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Islamophobie
#46
Hamed Abdel-Samad ("Der Untergang der Islamischen Welt", S. 103) schreibt:

Der Islam hat in erster Linie ein Problem mit sich selbst und der Interpretation seiner Rolle in der modernen Welt. Ihm läuft die Zeit davon, uns läuft die Zeit davon. Um dieser Talfahrt des Islam zu begegnen, braucht man deutliche, manchmal auch harte Worte. Man braucht Kritik. Diese Kritik ist aber viel zu wichtig, um sie der Polemik zu überlassen. Sie ist viel zu wichtig, um sie in Emotionen zu verwandeln. Das Projizieren der eigenen Ängste auf den jeweils anderen hilft nicht, sondern verschärft lediglich den Konflikt.

Ich denke, er hat Recht!
MfG B.
#47
find ich gut.
#48
(18-10-2011, 23:18)Bion schrieb: Ich denke, er hat Recht!

hat er

in gewisser weise können wir das ja auch z.b. bei der rkk beobachten
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
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#49
Mit Gefühlen, Ängsten, Unwissenheit und Projektionen kann man manipulieren, Politik betreiben ect... Davor warnt Hamed Abdel-Samad mit seinem Statement. Vor allem gibt es Alternativen dazu, die in den Fokus genommen werden müssen. Wir können das ruhig auch auf andere Religionen und Ideologien übertragen. Das System funktioniert in gleicher Weise.
Man kann sich stets fragen, wer sagt was in einem bestimmten Kontext? Polarisiert, polemisiert jemand? Wie ist seine Rhetorik...? Die Sprache übt eine nicht zu unterschätzende Macht aus.
Ich setze auf Klärung (Wissen), Dialog und eine Trennung von Staat und Religion. Wenn es einem Moslem möglich ist mit seinem christlichen Freund einen Christbaum zu schmücken, dann ist es auch möglich (und es gibt diese erfreulichen Beispiele), dass sich Christen, Muslime und Juden, Konfessionslose zu den unterschiedlichsten Festen treffen und feiern können. Das ist die Zukunft.



#50
Hierzu ein Beispiel wie es sein könnte, und das in Tennesse, im Bible belt!
*www.youtube.com/watch?v=jTv1rKHSwTc&feature=related
Aut viam inveniam aut faciam
#51
(19-10-2011, 09:43)Theodora schrieb: Mit Gefühlen, Ängsten, Unwissenheit und Projektionen kann man manipulieren, Politik betreiben ect...

Dazu fällt mir was ein.
Diese Psychosache da die du ansprichst, ist eigentlich auch relativ bekannt, vorallem in der Politik. Ein Beispiel ist, als Hitler keine zustimmung von seinem Volk aus hatte, also eher abselute Gegenhaltung um in ein Krieg gegen die Sowietunion zu ziehen - war er gezwungen dafür ein medialen Trick anzusetzen.

Es war wie folgt das die anfingen, Terroranschläge der Sowjets medial als Bedrohung zu inzenieren. Aus dieser Basis aus machte er ne Bedrohung die man ständig in den Medien hoch und runter spielen lies - und die immer aus Sowjetunion und den Kommunismus mit dergroßen Bedrohung darstellte. Und durch die Angst, die man damit ausgelöst hat und dem Bedenken: Komischerweise am Ende, gabs eine Masseneuphorie für einen Krieg gegen die Sowjets.

Dannach meinte er so ähnlich: "Egal welchen Vorwand man für einen Krieg findet, auch wenn die unplausibel oder gelogen ist - wenn man ihn gewinnt, fragt keiner dannach".
#52
Artist,
das lässt sich auch im positiven Sinne verstehen. Wenn es darum geht, Gutes auf den Weg zu bringen, greift eine überzeugende Rhetorik ebenfalls. Nur, hier sehe ich einen Unterschied: der Ideologe drischt Phrasen, polarisiert und so fort; es wird mit den Gefühlen gespielt, Menschen werden benutzt, für die eigenen Machtansprüche missbraucht. Das Allgemeinwohl wird außer Acht gelassen, die eigene Clique, Gruppe soll in den Genuß der Macht oder Vorteil kommen.
Wir brauchen gar nicht so weit in die Geschichte zurückblicken. Jeder Wahlkampf verdeutlicht das. Man sollte schon genauer hinhören, lesen, nachfragen, hinterfragen, welches Ziel verfolgt und welche Aussage gemacht wird.
#53
das ist irgendwie schwierig denk ich. weil eine überzeugende positive rhetorik gerade in der politik, sind gerade in gesellschaftlichen spannungsphasen schwierig zu ankern.
..... und in solchen phasen, kann eine polarisierung eher haften. das kann man nicht nur in der politik zu gesellschaft, auch innerhalb religiösen strömungen beobachten.

spannend ist auch, das gerade wenn ängste da sind in der gesellschaft, die angst am meisten da greift, wos am unbekanntesten ist.
nähmlich dem komplementärem - seis komplementärer kultur oder komplementärer teil im land selbst oder der komplementäre teil einer religiösen bewegung.
denke dazu gibts paar beispiele.
#54
Ungerechtfertigt (und islamophob) wäre es zB, die Tunesier zu tadeln, weil sie überwiegend die Islamisten gewählt haben. Es ist ihr demokratisch bestimmter Weg, den sie vorerst einmal gehen wollen.

Gerechtfertigt wäre Kritik dann, wenn die nunmehr gewählte islamistische Bewegung die nächsten Wahlen verhindern sollte.
MfG B.
#55
(25-10-2011, 11:02)Bion schrieb: Ungerechtfertigt (und islamophob) wäre es zB, die Tunesier zu tadeln, weil sie überwiegend die Islamisten gewählt haben. Es ist ihr demokratisch bestimmter Weg, den sie vorerst einmal gehen wollen.

Gerechtfertigt wäre Kritik dann, wenn die nunmehr gewählte islamistische Bewegung die nächsten Wahlen verhindern sollte.

gut auf den punkt gebracht!
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
#56
(25-10-2011, 11:02)Bion schrieb: Ungerechtfertigt (und islamophob) wäre es zB, die Tunesier zu tadeln, weil sie überwiegend die Islamisten gewählt haben. Es ist ihr demokratisch bestimmter Weg, den sie vorerst einmal gehen wollen.

Gerechtfertigt wäre Kritik dann, wenn die nunmehr gewählte islamistische Bewegung die nächsten Wahlen verhindern sollte.

Heisst das Kritik ist im Vorraus nicht gerechtfertigt, sondern ausschließlich an den Ergebnissen?
Hm... irgendwie scheint das richtig zu sein. Allerdings würde ich jeden kritisieren der in D die NPD wählt, ohne abwarten zu müssen, dass diese erst das Wahlrecht verbieten...
Gerade bei einer Partei/Interessensgruppierung kann man ja bestimmte Ziele schon vorher abschätzen. Insofern wäre die Kritik an der Wahl einer solchen Gruppierung durchaus kritisierbar, da damit die Chance auf ein kritisierbares Ergebnis deutlich wächst, ja sogar billigend in Kauf genommen wird.
#57
(02-11-2011, 00:35)Gundi schrieb: Allerdings würde ich jeden kritisieren der in D die NPD wählt, ohne abwarten zu müssen, dass diese erst das Wahlrecht verbieten...
Gerade bei einer Partei/Interessensgruppierung kann man ja bestimmte Ziele schon vorher abschätzen. Insofern wäre die Kritik an der Wahl einer solchen Gruppierung durchaus kritisierbar, da damit die Chance auf ein kritisierbares Ergebnis deutlich wächst, ja sogar billigend in Kauf genommen wird.

die npd kenn ich

die ennahda und deren programm kenne ich nicht, kann daher auch nicht "schon vorher abschätzen", was da jetzt rauskommt
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#58
(02-11-2011, 00:35)Gundi schrieb: Allerdings würde ich jeden kritisieren der in D die NPD wählt,...

Ich auch!

Zitat:… ohne abwarten zu müssen, dass diese erst das Wahlrecht verbieten...

Wie die Erfahrung zeigt, wird ja nicht "das Wahlrecht" verboten, sondern die Möglichkeit unterbunden, unter verschiedenen Angeboten zu wählen.

Insbesondere totalitäre Gemeinschaften schmücken sich gerne mit 99%-Ergebnissen, wenn sie sich "zur Wahl" stellen.

Zitat:Gerade bei einer Partei/Interessensgruppierung kann man ja bestimmte Ziele schon vorher abschätzen.

Vorbeugen kann man politischen Verhältnissen, die die jüngere Geschichte Deutschlands und Österreichs geprägt haben, indem man aufklärt und möglichst die Zustände nicht aufkommen lässt, die das Substrat für autoritäre Lösungskonzepte sind.

Zitat:Insofern wäre die Kritik an der Wahl einer solchen Gruppierung durchaus kritisierbar, da damit die Chance auf ein kritisierbares Ergebnis deutlich wächst, ja sogar billigend in Kauf genommen wird.

Ja, die Gefahr besteht. Befürchtungen solcher Art wären auch für kommunistische Gruppierungen (Parteien), die sich zur Wahl stellen, geschichtlich betrachtet nicht unbegründet.

Und:

In Österreich wurde der faschistische Ständestaat vor dem Anschluss an Hitlerdeutschland von der katholischen Kirche nicht nur gutgeheißen, sondern nach besten Kräften gefördert.
MfG B.
#59
(02-11-2011, 10:29)Bion schrieb: Wie die Erfahrung zeigt, wird ja nicht "das Wahlrecht" verboten, sondern die Möglichkeit unterbunden, unter verschiedenen Angeboten zu wählen.
Bei uns ist es die "5% Klausel", die wirkliche Oposition "im Keim erstickt." Cool gemacht von den "Etablierten".

#60
(20-11-2011, 21:33)indymaya schrieb: Bei uns ist es die "5% Klausel", die wirkliche Oposition "im Keim erstickt." Cool gemacht von den "Etablierten"

daß deine "wirkliche Oposition" ncht über 5% hinausgeht, liegt ja vielleicht auch an dem, was sie vertritt, und weniger daran, daß sie sich noch nicht an den fleischtöpfen der wahlkampfrückerstattung laben kann

ich kann auf linkssekten, graue panther, bibeltreue christen und diverse rechtsspinner im parlament gut verzichten
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