Aufmerksamkeit, in welchem Verhältnis sie zu den nichtchristlichen Religionen steht. Gemäß ihrer Aufgabe, Einheit und Liebe unter den Menschen und damit auch unter den Völkern zu fördern, faßt sie vor allem das ins Auge, was den Menschen gemeinsam ist und sie zur Gemeinschaft untereinander führt. [...]
Deshalb mahnt sie ihre Söhne, daß sie mit Klugheit und Liebe, durch Gespräch und Zusammenarbeit mit den Bekennern anderer Religionen sowie durch ihr Zeugnis des christlichen Glaubens und Lebens jene geistlichen und sittlichen Güter und auch die sozial-kulturellen Werte, die sich bei ihnen finden, anerkennen, wahren und fördern."
(NA 2)

"Das Vatikanische Konzil erklärt, daß die menschliche Person das Recht auf religiöse Freiheit hat. Diese Freiheit besteht darin, daß alle Menschen frei sein müssen von jedem Zwang sowohl von seiten Einzelner wie gesellschaftlicher Gruppen, wie jeglicher menschlichen Gewalt, so daß in religiösen Dingen niemand gezwungen wird, gegen sein Gewissen zu handeln, noch daran gehindert wird, privat und öffentlich, als einzelner oder in Verbindung mit anderen - innerhalb der gebührenden Grenzen - nach seinem Gewissen zu handeln. Ferner erklärt das Konzil, das Recht auf religiöse Freiheit sei in Wahrheit auf die Würde der menschlichen Person selbst gegründet, so wie sie durch das geoffenbarte Wort Gottes und durch die Vernunft selbst erkannt wird. Dieses Recht der menschlichen Person auf religiöse Freiheit muß in der rechtlichen Ordnung der Gesellschaft so anerkannt werden, daß es zum bürgerlichen Recht wird." (DH 2)
Omnis mundi creatura quasi liber et pictura nobis est et speculum.
-
Jedes Geschöpf der Welt ist sozusagen ein Buch und Bild und ein Spiegel für uns.
(Alanus ab Insulis, Theologe, Philosoph und Dichter)
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#6
gudrun schrieb:...Vielleicht habt Ihr ja Recht, aber warum hört man noch nicht einmal EINEN Kommentar der Kirche zu dem Thema?
Weil Kirche immer etwas langsam in die Strümpfe kommt bei aktuell-politischen Ereignissen: 1. aus Prinzip, nicht in Tagesaufgeregtheiten hineinzugeraten mit unbedachtem ... 2. Weil bei evangelischer Kirche anscheinend die Zuständigkeit für amtliche Presseerklärung immer ein langer Weg ist: Im Grunde kann da jeder nur für sich sprechen, dumm gelaufen gegenüber schnellen Medien. 3. Weil im katholischen Deutschland gerade der Mann die Brücke verlassen hat, der immer mal wieder schnell einen rechten und deutlichen Ton zu Ereignissen allgemeinen Interessens fand und deshalb auch in den Medien präsent: Kardinal Lehmann ...
gudrun schrieb:Mich erinnert die ganze Geschichte an die Olympischen Spiele 1936....
Ich weiss nicht ... Ruhe vor den Stadien, und wenns mit militärischer Luftüberwachung sei und Vorwegfestnahmen und Einschüchterung und Pressesprachregelungen ist, ist auch bei sportlichen Großereignissen in demokratischeren Ländern inzwischen allgemeiner Standard - leider oder leider ohne echte Alternative. Dann scheint mir doch die Relation eine andere der Verfolgten im 70 Mill.-Deutschland von 1936 und im 1,3 Milliarden China von 2008. Das ist keine Entschuldigung für auch nur eine menschenunwürdige Behandlung, aber richtet Vergleiche etwas gerader.

gudrun schrieb:Ich meine, die Kirche sollte ein Zeichen setzen - Farbe bekennen! Ist Solidarität der Kirche mit einer nicht-christlichen Glaubensgemeinschaft überhaupt denkbar?
Es geht hier imho kaum um Glaubensauseinandersetzungen in China, sondern um auseinanderdriftende nationale Minderheiten im großen Einheitsstaat und wie damit akzeptabel umzugehen ist. Christliche Solidarität hat imho KEINE Religions, Nationalitäts- und Hautfarbengrenzen, wenn sie denn glaubwürdig sein will. Und nach dem, was ich soeben bei www.crossbot.de und Google zu "Tibet Menschenrechte" nachgelesen habe, gibts kritische und mahnende Kirchenworte zu Olympia und Menschenrechte in China bis zur Einladung für Sportjounalisten zur Tagung in Bad Boll mit Fragen zu Menschenrechten und Doping. http://www.ekd.de/kultur/080114_walter.html

Boykott kann die Lösung wohl nicht werden mangels Konsens UND weil zuviele große Olypiateilnehmer reichlich Dreck im Hinterhof haben: Im Irak sterben TÄGLICH mehr Menschen als jetzt insgeamt an Toten aus Tibet gemeldet werden. Niemand hat, soweit ich weiß, den Ausschluss der USA von den Olypischen Spielen gefordert ... und auch Russland ist wenig zimperlich mit ihren militärisch disziplinierten Minderheiten in Tschechenien und anderswo, Groß-Britannien in Nord-Irland, Spanien im Baskenlande und ... Kriege zuhauf in Afrika mit vielen, vielen Toten und noch mehr Menschenrechtsverletzungen. Niemand scheint da nach Olympia-Ausschluss ernsthaft zu schreien ...
Auch dieses unausgewogene Messen mit unterschiedlichen Maßen je nach politischer Interessenlage und medialer Aktualität beeinträchtigt die moralisch-ethische Glaubwürdigkeit von uns Westlern aus der warmen Stube heraus ...
China kann sich da sehr sicher fühlen ... und missbraucht das offensichtlich.

Fritz
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)

Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
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#7
Nicht Boykott, sondern Solidarität mit den Tibetern, dem Dalai Lama. Nicht Spaltung, sondern Stärkung. Durch einen Boykott verhärten sich die Fronten, die Situation verschlechtert sich (vielleicht) und die Kraft zum Widerstand verliert sich an denkbar falscher Stelle.
Olympische Spiel ja, dabei braucht nicht zwangsläufig die Kritik auf der Strecke bleiben. China hat Angst vor dem Dalai Lama, denn er verkörpert die geistige, spirituelle Kraft eines ganzen Volkes. Und vorallem, er ist weltweit anerkannt, geachtet und als Gast willkommen.
Es ist nicht Aufgabe der Kirchen als erste zu einem Boykott aufzurufen, diese Aufgabe obligt dem chinesischen Volk! Was kann der Rest der Welt nun tun, damit die Greueltaten aufhören? Dranbleiben, veröffentlichen, hören, zuhören, nachfragen - ja, immer Fragen stellen - nicht einschüchtern lassen. Damit bewegt sich mehr, als ein Aufschrei der Entrüstung.
Öffentlichkeit ist eines der wirksamsten (friedlichen) Mittel des Widerstandes. Wie weit die chinesische Regierung daraufhin reagiert und Konsequenzen zieht, steht in den Sternen.
Die "Kirchen" sind oft machtloser als du ahnst, liebe gudrun.
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#8
Ich stimme Lea und Fritz zu: Boykott kann`s nicht sein. Aber Protest - friedlich, mit Eingaben, Petitionen, Briefen an die Botschaft...

Nun kann man zwar sagen: "Was nutzt das; die schmeissen eh`alles in den Papierkorn....?" Nun, amnsty international arbeitet so - und obwohl jeder Machthaber in jedem diktatorischen Land (und China ist immer noch eine "Diktatur des Proletariats mit allmächtiger KP")Möglichkeit hat, Petitionen, Eingaben, Briefe in den Müll zu schmeissen - ändert die Flut an Beschwerden doch was. Die Einzelstaaten leben heute nicht mehr auf einer "isolierten Insel"; und gerade die Diktaturen der Welt legen Wert darauf, nach aussen als friedliebende Schafe zu erscheinen und wünschen weniger dass der globalisierte Mensch das Wolfsgebiss erkennt. So wurden i der Vergangenheit inhaftierte Baha`i im Iran aufgrund der Aktivitäten die durch amnesty international angeleiert wurden, freigelassen, Todesurteile gegen Baha`i sogar aufgehoben - sowas macht Hoffnung für alle zu Unrecht Verurteilten dieser Welt.

Höflich formulierte Proteste kann man in Deutschland per e-mail an:

chinaemb de@mfa.gov.cn

senden.
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#9
gudrun schrieb:Mich erinnert die ganze Geschichte an die Olympischen Spiele 1936....


Ja, der Vergleich drängt sich mir auch auf.
China und die Chinesen sonnen sich in wirtschaftlichen Erfolgen und die Regierung giert ganz unverholen nach anderen Ländern. Gestern Tibet und morgen sehr wahrscheinlich Taiwan und übermorgen Nepal, Korea, Burma, die Mongolei und ein bisschen Russland. Sie fliegen ins All und haben die Atombombe. Die Chinesen taumeln im Nationalstolzwahn. Ich halte es durchaus für möglich, dass wir dort den nächsten großen Krieg führen werden. Und auch Japan als alter Feind würde nicht ungeschoren davonkommen. Das chinesische Volk steht, was die Großmachtfantasien angeht voll hinter seiner Regierung, nicht alle, aber die bei weitem meisten. Für sie bedeutet die Eroberung Tibets, einem mittelalterlichen Volk den Fortschritt gebracht zu haben und die Eroberung Taiwans ist die chinesische Variante von „Heim ins Reich“. Viele instabile Staaten in der Region laden zur „Befriedung“ geradezu ein. Wie Nepal, Burma und Nordkorea. Doch der Auftakt wird Taiwan sein.
Dann wird ein 1,3 Millarden Volk die Muskeln spielen lassen ...

... fürchte ich. Eusa_think

Lhiannon
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#10
Lhiannon schrieb:
gudrun schrieb:Mich erinnert die ganze Geschichte an die Olympischen Spiele 1936....
Ja, der Vergleich drängt sich mir auch auf.
Na, bei aller Begeisterung einen Clash of Cultures mit militärischen Auswirkungen ungewissen Ausgangs herbeizureden: http://de.wikipedia.org/wiki/Kampf_der_Kulturen

gibt es nun doch weitgehende Unterschiede. China hat nach dem 2. Weltkrieg bis jetzt nicht einen völkerrechtlich anerkannten unabhängigen Staat mit militärischer Gewalt annektiert. Das kann man vom Deutschen Reich 1936-39 so nicht sagen ... Der völkerrechtliche Status von Tibet und Taiwan gilt je nach Interessenlage als ungeklärt bis anerkannt chinesisch. Nichtmal die tibetische Exilregierung samt Dailei ´Lama bestreitet das wirklich ... Es geht nur um innere Autonomie ... Chinesische Überfälle auf andere hinterindische Staaten herbeizureden scheint mir etwas sehr weit hergeholt. Ich denke, das regionale Machtgefüge mit den Großmächten Russland, Japan, Indien, USA gibt das nicht her.

Zum völkerrechtlichen Status:
http://de.wikipedia.org/wiki/Tibet#Tibets_Status
http://de.wikipedia.org/wiki/Taiwan-Konf...blik_China
http://de.wikipedia.org/wiki/Taiwan-Konf...en-Theorie

China war und ist kein demokratisches, Menschenwürde respektierendes Musterländle. Das ist hinreichend bekannt. Aber es ist nicht der neueste Schurkenstaat, dem man per US-Army die Demokratie bringen müsste. Soo hirnrissig könnten wahrscheinlich nicht mal Amis sein ...
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)

Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
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#11
Fritz7 schrieb:Aber es ist nicht der neueste Schurkenstaat, dem man per US-Army die Demokratie bringen müsste. Soo hirnrissig könnten wahrscheinlich nicht mal Amis sein ...

Davon war auch nicht die Rede.
Ich denke eher, dass sich China Stück für Stück andere Nationen einverleiben wird. Weder die meisten Tibeter noch die meisten Taiwanesen wollen Teil Chinas sein. Und China hat nun mal keine Demokratie und schert sich nicht um Menschenrechte, wie du ja auch erwähnt hast.

Vor 1884 hat sich auch Deutschland keine anderen Nationen einverleibt, mal abgesehen von Eroberungen des Deutschen Ordens. Aber wenn wir vom Mittelalter reden, dann müssen wir auch von früheren Expansionen chinesischer Reiche reden.

Was mich hellhörig macht ist die Tatsache, dass die meisten Chinesen unter einem überbordenden Nationalstolz leiden und gar nicht registrieren wollen oder können, dass andere Völker nicht chinesisch, oder, im Falle Taiwans, nicht von einem undemokratischen, menschenrechtsfernen Regime regiert werden wollen.
Generell kann die Eroberungsgelüste von Diktaturen nicht gutheißen. Egal ob Deutsche oder Chinesen.
Wenn wir schon den Anspruch der USA, die Weltdemokratie- und Menschenrechtspolizei sein zu wollen, ablehnen, wieviel mehr müssen wir doch Dikaturen ablehnen, die ihr diktatorisches Gebiet ausdehnen wollen und dann noch mehr Menschen zu einem fremdbestimmten menschenunwürdigen Leben zwingen.

Ich habe nichts gegen Chinesen. Ich habe selbst schon kluge, nette Leute aus China kennen gelernt.
Doch für mich ist es ein Alarmzeichen, dass in China immer noch so selbstverständlich Menschenrechte und Demokratie verweigert werden und die meisten Menschen dort das offensichtlich völlig in Ordnung finden, und für die es auch völlig in Ordnung ist, dass Chinesen über andere Völker und Staatssysteme (demokratisches Taiwan) herrschen oder herrschen sollten und deren Kultur unterdrücken (z.B. auch Klöster zerstören).

Das erinnert mich an Hitlerdeutschland.
Diese Selbstverständlichkeit, mit der andere Völker und Systeme okkupiert, infiltriert und ausgebeutet werden und deren Kultur und Kulturgüter vernichtet werden.  

Bis zur Eroberung Tibets hatte China so etwas nicht getan. Doch bis 1884 hatte auch Deutschland so was noch nicht getan.

Wer hätte geglaubt, dass eine Kulturnation wie Deutschland zu einer solchen Barbarei wie im zweiten Weltkrieg fähig sei.

In China laufen 1,3 Milliarden künstlich verdummte Menschen herum.
Beispiele:
In China wird immer noch durch die Propaganda ein Japanhass geschürt. Natürlich hat Japan unglaubliche Gräuel in China begangen, doch diese Taten werden von der chinesischen Regierung ausgeschlachtet, um die Japaner zu dämonisieren und den Hass auf sie Wach zu halten. Ebenso werden oppositionelle Chinesen und Tibeter als „Spalter der chinesischen Nation“ verunglimpft.

Wie leicht kann man solch desinformierte Menschen für kriegerische Zwecke ausbeuten.
Vom „ewig ausbeutenden Juden“ zum „ewig schändenden und mordenden Japaner“?


Ich bin nun mal verdammt skeptisch und hoffe doch auf ein Erstarken der demokratischen Kräfte in China.
Das ist die einzige Chance.

Lhiannon
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#12
Das ist die Kugel in unseren Köpfen, Lhiannon.

Bedenke aber auch, die chinesische Bevölkerung ist nicht frei, weder in der Meinungsäusserung, noch kann sie sich in Protest Sprache und Gehör verschaffen. Erinnere dich an die Studentenproteste, die blutig niedergemetzelt wurden. Menschen verschwinden ganz einfach von der Bildfläche.
Wer hat so viel Macht und woher nehmen bestimmte Menschen (Gruppen) dieses Instrument, was wir als Macht bezeichnen? Alles eine Frage der Gewalt? Macht Gewalt Macht? Und bei uns? Das Abhör-Ohr wächst ja auch "gewaltig".
Beobachtet man auf der anderen Seite die grossen Bauprojekte der Megastädte in China, wird schon bald klar, hier strebt ein Land in die Sphären des Grosskapitalismus, baut Produktion sowie Konsum aus und wird durch die Tatsache allein schon erstarkt, Kapitalmacht zu werden.
Die Architekten des Westens (die ganz berühmten) haben da keine Probleme ihre Bauten/Aufträge in China zu verwirklichen. Der Westen macht gerne Geschäfte mit dem aufstrebenden China, nimmt Teil am Gewinn und Handelsbeziehungen. Das ist nicht von vornherein zu verurteilen, das ist zu begrüssen. Das Wie entscheidet und ist maßgeblich. Bleibt Wesentliches auf der Strecke, zerstört es Strukturen oder baut auf?
Die Moral bleibt dabei oft auf der Strecke, Menschenrechte hin oder her.
Meine Hoffnung bei der ganze Sache ist die, daß durch die kontinuierlichen Beziehungen - und sei es die wirtschaftlichen - die Grosse Mauer überwunden wird und eine humanere Gesellschaft sich entwickelt, jedweder Gewaltherrschaft.
Mein Pessimismus hält sich in Grenzen.
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#13
Hier etwas das JedeR von uns selbst tun kann -
auch wenn's auf die Schnelle wohl wenig bringt :icon_confused:
() qilin
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#14
Schon gemacht....
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#15
Hallo!

Die Entwicklung zeigt ja leider schon, daß von den sportlichen Verantwortlichen in unserem Land bereits jetzt ein Boykott der Olympischen Spiele kategorisch ausgeschlossen wird. Wie kann dann noch jemand glaubwürdig einen Boykott fordern?

Sicherlich wirken Eingaben und Petitionen, jedoch möchte ich meine Handy-Nr oder Telefon-Nr dabei nicht weitergeben.

Gruß
Gerhard
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