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Präimplantationsdiagnostik (PID)
#16
Weil gewisse Dinge schlicht nichts damit zu tun haben. Die Nazikeule wird aber gerne gegen alles geschwungen, das einem nicht in den Kram passt.
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#17
(19-11-2010, 11:02)Romero schrieb: Weil gewisse Dinge schlicht nichts damit zu tun haben.


Wer entscheidet das, Romero?
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#18
Ich will hier mal eben die Diskussionsplattform klären.

Es geht hier ja nicht darum, einen Menschen nach gut dünken nach bestimmten Eigenschaften hin zu kreieren, sondern lediglich darum, dass eine befruchtete Eizelle dem Körper entnommen, auf Erbkrankheiten hin untersucht und dann entweder vernichtet oder wieder eingesetzt wird, sehe ich das richtig?

Wir nehmen uns also ein potentielles Leben und tun im Grunde doch genau das, was man bisher duch Abtreibung getan hat: Man vernichtet oder verhindert eine Schwangerschaft mit einem Kind, dass man (aus welchen Gründen auch immer) nicht will. Nur dass man dies hier schon so früh tut, dass es sich (zumindest nach meiner Definition) nicht um Leben handelt, sondern um sich vermehrende Zellen.
Moralisch betrachtet sehe ich da kein Problem, denn wir züchten in dem Sinne ja nicht. Ich spreche mich grundsätzlich gegen "kreiertes" Leben aus, also gegen Kinder, die nach ihren Eigenschaften hin kreiert wurden. Aber hier handelt es sich ja lediglich um Selektion, die die schwangere Frau auch später in Form einer Abtreibung durchführen könnte und dann ist das Stadium des Lebens schon soweit fortgeschritten, dass man nicht mehr sicher sagen kann, dass das Kind im Mutterbauch keine Schmerzen fühlt, keinen Lebenswillen besäße oder ähnliches. Ich halte diese Technik für eine Verbesserung, denn sie verhindert Abtreibung und sie gibt der Mutter eine Chance, sich mit dem anzufreunden was da kommen mag.
Und es handelt sich ja um eine freiwillige ANgelegenheit. Die Mutter wird nicht gezwungen, ein Kind mit einer tödlich verlaufenden Erbkrankheit entfernen zu lassen bzw nicht wieder einsetzen zu lassen.
Gruß
Motte

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#19
Das sehe ich im Prinzip ganz ähnlich - die PID ist eine höchst aufwendige Untersuchung,
die nur bei 'konkretem Verdacht' und p. def. nur mit künstlicher Fertilisation angewendet
wird. Einen 'Embryo' im 4- bis 8-Zellenstadium wieder in den Uterus zu reimplantieren
[und dadurch erst lebensfähig zu machen], bei dem gerade erst festgestellt wurde, dass
er schwer gengeschädigt ist (und nachher aus ebendiesem Grund straflos abgetrieben
werden könnte), scheint mir nicht gerade von gesundem Verstand geleitet zu sein... :icon_rolleyes:
() qilin
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#20
(19-11-2010, 12:27)qilin schrieb: Einen 'Embryo' im 4- bis 8-Zellenstadium wieder in den Uterus zu reimplantieren
[und dadurch erst lebensfähig zu machen], bei dem gerade erst festgestellt wurde, dass
er schwer gengeschädigt ist (und nachher aus ebendiesem Grund straflos abgetrieben
werden könnte), scheint mir nicht gerade von gesundem Verstand geleitet zu sein... :icon_rolleyes:

So ist es!

Und daher ist die Äußerung des Bischofs unanständig und dumm, wenn er sagt:

Zitat:Früher, in einer unseligen Vergangenheit Deutschlands, nannte man so etwas auf Nazideutsch ‚Selektion‘.

Man sollte doch meinen, dass er so viel Geschichte gelernt hat, um zu wissen, wie wenig zutreffend der Vergleich ist, den er da anstellt.

Die Wortmeldung des Bischofs ist geradezu eine Verniedlichung der im Dritten Reich begangenen Verbrechen.
MfG B.
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#21
Und es ist die Nazikeule schlechthin. Das ist schon fast lächerlich, sobald jemand den Nazivergleich zieht hat er recht, als dürfe man nicht über sinnvoll und nicht sinnvoll nachdenken, nur weil jemand die Nazikeule schwingt und wir ja alle demütig dagegen sein müssen. Das ist doch Schwachsinn.
Gruß
Motte

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#22
(19-11-2010, 11:08)Karla schrieb:
(19-11-2010, 11:02)Romero schrieb: Weil gewisse Dinge schlicht nichts damit zu tun haben.


Wer entscheidet das, Romero?

Sicher nicht irgend ein dahergelaufener Bischof :icon_cheesygrin:
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#23
Eine Einheitsmeinung zum Thema gefällig? Wer zustimmt ist ein Guter und Wissender, wer einer PID gegenüber Zweifel hegt, ist unanständig und übersieht das Leid, welches doch zu verhindern wäre? Die Diskussion über die PID wird kontrovers verlaufen müssen. Wer Zweifel hat, wird seine Gründe haben und wer das Gute darin sehen kann, wird auch dafür seine Gründe haben.
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#24
Zitat:Wer zustimmt ist ein Guter und Wissender, wer einer PID gegenüber Zweifel hegt, ist unanständig und übersieht das Leid, welches doch zu verhindern wäre

Nein. Aber wer Nazivergleiche anstellt ist nicht ganz gebacken.
Wer nichts von PID hält, wird zu nichts gezwungen. Wer sich aber davon ein gesundes Kind erhofft, der soll es nutzen dürfen, ohne dass ein Möchtegern-Moralapostel - und sei er Bischof - seine Hoffnungen mit Nazi-Ideologie vergleicht.
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#25
Romero,
wenn ein Bischof seine Zweifel äussert (inklusive Vergleich), ist das seine Sache und Freiheit. Seit wann ist ein Bischof an der Gesetzgebung beteiligt? Christen, in dem Fall katholische Christen, werden sehr unterschiedliche Meinungen dazu haben und Stellung nehmen. Jeder ist seinem Gewissen verpflichtet, nicht einer stromlinienförmigen und erwünschten Meinung.
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#26
(19-11-2010, 17:34)Theodora schrieb: Die Diskussion über die PID wird kontrovers verlaufen müssen. Wer Zweifel hat, wird seine Gründe haben und wer das Gute darin sehen kann, wird auch dafür seine Gründe haben.

Das ist ganz meine Meinung. Aber - Nazivergleiche sind keine Zweifel, sondern suggestive Schuldzuweisungen.
() qilin
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#27
(19-11-2010, 19:52)qilin schrieb:
(19-11-2010, 17:34)Theodora schrieb: Die Diskussion über die PID wird kontrovers verlaufen müssen. Wer Zweifel hat, wird seine Gründe haben und wer das Gute darin sehen kann, wird auch dafür seine Gründe haben.

Das ist ganz meine Meinung. Aber - Nazivergleiche sind keine Zweifel, sondern suggestive Schuldzuweisungen.

Ganz genau
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#28
(18-11-2010, 22:46)Lux schrieb: Nazikeule hin oder her, ich wollte nur auf die Tragweite seiner Aussage aufmerksam machen

nee, nee, nee

daß es "zu einer Verbesserung unserer Spezies wünschenswert" wäre, "hopp hopp mit den Alten, Schwachen, Kranken und moralisch Fragwürdigen nach Dachau, Auschwitz oder Stutthof" zu verfahren, kann nicht, und schon gar nicht zwingend, aus d.n.s aussage abgeleitet werden. die von dir monierte "tragweite" ist eine von dir selbst konstruierte

(18-11-2010, 22:46)Lux schrieb: [quote=http://www.bka.gv.at/DocView.axd?CobId=6415 - Bericht der Bioethikkommission
beim Bundeskanzleramt] Befürworter/innen einer PID argumentieren mit der Erhöhung der reproduktiven
Autonomie, der Erfüllung des Wunsches nach einem eigenen, genetisch unauffälligen Kind.

Nun, dieses "genetisch unauffällig" klingt für mich doch ein wenig idealisiert

auch hier wieder: du übersetzt "genetisch unauffällig" einfach mal mit "ideale Geschöpfe?", nur um deine eigenen angstvorstellungen zu befriedigen

das "genetisch unauffällige" kind, das aus der pid hervorgehen soll, ist ein auf bestimmte genetische risiken untersuchtes, nicht irgendein ideal- oder supermensch mit maßgeschneiderter genausstattung

(18-11-2010, 22:46)Lux schrieb: Ich finde, dass der Mensch sich hier Eingriffe erlaubt, die er so nicht vornehmen sollte, die zu Missbrauch verleiten könnten

warum sollte er wie nicht?

und welchen mißbrauch befürchtest du aufgrund wovon?

bitte konkret

(18-11-2010, 22:46)Lux schrieb: Hierzu werde ich mich nicht näher äußern. Dieses "Recht" auf das sich hier die Mutter beruft halte ich persönlich für fragwürdig, auch wenn ich ihren Standpunkt nachvollziehen kann.

das scheint mir der eigentliche knackpunkt zu sein
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#29
(19-11-2010, 08:51)Der-Einsiedler schrieb: Andererseits habe ich die Sorge, wo die Grenze liegen wird, bei welcher etwas "akzeptiert" wird oder nicht. Es gibt beispielsweise Hinweise, dass z.B. Stottern genetisch mitbedingt ist. Oder Diabetes I (bei Typ II weiss man es, dass Übergewicht und Genetik da eine Rolle spielen). Und auch einige Herzkrankheiten sind genetisch mitbedingt. Was ist, wenn man irgendwann in der Zukunft auch solche "Behinderungen" schon im frühen Embryonalstadium wird erkennen können?

das geht eben nicht

was "genetisch mitbedingt" ist (was wäre das eigentlich nicht?), läßt sich per pid, wo nach einzelnen pathologischen genen gesucht wird, gar nicht eindeutig finden
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#30
(19-11-2010, 10:37)Karla schrieb: Mal eine Frage:

Weshalb darf mit der Nazizeit nicht verglichen werden? Warum dürfen heutige Tendenzen, die in eine ähnliche Richtung zu gehen scheinen, nicht damit verglichen werden?

ich sehe eben nicht, daß da was "in eine ähnliche Richtung geht" (aber du kannst ja gerne erklären, was das aus deiner sicht ist)

und deshalb ist der vergleich nicht angebracht

(19-11-2010, 10:37)Karla schrieb: Will man solche Tendenzen schützen, indem man Denkverbot in diesem Zusammenhang erteilt?

welche tendenzen?

bitte butter bei die fische

(19-11-2010, 10:37)Karla schrieb: Oder was ist der Grund, mit dem Schlagwort "Nazikeule" Vergleiche dieser Art nicht mehr zu gestatten?

Ich bitte um Aufklärung.

siehe oben - gern geschehen
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