(22-09-2011, 22:05)Ekkard schrieb: Wer sagt, dass Gott das Opfer verlange?
Moin Ekkard,
Gemäß den Texten des NT hat Jesus doch anscheinend fest damit gerechnet gefangengenommen, gefoltert und getötet zu werden und das dies Alles passieren muss. Im frühsten Evangelium Markus steht z. B.:
Dann begann er, sie darüber zu belehren, der Menschensohn müsse vieles erleiden und von den Ältesten, den Hohenpriestern und den Schriftgelehrten verworfen werden; er werde getötet, aber nach drei Tagen werde er auferstehen. (Mk 8:31)
Immer wieder machte er seine ahnungslosen Apostel darauf aufmerksam. Siehe auch Mk 9:31; 10:33-34
Weder reist Jesus ab, noch versteckt er sich. Im Gegenteil: Er provoziert förmlich Ärger, wenn man u.a. die Tempelreinigungsszene kurz vor seiner Verhaftung berücksichtigt.
Im Johannesevangelium proklamiert Jesus: Darum liebt mich der Vater, weil ich mein Leben lasse, auf daß ich es wieder nehme. Niemand nimmt es von mir, sondern ich lasse es von mir aus. Ich habe Macht, es zu lassen, und habe Macht, es wieder zu nehmen. Diesen Auftrag habe ich von meinem Vater empfangen (Joh 10:17-18)
Offensichtlich dachte Jesus er handelt im Sinne und Auftrag Gottes:
Und ging ein wenig weiter, fiel auf die Erde und betete, daß, wenn es möglich wäre, die Stunde vorüberginge, und sprach: Abba, mein Vater, es ist dir alles möglich; überhebe mich dieses Kelchs; doch nicht, was ich will, sondern was du willst! (Mk 14:35-36)
Anscheinend geht kein Weg daran vorbei und Jesus nahm es so hin. Darum schreibe ich hier von "verlangen".