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Vertrauen in Gott
#1
Zitat:Vertrau auf Gott, er wird Dir helfen,
hoffe auf ihn, er wird Deine Wege ebnen. Sir 2,6

Hallo!

Vertrauen fällt uns schwer; wie können wir solches Aufbauen? Vielleicht nur durch Einübung.

Gruß
Gerhard
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#2
Hallo Gerhard,
was verstehst du unter "einüben"?

Gruß Lhiannon
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#3
Hallo Lhiannon!

Unter "einüben" verstehe ich, sich immer mehr auf Gott einzulassen; auf SEINE Führung und Leitung. In einem Schritt kann das sicherlich kein Mensch machen; das heißt nicht, das man selbst nichts mehr tun müsse. Vielleicht bist Du da schon einen Schritt weiter.

Meine Signatur betrachte ich als Ziel für mich. Führung und Leitung schon gespürt zu haben und trotzdem fehlt mir dann doch manchmal Vertrauen.

LG Gerhard
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#4
Hm, ich beschränke mich aufs "offen sein" für viele Eindrücke und Erlebnisse.
Biologische Entwicklungen (und dazu zählt für mich auch die Liebe und das Vertrauen zu Gott) brauchen ihre eigene Zeit.

Dazu lasse ich mal wieder (vielleicht nervts ja) de Mello zu Wort kommen:

Der Schüler fragt: "Kann ich denn nichts tun um Erleuchtung zu erlangen ?"
"Nein" schmunzelt der Meister, "es sei denn, du machst es wie die Frau, die sich gegen die Waggonwand stemmt, damit der Zug schneller fährt."

Gruß Lhiannon
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#5
Hallo

"Vertrauen in Gott" sehe ich eigentlich weniger 'biologisch' - aber Zeit braucht eine Entwicklung sicher. Und da hilft vielleicht das Gleichnis vom Sämann: der nämlich tut sein Korn in die Erde und läßt's von selber wachsen. Sähe er täglich nach wie weit's schon ist: es würde nie Wurzeln schlagen. Vertrauen, auch aus Erfahrung.

Mut zum Einlassen braucht's sicher auch. Automatismus nämlich gibt's nicht - schon gar keinen Deal nach dem Motto: ich tue gutes, belohne mich dafür.

Vielleicht aber ist auch Aufmerksamkeit nötig, um Gottes Wirken überhaupt zu erkennen? - Dazu hatte ich mir mal ein kleines Trainingsprogramm überlegt: abends den Tag Revue passieren zu lassen und darin dann die (anfangs reicht 1-2) Momente suchen, für die ein kleines "Danke" angemessen ist - in alltäglichen Kleinigkeiten! - Nach so einem Monat sollte sich was geändert haben.

Zu finden dürfte was sein - denn in der Präambel zum Zehnwort ist davon die Rede, dass Gott zuerst tätig wurde (und dann die Gebote). Und 'tätig' wurde Gott, weil das Jammern des Volkes Irsrael in Ägypten an sein Ohr drang.

Eine (finde ich) interessante Stelle ist in 1 Könige 11ff:
>11 Der Herr sprach: Geh heraus und tritt hin auf den Berg vor den HERRN! Und siehe, eder HERR wird vorübergehen. Und ein großer, starker Wind, der die Berge zerriß und die Felsen zerbrach, kam vor dem HERRN her; der HERR aber war nicht im Winde. Nach dem Wind aber kam ein Erdbeben; aber der HERR war nicht im Erdbeben. 12 Und nach dem Erdbeben kam ein Feuer; aber der HERR war nicht im Feuer. Und nach dem Feuer kam ein stilles, sanftes Sausen. 13 Als das Elia hörte, verhüllte er sein Antlitz mit seinem Mantel und ging hinaus und trat in den Eingang der Höhle. Und siehe, da kam eine Stimme zu ihm und sprach: Was hast du hier zu tun, Elia? <<
- der Herr ist nicht in den großen 'weltbewegenden' Ereignissen, sondern im sanften, kaum wahrnehmbaren Sausen.
- und auch dort nicht zu 'sehen': (nur) eine Stimme kam ...: was vielleicht auch heißt, dass ein Mensch direkt Gott kaum wahrnehmen kann (sozusagen mit vom Mantel verhüllten Gesicht dasteht).

Gottsmann (www.eberhard-gottsmann.de) beschrieb in seinem "geistlichen Testament", dass er (bes. bei Krisen) oft erst im Nachhinein die 'Antwort' bekam - die aber nie ausblieb.
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#6
Hallo

Kleiner Nachtrag zum "Üben":

Ein Freund brachte mich drauf: Kleines Bittgebet auch für solche Kleinigkeiten wie verlegte aber jetzt dringend benötigte Schlüssel etc.. Und dann vertrauen, nicht mehr dran denken, kurz was anderes tun ...
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#7
1. Knien!

2. Gott darum bitten!

3. Danken!
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#8
Hallo!

Ob ich nun kniee, sitze oder stehe oder gehe, darauf kommt es doch gar nicht an. Es kommt darauf an, daß ich vertraue.

Oder?

Gerhard
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#9
Hallo

Zitat:Ob ich nun kniee, sitze oder stehe oder gehe, darauf kommt es doch gar nicht an. Es kommt darauf an, daß ich vertraue.

Bin da mehr für "Oder".

Sicher geht es darum, dass ich vertraue. Es geht aber auch um ein inneres Vertrauen - um die innere / seelische Komponente (bessere Bezeichnungen fallen mir jetzt nicht ein) auf eher 'un(ter)bewußter' Ebene. Und diese läßt sich eher mit rituellen Handlungen erreichen - wie z.B. knien oder sonstige Gebetshaltungen. Nebesächlich sind dann besondere Ritualformen - dies sind austauschbar und müssen nur (besonders "innerlich") als "passend" epfunden sein; dazu reicht "Tradition".

Es gibt aber noch eine "natürliche" Komponente. So drücken sich Emotionen auch in Körperhaltung(en) aus - s. "Körpersprache". Ein Prozess, der auch umgekehrt (zumindest in Grenzen) funktioniert: Körperhaltung(en) beeinflussen die Gefühlslage. Beispiel: 'durchatmen' und 'gerade gehen' (Schulterblätter zusammen) vermindert Schwellenangst.

Noch eine Überlegung ("innerer" und "äußerer" 'Glaube' müssen zusammen gehen): Unterstellt, ich könnte per Gebet einen Lottogewinn herbeizaubern - würde dies vielleicht schon deshalb nicht funktionieren, weil ich genau daran eben nicht 'glaube' oder ihn gar nicht will (ich "weiß" um die Wahrscheinlichkeit; bzw. habe Gier nach Geld als 'unchristlich' gelernt - innere Zweifel bleiben.
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#10
Hallo Dieter!

Ich kann sehr wohl auch aus eigener Erfahrungen bestätigen, daß äußere Veränderungen die innere Gefühlslage verändern können. Umgekehrt gilt es wahrscheinlich um so mehr. Dankesehr für den Hinweis auch in Bezug auf die Gebetshaltungen. Damit werde ich mich wohl in nächster Zeit noch ein mal genauer auseinandersetzen.

Nun Frage ich nur ein mal nach, wie ich durch äußere Haltungsänderung das innere Vertrauen steigern kann/könnte?

LG Gerhard
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#11
Hallo
Zitat:wie ich durch äußere Haltungsänderung das innere Vertrauen steigern kann/könnte
weiß ich auch nicht - nicht einmal, ob es eine besondere sozusagen vertrauenssteigernde Haltung gibt. (Knien etwa könnte Demutshaltung sein - wär' ja schon mal was).

Mangels also weiterer Informationen gehe ich (erst mal) davon aus, dass gelernte Haltungen (Posen) geeignet sein sollten. - Weiter kämen Rosenkranz und ander formelartige Gebetstexte (mit Wiederholungen) zur 'Einstimmung' infrage.
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#12
Hallo Dieter!

Und doch könnte ich mir vorstellen, daß es vertrauenssteigernde Körperhaltungen gibt. Einem Menschen zum Beispiel, dem ich vertraue trete ich unter Umständen ganz anders gegenüber als einen Menschen, dem ich nicht vertraue. Im Moment weiß ich es nur nicht zu benennnen, wie es sich ausdrückt.

Den Kopf leicht nach unten geneigt nach unten schauend oder dann den Kopf nach oben, die Schultern nach hinten und gerade aus nach vorne schauen, und die Perspektive ist eine ganz andere, die Selbstsicherheit nimmt zu und der Blick erfaßt viel mehr als vorher, ein Unterschied eben wie Tag und Nacht.

Gibt es auch in Bezug auf Vertrauen in Gott, könnte ich mir sehr gut vorstellen.

Wem fällt etwas dazu ein?

LG Gerhard
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#13
Hallo Gerhard

Also, wenn Du auf Körperhaltung bestehst ... :lol: (ausschließen will ich's ja auch nicht :oops: ...)

Was wir dazu einfällt: dazu (Vertrauen) paßt ja auch Entspannung, Aufnahme, Offenheit (Öffnung) - bis hin zur Einladung mit ausgebreiteten Armen vielleicht ...

Was aber (nach meinem Kenntnisstand) erst mal Unterlassen gegenteiliger Körperhaltungen heißt - so wie Arme (abwehrend) vor der Brust verschränken, angespannte Muskeln etc..
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#14
Hallo Dieter,
Zitat:Was wir dazu einfällt: dazu (Vertrauen) paßt ja auch Entspannung, Aufnahme, Offenheit (Öffnung) - bis hin zur Einladung mit ausgebreiteten Armen vielleicht ...
Bei den einladend geöffneten Armen habe ich die Assoziation der Liebesmystik, wie der großen und der kleinen hl. Teresa, aber auch der Sufi im Islam.
Offenheit, Entspannung - da fällt mir ein, daß ich als Kind in einem 'Lexikon der Antike' gelesen habe, im alten Griechenland pflegten die Gläubigen im Tempel ihren Göttern stehend, mit offenem Blick zu huldigen, also nicht mit gesenktem Blick und Bücklingen...
Zitat:Was aber (nach meinem Kenntnisstand) erst mal Unterlassen gegenteiliger Körperhaltungen heißt - so wie Arme (abwehrend) vor der Brust verschränken, angespannte Muskeln etc..
Angespannte Muskeln sind ein Zeichen von Angst und Bemühung - dem genauen Gegenteil von Vertrauen.

() qilin
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#15
Muss Religiöses eigentlich immer so fromm daher kommen. Geht es nicht praktischer? Dinge mutig angehen? Viele Bedenken sind doch durch eine innere Haltung bedingt. Folglich kann Gottvertrauen einfach bedeuten: Sich darüber hinweg zu setzen. Beispiele: Lampenfieber, der Sprung vom 3-Meterbrett ins Schwimmbecken, der Beginn der Ehe, ein Examen, sich in eine fremde Stadt begeben, Arbeit suchen oder sich selbständig machen.
Dass offensichtliche, physikalische Gegebenheite erfüllt sein müssen, hat mit Gottvertrauen indes gar nichts zu tun. Wenn im Beispiel kein oder zu wenig Wasser im Becken ist, ist der Sprung vom 3-Meter Brett schlichter Bruch am Vertrauen, das Gott in unseren Verstand setzt.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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