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#16
(30-09-2008, 18:26)nadia schrieb:
(30-09-2008, 01:50)gudrun schrieb: Woher nimmst Du die Sicherheit, nicht selbst der "Geisterfahrer" zu sein?Eusa_think

»BIST DU JA SELBST, NÄNÄNÄNÄNÄHNÄH!« [Bild: 245.gif]


Hallo Nadia,

kannst Du Dich auch noch zivilisiert ausdrücken????

Ich kann mit "NÄNÄNÄNÄNÄ...." nichts anfangen.

Versuchs doch noch einmal!Eusa_angel

Gruß - Gudrun

PS.:Oder könnte es sein, dass Du außer Deinem kleinkindhaften "NÄNÄH..." keine tollen Argumente mehr hast???

Über den "Schwachsinn" lass uns lieber nicht diskutieren.

Schade finde ich es nur, dass ein so engstirniger Mensch,wie Du es meiner Ansicht nach bist, versucht, in diesem Forum die Seite der Juden zu repräsentieren!:coffee:
Jedes Mal, wenn ein Traum in Erfüllung geht, geht er verloren.
#17
Die Sache mit dem "Geisterfahrer" ist ja nun wirklich kein gutes "Argument" - sofern es gegen "unsere" Überzeugung geht, ist subjektiv jeder von uns ein "Geisterfahrer" auf der Überholspur....

Fritz:

Wo siehst Du "löschwütiger Mod`s"? Ein Mod hat die Aufgabe, soweit es ihm/ihr möglich ist, beschwichtigend auf Streithähne einzugehen. Löschen von Beiträgen geht meiner Meinung nach nur dann, wenn Beiträge von Usern offensichtlich beleidigend sind, oder wenn Beiträge offensichtlich gegen geltendes Recht verstossen (Aufruf zu Straftaten, Diskriminierung bis hin zur Volksverhetzung im Sinne des StGB). Die Schwierigkeit, die sich dem Mod hier stellt, ist das nicht jeder ein gleichermassen "dickes Fell" hat - folglich ist die Toleranzschwelle auch sehr unterschiedlich. Um genau dafür möglichst Vielen gerecht werden zu können, haben wir ja das System mit dem "Verwarnen" - um eben in der Diskussion darauf aufmerksam machen zu können, das es besser für die User ist, etwas sachlicher zu bleiben und mal "einen Gang zurück" zu schalten.

Ich sehe hier keine "löschwütigen Mod`s". Ich sehe aber Mod`s die sich zeitweilig "dünne machen" - weil sie teilweise diffamierend angegriffen werden - und das völlig ohne sachlichen Grund. Ich sehe Mod`s, die ihre Freizeit dafür opfern, einen interreligiösen Verständigungsprozess zu fördern. "Diktatoren" irgendwelcher Art - sehe ich unter unseren Mod`s hier nicht.
#18
gudrun schrieb:kannst Du...
Vielleicht ein andermal...

Und, mangels Argument, der persönliche Angriff:

gudrun schrieb:Schade finde ich es nur, dass ein so engstirniger Mensch,wie Du es meiner Ansicht nach bist, versucht, in diesem Forum die Seite der Juden zu repräsentieren!

Wen repräsentiere ich ? Ich spreche für mich. Den Anspruch jemanden - wen auch immer - zu repräsentieren habe ich nie erhoben und in Sippenhaft, wenn auch nur »gedachte«, lasse ich mich nicht nehmen :hand:

Das Billigklischee - »die Seite der Juden« - suggeriert, es gäbe nur "eine jüdische Seite". Welcher Schwachsinn ! [Bild: 245.gif]

Was auch immer; demnach müsste ich dann auch solche Dupfbacken wie Finkelstein, Elam, Avneri usw. oder ihre paar Gaga-Groupies in Deutschland repräsentieren. Kommt ja gar nicht in Frage! :naughty:

Jedenfalls fühle ich mich nicht dazu bestimmt, die bigotten Erwartungen irgendwelcher Kleingeister zu bedienen... Das besorgen andere

Es ist auch hier - wieder einmal - immer dasselbe...
Zitat:Die moralische Überhöhung von Jüdinnen und Juden als Gewissensinstanz stellt lediglich die andere Seite des Verdrängungsmechanismus dar. Die idealisierten Bilder sind nichts als Projektionen und müssen von der Wirklichkeit enttäuscht werden, "weil Menschen nicht den psychischen Anforderungen erinnerungsabwehrender Subjekte entsprechen können (...)" Die Überidentifizierung schlägt dann in Frustration und Aggression um, daß die Jüdinnen und Juden nach Auschwitz nicht die besseren Menschen sind, daß sie die Vernichtungslager also nicht als Fortbildungseinrichtungen begriffen haben. Der Philosemitismus ist dem Antisemitismus aufs Engste verwandt, er ist nichts als die andere Seite der gleichen Medaille.

:eh: immer wieder dasselbe
#19
Hallo,

beim lesen dieses threads ist mir aufgefallen, dass die Mehrheit hier ein und dieselbe Meinung vertreten, nämlich das jedes Menschenleben gleich gestellt ist.

Was die "Seiten" anbetrifft, erscheint mir auch eher eine völig "normale" Ausführung zu sein. In allen Religionen werden Seiten angesprochen. Einfachstes Beispiel: Gut und Böse.
Wobei man da unterschiedlicher Auffassung sein kann, je nach (eigenem) Ausgangspunkt zu sagen: ich vertrete diese "Seite".

Wenn in unseren Medien ein tödlich verunglückter Mensch "aus den eigenen Reihen" mehr Beachtung bekommt, als ein Mensch anderer Nationalität, dann hat das etwas mit der Betroffenheit zu tun, mit der jeder wiederum anders umgeht. Das nähere Umfeld eines zu Tode gekommen Menschen, wird eine etwas andere Sichtweise haben, als wenn es sich um jemanden "Entfernten" handelt. das ist völlig normal, da geht es um Emotionen. Diese lassen sich wiederum bestens vermarkten bzw. zu Propaganda Zwecken (aus-) nutzen.

Wie läuft denn eine Berichterstattung in anderen Ländern ab ?

Solange die Menschheit meint, sie müsse sich Feinde schaffen, wird es auch so bleiben. Jetzt fällt mir noch eine Aussage ein, die hier an board einmal geschrieben wurde: Gott lässt uns Menschen unseren freien Willen.... also auch den uns Feindbilder zu schaffen.

Was Schlußendlich damit erreicht werden soll, ist eine Form des: hier beißt sich der Hund in den Schwanz. Nur wenige Menschen können Mitleid mit denen empfinden, die einem selbst Leid zugefügt haben. Niemand nimmt sich mehr die Zeit, mal zu hinterfragen, warum das alles so ist, warum alles so kam. Wer es doch tut, wird Antworten finden, aber damit ändert ein Einzelner die Welt nicht.

Wer sich im Krieg befindet (und Krieg heißt nicht gleich dass Bomben fallen müssen) der muss mit Opfern rechnen.

LG
Julchen
Die Natur ist ein Brief Gottes an die Menschheit.
(Platon)
#20
gelöscht
#21
Erleichtert selbst gelöscht Icon_wink
#22
Exclamation 
[Bild: Bullshit.jpg]

ACH DU MEINE GÜTE ! :doh:

(02-10-2008, 14:46)Karla schrieb: Sei so gut, Nadia, und ändere das in Deinem post.

Erledigt - Sorry :shifty:

(02-10-2008, 14:46)Karla schrieb: Das ist ja Urkundenfälschung.

... nur eine Verwechslung :shhh:

Ich habe es jetzt korrigiert :clap:
#23
Danke, Nadia. Ich habe mein post nun auch gelöscht. Ich hab ein bisschen empfindlich darauf reagiert, weil mir das hier schon mal paassiert war, und da mit Absicht. Entschuldige die Überreaktion.
#24
(01-10-2008, 21:05)nadia schrieb:
gudrun schrieb:kannst Du...
Vielleicht ein andermal...

Und, mangels Argument, der persönliche Angriff:

gudrun schrieb:Schade finde ich es nur, dass ein so engstirniger Mensch,wie Du es meiner Ansicht nach bist, versucht, in diesem Forum die Seite der Juden zu repräsentieren!

Wen repräsentiere ich ? Ich spreche für mich. Den Anspruch jemanden - wen auch immer - zu repräsentieren habe ich nie erhoben und in Sippenhaft, wenn auch nur »gedachte«, lasse ich mich nicht nehmen :hand:

Das Billigklischee - »die Seite der Juden« - suggeriert, es gäbe nur "eine jüdische Seite". Welcher Schwachsinn ! [Bild: 245.gif]

Was auch immer; demnach müsste ich dann auch solche Dupfbacken wie Finkelstein, Elam, Avneri usw. oder ihre paar Gaga-Groupies in Deutschland repräsentieren. Kommt ja gar nicht in Frage! :naughty:

Jedenfalls fühle ich mich nicht dazu bestimmt, die bigotten Erwartungen irgendwelcher Kleingeister zu bedienen... Das besorgen andere

Es ist auch hier - wieder einmal - immer dasselbe...
Zitat:Die moralische Überhöhung von Jüdinnen und Juden als Gewissensinstanz stellt lediglich die andere Seite des Verdrängungsmechanismus dar. Die idealisierten Bilder sind nichts als Projektionen und müssen von der Wirklichkeit enttäuscht werden, "weil Menschen nicht den psychischen Anforderungen erinnerungsabwehrender Subjekte entsprechen können (...)" Die Überidentifizierung schlägt dann in Frustration und Aggression um, daß die Jüdinnen und Juden nach Auschwitz nicht die besseren Menschen sind, daß sie die Vernichtungslager also nicht als Fortbildungseinrichtungen begriffen haben. Der Philosemitismus ist dem Antisemitismus aufs Engste verwandt, er ist nichts als die andere Seite der gleichen Medaille.

:eh: immer wieder dasselbe



Hallo Nadia,

Sorry, ich sehe Juden als ganz "normale" Menschen, die nicht besonders behandelt werden möchten, die auch Kritik vertragen.
Unter Antisemitismus verstehe ich, Menschen anzugreifen , weil sie Juden sind. Was Du Philosemitismus nennst(übertriebene Rücksichtnahme, schleimiger Semitismus), ist für mich nichts anderes als eine andere (moderne) Form des Antisemitismus.

Wie soll ich Deine überschießenden Reaktionen auf kritische Beiträge einordnen?

Wenn ich Dir eine gewisse Engstirnigkeit vorwerfe,tu ich das nicht, weil Du Dich als Jüdin zu erkennen gegeben hast, sondern so, wie ich es bei jedem anderen auch tun würde.

Du machst Dich selbst zu einem schwierigen Diskussiosnpartner, weil Du jede Kritik persönlich nimmst und auf Deine Zugehörigkeit zum Judentum beziehst.

Gruß -Gudrun
Jedes Mal, wenn ein Traum in Erfüllung geht, geht er verloren.
#25
(02-10-2008, 19:07)Karla schrieb: Danke, Nadia. Ich habe mein post nun auch gelöscht. Ich hab ein bisschen empfindlich darauf reagiert, weil mir das hier schon mal paassiert war, und da mit Absicht. Entschuldige die Überreaktion.

Kein Problem - ich sollte einfach besser aufpassen... Ich war in Gedanken woanders - auf Geisterfahrt :icon_mrgreen:

Danke :)
#26
(02-10-2008, 20:07)gudrun schrieb: Sorry, ich sehe Juden als ganz "normale" Menschen, die nicht besonders behandelt werden möchten, die auch Kritik vertragen.

Das versichert mich doch ungemein :eh:

Wer spricht in diesem Thema Jüdisches überhaupt an und wird genau damit Persönlich?

... Kritik? Welche Kritik?

(02-10-2008, 20:07)gudrun schrieb: Unter Antisemitismus verstehe ich, Menschen anzugreifen , weil sie Juden sind.

Stimmt auffallend!

Gudrun schrieb:Hörte man nicht vor kurzem Dein Gejammer, dass Du dich als Jüdin angegriffen fühlst?---

Gudrun schrieb:Wenn ich Dir eine gewisse Engstirnigkeit vorwerfe,tu ich das nicht, weil Du Dich als Jüdin zu erkennen gegeben hast,

Sollte ich das besser unterlassen ? Etwa um manch deutsches Seelchen nicht zu "provozieren" ?

Gudrun schrieb:sondern so, wie ich es bei jedem anderen auch tun würde.

Davon bin ich überzeugt :icon_rolleyes:

Äh... Warum erwähnst du dann überhaupt, dass ich Jüdin bin und greifst mich persönlich damit an ?

Ich jedenfalls rede hier nicht von Juden und schon gar nicht von mir. Wozu auch? Darum geht es hier gar nicht.

Nein, es ist immer und immer und immer wieder dasselbe...

Dan Diner schrieb:Der Antisemit ist mit Blindheit geschlagen. Er sieht am Objekt seiner Erregung vorbei. Es redet gleichsam aus ihm heraus, wenn er über Juden spricht. Im guten Glauben über Triviales zu plaudern, gibt er bauchredend seine Projektionen preis. Dem Antisemiten ist also nicht zu helfen. Dem Bemühen um Aufklärung ist die Müßigkeit des Aberglaubens eingeschrieben. Denn Antisemitismus ist nicht bloßes Vorurteil, er ist Welterklärung. Seine Tradition sitzt tief.

»DIE WELT«, 2002
#27
(02-10-2008, 22:05)nadia schrieb: Äh... Warum erwähnst du dann überhaupt, dass ich Jüdin bin und greifst mich persönlich damit an ?

Hallo Nadia,

...genau DAS meine ich!

Nicht ich sondern DU hast gesagt, dass Du Jüdin bist.

Wieso fühlst Du Dich,allein durch die Tatsache, dass ich dies erwähnte, persönlich angegriffen???:shifty:

Ich habe Dich nicht in Deiner Eigenschaft als Jüdin(...oder betrachtest Du dieses Wort etwa als Schimpfwort???) kritisiert sondern Deine Überempfindlichkeit als Diskussionspartnerin.(s.o. - :coffee:)

Für mich hat das Wort Jude keinen Beigeschmack, wohl aber die diskriminierenden Umschreibungen wie: Bürger jüdischer Abstammung oder Menschen jüdischen Glaubens - Bezeichnungen, die per se schon einmal falsch sind, aber häufig verwendet werden, um das Wort "Jude " zu umgehen.

Wahrscheinlich wirst Du diesen Beitrag ja nun auch wieder in den falschen Hals kriegen...

Und Tschüß! - Gudrun
Jedes Mal, wenn ein Traum in Erfüllung geht, geht er verloren.
#28
Wo habe ich was gesagt? Etwa hier im Thread?

Wer bitte hat, hier im Thema, was eingebracht und zu welchem Zweck?
Gudrun schrieb:Hörte man nicht vor kurzem Dein Gejammer, dass Du dich als Jüdin angegriffen fühlst?--- Und jetzt sortierst Du selbst Menschenleben als mehr oder weniger achtenswert????
Der Zweck der Aussage ergibt sich aus der Aussage selbst.

Erinnerung:
nadia schrieb:Ich jedenfalls rede hier nicht von Juden und schon gar nicht von mir. Wozu auch? Darum geht es hier gar nicht.

Und so geht das immer weiter:
Grudrun schrieb:Ich habe Dich nicht in Deiner Eigenschaft als Jüdin(...oder betrachtest Du dieses Wort etwa als Schimpfwort???) kritisiert sondern Deine Überempfindlichkeit als Diskussionspartnerin

Erinnerung:
nadia schrieb:»Warum erwähnst du dann überhaupt, dass ich Jüdin bin und greifst mich persönlich damit an ?

Nur mal so nebenbei erwähnt: Wer setzt noch einen drauf und redet hier vom »Schimpfwort« ?

...

Vor vielen Jahren hat Ignatz Bubis, sel. A., mal einen interessanten Vergleich formuliert:
Zitat:=> Ignatz Bubis, der Immobilienspekulant

=> Ignatz Bubis, der jüdische Immobilienspekulant

Zwei andere Beispiele der gleichen Art:
Zitat:=> Hörte man nicht vor kurzem Dein Gejammer, dass Du dich angegriffen fühlst?

=> Hörte man nicht vor kurzem Dein Gejammer, dass Du dich als Jüdin angegriffen fühlst?

So kann man genau sehen was das Denken solcher Leute bestimmt, denn »Es redet aus ihnen heraus« - ganz besonders dann, wenn es gar nicht um Juden oder Jüdisches geht.

Gudrun schrieb:Für mich hat das Wort Jude keinen Beigeschmack, wohl aber die diskriminierenden Umschreibungen wie: Bürger jüdischer Abstammung oder Menschen jüdischen Glaubens - Bezeichnungen, die per se schon einmal falsch sind, aber häufig verwendet werden, um das Wort "Jude " zu umgehen.

Was dieser Vortrag nun soll, weiss ich nicht. Auch davon war, zumindest hier im Thema, keine Rede. Sollte es irgendwie versichern, dass Gudrun nun verkündet, das Wort »Jude« habe für sie keinen Beigeschmack? Ist das etwa der Grund für ihren unvermittelten jiddischen Schwenk/Schwank in diesem Thema wo es doch eigentlich um ganz etwas anderes ging? Eusa_think

Was auch immer, vielleicht kann ich hier etwas beitragen, das vielleicht von Interesse sein könnte...

Charles Lewinsky schrieb:So etwas sagt man nicht
Oder: Die Schwierigkeiten der Deutschen, das Wort »Jude« auszusprechen

Es war in der Woche, als ganz Deutschland - oder doch zumindest die ganze deutsche Presse - darüber diskutierte, ob der unsägliche Herr Hohmann wegen seines Gelabers von Tätervölkern aus der CDU/CSU-Fraktion ausgeschlossen werden sollte. Ich saß in einem Hotelzimmer in Hamburg, und der Fernseher war aufs ZDF eingestellt. In der Sendung Frontal 21 wies ein Moderator anhand von Zuschauerbriefen nach, wie virulent Vorurteile gegen Juden in allen Gesellschaftsschichten seien. Er war darüber politisch korrekt sehr entrüstet und strahlte geradezu vor Stolz, daß er und alle seine Redaktionskollegen solche Vorurteile natürlich überhaupt nicht teilten. Und während ich ihm zuhörte, fiel mir plötzlich etwas auf.

Vielleicht lag es daran, daß ich beim Frühstück einen Artikel in der Welt gelesen hatte, der anhand von Umfragen nachzuweisen versuchte, daß es in Deutschland so etwas wie Antisemitismus eigentlich nicht gäbe. Oder doch nur bei einer verschwindend kleinen Minderheit. Aber im Grunde doch eher überhaupt nicht. Oder es lag an dem gemütlichen Hamburger Taxifahrer, der mir am selben Tag in einem langen Monolog erklärt hatte, alle Gegner des Abgeordneten Hohmann seien natürlich von den Juden gekauft, denen gehöre sowieso alles, das Ganze sei eine Verschwörung, und dahinter stecke der Oberrabbiner.

Was auch immer die Ursache sein mochte - ich war an diesem Abend besonders hellhörig. Vielleicht hätte ich sonst gar nicht bemerkt, wie peinlich es der Moderator vermied, von jemandem zu sagen, er sei Jude. Er hatte sich - wahrscheinlich zusammen mit seinen ebenso vorurteilsfreien Redaktionskollegen - eine Umschreibung zurechtgelegt, die er wohl für politisch korrekt hielt. Statt »Jude« sagte er »Sohn jüdischer Eltern«. Am selben Tag in einem anderen Sender kam auch Sandra Maischberger an die Reihe. Sie interviewte zur Hohmann-Affäre den Schauspieler Michael Degen und sagte einleitend: »Sie haben ja als Jude das Dritte Reich überlebt...« Nein, das sagte sie eben nicht. Auch Frau Maischberger war vom neuen Umschreibungsvirus angesteckt und formulierte: »Sie haben als Sohn jüdischer Eltern das Dritte Reich überlebt.«

Was, kann mir das bitte jemand erklären, ist da eigentlich los? Woher kommen diese neuen verbalen Berührungsängste? Warum - Google hat die Beispiele gerade für mich ausgespuckt - sind Albert Einstein, Philip Roth und Steven Spielberg neuerdings keine Juden mehr, sondern nur noch »Söhne jüdischer Eltern«? Hat man Angst, man könne uns verletzen, wenn man uns als Juden bezeichnet? Weil uns das Wort peinlich sein könnte? Oder waltet hier dieselbe falsche Rücksichtnahme, die seit einigen Jahren verlangt, daß ein Kleinwüchsiger »vertikal herausgefordert« oder ein Debiler »geistig anders begabt« zu sein habe? Mich erinnert das an den Lehrer, von dem Sammy Gronemann in seinen Memoiren berichtet. Dieser Pädagoge hielt sich für ungeheuer tolerant und verbot deshalb einem Mitschüler, Gronemann als Juden zu beschimpfen »So was tut man nicht«, sagte er. »Wenn Sammy blind oder verkrüppelt wäre, würdest du ihn ja auch nicht auslachen.«

Liebe deutsche Moderatoren und andere Gutmenschen! Bitte merken Sie sich folgendes: »Jude« ist kein unanständiges Wort. Jude sein ist nicht bäh. Es ist uns noch nicht mal peinlich, so sehr Sie das in Ihrer Superkorrektheit zu überraschen scheint. Peinlich ist uns das Wort nur, wenn Sie sich verpflichtet fühlen, Kurven drum herum zu reden. Die einzig sinnvolle Verwendung des Ausdrucks »Sohn jüdischer Eltern«, die ich mir vorstellen kann, wäre im Fall eines Menschen, der sich später bewußt von seinem Judentum gelöst hat. Aber sonst? Wir sind Juden. Nicht mosaischen Glaubens oder israelitischen Bekenntnisses, sondern ganz einfach Juden. Auch wenn das anscheinend gutmeinenden Menschen schwer über die Lippen geht. Vielleicht weil sie als Söhne und Töchter deutscher Eltern geboren wurden.


»JÜDISCHE ALLGEMEINE« vom 4. Oktober 2003
#29
(03-10-2008, 23:12)gudrun schrieb: Hallo Nadia,

...genau DAS meine ich!

Nicht ich sondern DU hast gesagt, dass Du Jüdin bist.

Moin,

sorry, aber das ist für jeden hier gut nachzulesen. Du bringst das in die Diskussion hier ein, das Nadia Jüdin ist. Und zwar sogar als Angriff. Der Rest ist Nadias Reaktion darauf.

Lies Dir mal Deine postings und vor allem den Ablauf hier mal durch. Ich habe es gerade getan.

Tschüss

Jörg
#30
(04-10-2008, 14:36)Flat schrieb: sorry, aber das ist für jeden hier gut nachzulesen. Du bringst das in die Diskussion hier ein, das Nadia Jüdin ist. Und zwar sogar als Angriff. Der Rest ist Nadias Reaktion darauf.

Lies Dir mal Deine postings und vor allem den Ablauf hier mal durch. Ich habe es gerade getan.
Vielleicht solltest Du nicht nur Gudruns Beiträge lesen und auch nicht nur diesen Thread. Gudrun erinnerte daran, daß Nadia sich als Jüdin angegriffen gefühlt habe. Was ist daran unzutreffend? Wir hatten den Elul-Thread, in dem sie maulte, das jüdische Thema interessiere niemanden. Und daß sie meine Beiträge sofort in die Antisemitismus-Schublade gesteckt hat, zeigt doch auch klar, daß sie sich als Jüdin angegriffen fühlte. Weshalb auch immer. Fazit: Deine Unterstellungen empfinde ich als wenig hilfreich.


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