06-10-2008, 15:00
Hallo Thomas!
Ich rolle Deinen Betrag mal "rückwärts" auf...
Wer so verfährt, blendet letztlich nur sich selbst. Das kann es wohl kaum sein.
Vor einigen Jahren habe ich mal was zum Thema »Islamisten« geschrieben, speziell geht es dabei um islamischen Antisemitismus, aber das gilt für alle Extremisten, denn es spielt nur eine untergeordnete Rolle welches »Etikett« sich einer verpasst
Das gilt nicht nur für jede Religion sondern für jede »Ideologie« und Anverwandte im weiteren Sinne. Heute gibt es sogar (leider wieder !) Extremisten in der Wirtschafts- und Finanzwelt - wohin solch skrupellose Profitgier führt, erlebt die Welt in diesen Tage. Fanatisches Verhalten beschränkt sich also keineswegs auf Religion oder Politik.
Wie Kommst du eigentlich darauf, dass der Begriff »offizielle Version« eine Garantie für die lückenlose Wahrheit ist ?
Viel wahrscheinlicher ist: sie wissen nicht alles, konnten nicht alles klären und, das ist bei solchen Katastrophen immer so, es wird sich letztlich nie 100% aufklären lassen. Ich gehe nicht davon aus, dass die Lücken in der Aufklärung des 9/11 »niedere« Motive haben. Vielmehr ist es so: sie haben »ganz einfach« nichts gefunden, die Menschen aber haben hinterher »gefehlt«.
Politische Interessen? Die hat wohl jeder und jede und eine lupenreine Objektivität kann wohl niemand für sich in Anspruch nehmen.
Interpretationen? Der offiziellen Version stehen dann einige Verschwörungstheorien gegenüber. Möge sich jeder selbst seine Meinung bilden; denn das ist Meinungsfreiheit und Demokratie.
Was ist »erstunken und erlogen« ?
Dazu hatte ich weiter vor bereits ein paar Dokumentationen bereitgestellt.
Über eine Million Menschen sind dem Baath-Regime des Saddam Hussein zum Opfer gefallen.
Ist das etwa auch erstunken und erlogen?
Tausende Kurden durch Giftgas ermordet...
Ist das auch erlogen?
usw...
Ja, sicher, ich weiß, auch da hat nicht alles gestimmt - eine Sache hat, zumindest teilweise - nicht gestimmt: die Massenvernichtungswaffen. Nach UN-Definition »Weapons of Mass Destruction«, sind dort keine Gefunden worden. Grosse Mengen Sarin, Anthrax, Strontium 90 und andere "nette" Sachen, die nach UN-Definition alleine für sich ( also ohne in Waffen verbaut zu sein ) nicht als »Weapons of Mass Destruction«, sind jedoch immer wieder gefunden worden. Die Wirkung von eine Kilo Anthrax unter dem Sprengstoffgürtel eines Selbstmordterroristen, können wir nur ahnen. Die von einem Kanister Sarin in einer Autobombe ebenso... OK, sicherlich ein interessantes Thema.
Auf die »Weapons of Mass Destruction« stürzen sich seit Jahren all jene, die sonst kaum etwas vorzubringen haben. Über die wichtigen Themen und die Menschen, die Opfer der Schergen des Baath-Regimes wurden, redet keiner von diesen Gutmenschen.
Aber lassen wir auch das mal beiseite und wenden wir uns derselben Betrachtung wie beim 9/11 zu.
Interpretation? Ich werde dir meine geben. Saddam und seine Schlächter sind weg. Die Mehrheit der Iraker möchten Freiheit und Demokratie. Einige militante Extremisten und Terroristen möchten das nicht und sie Bomben tausende Menschen über Jahre in die Luft. Sie sind nicht besser als Saddam...
Noch nie, solange es Kriege gibt, war einer davon gerecht oder hat politische Probleme auch nur im Ansatz gelöst; so etwas gibt es gar nicht und findet seinen Grund in der sehr simplen Tatsache, dass Kriege unberechenbar sind. Das Beste was man erreichen kann ist eine vorteilhafte Ausgangsposition, nach dem Krieg, für dann folgende und möglichen politische Lösungen. Ganz besonders bei Kriegen und weit mehr bei solchen die man keine »asymmetrisch« nennt, ist die Unberechenbarkeit durchweg hinderlich und niemand kann eine 100%-ige politische Folgelösung erwarten.
Was aber bleibt? Die Iraker - um die geht es nämlich - wählen die Freiheit; sie selbst wollen das so. Dass der Weg dorthin steinig ist und lang noch sein wird, ist wohl nicht anders zu erwarten.
Mal so gefragt: Wie lange hat es in Europa gedauert? Und was ist dort alles geschehen bis es "soweit" war? Alleine im 20. Jahrhundert haben dort zwei Weltkriege gewütet...
Ach ja,...
... wann war es überhaupt soweit, in Europa?
=> 1648 ? FALSCH !
=> 1789 ? FALSCH !
=> 1918 ? FALSCH ! (nicht ganz, es war eine Zeitenwende)
=> 1945 ? FALSCH !
Es ist erst ein paar Jahre her: 1989 und das war noch lange nicht der Weisheit letzter Schluss...
Vergleiche ich Irak mit Europa, dann ist die Bilanz des Irak seit 2003 gar nicht einmal so schlecht. Oder hatte jemand angenommen, dass nach 9000 Jahren Feudalherrschaft, Warlords und Diktatur die Demokratie sogleich etabliert und gefestigt sein wird? So naiv kann doch niemand wirklich sein.
Die Iraker wählen die Freiheit. Sie nicht darin zu unterstützen und ihnen zu helfen, ist die Bankrotterklärung unserer eigenen Werte. Machen werden die Iraker das schon selbst müssen, denn sonst wird es keinen Bestand haben.
Die Iraker werden das schaffen, weil sie es wollen, weil sie das drauf haben. Die ersten fünf Jahre sind herum. Mal sehen wie es in weiteren fünf Jahren sein wird; lassen wir ihnen etwas Zeit, denn die ganze Arbeit damit macht sich nicht von selbst.
Mir fällt dazu noch eine Menge mehr ein, auch zum 9/11, aber das zu diskutieren werden wir bistimmt noch Gelegenheit habe... :)
Ich rolle Deinen Betrag mal "rückwärts" auf...
t.logemann schrieb:Womit wir beim ursprünglichen Thema wären: Es scheint, als ginge man ein Risiko ein, wenn man nicht "automatisch" glaubt, was uns in den Medien zum 11.9. erzählt wird - man wird da nämlich ganz schnell als "Extremist, geistiger Terrorist" eingestuft.
Wer so verfährt, blendet letztlich nur sich selbst. Das kann es wohl kaum sein.
Vor einigen Jahren habe ich mal was zum Thema »Islamisten« geschrieben, speziell geht es dabei um islamischen Antisemitismus, aber das gilt für alle Extremisten, denn es spielt nur eine untergeordnete Rolle welches »Etikett« sich einer verpasst
Zitat:März 2006: Darum muss sehr genau unterschieden werden zwischen »den Muslims« allgemein und jene Fundamentalisten die den Islam zu ihren Zwecken instrumentalisieren und missbrauchen. Religiöse Fanatiker und Fundamentalisten gibt es leider in jeder Religion und solche Leute sind sich alle sehr ähnlich. Es sind meist megaloman Geprägte, die nur sich selbst sehen und nie die Gemeinschaft, die sie skrupellos zu ihren Zwecken benutzen. Diese Unterscheidung hat nichts mit »political correctness« zu tun, das ist ohnehin nur eine ausgeleierte Worthülse. Es hat einen anderen Grund, der sehr leicht erkennen lässt was da vor sich geht und mit wem wir es zu tun haben. Den Fundamentalisten selbst kann nur daran gelegen sein, dass deren Fanatismus als »der Islam« betrachtet wird, denn bekanntermassen sehen sich Fanatiker selbst immer als einzige Inhaber aller Wahrheit. Den muslimfeindlichen Hetzern kann das nur Recht sein, denn auf diese Weise sehen sie ihren eigen Fanatismus umgesetzt, indem die Unterscheidung zwischen der gesamten Gemeinschaft der Muslime und den Fundamentalisten verwischt wird.
Bei den einen wie bei den anderen handelt es sich um Fanatiker. Auch wenn sie einander »feindlich« gegenüber stehen, so bedienen Sie letztlich beide exakt dasselbe dumpfe Klischees - die Pauschale: »die Muslims«. Übrigens, das Schema solcher miesen Hetzen ist immer dasselbe. Der Begriff "Muslim" lässt sich darin beliebig austauschen: »Schwarze«, »Rote«, »Ausländer«, »Juden«, »Türken«, »Araber«, »Christen«, »Russen«... usw. usf. Es ist immer dasselbe primitive Schema.
Das Gegenstück dazu ist das andere Extrem, jene die alles rechtfertigen und entschuldigen. Die sind nicht anders als die zuvor Genannten, denn mit der ihnen eigenen vorsätzlichen Ignoranz, die sie sogar zum ideologischen Inhalt erklären, leisten sie Hasspredigern, Fundamentalisten und Fanatiker massiv Vorschub.
Im Ergebnis macht es keinen Unterschied, ob dieser oder jener Extremist, in ihrem verbohrten Fanatismus sind sie sich alle ähnlich. Was dabei herauskommt ist leider nur zu gut bekannt. Seit einiger Zeit schon ist der Fundamentalismus eine leider deutlich zunehmende und dominierende Tendenz in den unterschiedlichen Richtungen des Islam. Die Menschen machen eine Religion aus und es diese Menschen sind, die bestimmen was aus ihrer Religion wird oder nicht. Das gilt übrigens für jede Religion.
Das gilt nicht nur für jede Religion sondern für jede »Ideologie« und Anverwandte im weiteren Sinne. Heute gibt es sogar (leider wieder !) Extremisten in der Wirtschafts- und Finanzwelt - wohin solch skrupellose Profitgier führt, erlebt die Welt in diesen Tage. Fanatisches Verhalten beschränkt sich also keineswegs auf Religion oder Politik.
t.logemann schrieb:Stimmen die offiziellen Versionen?
Wie Kommst du eigentlich darauf, dass der Begriff »offizielle Version« eine Garantie für die lückenlose Wahrheit ist ?
Zitat:The 9-11 Commission Report
Final Report of the National Commission on Terrorist Attacks Upon the United States, Official Government Edition
Viel wahrscheinlicher ist: sie wissen nicht alles, konnten nicht alles klären und, das ist bei solchen Katastrophen immer so, es wird sich letztlich nie 100% aufklären lassen. Ich gehe nicht davon aus, dass die Lücken in der Aufklärung des 9/11 »niedere« Motive haben. Vielmehr ist es so: sie haben »ganz einfach« nichts gefunden, die Menschen aber haben hinterher »gefehlt«.
Politische Interessen? Die hat wohl jeder und jede und eine lupenreine Objektivität kann wohl niemand für sich in Anspruch nehmen.
Interpretationen? Der offiziellen Version stehen dann einige Verschwörungstheorien gegenüber. Möge sich jeder selbst seine Meinung bilden; denn das ist Meinungsfreiheit und Demokratie.
t.logemann schrieb:Man darf bei der Fragestellung nicht vergessen, das die offiziellen Darstellungen, die zum Irak-Krieg führten, ja auch erstunken und erlogen waren
Was ist »erstunken und erlogen« ?
Dazu hatte ich weiter vor bereits ein paar Dokumentationen bereitgestellt.
Über eine Million Menschen sind dem Baath-Regime des Saddam Hussein zum Opfer gefallen.
Ist das etwa auch erstunken und erlogen?
Tausende Kurden durch Giftgas ermordet...
Ist das auch erlogen?
usw...
Ja, sicher, ich weiß, auch da hat nicht alles gestimmt - eine Sache hat, zumindest teilweise - nicht gestimmt: die Massenvernichtungswaffen. Nach UN-Definition »Weapons of Mass Destruction«, sind dort keine Gefunden worden. Grosse Mengen Sarin, Anthrax, Strontium 90 und andere "nette" Sachen, die nach UN-Definition alleine für sich ( also ohne in Waffen verbaut zu sein ) nicht als »Weapons of Mass Destruction«, sind jedoch immer wieder gefunden worden. Die Wirkung von eine Kilo Anthrax unter dem Sprengstoffgürtel eines Selbstmordterroristen, können wir nur ahnen. Die von einem Kanister Sarin in einer Autobombe ebenso... OK, sicherlich ein interessantes Thema.
Auf die »Weapons of Mass Destruction« stürzen sich seit Jahren all jene, die sonst kaum etwas vorzubringen haben. Über die wichtigen Themen und die Menschen, die Opfer der Schergen des Baath-Regimes wurden, redet keiner von diesen Gutmenschen.
Aber lassen wir auch das mal beiseite und wenden wir uns derselben Betrachtung wie beim 9/11 zu.
Interpretation? Ich werde dir meine geben. Saddam und seine Schlächter sind weg. Die Mehrheit der Iraker möchten Freiheit und Demokratie. Einige militante Extremisten und Terroristen möchten das nicht und sie Bomben tausende Menschen über Jahre in die Luft. Sie sind nicht besser als Saddam...
Noch nie, solange es Kriege gibt, war einer davon gerecht oder hat politische Probleme auch nur im Ansatz gelöst; so etwas gibt es gar nicht und findet seinen Grund in der sehr simplen Tatsache, dass Kriege unberechenbar sind. Das Beste was man erreichen kann ist eine vorteilhafte Ausgangsposition, nach dem Krieg, für dann folgende und möglichen politische Lösungen. Ganz besonders bei Kriegen und weit mehr bei solchen die man keine »asymmetrisch« nennt, ist die Unberechenbarkeit durchweg hinderlich und niemand kann eine 100%-ige politische Folgelösung erwarten.
Was aber bleibt? Die Iraker - um die geht es nämlich - wählen die Freiheit; sie selbst wollen das so. Dass der Weg dorthin steinig ist und lang noch sein wird, ist wohl nicht anders zu erwarten.
Mal so gefragt: Wie lange hat es in Europa gedauert? Und was ist dort alles geschehen bis es "soweit" war? Alleine im 20. Jahrhundert haben dort zwei Weltkriege gewütet...
Ach ja,...
... wann war es überhaupt soweit, in Europa?
=> 1648 ? FALSCH !
=> 1789 ? FALSCH !
=> 1918 ? FALSCH ! (nicht ganz, es war eine Zeitenwende)
=> 1945 ? FALSCH !
Es ist erst ein paar Jahre her: 1989 und das war noch lange nicht der Weisheit letzter Schluss...
Vergleiche ich Irak mit Europa, dann ist die Bilanz des Irak seit 2003 gar nicht einmal so schlecht. Oder hatte jemand angenommen, dass nach 9000 Jahren Feudalherrschaft, Warlords und Diktatur die Demokratie sogleich etabliert und gefestigt sein wird? So naiv kann doch niemand wirklich sein.
Die Iraker wählen die Freiheit. Sie nicht darin zu unterstützen und ihnen zu helfen, ist die Bankrotterklärung unserer eigenen Werte. Machen werden die Iraker das schon selbst müssen, denn sonst wird es keinen Bestand haben.
Die Iraker werden das schaffen, weil sie es wollen, weil sie das drauf haben. Die ersten fünf Jahre sind herum. Mal sehen wie es in weiteren fünf Jahren sein wird; lassen wir ihnen etwas Zeit, denn die ganze Arbeit damit macht sich nicht von selbst.
Mir fällt dazu noch eine Menge mehr ein, auch zum 9/11, aber das zu diskutieren werden wir bistimmt noch Gelegenheit habe... :)