21-09-2011, 20:26
(20-09-2011, 11:31)Sonne schrieb: Lieber petronius und Thedevilsadvocate,
bitte lest die erklärenden Beiträge hier nochmal aufmerksam und mit Willen zum Verständnis durch. Dort wurde alles schon beantwortet, was ihr jetzt hier wieder und wieder fragt
leider nein
es wurden behauptet kausale abläufe vorgestellt, aber warum die einzelnen folgeschritte logisch plausibel sein sollen, wurde nicht erklärt. die frage "warum folgt denn nun a auf b" ist noch offen
warum besteht ein gott der (nächsten)liebe (das nt soll ja nach meinung mancher hier mit dem gebot der nächstenliebe umfassend charakterisiert sein) auf ein blutopfer, um verzeihen zu können?
("erlösung wurde hier der übersichtlichkeit halber mit "vergebung durch gott" übersetzt)
(20-09-2011, 11:31)Sonne schrieb:Zitat:wenn es beim glauben darum gehen soll, braucht dieser aber keine konzepte von schuld, blutopfer und sühne und erlösung
Nein, braucht es nicht
richtig. das eine folgt keineswegs aus dem anderen, schon gar nicht zwingend
(20-09-2011, 11:31)Sonne schrieb: Es braucht aber auch keine Schuhe um zu überleben. Nenn mir einen Grund, weshalb eine Religion puristisch sein muss?
religion ist geschmacksattitüde. gut, damit kann ich mich anfreunden
schuhe zu tragen hat übrigens sehr wohl seinen guten grund. aber natürlich ist mensch nicht so "puristisch", nur ein paar schuhe zu besitzen, was für den eigentlichen hauptzweck ja ausreichen würde, sondern leistet sich schon aus modischen, also geschmacks-gründen mehrere. die begründung wechselt von logisch auf geschmackssachlich. selbstverständlich kann man auch eine religion wie schuhe tragen - von anderen designt, aber man zieht sie sich an. nicht, weil uns das logisch zwingend erschiene, sondern weils uns halt so gefällt
(20-09-2011, 11:31)Sonne schrieb: Religionen entwerfen Weltbilder. Und die beinhalten mehr als ein eschatologisches Bild, auf das du das Christentum hier scheinbar reduzierst
niemand reduziert etwas auf einen teilaspekt, und möge der noch so zentral sein, nur weil er diesen teilaspekt im einzelnen erläutert haben will
(20-09-2011, 11:31)Sonne schrieb:Zitat:gott hat es in der hand, zu verzeihen, sich zu versöhnen usw. - wenn er denn nur will
Nein, der Fehler liegt hier bei dir petronius. Er hat NICHT die Möglichkeit einfach so zu verzeihen, nur weil er Gott ist
wieso nicht?
die habe sogar ich mensch
und behaupte noch nicht mal, nächstenliebe und die andere wange hinhalten sei die essenz meiner religion
(20-09-2011, 11:31)Sonne schrieb: Wenn wir wirklich von LOGIK reden (und das tuen wir, nicht von PLAUSIBILITÄT), dann MUSS Gott sich versöhnen, da er den Menschen vorher VERWORFEN hat
ja dann soll er doch!
wer will ihn daran hindern?
es ist allein seine sache: er hat verworfen, er will sich versöhnen, und er stellt nun regeln auf, nach denen die versöhnung ablaufen muß (erst muß ein blutopfer her, und dann das bekenntnis dazu)
er müßte diese regeln nicht aufstellen. er könnte auch einfach bedingungslos lieben und verzeihen, wie es ihm ja schließlich immer wieder nachgesagt wird
versteht du echt nicht, welche schwierigkeiten wir haben, das alles zusammen und miteinander in einklang zu bringen?
(20-09-2011, 11:31)Sonne schrieb: wir reden über Logik und wir reden darüber, dass auch Gott logisch ist
man kann nicht logisch sein
man könnte (betonung auf den konjunktiv) allerdings logisch handeln
die plausibilität von gottes handeln in sachen erlösung ist, wonach hier in diesem thread gefragt wird
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)