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Homosexualität angeboren?
#31
Du hast nicht verständlich erklärt, warum ich mit meiner These falsch liege. Ich denke, du hast mich einfach nicht verstanden.

Aber mal zu deiner These:
Zitat:Ich denke, der Mensch wird bisexuell geboren (meine "Quellen": Sigmund Freund und die epochemachende Studie "Bisexualität" von Charlotte Wolff), und durch genetische, soziale und Lernfaktoren entwickelt er sich dann in eine der drei Richtungen (Heterosexualität, Homosexualität, Bisexualität).
Wie erklärst du dir dann, dass die Mehrzahl heterosexuell wird? Was sind die Ursachen dafür, wenn man doch bisexuell veranlagt ist.
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
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#32
(31-07-2010, 14:00)Der-Einsiedler schrieb: Ich denke, der Mensch wird bisexuell geboren (meine "Quellen": Sigmund Freund und die epochemachende Studie "Bisexualität" von Charlotte Wolff), und durch genetische, soziale und Lernfaktoren entwickelt er sich dann in eine der drei Richtungen (Heterosexualität, Homosexualität, Bisexualität)

ich seh das auch so, daß der mensch grundsätzlich bisexuell ist - besser: sich seine sexualität in einem spektrum bewegt, welches zwischen absoluter homo- und absoluter heterosexualität aufgespannt ist

interessanterweise ist die gelebte (und man darf daraus schließen: empfundene) sexuelle orientierung nicht gleichmäßig in diesem spektrum verteilt, sondern konzentriert sich am hetero-ende, mit einer weiteren, kleineren konzentration am homo-ende. zumindest finden bekennende bisexuelle nicht so viel mediale aufmerksamkeit, daß sie als drittes wesentlich wahrgenommen werden

woran das im einzelnen liegt, wie sich also angeborene und durch umwelteinfluß erworbene sexuelle orientierung verteilen, kann man nicht quantifizieren. daß aber nach der pubertät kaum noch fluktuation zwischen den polen zu beobachten ist, läßt mir den "erworbenen" anteil eher nachrangig erscheinen. sonst müßten doch z.b. homos, die um der gesellschaftlichen konventionen willen eine hetero-lebenspartnerschaft eingegangen sind, langsam hetero werden - was imho nicht der fall ist
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#33
(31-07-2010, 15:03)Lars schrieb: Meiner Erfahrung nach kann ich aber zumindest sagen, dass diejenigen Schwulen oder Lesben, bei denen gar kein äußerer Impuls erkennbar ist, der sie zu ihrer (echten) Lebensart geführt hat, doch deutlich der kleinste Teil sind.

Stil, Mode, Selbstverwirklichung, Individualität, das sind eher Begriffe, die in dem Zusammenhang eine Rolle spielen.

kann ich aus meiner erfahrung absolut nicht bestätigen. homosexualität als frage des lifestyles zu sehen, ist imho eher eine projektion seitens von der eigentlichen materie unbeleckter spießbürger (sorry, lars, mein ich nicht persönlich)

mit wie vielen schwulen und lesben pflegst du denn so engen umgang, daß du ihre sexuelle entwicklung so gut beurteilen kannst?
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#34
Karmakaze:

ja, das meinte ich mit "grundsätzlich bisexuell". jeder von uns hat seine homo-wie heterosexuellen persönlichkeitsanteile, wie jeweils gering oder verschüttet auch immer

ich bin "stockhetero" - was ich außer aus meiner beziehungshistorie z.b. auch daraus ableite, daß ich fast allen frauen sexuelle attraktion abgewinnen kann, im prinzip neugierig auf ihren körper wäre. fehlt mir bei männern völlig

und doch gibt es manchmal diese momente, daß ich überrascht von mir selbst feststelle, daß ich plötzlich einen ganz bestimmte mann anziehend finde, wie ich das sonst nur bei den frauen kenne
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#35
(01-08-2010, 17:38)petronius schrieb: interessanterweise ist die gelebte (und man darf daraus schließen: empfundene) sexuelle orientierung nicht gleichmäßig in diesem spektrum verteilt, sondern konzentriert sich am hetero-ende, mit einer weiteren, kleineren konzentration am homo-ende. zumindest finden bekennende bisexuelle nicht so viel mediale aufmerksamkeit, daß sie als drittes wesentlich wahrgenommen werden

Richtig. Und "gerne" wird er auch von beiden Seiten ausgegrenzt.

Zitat:woran das im einzelnen liegt, wie sich also angeborene und durch umwelteinfluß erworbene sexuelle orientierung verteilen, kann man nicht quantifizieren.

So sehe ich das auch.

Zitat: daß aber nach der pubertät kaum noch fluktuation zwischen den polen zu beobachten ist, scheint mir der "erworbene" anteil eher nachrangig.

Das ist zu vermuten, wobei ich nicht zu entscheiden vermag, ob die genetische Manifestation so stabil ist oder die psychosoziale "Prägung".

Ich denke auch, dass die genetische Prädisposition/Veranlagung ausgeprägter ist als die soziale. Aber beweisen kann man das nicht, nur mutmassen.

Gruss

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#36
Gibt es für die Bisexualität auch andere Belege als Sigmund Freud? :tard:
Mir wird hier vom Einsiedler derbstes Unwissen unterstellt, in Sachen Bisexualität ist man sich aber aufgrund eines "Bauchgefühls" einig. Zumindest habe ich bereits eine aktuelle Studie vorgebracht.

Meine letzte Frage ist übrigens noch offen!
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#37
Bisexualität und Heterosexualität schliessen einander ja nicht aus. Und 100% Heteros sind mir noch nicht begegnet. Ein sehr sehr guter Freund von mir ist bi, und witzigerweise sind seine Sexualpartner fast immer "Heteros". Ein Schelm, wer Böses dabei denkt... Icon_wink

Die beste Studie zum Thema hat wohl Charlotte Wolff gemacht, ich erwähnte sie bereits mal. Die Studie ist zwar über 30 Jahre alt, aber zu diesem Thema gibt es sehr wenig. Warum auch immer.

Einen guten Überblick bietet die BiNe-Seite:

bine.net/start/index.php

DE
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#38
Um nochmal meine Position zu verdeutlichen.
Bin der Meinung, dass die sexuelle Orientierung spätestens mit der Pubertät als Selbstfindungsprozess bestimmt ist.
Andere Faktoren als Vererbung schließe ich gar nicht aus, halte Vererbung jedoch für am einflussreichsten. Bei der Intelligenz verhält es sich immerhin genauso - sie setzt sich durch, trotz aller Unwägbarkeiten in der Kindheit (die Gene setzen sich durch).

Und eben diese Nichtwandelbarkeit ab der Pubertät wollte ich mit meinem Ansatz (Menschen über Jahre begleiten und regelmäßig ihre Orientierung prüfen) fassen. Warum das so falsch ist, konnte mir der Einsiedler noch nicht erklären.
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
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#39
(01-08-2010, 18:23)humanist schrieb: Mir wird hier vom Einsiedler derbstes Unwissen unterstellt,

Deine Schlussfolgerungen sind unwissenschaftliche. Nur weil es keine Belege für eine These A gibt, muss These B nicht richtig sein. Mehr habe ich nicht gesagt. Dein "Wissen" kann ich nicht beurteilen, aber wie Du argumentierst, das kann ich beurteilen.

DE
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#40
Zitat:Andere Faktoren als Vererbung schließe ich gar nicht aus, halte Vererbung jedoch für am einflussreichsten.

Na, da sind wir uns doch einig. Aber so klar hast Du das bisher nicht ausgedrückt. Dass man aus einem heterosexuellen Kind keinen Schwulen "machen" kann, das ist selbstverständlich, auch wenn das die Frommradikalen gerne so hinstellen. Ich habe MEHRFACH darauf hingewiesen, dass genetische Prädisposition, "Zufall", psychische und soziale Entwicklung zusammen (!) auf die sexuelle Entwicklung des Menschen einwirken. Du musst allerdings schon lesen, was ich auf Deine Thesen antworte, sonst kriegen wir das nicht gebacken.

[/quote]Und eben diese Nichtwandelbarkeit ab der Pubertät wollte ich mit meinem Ansatz (Menschen über Jahre begleiten und regelmäßig ihre Orientierung prüfen) fassen. Warum das so falsch ist, konnte mir der Einsiedler noch nicht erklären.
[/quote]

Eine "Prüfung" der sexuellen Orientierung ist kaum möglich bei Kindern unter 3 oder 4 Jahren. Abgesehen von den methodischen Problemen, würde man das auch nicht durchkriegen bei einer Ethikkommission, da man das vermutlich als unethisch ablehnen würde, wie ich unseren Wissenschaftsbetrieb kenne.

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#41
Und noch was: Selbst wenn solche Prüfungen erlaubt würden und man sie durchführte, wäre das kein eindeutiger Beweis für irgendwas. Die Sozial- und Verhaltenswissenschaften sind keine generell mathematisierbare Wissenschaft, bei denen Beweise leichter zu erbringen sind. Daher sollte man mit Schlussfolgerungen "Wenn nicht-A, dann B" sehr vorsichtig sein, es kann auch "C" oder "D" stimmen, oder aber "A" kann trotzdem stimmen, wenn man nur einen Parameter unberücksichtigt lässt...

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#42
Ich glaube, es war Kinsey, der nachwies, dass es zwschen 1=Heterosexualität, und 10= Homosexualität, das in den beiden Polen unveränderbar, sonst aber veränderbar ist.
Hooker wies nach, das Homosexuelle nicht krank sind, also auch keiner Heilung bedürfen. Aber es dauerte bis in die Siebziger hinein, bis der amerikanische Verband der Psychofuzzis Homosexualität als normal einstufte.
Heute gilt es als krank, Homosexuelle heilen zu wollen (verinnerlichte Homophobie).
Christliche "Therapeuten", die um ihre Gelder und ihr Legetimation fürchteten, behaupteten weiter, dass Homosexualtät eine heilbare Krankheit ist. Die Wissenschaft hat sie längst widerlegt.
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