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Hartz 5
#46
Hm ich will dir ja nichts absprechen, aber könntest du solche genauen Ausführungen etwas einschränken? Diese "Wenn diess und jenes, dann bringe ich mich um und nehme andere mit..." Sätze haben etwas sehr bedrohliches an sich und man möchte ja auch keinen Ärger wegen derlei Anlündigungen im öffentlichen Rahmen bekommen.
Gruß
Motte

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#47
(28-09-2010, 16:57)Schmettermotte schrieb: Hm ich will dir ja nichts absprechen, aber könntest du solche genauen Ausführungen etwas einschränken? Diese "Wenn diess und jenes, dann bringe ich mich um und nehme andere mit..." Sätze haben etwas sehr bedrohliches an sich und man möchte ja auch keinen Ärger wegen derlei Anlündigungen im öffentlichen Rahmen bekommen.

Wenn solche Äußerungen wie "das hätte ich (vor langen Jahren) getan, wenn" bedrohlich wirken, dann lösche den Beitrag halt Icon_lol
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#48
Hartz IV war doch ursprünglich nur dazu gedacht, dass man sich kurze Zeit über Wasser halten kann. Dafür reicht es. Einige nutzen es als Dauerurlaubskarte, andere hingegen, die die große Mehrheit darstellen, haben keine realistischen Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Hier ist der Staat viel mehr noch gefragt, nicht nur in die Arbeitslosigkeit zu investieren, sondern in sinnvolle Programme zur Rückführung von Menschen zum Arbeitsmarkt.
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#49
Der erste Schritt zu diesen sinnvollen Massnahmen ist ein ausreichend hoher Mindestlohn. Es kann nicht angehen, dass Menschen, die ganztags arbeiten und wirklich keine hohen Ansprüche an ihr Leben stellen, von dem, was sie verdienen, ihre Familien nicht ernähren können, sondern Aufstockungen seitens des Arbeitsamtes bzw. Sozialamtes benötigen. Wer vollzeitig arbeitet, sollte das einfach nicht mehr nötig haben.

Ich weiss, ich wiederhole mich, aber ich halte einen ausreichend hohen Mindestlohn für absolut notwendig. Ohne diesen wird das gesamte Problem nicht zu lösen sein.

DE
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#50
@Lars
Das fehlt aber. Die vermittelten Rückführungskurse gehen zum Teil an den Bedürfnissen der Teilnehmer wie auch der Unternehmen vorbei, da sie in der Hauptsache dazu benutzt werden, Leute unterzukriegen, damit sie aus der Statistik fallen. Hinzu kommt dann die bereits angesprochene Problematik der Berufserfahrung im "neuen" Gebiet. Habe da auch schon meine Erfahrung gemacht: Einen Kurs besuchen, der mir weniger vermittelt als meine Berufsausbildung und Praxis.. Durch einen Schachzug mit einem "befreundeten" Unternehmen habe ich dann durch deren scheinbar feste Zusage einer anschließenden Übernahme einen Zertifizierungskurs genehmigt bekommen, der mich theoretisch hätte weiterbringen können. aber anschließend machte ich ja die Erfahrung mit der verlangten Berufserfahrung, die ich auf dem Gebiet natürlich nicht mitbringen konnte - logisch, dann hätte ich den Kurs ja nicht zu besuchen brauchen.
Außerdem sind mittlerweile - zumindest hier - die Wartezeiten für eine mögliche Inanspruchnahme dermaßen lange, daß nach Teilnahme das vermittelte Wissen schon mehr oder weniger veraltet ist und vergessen werden kann.

Gruß
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#51
Sehe ich im wesentlichen so wie ihr beide. Manchmal hat man den Eindruck, Arbeitslosigkeit kostet den Staat weniger als die Schaffung von Arbeitsplätzen bzw die Schaffung von Bedingungen, die es für Unternehmer lukrativ macht, Arbeitsplätze zu schaffen.
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#52
Das eigentliche Problem gaben Lars und der Einsiedler ja schon angesprochen...

Wir leben in einer Zeit in der sich nicht nur der Mensch und die Technik radikal verändert - sondern auch in einer Zeit in der die Mechanismen und Regelungen, die teilweise über Generationen hinweg Bestand hatten, sich quasi 2über Nacht" verändern. Darauf muss reagiert werden - und unser gesellschaftspolitischer Apparat ist viel zu tröge, zu schwerfällig, um darauf flexibel zu reagieren.

Beispiel "Schwarzarbeit": Gut, es ist verwerflich auf der einen Seite die Hand nach Sozialunterstützung aufzuhalten,. auf der anderen Seite aber 1500 oder sogar 2000 € im Monat mit nicht angemeldeter Tätigkeit zu verdienen. Das Problem ist aber, das die überweigende Mehrheit der Armen die von staatlichen Transferleistungen leben müssen, absolut nicht davon leben können - zum Leben zuwenig, zum Sterben zuviel... Wenn bei der alleinerziehenden Mutter die Waschmaschine den Geist aufgibt - bleibt der vielleicht nichts anderes übrig als 40 Stunden im Monat "schwarz" Klamotten zu nähen oder irgendwo putzen zu gehen, damit sie die Kohle für die Reperatur zusammen kratzen kann. Die 100.- € "legaler Zuverdienst" nach dem SGB II reichen dafür nicht (die billigste Waschmaschine mit Ernergieeffizienzklasse A gab's letztens bei "real" - 185.- Euronen...).

Nebenbei - Arme haben kaum Möglichkeiten aus der Armut ohne Kredite herauszukommen. Die - gibt's aber nicht für Arme.... (selbst die von der Kirche mitinitiierten "Privat-Verleih-Initiativen" bestehen auf Schufa-Auskunft.... und das sieht schlecht aus bei Hartz "5" Empfänger/innen....). Also bleibt dem, der eine gute Geschäftsidee hat, nur die Schwarzarbeit übrig - um die 2000 oder 5000 Euronen zusammenzukratzen, um mit einem Schreibbüro oder einer Kleinserienfertigung sich selbstständig machen zu können.

Und generell haben wir ein Problem: Wer heute seine "Schwarzarbeit" legalisieren will - zahlt neben Miete und GEZ auch noch seine (nutzlose) Krankenversicherung, seine (langfristig ebenso nutzlose) Rentenversicherung, seine Beiträge zur Berufgenossenschaft auch noch selbst - und da kommt schonmal ganz schnell ein Finazierungsbedarf von 1.500 .- € monatlich zusammen - das Essen und die Kleidung ist dabei noch nicht mal berücksichtigt (ich kenne die Schwierigkeit - ich war ja 2 Jahre selbstständig und habe letztlich weniger zum Leben gehabt, als ein Hartz IV-Empfänger...).

Und wer bei all dieser Schwierigkeit trotzdem "schwarz" arbeitet - in der Hoffnung entweder den eigenen Kindern eine schönere Kindheit geben zu können, oder in absehbarer Zeit sich selbst auf eigene Füsse stellen zu können - gilt dann u.U. vor Gericht als "Sozialbetrüger und Sozialschmarotzer"....
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#53
Hier zwingt der Staat tatsächlich dazu, das kleine Übel zu suchen und auszuwählen, selbst wenn es nicht legal ist, weil die Gesetzgebung auf Grund stümperhafter Arbeit einfach zu lückenhaft ist!

Gruß
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