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Falschübersetzungen Bibel
#91
(30-08-2010, 01:13)agnostik schrieb: Außerdem hatte auch Professor Knobloch, auf dessen Übersetzung ich mich in meinem 1.Beitrag bezogen habe, ganz ganz sicher ausreichende Kenntnisse der griechischen Sprache Icon_lol

Ich habe jetzt J. Knoblochs Arbeit zur Übersetzung von 2,4f. vorliegen.

Einleitend bemerkt er, dass es sich bei besagter Stelle um eine anerkanntermaßen schwierige Stelle handelt, deren (seiner Meinung nach richtige) Deutung erst einem Pfarrer namens Joachim Mayr aus Walchsee in Tirol gelungen sei:

"Frau, warum stellst du an mich diese Bitte? Diese braucht es ja gar nicht.", wäre eine, ihm angenehme Übersetzung besagter Stelle.

Dass er es unterlässt, diese, von ihm bevorzugte, entschärfte Übersetzung bzw. Deutung aus dem Griechischen heraus zu begründen, spricht für seine Sprachkenntnisse.

Also bemüht er das Aramäische für die Begründung seiner bzw. Pfarrer Mayrs Deutung. Meiner Meinung nach ist das nicht zulässig.

Das Johannesevangelium ist am Anfang des 2. Jhs. nC in griechischer Sprache für ein griechisch denkendes und lesendes Publikum verfasst wurden. Da die Worte von Jesus nie gesprochen wurden, sondern der dichterischen Phantasie des Verfassers entsprungen sind, soll man deren Inhalt Jesus auch nicht vorhalten.

Es wurde kein realer Handlungsablauf beschrieben, sondern eine Andeutung auf griechisch-mythologische Inhalte eingebracht. Vom griechischen Leser des Evangeliums wurde das auch noch so verstanden.

J. Knoblochs Meinung zur Sache ist also, wenn man so will, eine Minderheitsmeinung. Als solche nehme ich sie auch gerne zur Kenntnis.
MfG B.
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#92
(06-09-2010, 13:54)Bion schrieb:
(30-08-2010, 01:13)agnostik schrieb: Außerdem hatte auch Professor Knobloch, auf dessen Übersetzung ich mich in meinem 1.Beitrag bezogen habe, ganz ganz sicher ausreichende Kenntnisse der griechischen Sprache Icon_lol

Ich habe jetzt J. Knoblochs Arbeit zur Übersetzung von 2,4f. vorliegen.

Einleitend bemerkt er, dass es sich bei besagter Stelle um eine anerkanntermaßen schwierige Stelle handelt, deren (seiner Meinung nach richtige) Deutung erst einem Pfarrer namens Joachim Mayr aus Walchsee in Tirol gelungen sei:

"Frau, warum stellst du an mich diese Bitte? Diese braucht es ja gar nicht.", wäre eine, ihm angenehme Übersetzung besagter Stelle.

Dass er es unterlässt, diese, von ihm bevorzugte, entschärfte Übersetzung bzw. Deutung aus dem Griechischen heraus zu begründen, spricht für seine Sprachkenntnisse.

Also bemüht er das Aramäische für die Begründung seiner bzw. Pfarrer Mayrs Deutung. Meiner Meinung nach ist das nicht zulässig.

Das Johannesevangelium ist am Anfang des 2. Jhs. nC in griechischer Sprache für ein griechisch denkendes und lesendes Publikum verfasst wurden. Da die Worte von Jesus nie gesprochen wurden, sondern der dichterischen Phantasie des Verfassers entsprungen sind, soll man deren Inhalt Jesus auch nicht vorhalten.

Es wurde kein realer Handlungsablauf beschrieben, sondern eine Andeutung auf griechisch-mythologische Inhalte eingebracht. Vom griechischen Leser des Evangeliums wurde das auch noch so verstanden.

J. Knoblochs Meinung zur Sache ist also, wenn man so will, eine Minderheitsmeinung. Als solche nehme ich sie auch gerne zur Kenntnis.

Ja, danke.

Könntest Du mir noch sagen, in welchem Band von "Religion und Sprache" (ich nehme an, es ist in dem Buch ?) diese Diskussion aus dem Aramäischen heraus ist? Die Ableitung selbst hat mich damals fasziniert - aber natürlich habe ich sie vergessen Icon_sad
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#93
(06-09-2010, 15:29)agnostik schrieb: Könntest Du mir noch sagen, in welchem Band von "Religion und Sprache" (ich nehme an, es ist in dem Buch ?) diese Diskussion aus dem Aramäischen heraus ist? Die Ableitung selbst hat mich damals fasziniert - aber natürlich habe ich sie vergessen Icon_sad

Wie Du vermutest:

Er beschreibt das in Sprache und Religion, Band I, S. 57.

Dort räumt er auch durchaus ein, dass sowohl die griechische Redewendung "ti emoi kai soi" als auch die hebräisch/aramäische Entsprechung dieser Redewendung "mah li walak" in der Literatur bisher ausschließlich als Distanzierung nachgewiesen ist (Anm. 33).

Er ging nun den Weg, besagte Stelle aus der Entwicklung der aramäischen Sprache zum Palästinensisch-Arabischen zu erklären, also Joh 2,4 mittels der Deutungsmöglichkeiten des heute in Palästina gesprochenen Idioms neu zu interpretieren.
MfG B.
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#94
Die Antworten auf die Fragen fand ich nicht so befriedigend. Es wurde viel geschrieben über das Thema - aber gelöst?

Jesus als Sohn Gottes von einer Jungfrau geboren mit einem Geschlechtsregister über Josef?

Da handelt es sich nicht um eine Falschübersetzung, sondern um einen falsch eingesetzen Puzzlestein. Wer hat ihn?
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