Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Warum wurde das Thema 11.9. geschlossen???
#46
Hallo Thomas!

Ich rolle Deinen Betrag mal "rückwärts" auf...
t.logemann schrieb:Womit wir beim ursprünglichen Thema wären: Es scheint, als ginge man ein Risiko ein, wenn man nicht "automatisch" glaubt, was uns in den Medien zum 11.9. erzählt wird - man wird da nämlich ganz schnell als "Extremist, geistiger Terrorist" eingestuft.

Wer so verfährt, blendet letztlich nur sich selbst. Das kann es wohl kaum sein.

Vor einigen Jahren habe ich mal was zum Thema »Islamisten« geschrieben, speziell geht es dabei um islamischen Antisemitismus, aber das gilt für alle Extremisten, denn es spielt nur eine untergeordnete Rolle welches »Etikett« sich einer verpasst

Zitat:März 2006: Darum muss sehr genau unterschieden werden zwischen »den Muslims« allgemein und jene Fundamentalisten die den Islam zu ihren Zwecken instrumentalisieren und missbrauchen. Religiöse Fanatiker und Fundamentalisten gibt es leider in jeder Religion und solche Leute sind sich alle sehr ähnlich. Es sind meist megaloman Geprägte, die nur sich selbst sehen und nie die Gemeinschaft, die sie skrupellos zu ihren Zwecken benutzen. Diese Unterscheidung hat nichts mit »political correctness« zu tun, das ist ohnehin nur eine ausgeleierte Worthülse. Es hat einen anderen Grund, der sehr leicht erkennen lässt was da vor sich geht und mit wem wir es zu tun haben. Den Fundamentalisten selbst kann nur daran gelegen sein, dass deren Fanatismus als »der Islam« betrachtet wird, denn bekanntermassen sehen sich Fanatiker selbst immer als einzige Inhaber aller Wahrheit. Den muslimfeindlichen Hetzern kann das nur Recht sein, denn auf diese Weise sehen sie ihren eigen Fanatismus umgesetzt, indem die Unterscheidung zwischen der gesamten Gemeinschaft der Muslime und den Fundamentalisten verwischt wird.

Bei den einen wie bei den anderen handelt es sich um Fanatiker. Auch wenn sie einander »feindlich« gegenüber stehen, so bedienen Sie letztlich beide exakt dasselbe dumpfe Klischees - die Pauschale: »die Muslims«. Übrigens, das Schema solcher miesen Hetzen ist immer dasselbe. Der Begriff "Muslim" lässt sich darin beliebig austauschen: »Schwarze«, »Rote«, »Ausländer«, »Juden«, »Türken«, »Araber«, »Christen«, »Russen«... usw. usf. Es ist immer dasselbe primitive Schema.

Das Gegenstück dazu ist das andere Extrem, jene die alles rechtfertigen und entschuldigen. Die sind nicht anders als die zuvor Genannten, denn mit der ihnen eigenen vorsätzlichen Ignoranz, die sie sogar zum ideologischen Inhalt erklären, leisten sie Hasspredigern, Fundamentalisten und Fanatiker massiv Vorschub.

Im Ergebnis macht es keinen Unterschied, ob dieser oder jener Extremist, in ihrem verbohrten Fanatismus sind sie sich alle ähnlich. Was dabei herauskommt ist leider nur zu gut bekannt. Seit einiger Zeit schon ist der Fundamentalismus eine leider deutlich zunehmende und dominierende Tendenz in den unterschiedlichen Richtungen des Islam. Die Menschen machen eine Religion aus und es diese Menschen sind, die bestimmen was aus ihrer Religion wird oder nicht. Das gilt übrigens für jede Religion.

Das gilt nicht nur für jede Religion sondern für jede »Ideologie« und Anverwandte im weiteren Sinne. Heute gibt es sogar (leider wieder !) Extremisten in der Wirtschafts- und Finanzwelt - wohin solch skrupellose Profitgier führt, erlebt die Welt in diesen Tage. Fanatisches Verhalten beschränkt sich also keineswegs auf Religion oder Politik.

t.logemann schrieb:Stimmen die offiziellen Versionen?

Wie Kommst du eigentlich darauf, dass der Begriff »offizielle Version« eine Garantie für die lückenlose Wahrheit ist ?

Zitat:The 9-11 Commission Report
Final Report of the National Commission on Terrorist Attacks Upon the United States, Official Government Edition

Viel wahrscheinlicher ist: sie wissen nicht alles, konnten nicht alles klären und, das ist bei solchen Katastrophen immer so, es wird sich letztlich nie 100% aufklären lassen. Ich gehe nicht davon aus, dass die Lücken in der Aufklärung des 9/11 »niedere« Motive haben. Vielmehr ist es so: sie haben »ganz einfach« nichts gefunden, die Menschen aber haben hinterher »gefehlt«.

Politische Interessen? Die hat wohl jeder und jede und eine lupenreine Objektivität kann wohl niemand für sich in Anspruch nehmen.

Interpretationen? Der offiziellen Version stehen dann einige Verschwörungstheorien gegenüber. Möge sich jeder selbst seine Meinung bilden; denn das ist Meinungsfreiheit und Demokratie.

t.logemann schrieb:Man darf bei der Fragestellung nicht vergessen, das die offiziellen Darstellungen, die zum Irak-Krieg führten, ja auch erstunken und erlogen waren

Was ist »erstunken und erlogen« ?

Dazu hatte ich weiter vor bereits ein paar Dokumentationen bereitgestellt.

Über eine Million Menschen sind dem Baath-Regime des Saddam Hussein zum Opfer gefallen.

Ist das etwa auch erstunken und erlogen?

Tausende Kurden durch Giftgas ermordet...

Ist das auch erlogen?

usw...

Ja, sicher, ich weiß, auch da hat nicht alles gestimmt - eine Sache hat, zumindest teilweise - nicht gestimmt: die Massenvernichtungswaffen. Nach UN-Definition »Weapons of Mass Destruction«, sind dort keine Gefunden worden. Grosse Mengen Sarin, Anthrax, Strontium 90 und andere "nette" Sachen, die nach UN-Definition alleine für sich ( also ohne in Waffen verbaut zu sein ) nicht als »Weapons of Mass Destruction«, sind jedoch immer wieder gefunden worden. Die Wirkung von eine Kilo Anthrax unter dem Sprengstoffgürtel eines Selbstmordterroristen, können wir nur ahnen. Die von einem Kanister Sarin in einer Autobombe ebenso... OK, sicherlich ein interessantes Thema.

Auf die »Weapons of Mass Destruction« stürzen sich seit Jahren all jene, die sonst kaum etwas vorzubringen haben. Über die wichtigen Themen und die Menschen, die Opfer der Schergen des Baath-Regimes wurden, redet keiner von diesen Gutmenschen.

Aber lassen wir auch das mal beiseite und wenden wir uns derselben Betrachtung wie beim 9/11 zu.

Interpretation? Ich werde dir meine geben. Saddam und seine Schlächter sind weg. Die Mehrheit der Iraker möchten Freiheit und Demokratie. Einige militante Extremisten und Terroristen möchten das nicht und sie Bomben tausende Menschen über Jahre in die Luft. Sie sind nicht besser als Saddam...

Noch nie, solange es Kriege gibt, war einer davon gerecht oder hat politische Probleme auch nur im Ansatz gelöst; so etwas gibt es gar nicht und findet seinen Grund in der sehr simplen Tatsache, dass Kriege unberechenbar sind. Das Beste was man erreichen kann ist eine vorteilhafte Ausgangsposition, nach dem Krieg, für dann folgende und möglichen politische Lösungen. Ganz besonders bei Kriegen und weit mehr bei solchen die man keine »asymmetrisch« nennt, ist die Unberechenbarkeit durchweg hinderlich und niemand kann eine 100%-ige politische Folgelösung erwarten.

Was aber bleibt? Die Iraker - um die geht es nämlich - wählen die Freiheit; sie selbst wollen das so. Dass der Weg dorthin steinig ist und lang noch sein wird, ist wohl nicht anders zu erwarten.

Mal so gefragt: Wie lange hat es in Europa gedauert? Und was ist dort alles geschehen bis es "soweit" war? Alleine im 20. Jahrhundert haben dort zwei Weltkriege gewütet...

Ach ja,...
... wann war es überhaupt soweit, in Europa?
=> 1648 ? FALSCH !
=> 1789 ? FALSCH !
=> 1918 ? FALSCH ! (nicht ganz, es war eine Zeitenwende)
=> 1945 ? FALSCH !
Es ist erst ein paar Jahre her: 1989 und das war noch lange nicht der Weisheit letzter Schluss...

Vergleiche ich Irak mit Europa, dann ist die Bilanz des Irak seit 2003 gar nicht einmal so schlecht. Oder hatte jemand angenommen, dass nach 9000 Jahren Feudalherrschaft, Warlords und Diktatur die Demokratie sogleich etabliert und gefestigt sein wird? So naiv kann doch niemand wirklich sein.

Die Iraker wählen die Freiheit. Sie nicht darin zu unterstützen und ihnen zu helfen, ist die Bankrotterklärung unserer eigenen Werte. Machen werden die Iraker das schon selbst müssen, denn sonst wird es keinen Bestand haben.

Die Iraker werden das schaffen, weil sie es wollen, weil sie das drauf haben. Die ersten fünf Jahre sind herum. Mal sehen wie es in weiteren fünf Jahren sein wird; lassen wir ihnen etwas Zeit, denn die ganze Arbeit damit macht sich nicht von selbst.

Mir fällt dazu noch eine Menge mehr ein, auch zum 9/11, aber das zu diskutieren werden wir bistimmt noch Gelegenheit habe... :)
#47
Liebe Nadia,

keine Frage: Das Regime im Irak war so menschenverachtend, so abscheulich - es hätte vor Bush Junior schon durch Bush senior zerstört werden müssen. Aber belogen - haben uns beide Bush`s: Der Ältere, weil der davon ausging den Saddam Husseyn noch als brauchbare Marionette im Nahen Osten brauchen zu können; Bush senior hatte keine Interessen an Demokratie und Menschenrechten im Irak, sondern nur Interesse den Kuwaities im Austauch für Öl "zu helfen". Und der Junior, weil er die Atomwaffen- und Chemiewaffenlegende in`s Leben rief, um wegen Öl einzumarschieren. Glaubst Du im Ernst, dem Bush junior wäre es um die Bedrohung Israels durch den Irak gegangen? Bush junior hätte im Konfliktfall ein paar Flugzeugträger stationiert und ein paar Flugzeuge `rüber geschickt, ein paar Millionen gespendet - und da Israel kein Öl zu liefern hat, wäre ihm der Rest ziemlich egal gewesen...

Die Iraker haben genauso wenig "die Freiheit" gewählt wie 1945 die Deutschen. Iraker und Deutsche wurden durch ausländische Kräfte befreit - nicht aber durch die eigene Anstrengung. Für die Zukunft ist das für die Iraker eine schwere Bürde - wir Deutschen haben aufgrund unseres eigenen Unvermögens uns von der Tyrannei abzuschütteln auch heute noch mit Fanatikern vom Schlage eines Bohrmanns, Goebbels zutun; die "zweite und dritte Garnitur der Nazi`s" hat ja - im Osten rot angemalt, im Westen schwarz-rot-gold angepinselt - als "Verwaltungsfachkraft" noch die zerstörten Republiken aufgebaut... Hätten wir 1943/1944 die Kraft besessen, uns von der Tyrannei aus eigener Kraft zu befreien - hätten wir heute sehr wahrscheinlich kein Neo-Nazi-Problem. Den Irakern steht das noch bevor; die erleben auch noch eine gesellschaftliche Reformation, so wie wir die "Studentenrevolte" letztlich als notwendige, wenn auch sehr sehr schmerzhafte (Baader-Meinhof, RAF) gesellschaftliche Reformation ansehen. Wie schmerzhaft der Prozess für die Iraker ist - sieht man an Auseinandersetzungen die derzeit im Irak toben - und an der Vielzahl der Flüchtlinge, die meistenteils illegal die Grenzen überqueren. "Gefestigt" ist die Demokratie im Irak noch lange nicht - auf dem Weg zwar, aber wenn auf einen Schlag der Irak seine militärische Unterstützung verliert und man sagt: "O.k., nun macht mal schon..." hat sich das schnell "geerdet" mit der Demokratie......
#48
(06-10-2008, 16:01)t.logemann schrieb: Hätten wir 1943/1944 die Kraft besessen, uns von der Tyrannei aus eigener Kraft zu befreien - hätten wir heute sehr wahrscheinlich kein Neo-Nazi-Problem.
Träum weiter ..., Nazis sind ziemlich weit verbreitet über Deutschland hinaus ..., auch in den Ländern der sog. Siegermächte.

Aber höchstwahrscheinlich wär Deutschland dann so bald NICHT demokratisch geworden ... obwohl das auch heute noch manche Typen nicht recht zu würdigen wissen.
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)

Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
#49
t.logemann schrieb:keine Frage: Das Regime im Irak war so menschenverachtend, so abscheulich - es hätte vor Bush Junior schon durch Bush senior zerstört werden müssen.

Da bin ich ganz deiner Meinung und es zeigt sehr deutlich wie viel ein UN-Mandat wert ist...

t.logemann schrieb:Der Ältere, weil der davon ausging den Saddam Husseyn noch als brauchbare Marionette im Nahen Osten brauchen zu können

Dafür war es schon 1990 zu spät. Nach dem Einmarsch in Kuwait hatte Saddam keine politische Option in dieser Weise mehr; eben genau wegen dem Öl.

t.logemann schrieb:Die Iraker haben genauso wenig "die Freiheit" gewählt wie 1945 die Deutschen.

Das ist nicht vergleichbar, denn beides spielt sich in historisch vollkommen anderen Kontexten ab. Auch waren die Gegebenheiten und Folgen andere. Der Irak müsste auch den halben Nahen Osten überrannt und besetzt gehalten haben; etwa so wie Deutschland damals halb Europa. Auch die Kriegsgründe waren ganz andere, ebenso die politischen Folgen und Verstrickungen die andere Nationen in den Zweiten Weltkrieg mit hineingezogen haben.

Deutschland hat damals, am 8. und 9. Mai 1945 aufgehört zu existieren und es war eine ganze Weile fraglich ob es jemals wieder einen deutschen Staat geben würde und wenn, ob der dann so gestaltet wäre wie ein Wirtschafts- und Industriestaat. => Morgenthau-Plan. Statt dessen kamen zunächst die Bundesrepublik Deutschland und die Deutsche Demokratische Republik. Erst vor 18 Jahren waren die unmittelbaren Folgen des Zweiten Weltkriegs für Deutschland und Europa beendet. Im Mittleren Osten ist ganz anderes geschehen; hier befindet man sich heute noch in einer Art postkolonialen Epoche.

t.logemann schrieb:Hätten wir 1943/1944 die Kraft besessen, uns von der Tyrannei aus eigener Kraft zu befreien - hätten wir heute sehr wahrscheinlich kein Neo-Nazi-Problem.

Das halte ich für relativ unwahrscheinlich, denn Fachos gibt es leider überall...

t.logemann schrieb:"Gefestigt" ist die Demokratie im Irak noch lange nicht - auf dem Weg zwar, aber wenn auf einen Schlag der Irak seine militärische Unterstützung verliert und man sagt: "O.k., nun macht mal schon..." hat sich das schnell "geerdet" mit der Demokratie......

Das sehe ich ähnlich und das ist auch der Grund warum ein Abzug der Truppen aus dem Irak derzeit noch zu früh wäre. Allerdings ist der Wandel auch auf anderer Ebene im Gang: die brauchen dort fast keine Army sondern Cops. Anti-Terror ist nämlich eher Polizeiarbeit; vor allem in der Prävention zu der ebenso ausführliche Ermittlungen gehören wie bei der Aufklärung von Verbrechen. Aber das hat man dort schon erkannt und schon vieles umgesetzt, vor allem müssen es einheimische Polizisten sein, denn im Unterschied zum Soldaten, arbeitet der Polizist direkt in den sozialen und gesellschaftlichen Strukturen. Der zweite Effekt: es gibt der Rechtssaat den Rückhalt den er vor allem dort dringend braucht. Terroristen dürfen nicht als »Kämpfer« mit militärischen Mitteln bekämpft werden, sondern müssen verhaftet und vor Gericht gestellt werden. So etwas kann eine Armee kaum leisten, sondern, wenn überhaupt, höchstens unterstützen.

Nicht er ist gut für den Job...
[Bild: general-custer-300.jpg]

... sondern er:
[Bild: jamesarnessmi3.jpg]

...und das in der irakischen Variante der Pionierzeit.
#50
(06-10-2008, 16:01)t.logemann schrieb: Liebe Nadia,

keine Frage: Das Regime im Irak war so menschenverachtend, so abscheulich - es hätte vor Bush Junior schon durch Bush senior zerstört werden müssen.

Die Iraker haben genauso wenig "die Freiheit" gewählt wie 1945 die Deutschen. Iraker und Deutsche wurden durch ausländische Kräfte befreit - nicht aber durch die eigene Anstrengung. Für die Zukunft ist das für die Iraker eine schwere Bürde - wir Deutschen haben aufgrund unseres eigenen Unvermögens uns von der Tyrannei abzuschütteln auch heute noch mit Fanatikern vom Schlage eines Bohrmanns, Goebbels zutun; die "zweite und dritte Garnitur der Nazi`s" hat ja - im Osten rot angemalt, im Westen schwarz-rot-gold angepinselt - als "Verwaltungsfachkraft" noch die zerstörten Republiken aufgebaut... Hätten wir 1943/1944 die Kraft besessen, uns von der Tyrannei aus eigener Kraft zu befreien - hätten wir heute sehr wahrscheinlich kein Neo-Nazi-Problem. Den Irakern steht das noch bevor; die erleben auch noch eine gesellschaftliche Reformation, so wie wir die "Studentenrevolte" letztlich als notwendige, wenn auch sehr sehr schmerzhafte (Baader-Meinhof, RAF) gesellschaftliche Reformation ansehen. Wie schmerzhaft der Prozess für die Iraker ist - sieht man an Auseinandersetzungen die derzeit im Irak toben - und an der Vielzahl der Flüchtlinge, die meistenteils illegal die Grenzen überqueren. "Gefestigt" ist die Demokratie im Irak noch lange nicht - auf dem Weg zwar, aber wenn auf einen Schlag der Irak seine militärische Unterstützung verliert und man sagt: "O.k., nun macht mal schon..." hat sich das schnell "geerdet" mit der Demokratie......

Hallo Thomas,

....Und wo siehst Du die Berechtigung westlicher Staaten, dort "Recht und Ordnung" schaffen zu müssen? --- Zivile Opfer sind Randerscheinunungen, die nimmt man einfach so hin...

Wenn die westlichen, oder UNO-Truppen abgereist sind, wird doch ohnehin der alte Zustand wieder einkehren. -Oder ist es etwa so geplant, dass alle politisch nicht kompatiblen Menschen erst eines "gerechten" Todes sterben müssen???
Dann hat man hinterher aber eine Menge Märthyrer... und die werden Nachfolger haben ohne Ende.

Merkst Du es denn nicht, dass es hier wieder um die Zerstörung von "unwertem Leben" geht???:coffee:

Holocaust auf amerikanisch?

Man freut sich über jeden getöteten Rebellen. Das dies Menschen sind, die der Meinung sind , ihr Vaterland zu verteidigen, interressiert keinen.

Welcher Mut, nein mehr welche Verweiflung jemanden dazu treibt, ein Selbstmordattentäter zu werden,- habt Ihr darüber einmal nachgedacht?

Es ist nicht so, dass ich solche Aktionen gut finde, aber ich habe oft schon darüber nachgedacht, wie solche Handlungen zustande kommen.

Ich glaube nicht, dass man einzig und allein religiösen Fanatismus dafür verantwortlich machen kann.

Gruß - Gudrun
Jedes Mal, wenn ein Traum in Erfüllung geht, geht er verloren.
#51
gudrun schrieb:Welcher Mut, nein mehr welche Verweiflung jemanden dazu treibt, ein Selbstmordattentäter zu werden,- habt Ihr darüber einmal nachgedacht?

Henryk M. Broder schrieb:Die Terroristen-Versteher

Drei Jahre nach den Anschlägen vom 11. September hat der Terror nichts von seiner Virulenz, aber viel von seinem Schrecken verloren. Hilflos unterstellen wir den Tätern ehrenwerte Motive und deuten deren Willkür als politische Verzweiflung. Doch was ist, wenn es ihnen nur um die Lust am Töten und den Spaß am Sterben geht? » LESEN SIE MEHR

»DER SPIEGEL«, 10. September 2004

Doris Marszk schrieb:Psychologie
Gehirnwäsche macht Selbstmordattentäter

Angesichts der zahlreichen Selbstmordanschläge in den letzten Jahren fragt sich die westliche Welt: Was ist wohl so anders im Islam, dass so viele junge Menschen dafür gewonnen werden können, sich in einem Selbstmordattentat zu opfern? Ein britischer Forscher gibt jetzt Antworten. » ZUM ARTIKEL

»DIE WELT«, 10. Mai 2007

Zum hochproblematischen Duktus...

gudrun schrieb:Merkst Du es denn nicht, dass es hier wieder um die Zerstörung von "unwertem Leben" geht???

... eine Anmerkung:

NPD-BLOG.INFO schrieb:Verfolgungswahn und Hass auf “unwertes Leben”: Ein Beispiel aus Baden-Württemberg

aus »NPD-BLOG.INFO,
Eine Dokumentation über die NPD und menschenfeindliche Einstellungen
19. März 2008
#52
(07-10-2008, 22:47)gudrun schrieb: Welcher Mut, nein mehr welche Verweiflung jemanden dazu treibt, ein Selbstmordattentäter zu werden,- habt Ihr darüber einmal nachgedacht?

Wenn man einem Menschen lange genug einredet, dass das, was er tut bzw. tun soll, gut sei, dass es gottgewollt sei, und dass er dafür im Jenseits belohnt werde, dann sehe ich in solchen Aktionen alles andere als Mut oder Verzweiflung. Und zwar EGAL, um welche Religion und/oder politische Position es sich handelt. Mit "Gott will es" auf den fanatisierten Lippen schlachteten die Kreuzzügler vor 800 Jahren die "Ungläubigen" ab, und auch ihnen kann ich nun wahrlich keine Verzweiflung und keinen Mut anerkennen.

Gruss

Petrus
#53
(08-10-2008, 13:10)Petrus schrieb:
(07-10-2008, 22:47)gudrun schrieb: Welcher Mut, nein mehr welche Verweiflung jemanden dazu treibt, ein Selbstmordattentäter zu werden,- habt Ihr darüber einmal nachgedacht?

Wenn man einem Menschen lange genug einredet, dass das, was er tut bzw. tun soll, gut sei, dass es gottgewollt sei, und dass er dafür im Jenseits belohnt werde, dann sehe ich in solchen Aktionen alles andere als Mut oder Verzweiflung. Und zwar EGAL, um welche Religion und/oder politische Position es sich handelt. Mit "Gott will es" auf den fanatisierten Lippen schlachteten die Kreuzzügler vor 800 Jahren die "Ungläubigen" ab, und auch ihnen kann ich nun wahrlich keine Verzweiflung und keinen Mut anerkennen.

Gruss

Petrus

Hallo Petrus,

ich könnte mir eher den Mut der Verzweiflung vorstellen.

Ich glaube nicht, das man einen normalen, mitten im Leben stehenden Menschen einfach so umkrempeln kann, aber vielleicht jemanden, der sowieso nichts zu verlieren hat.

Wenn das Leben kaum Perspektiven bietet, man aber durch seinen Tod noch meint, irgendetwas bewegen zu können, wählen vielleicht manche Menschen die zweite Lösung. Dazu bedarf es vielleicht nicht einmal einer Gehirnwäsche.

Meint Ihr, es ist wirklich die richtige Lösung, zu versuchen, alle Menschen , die in diese Richtung tendieren, auszumerzen???:shifty:

Wenn man alle finanziellen Mittel, die man in die Ermordung von politischen Gegnern gesteckt hat, in Projekte, die die Infrastruktur verbessern, oder in humanitäre Hilfe investiert hätte, wäre vermutlich mehr erreicht worden.

Gruß - Gudrun
Jedes Mal, wenn ein Traum in Erfüllung geht, geht er verloren.
#54
(08-10-2008, 22:47)gudrun schrieb: Meint Ihr, es ist wirklich die richtige Lösung, zu versuchen, alle Menschen , die in diese Richtung tendieren, auszumerzen???:shifty:

Wie kommst Du denn darauf, Gudrun? Hat jemand von "ausmerzen" gesprochen?

Zum Thema "Verzweiflung": Oft waren und sind es ja junge Männer aus WOHLHABENDEM Haus, mit einem akademischen Abschluss. Da kann ich nicht verstehen, was diese Menschen so "verzweifelt" gemacht haben kann...

Lieben Gruss

Petrus
#55
Liebe Gudrun,

Wieviel Terror, wieviel Grausamkeit, wieviele Opfer hätten vermieden werden können, wenn Staaten sich aus der Motivation der Nächstenliebe, aus purer Menschenliebe und nich geleitet von ökonomischen Motiven aufgemacht hätten, um mörderische Regime zu stürzen? Wieviele Ermordete in Nord-Korea könnten noch leben, wenn die internationale Weltgemeinschaft das menschenverachtende Regime in Pjön Yang beseitigt hätte? Wäre es jemals zum Völkermord der Tutsie und Hutu gekommen, wenn beim ersten Anzeichen der Massaker internationale Truppen einmarschiert wären? Hätte der Jugoslawienkrieg mit seinen mssaker in Srebenica und Sarajewo stattfinden können, wenn wenigstens die damalige EU geschlossen interveniert hätte? Wieviele Menschen könnten noch in Frieden leben, wenn die internationale Gemeinschaft von Anfang an in Dharfur einmarschiert wäre und eine Pufferzone verteidigt hätte? Weiter zurück in die Vergangenheit: Musste Pol Pot in Kampuchea oder "Baby Doc" in Haiti sein? Oder mussten es die europäischen Mächte seinerzeit "hinnehmen", das Hitler die Tschechen erpresste und Österreich "anschloss" und "nebenbei" Vernichtungslager für europäische Juden einrichtete?

Bedeutet das "Selbstbestimmungsrecht der Völker" nach der UN-Charta, das man tatenlos zusieht, wenn einzelne Nationalstaaten Terroristen mit Waffen versotrgen, denen Geld zur Verfügung stellt und sie dabei unterstützt, souveräne Nationen anzugreifen - so wie der Iran die Hamas und die Hisbollah unterstützt, damit diese Terror in Israel verbreiten?

Das Problem das sich uns heute stellt ist die Tatsache, das Humanismus keinen Stellenwert mehr hat - weder in der UN, noch in der UNO, in der EG, in den Grossmaächten USA, Russland, China oder in der EU. Humanismus ist zur Waffe der Propaganda verkommen - was zählt ist einzig und alleine Machtgier und Geschäft. Am Irak-Krieg sieht man das am Deutlichsten: Als Saddam Hussein Kurden und Schiiten buchstäblich vergaste - ging ein Aufschrei der Empörung umd die Welt - aber einmarschiert und den Diktator gestürzt hat damals keiner. Das haben die USA und deren willfährige Verbündete erst gemacht, als die Kurden und Schiiten schon verwest waren - und da ging`s um Öl, nicht um Humanismus....
#56
Staaten sind die Kältesten aller Ungeheuer.
Es geht dabei meistens um Vorteile und Privilegien (Bodenschätze, Erdöl usw.) der Stärkeren (Sieger) auf Kosten der Schwächeren (Verlierer). Eusa_angel
#57
Nun Keiner sind doch bisher die Bodenschätze wie Öl doch gekauft worden und nicht in den Erzeugerländern enteignet worden. Das sage ich auch wenn nicht nur ich dabei daran denke, das nicht in jedem Fall der Welthandel unbeding der fairste ist.

Ich denke, den meisten von uns ist bekannt, daß Waren und Dienstleistungen weltweit im Handel ausgetauscht werden.
#58
(08-10-2008, 22:51)Petrus schrieb:
(08-10-2008, 22:47)gudrun schrieb: Meint Ihr, es ist wirklich die richtige Lösung, zu versuchen, alle Menschen , die in diese Richtung tendieren, auszumerzen???:shifty:

Wie kommst Du denn darauf, Gudrun? Hat jemand von "ausmerzen" gesprochen?
Hallo Petrus

Nein, ein solches Wort nehmen "zivilisierte Menschen" heutzutage ja nicht mehr in den Mund!:shhh:

Wenn laut westlicher Berichterstattung aus sieben bei einem gezielten Bombenangriff getöteten Zivilisten nach einigen Monaten plötzlich Dreiunddreißig werden, man im gleichen Atemzug quasi als Rechtfertigung erwähnt, das bei besagtem Bombenangriff aber auch mindestens 20 "Aufständische" getötet wurden, ist doch die (westliche!Eusa_angel)Welt wieder in Ordnung.

Wo gehobelt wird, fallen auch Späne! - Gibt es etwa irgenwo noch Leute oder Staaten, die nicht an das "Gute" glauben, welches die Amerikaner und vielleicht bald noch ein paar westliche Staaten dem Rest der Welt einprügeln wollen?:eusa_sick:

Vielleicht müsste man die auch mal unter die militärische Lupe nehmen!????:eh:

Gruß - gudrun
Jedes Mal, wenn ein Traum in Erfüllung geht, geht er verloren.
#59
Sprachen wir nicht von Selbstmordattentätern, von denen ich nach wie vor behaupte, dass es Verbrecher sind, und keine armen Opfer, die aus Verzweiflung töten??? Und nun sprichst Du von Zivilisten... Stellst Du die jetzt auf eine Stufe?

Gruss

Petrus
#60
(10-10-2008, 07:53)Petrus schrieb: Sprachen wir nicht von Selbstmordattentätern, von denen ich nach wie vor behaupte, dass es Verbrecher sind, und keine armen Opfer, die aus Verzweiflung töten??? Und nun sprichst Du von Zivilisten... Stellst Du die jetzt auf eine Stufe?

Gruss

Petrus

Hallo Petrus,

es sind doch wohl nicht alle "Aufständischen" Selbstmordattentäter...

...wohl eher Menschen, die gegen die amerikanische Besetzung rebellieren.

--- Hast du meinen Beitrag eigentlich wirklich gelesen?

Allein das Töten einer Handvoll Aufständischer rechtfertigt die Ermordung einer großen Anzahl von wirklichen Zivilisten!???:coffee:

Heiligt der Zweck wirklich die Mittel?:shifty:

Woher nimmt man sich das Recht, irgendwelche Menschenopfer in Kauf zu nehmen???

Gruß - Gudrun
Jedes Mal, wenn ein Traum in Erfüllung geht, geht er verloren.


Möglicherweise verwandte Themen…
Thema Verfasser Antworten Ansichten Letzter Beitrag
  Der grund warum wurde das Gesetz zur Grundschulpflicht eingeführt? Statesman 3 102 17-04-2024, 11:11
Letzter Beitrag: Ulan
  Sollte Ukraine zur EU kommen, würde Russland an die EU grenzen! Sinai 2 234 04-02-2024, 12:33
Letzter Beitrag: Felix
  Teakholz - warum verboten? Sinai 1 871 20-12-2022, 20:31
Letzter Beitrag: Ekkard

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste