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Österreichische Pfarrer proben den Aufstand
#1
Der ehemalige Generalvikar der Erzdiözese Wien, Helmut Schüller, steht an der Spitze einer Initiative von ca. 300 Geistlichen, die sich nicht mehr aufs fordern beschränken, sondern tätig werden und eine Kirchenspaltung in Kauf nehmen wollen, wenn sich die österreichischen Bischöfe und Rom ihren Forderungen gegenüber unflexibel zeigen. Helmut Schüller rief offen zum Ungehorsam gegenüber Rom auf.

religion.orf.at schrieb:Die Pfarrer-Initiative fordert in ihrem Aufruf eine Abschaffung des Zölibats sowie die Zulassung von Verheirateten und von Frauen zum Priesteramt. Auch Laien und Religionslehrerinnen sollen predigen dürfen, die Kommunion will die Initiative auch geschiedenen Wiederverheirateten, Ausgetretenen und Mitgliedern anderer christlicher Kirchen spenden. Kardinal Christoph Schönborn hatte den Pfarrern mit Konsequenzen gedroht, wenn sie den Dissens in substanziellen Fragen aufrechterhalten, der Obmann der Vereinigung, Helmut Schüller, beharrt jedoch weiterhin auf den Forderungen. Schönborns Sprecher Michael Prüller hatte zuletzt zur Deeskalation aufgerufen.

Was meint ihr? Können sie Erfolg haben?
MfG B.
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#2
Ich glaube nicht. Denn offensichtlich erheben diese Pfarrer Forderungen, welche die Protestanten schon seit 500 Jahren haben (größtenteils jedenfalls). Damit hat Rom leben gelernt, wenn auch nicht gerne. Es ist der römischen Kirche doch piepegal, ob ein paar Oberschäfchen zu den Protestanten überlaufen. Österreich oder Deutschland sind doch nicht die katholische Welt. Da gibt es noch die Katholiken der USA, Südamerkia, Afrika, Spanien, Italien, Frankreich. Ich denke, das Beharrungsvermögen dieser überwältigenden Mehrheit ist viel zu groß, als dass ein paar unwichtige auch noch deutschsprachige Leutchen in ihrer zufälligen Leitungsfunktion etwas verändern könnten. Anders sähe die Sache aus, wenn sich die Priester der Amerikas gegen Rom verbünden würden!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#3
Ich fürchte, Du wirst rechtbehalten.

Wenn Priester in eheähnlichen Gemeinschaften leben, mit Haushälterinnen, Köchinnen u. dgl., sehen die Oberhirten verständnisvoll darüber hinweg – solange die Betroffenen ihr Verhältnis nicht öffentlich machen. Leider sahen sie in der Vergangenheit auch darüber hinweg, wenn sich Priester an Ministranten, an Zöglingen kirchlicher Lehranstalten oder an anderen Schutzbefohlenen vergingen.

Solche Dinge waren (und sind) für die katholischen Kirchenoberen weniger Ärgernis als ein verheirateter Priester, obwohl es bei den Katholiken auch verheiratete Priester (in Ausnahmefällen, also einige wenige) gibt. Da verheiratete Priester bis zum Hochmittelalter keine Seltenheit waren, halte ich den Zölibat betreffende Reformen zwar nicht für wahrscheinlich aber für möglich. Scheitern wird die Verständigung wohl an der Forderung, Frauen zum Priesteramt zuzulassen. Eine Frau am Altar ist für Rom ein Ärgernis. Dafür gibt es auch, von ein paar dürftigen Hinweisen abgesehen, wonach Frauen im frühen Christentum das Amt eines Diakons innehatten, in der Geschichte der (katholischen) Kirche keine Belegbeispiele. Da ich Frauen für das spirituell begabtere Geschlecht halte, wären Reformen in diese Richtung aber für die Kirche auf längere Sicht (über)lebenswichtig.
MfG B.
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#4
Wenn jeder einzelne Christ sich tatsächlich angesprochen fühlte, "folge mir nach", sähe die Kirche anders aus.
Den österreichischen Pfarrern wünsche ich Kraft und Courage, der inneren Stimme und Wahrheit zu trauen und ihr zu folgen.

Mut zu einem eigenen Sein.
(gefunden im Buch von E. Drewermann "Kleriker", Kapitel 2, Von einem Gehorsam, der aufschließt, und einer Demut, die aufrichtet)





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#5
(19-08-2011, 18:09)Bion schrieb: Was meint ihr? Können sie Erfolg haben?

nein - nichts deutet darauf hin

die rkk wird weiterhin in bewährt verknöcherter weise sich der realität verschließen, die form leidlich wahren und in perfekter doppelmoral pragmatisch die augen zudrücken - solange keiner drüber redet

verheiratete katholische priester mit familie?

gibts de facto natürlich, so wie die rkk ja auch alimente bezahlt. nur laut sagen darf man es nicht. so wie es auch keinen stört, daß geschiedene und wiederverheiratete natürlich die kommunion erhalten - außer, jemand sagt das laut

gerade der gelernte österreicher ist solcherlei scheinheiligkeit gewohnt und macht es sich in ihr gemütlich. aufrechte charaktere wie hr. schüller stören da nur, daher läßt ihn das kirchenvolk auch nach der devise "net amal ignorieren" im regen stehen
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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