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Dogmatismus Warum? Wieso? Weshalb?
#1
Also ich hab das neue BildderWissenschaft vor mir und lese da:
(darf ich das überhaupt veröffentlichen?)

Kritik und Vorwurf gegen Galilei (der doch glatt behauptet der Jupiter hätte vier Monde):
Gelehrter und Astrologe Francesco Sizzi beschuldigte Galilei (1610 oder so), gegen das alte Wissen verstoßen zu haben:
"Genau so, wie im Mikrokosmos, bei uns Menschen, der Kopf sieben Fenster zur Welt hat - zwei Nasenlöcher, zwei Augen, zwei Ohren und einen Mund - , so hat Gott auch im Makrokosmos zwei gute Sterne geschaffen, Jupiter und Venus, zwei schlechte, Mars und Saturn, zwei Lichtspender, Sonne und Mond, sowie einen unbestimmbaren, Merkur. Die sieben Tage der Woche sind eine Folge daraus. Aus dem allen und vielen anderen ähnlichen Phänomenen der Natur folgt, dass es notwendigerweise nur sieben Planeten geben kann. Wenn wir nun die Zahl der Planeten vermehren wollen, würde alles in sich zusammenstürzen. Und vergessen wir nicht, dass die neuen Satelliten für das nackte Auge unsichtbar sind, deshalb können sie keinerlei Einfluss auf die Erde haben. Sie sind also unnütz, und deshalb kann es sie gar nicht geben."
Verrückt oder?
Was bedeutet Dogma...wozu ist es gut..wenn es doch nur schlecht ist...

Ist Dogma das Gegenteil von Wahrheit?
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#2
(07-02-2009, 11:34)miriam schrieb: Ist Dogma das Gegenteil von Wahrheit?

Dogma ist GEGLAUBTE "Wahrheit", die man für allgemein-verbindlich erklärt.

Gruss

DE
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#3
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#4
Dogmatismus ist irgendwie abscheulich...
aber ganz ohne komm ich auch nicht aus...
ich versuch immer offen zu bleiben und alles zu hinterfragen...
aber geht das?
Kann man die Welt einteilen in Dogmatiker und Nicht-Dogmatiker,
denn Anti-Dogmatismus ist wieder Dogmatismus...?
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#5
Ich teile die Welt ungern in Dogmatiker und Anti-Dogmatiker auf, sondern in Menschen, die frei und EIGENverantwortlich sein wollen, und Menschen, die sich von Gott oder seinem Personal (gerne?) in ihr Leben reinreden lassen wollen.

Ja, Anti-Dogmatismus kann sehr leicht selbst dogmatisch werden...

Schönen Gruss

DE
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#6
Dogmas sind etwas ziemlich bescheuertes.

Man denkt, dass etwas eine letzte, unerschütterliche Wahrheit ist. DAbei lassen sich fast alle diese "WAhrheiten" wissenschaftlich wiederlegen.

Im frühen Europa hielt man den Papst für geradezu göttlich. Alles was er sagt ist richtig und er ist unfehlbar. Wenn er sagt die Erde ist eine Scheibe, dann muss es automatisch auch so sein. Wo bitte schön steht es denn in der Bibel, dass die Erde flach ist?

In den christlichen und den anderen monotheistischen Ländern gibt es leider den Gedanken, dass man sich an bestimmte Regeln halten muss um gläubig zu sein.
Man kann nicht den Glauben individuell leben, sondern muss an das glauben, was von den Klerikern vorgekaut wird.

In den USA gilt es: Man glaubt entweder an die Evolution oder an Gott. Man kann also nicht gleichzeitig Christ und ein Vertreter der Evolutionstheorie sein.
Da ist es kein Wunder, dass tausende die Kirche verlassen.

Dieser vorgekaute Glaube ist mehr als dumm. Religionen können sich nicht weiter entwickeln und reformiert werden wenn sie wie Verückte an ihren Dogmen festhalten.
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#7
ja z. B. ist in der katholischen Kirche Bibel und Tradition Grundlage für die Dogmen der katholischen Kirche...
also Tradition auch..
das schützt die, die geschützt werden wollen...
aber die anderen?

die evangelische Kirche redet mehr von Bekenntnissen...Dogmen sind hier eher verpöhnt...na ja in Anlehnung an die Reformationshaltung ...
die Evangelischen setzen so allgemein...nur Gnade; nur Glaube; nur Schrift; nur Bibel; nur Christus...aber keine endgültig formulierten Wahrheiten...ist dann wieder ein bisschen wenig, für die die Halt wollen

und anglikanischen Kirche ist glaub ich auch mehr so wie die evangelische..
orthodoxe...eher wieder wie die katholische...

und Judentum und Islam...hatten wir ja schon, dogmatisch...

Wissenschaft und Philosophie sind auch oft dogmatisch gegeneinander gewesen...zur Zeit?

Aber wesentlich finde ich, wie geht man mit denen außerhalb der Dogmen um..
Mit welchem >Dogma< richte ich mich gegen Andersdenkende..
was steht denen zu oder bevor

In dem Sinne ist die Bibel und damit Gott total dogmatisch...
Himmel oder Hölle ..wähle hier heute und jetzt...
oder
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#8
In jedes Dogma ist die Intoleranz mit hineinverwoben...

Intoleranz ist das eigentliche Problem...
Vorher war im Denken die Intoleranz, dann das Dogma und dann die Verfolgung Andersdenkender...oder

und jedes Dogma fordert die Andersdenkenden heraus..sich zu äußern, Position zu beziehen...Gegenposition zu beziehen...und dann, je nachdem wer die Macht hat, Verfolger oder Verfolgter zu werden...
oder?
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#9
Wikipedia schrieb:Unter einem Dogma (griech. δόγμα, dógma, „Meinung, Denkart, Lehrsatz“; Plural Dogmen oder seltener nach dem Griechischen Dogmata) versteht man eine festlegende Definition oder eine grundlegende Lehrentscheidung, der ein unumstößlicher Wahrheitsgehalt zugeschrieben wird.

Verbindet sich ein Festhalten an solchen Dogmen mit einer radikalen Ablehnung all jener, welche die Dogmen hinterfragen oder bestreiten, so spricht man von Dogmatismus.
Quelle: hier
Also ist erst der Dogmatismus das Übel der Intoleranz! Eine Lehrentscheidung, eine Definition können natürlich einen Text erst verständlich machen.

Was mich an der Begriffsdefinition stört, ist der unumstößliche Wahrheitsgehalt. Ich verweise auf die Diskussion zum Begriff der Wahrheit (hier). Danach ist Wahrheit ein u. U. temporäres Urteil über eine als zutreffend geprüfte Aussage. Dies kann ein Dogma so wenig sein, wie eine Definition.

Ein Dogma ist nicht wahr, sondern bestimmt andere Aussageformen als mit der Lehre übereinstimmend oder eben nicht. Und richtig: damit ist der Keim der Intoleranz gegeben.

Da das Leben unglaublich vielschichtig abläuft, gibt es fast zwangsläufig Situationen und Charaktere (meistens die Minderheit), die zum gleichen Gegenstand eine andere Haltung einnimmt - wenigstens tendenziell.

Es ist auch richtig, dass es zahllose Menschen gibt, die in klaren Festlegungen ihr Heil suchen und finden. Diese Menschen brauchen und beziehen sich auf eine Autorität.

Dadurch können Dogmen für "Friede im Karton" sorgen. Bedenklich werden religiöse Dogmen, wenn sie mit staatlicher Gewalt durchgesetzt werden sollen.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#10
Es gibt religiöse und nicht-religiöse Dogmen. Selbst die Wissenschaft kann nicht auf Lehrsätze mit absolut feststehendem Wahrheitsgehalt verzichten, nur nennen sich diese Lehrsätze dort dann "Axiome". Zum Beispiel in der Naturwissenschaft, das "Dogma der experimentellen Verifizierbarkeit". Usw. Manche Dogmen wurden im Laufe der Zeit auch aufgegeben. Man muss sich immer bewusst sein, welches Dogma man gerade verwendet, und wofür und wieso, und warum dieses Dogma aufgestellt wurde...
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#11
Im Gegensatz zu religiösen Dogmen können naturwissenschaftliche "Dogmen" aber korrigiert und sogar widerrufen werden. Wenn der Papst ein Dogma erlässt, ist das, soviel ich weiss, für alle Zeit bindend.

Gruss

DE
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#12
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#13
Ja, das päpstliche Dogma hat sozusagen ein Überdogma...dass immer alles richtig ist, was von dort kommt...also so ne große Schachtel drumrum..und alles was damit daher kommt muss geschluckt werden...

Das ist wie dieser lockere Spruch:
Paragraph I: Ich hab immer Recht
Paragraph II: Wenn ich doch mal nicht Recht haben sollte, tritt automatisch Paragraph I in Kraft.
(Ein schönes Pardoxon?)

Ich hab von nem Erziehungswissenschaftler mal nen Gedanken gelesen:

Meinungsbildung bedeutet Kommunikation

das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen...
Dogma ist das Gegenteil von Meinungsbildung
und das Gegenteil von Kommunikation...

Na ja aber in echt ist Dogma einfach das Stopp für Pluralismus
und hier ist es dann doch wieder gut?
Also irgendjemand hier könnte ja mal auch dem Dogma die Stange halten..
es scheint doch auch so ein Urbedürfniss im Menschen zu sein.

Das Ende allen Streits...
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#14
Mir fällt da z.B ein, dass Zeugen Jehovas sagen, ihre Auslegung und ihre Lebensart (mit allem drum und dran) sei das geistige Paradies...
-> voll dogmatisch und
-> voll die Fütterung von oben nach unten
Tonnenweise Bücher und Hefte und Schriften, also fast wie Nabelschnur, alles vorgegeben, man muss nur noch ja sagen, der Inhalt ist sozusagen gleichgültig, die Form ist entscheidend:
Denken nicht mehr nötig.

Freiheit macht eben Angst
?
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#15
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