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Die erste Rabbinerin seit 75 Jahren
#1
Zum ersten Mal seit 1935 wird in Deutschland wieder eine Frau ordiniert.
...
Alina Treiger wird am Donnerstag in Berlin ihre "Smicha", die Berufung zur Rabbinerin, erhalten. Am selben Tag feiert das liberale Judentum, das gleiche Rechte für Männer und Frauen vorsieht, sein 200-jähriges Bestehen. Hier lernte die 31-Jährige sechs Jahre am Abraham-Geiger-Kolleg in Potsdam. Das seit 1999 bestehende Kolleg bildet liberale Rabbiner aus und ist das erste liberale Rabbinerseminar in Mitteleuropa nach dem Völkermord an den Juden. Neben der Hochschule für Jüdische Studien in Heidelberg ist es das einzige wissenschaftliche Ausbildungsinstitut für Rabbiner in Mitteleuropa


://www.taz.de/1/leben/koepfe/artikel/1/die-erste-rabbinerin-seit-75-jahren/

ich finde es sehr erfreulich, daß auch das liberale judentum in d deutlich zeichen setzt und so vermutlich auch dem deutschen judentum ein anderes gesicht gibt, als es der bisherigen wahrnehmung meist entsprach

zu letzterem ein interessanter artikel in der jüdischen zeitung:

Liberale Positionen werden in den jüdischen Einheitsgemeinden hier zu Lande gerne als Abweichlertum abgetan

://www.j-zeit.de/archiv/artikel.244.html
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#2
Eine wunderbare Entwicklung tut sich da auf, die jedoch schon längere Zeit ihren Lauf nimmt. An Frau Eveline Goodman-Thau, orthodoxe Rabbinerin in Wien, möchte ich in dem Zusammenhang aufmerksam machen, die innerhalb des orthodoxen Judentums - mit ihrer Ordinierung - ein Zeichen setzt(e).
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#3
Ich wusste gar nicht, das es weibliche Rabbiner gibt....na dann...viel Glück!
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#4
(04-11-2010, 10:37)Theodora schrieb: Eine wunderbare Entwicklung tut sich da auf, die jedoch schon längere Zeit ihren Lauf nimmt. An Frau Eveline Goodman-Thau, orthodoxe Rabbinerin in Wien, möchte ich in dem Zusammenhang aufmerksam machen, die innerhalb des orthodoxen Judentums - mit ihrer Ordinierung - ein Zeichen setzt(e).

oh - das wußte ich nicht

die "frauenordination" hätte ich jetzt für in der jüdischen orthodoxie unmöglich gehalten und dachte, die gleichstellung von mann und frau auch in fragen des ritus sein ein alleinstellungsmerkmal der liberalen
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
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#5
(04-11-2010, 10:37)Theodora schrieb: An Frau Eveline Goodman-Thau, orthodoxe Rabbinerin in Wien, möchte ich in dem Zusammenhang aufmerksam machen, die innerhalb des orthodoxen Judentums - mit ihrer Ordinierung - ein Zeichen setzt(e).

Soviel ich weiß wirkte Eveline Goodman-Thau (bis 2002) als Rabbinerin in der Or Chadasch Synagoge, 1020 Wien, Robertgasse.

Diese Gemeinde lebt ein sehr liberales Judentum.
MfG B.
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#6
(04-11-2010, 22:21)Bion schrieb:
(04-11-2010, 10:37)Theodora schrieb: An Frau Eveline Goodman-Thau, orthodoxe Rabbinerin in Wien, möchte ich in dem Zusammenhang aufmerksam machen, die innerhalb des orthodoxen Judentums - mit ihrer Ordinierung - ein Zeichen setzt(e).

Soviel ich weiß wirkte Eveline Goodman-Thau (bis 2002) als Rabbinerin in der Or Chadasch Synagoge, 1020 Wien, Robertgasse.

Diese Gemeinde lebt ein sehr liberales Judentum.
Bion, sie machen es uns Nichtjuden nicht leicht, die (orthodoxen) Juden, Zusammenhänge zu verstehen ;) :
Prof. Evelyne Goodman-Thau wurde 2000 in Jerusalem orthodox ordiniert.
Wie Menschen nun mal sind, findet sich damit noch nicht automatisch eine othodoxe Gemeinde, die sie als Gemeinderabbinerin arbeiten ließ, wohl aber die liberale in Wien.
Ähnlich vor 75 Jahren, daran wird heute erinnert, die othodoxe Jüdin Dr. Regine Jonas, weil sich kein othodoxes Prüfungs-Kollegium fand, liberal ordiniert, aber nie als Rabbinerin angestellt.
Dann die konservativen Rabbinerinnen in Deutschland Bea Wyler und Gesa Ederberg und die liberale Rabbinerin Elisa Klapheck.

Soviel zu den reißerischen Schlagzeilen heute "Erste deutsche Rabbinerin" Erste in Deutschland ausgebildete UND in Deutschland ordinierte Rabbinerin nach Fräulein Regine Jonas, das ist Elina Treiger wohl ...

Fritz
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)

Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
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#7
(04-11-2010, 23:49)Fritz7 schrieb: Bion, sie machen es uns Nichtjuden nicht leicht, die (orthodoxen) Juden, Zusammenhänge zu verstehen ;) :
Prof. Evelyne Goodman-Thau wurde 2000 in Jerusalem orthodox ordiniert.
Wie Menschen nun mal sind, findet sich damit noch nicht automatisch eine othodoxe Gemeinde, die sie als Gemeinderabbinerin arbeiten ließ, wohl aber die liberale in Wien.

Ja, es ist nicht immer einfach, den Durchblick zu bewahren.
MfG B.
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#8
(04-11-2010, 10:37)Theodora schrieb: Eine wunderbare Entwicklung tut sich da auf, die jedoch schon längere Zeit ihren Lauf nimmt.
Was ist deiner Meinung nach daran wunderbar? Ich fänd es wunderbarer, wenn die jüdische Ausbildung in Deutschland (und damit meine ich auch Potsdam Icon_sad endlich an Niveau gewinnen würde. Leider ist es aber immer noch erschrecken, welches Unwissen manche Rabbiner aus Potsdam oder Heidelberg mitbringen.

(04-11-2010, 10:37)Theodora schrieb: An Frau Eveline Goodman-Thau, orthodoxe Rabbinerin in Wien, möchte ich in dem Zusammenhang aufmerksam machen, die innerhalb des orthodoxen Judentums - mit ihrer Ordinierung - ein Zeichen setzt(e).
Wie kommst du auf diese Bewertung? Ich würde davon ausgehen, dass in der Orthodoxie dieses kaum auch nur zur Kenntnis genommen wurde und zum anderen ist sie keine "orthodoxe Rabbinerin", auch wenn sie selber sich so bezeichnet. Aber da es sich hier nicht um eine geschützte Berufsbezeichnung handelt, kann jeder sich zu bezeichnen, muss dazu nicht einmal Jude sein, was wir gerade im deutschsprachigen Raum, auch schon alles hatten und teilweise noch haben.

So ist mir auch hierbei immer etwas unklar, warum dieses so wichtig sein soll. Warum muss es im orthodoxen Judentum weibliche Rabbiner geben und was hat man dann davon? Vor allem wenn man nicht einmal weiss, was einen Rabbiner eigentlich ausmacht.
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#9
(09-11-2010, 09:08)petronius schrieb: [quote='Jakow' pid='95880' dateline='1289201504']
Warum muss es im orthodoxen Judentum weibliche Rabbiner geben

muß es ja nicht. aber man würde es als ermutigendes zeichen sehen, daß eine verzopfte patriarchalreligion sich der aufklärung annähert

(08-11-2010, 09:31)Jakow schrieb: Vor allem wenn man nicht einmal weiss, was einen Rabbiner eigentlich ausmacht

ich wäre dir recht dankbar, wenn du nicht in jedem thread zum judentum einfach alle anderen von theodora bis micha brumlik) als dumm und unwissend abqualifizieren würdest - sondern unsere wissenslücken, so sie denn tatsächlich vorhanden wären, einfach auffüllst
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#10
(09-11-2010, 09:11)petronius schrieb: muß es ja nicht. aber man würde es als ermutigendes zeichen sehen, daß eine verzopfte patriarchalreligion sich der aufklärung annähert
Ah, statt Bildung ist nun die Gleichschaltung der Unwissenden das Ziel der Aufklärung? Auch hier gilt unten Geschriebenes.

(09-11-2010, 09:11)petronius schrieb: dir recht dankbar, wenn du nicht in jedem thread zum judentum einfach alle anderen von theodora bis micha brumlik) als dumm und unwissend abqualifizieren würdest
Ich bin halt der Haltung, dass man etwas negativ nur dann bewerten sollte, wenn man darüber auch Bescheid weiss, bzw. die nötige Qualifikation eine solche Kritik zu äussern.
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#11
@ Jakov

Hier möchte ich Dir einmal für Deine Beiträge, die das Judentum betreffen, herzlich danken. Ich habe sie in vielen verschiedenen threads interessiert gelesen.

Ich weiß jetzt zumindest ein klein wenig mehr darüber als vorher.
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#12
Ich schließe mich diesem Dank gerne an.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#13
(09-11-2010, 16:11)Jakow schrieb:
(09-11-2010, 09:11)petronius schrieb: muß es ja nicht. aber man würde es als ermutigendes zeichen sehen, daß eine verzopfte patriarchalreligion sich der aufklärung annähert
Ah, statt Bildung ist nun die Gleichschaltung der Unwissenden das Ziel der Aufklärung?

woraus du das jetzt wieder ableiten willst, wird wohl dein geheimnis bleiben

ich empfinde den gedanken der gleichberechtigung aller menschen und damit auch der gleichberechtigung der geschlechter als nicht den geringsten einer aufgeklärten haltung

(09-11-2010, 16:11)Jakow schrieb: Auch hier gilt unten Geschriebenes

sorry, aber das ist mir dann doch zu billig:

"ihr habt keine ahnung, und ich werde euch auch nicht sagen, wie es wirklich ist, also haltet die schnauze"

das zählt bei mir nicht als argument

(09-11-2010, 16:11)Jakow schrieb: ich bin halt der Haltung, dass man etwas negativ nur dann bewerten sollte, wenn man darüber auch Bescheid weiss, bzw. die nötige Qualifikation eine solche Kritik zu äussern.

und die sprichst du hrn brumlik ab?

mit welcher begründung?

aus meiner sicht hat er dargelegt, daß zumindest ein bedeutender und vor allem auch maßgeblicher teil der lubawitscher ein messianisches verständnis vertritt, welches mit dem jüdischen mainstream schlecht vereinbar ist. ebenso wie das auch bei den messianischen juden der fall ist. und es scheint, daß diesem "abweichenden verständnis" seitens des "etablierten mainstreams" unterschiedliche ablehnung entgegengebracht wird

nun gut, vielleicht hat ja hr. brumlik da bloß etwas herbeifantasiert und diese unterschiedliche ablehnung existiert schlicht nicht - so jedenfalls habe ich dich verstanden

dann wäre dadurch natürlich jeder diskussion der frage nach dem grund dieses unterschieds der boden entzogen. eine möglichkeit, sich seinerseits der diskussion zu entziehen

sprechen wir also zum thema oder schweigen wir, wenn wir der ansicht sind, daß es gar nicht existiert. aber lassen wir uns nicht auf eine ablenkungsdebatte über wissen und unwissen ein
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#14
zum letzten absatz

(09-11-2010, 21:12)petronius schrieb: und die sprichst du hrn brumlik ab?
ff:

sorry, da hab ich das thema verfehlt und mich dadurch, daß jakow auf meinen beitrag 9 geantwortet hat, in dem ich hrn. brumlik erwähnt habe, kurz im thread getäuscht

ich bitte um entschuldigung und ziehe die passage zurück
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#15
In den Vereinigten Staaten von Amerika ist es völlig normal (also unspektakulär), wenn Frauen das Amt einer Rabbinerin bekleiden. Das liberale Judentum geht in der Hinsicht eigene Wege, die die Egalität praktisch umsetzt. Da das Judentum sehr vielgestaltig in seinen Ausrichtungen existiert und gelebt wird, mag daher die Ordinierung einer Rabbinerin, nicht sonderlich verwundern. Rabbinerinnen sind in ganz Europa vertreten, so wie es jüdische Feministinnen und Politikerinnen gibt. Frau Goodman-Thau ist mir aufgefallen, als ich ihren Text über das oder ein neue Geschlechterverhältnis las. Zahlreiche Rabbinerinnen nehmen vielfältigste Aufgaben wahr, ob in den Organisationen (Allgemeine Rabbinerkonferenz des Zentralrats), in den Gemeinden und so weiter...
Um eine Rabbinerin zu zitieren: "Gegenwind gibt´s immer".
Wer dazu mehr lesen und erfahren möchte, gibt es Informatives wie Interessantes auf der Seite von Masorti e.V. Berlin. Ein Beispiel, von vielen.
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