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07-01-2013, 11:07
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 07-01-2013, 11:10 von Jakow.)
(06-01-2013, 16:04)Flat schrieb: das Simon Wiesenthal-Center lag völlig daneben. Augstein ist sicherlich für so manche Äußerung zu kritisieren und er hat sich auch so manchen verbalen Ausrutscher geleistet (wie er selbst zugibt), aber ihn auf diese Liste zu setzen, ist in der Tat absurd. Absurd ist hier eigentlich der typische Reflex. Jemand sagt etwas über Antisemitismus und sofort massen sich viele an, dieses zu Bewerten und Persilscheine auszustellen.
So irrt der SPIEGEL selbst massiv, wenn er mehrfach behauptet, dass Augstein auf einer Liste von Antisemiten stände. Es geht hierbei nur um Aussagen, welche im letzten Jahr in der Presse bzw. Öffentlichkeit gemacht und bekannt wurden.
Und hier fällt Augstein eben sehr wohl mit einige Aussagen in der Vergangenheit auf.
Nur, wegen welcher steht er auf der Liste? Genau diese wesentliche Information fehlt hier in der Kritik. Stattdessen füllt sich jeder gemüsst zu erklären, warum Augstein kein Antisemit sein kann.
Ich denke, dass er wegen der kritisierten Aussagen sehr wohl in diesem Bericht genannt werden kann. Von "Hit-listen" solcher Art halte ich ansonsten nicht viel.
Beispiel:
“Israel’s nuclear power is a danger to the already fragile peace of the world. This statement has triggered an outcry.Because it’s true. And because it was made by a German, Guenter Grass, author and Nobel Prize winner. That is the key point. One must, therefore, thank him for taking it upon himself to speak for us all.”
Warum ist nicht jede Nuklearwaffe ein Problem, warum hier ausgerechnet die israelischen? Augstein liefert hierfür im betreffenden Artikel keinerlei Argumente.
Und warum muss man für diese Feststellung jemand danken? Solchen Unsinn liest man nur von Menschen, welche die freie Meinungsäusserung als nicht gegeben sehen. Wer aber sollte Augstein oder Grass davon abhalten?
Offensichtlich niemand. Allerdings setzten sich beide damit in ein Boot mit Antisemiten, welche das gleiche Argument bringen, wenn sie von der jüdischen Weltherrschaft warnen und dass man keine Wahrheiten über die Juden oder Israel öffentlich sagen dürfte.
Und ja, genau dieses Argument kam auch hier. Und genau dieser Mix von eigentlich berechtigter Kritik an Israel (oder den Juden) mit solchen antisemitischen Stereotypen oder Argumenten macht jede Antisemitismuskeule aus. Diese schlägt nämlich eben nicht auf die Kritik ein, sondern diese Art der Argumentation.
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(07-01-2013, 11:07)Jakow schrieb: Warum ist nicht jede Nuklearwaffe ein Problem, warum hier ausgerechnet die israelischen? Augstein liefert hierfür im betreffenden Artikel keinerlei Argumente.
Natürlich ist jede Atombombe ein Problem. Aber die von Israel könnten deswegen als besonders gefährlich angesehen werden, weil Israel sich - nicht zu Unrecht - von den Nachbarn bedroht und von den übrigen Staaten der Welt (außer vielleicht den USA) im Stich gelassen fühlen könnte. Je bedrängter man sich fühlt, und je froher man vielleicht sein muss, dass man für den Notfall eine besonders wirkungsvolle Waffe hat, desto größer ist die Gefahr, dass man diese Waffe einsetzt.
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(07-01-2013, 12:32)Lelinda schrieb: Aber die von Israel könnten deswegen als besonders gefährlich angesehen werden [...] Wer als grosse Gefahr für den Weltfrieden hier ausgerechnet und alleine Israels Atomarsenal ausmacht, der sollte sich nicht darauf stützen, dass der geneigte Leser sich die Argumente dafür selbst ausdenkt, sondern sollte dafür eben selber die notwendige Vorleistung bringen.
Ansonsten macht er hier den selben Fehler wie Grass, sich im Unausgesprochenen zu verbergen und zu hoffen, dass der Rückzug hierauf immer noch ein gutes Argument hervor zaubert, wenn denn jemand sieht, wie nakt der Literat war.
Vor allem wenn dieses schon im Vorfeld bekannt ist, dass jemand die Argumentationslosigkeit kritisiert hat, dann sollte man doch als Journalist nicht noch einmal den selben Fehler machen.
Und wie gesagt, dieses ist ja einer von vielen Punkten.
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07-01-2013, 15:37
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 07-01-2013, 15:37 von petronius.)
(06-01-2013, 15:44)Lelinda schrieb: Das Problem für Israel und die Beurteilung seiner Politik gegenüber den Palästinensern ist eben nicht der angebliche Antisemitismus, sondern dass man (vor allem der Westen) Israel für einen vergleichsweisen modernen Staat hält und von ihm das Einhalten moralischer Grundsätze erwartet, von der Gegenpartei aber nicht
das stimmt so eben nicht
natürlich erwarte ich auch von den palästinensern, sich an menschen- und völkerrecht zu halten
es besteht aber ein unterschied dahingehend, daß nur die eine seite andauernd vor sich herträgt, sie sei die einzige rechtstaatliche demokratie im nahen osten
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(06-01-2013, 16:04)Flat schrieb: Der Fall zeigt also beides. Einerseits, dass es den überzogenen Vorwurf des Antisemitismus gibt (was hier auch keiner bestritten hat)
da ich wiederum nichts anderes behauptet habe, verstehe ich nicht ganz, warum mir widersprochen wurde
aber dann sind wir uns ja einig
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(07-01-2013, 15:37)petronius schrieb: es besteht aber ein unterschied dahingehend, daß nur die eine seite andauernd vor sich herträgt, sie sei die einzige rechtstaatliche demokratie im nahen osten
Ist sie das etwa nicht?
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(07-01-2013, 15:37)petronius schrieb: es besteht aber ein unterschied dahingehend, daß nur die eine seite andauernd vor sich herträgt, sie sei die einzige rechtstaatliche demokratie im nahen osten
Moin,
so viele andere rechtsstaatliche Demokratien in der Gegend sehe ich allerdings auch nicht außer Israel.
Und nochmals: Eine rechtstaatliche Demokratie zu sein heißt nicht, dass man sich widerstandslos beschießen lassen muss.
Es heißt übrigens auch nicht, dass man fehlerlos ist.
Tschüss
Jörg
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(07-01-2013, 10:56)Jakow schrieb: (03-01-2013, 12:34)petronius schrieb: das ist absolut nicht der fallim gegenteil würde man etwa d nie auch nur ansatzweise durchgehen lassen, was in bezug auf israel bloß achselzuckend zur kenntnis genommen wird So, so, absolut nicht der Fall? Worauf beruht diese Einschätzung nun wieder?
Das einzige Beispiel ist der Umgang mit der RAF in Deutschland und hier ging man in der BRD wesentlich schneller und weiter Menschenrechte einzuschränken.
Also, worauf beruht deine Einschätzung?
du vergleichst die maßnahmen des "deutschen herbstes" mit der israelischen besatzungspolitik, außergerichtlichen hinrichtungen, administrativhaft usw. und meinst, die brd hätte mehr und schneller menschenrechte verletzt?
im ernst?
dann geb ich auf. gegen so viel realitätsverweigerung ist meinerseits kein kraut mehr gewachsen
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(07-01-2013, 11:07)Jakow schrieb: (06-01-2013, 16:04)Flat schrieb: das Simon Wiesenthal-Center lag völlig daneben. Augstein ist sicherlich für so manche Äußerung zu kritisieren und er hat sich auch so manchen verbalen Ausrutscher geleistet (wie er selbst zugibt), aber ihn auf diese Liste zu setzen, ist in der Tat absurd. Absurd ist hier eigentlich der typische Reflex. Jemand sagt etwas über Antisemitismus und sofort massen sich viele an, dieses zu Bewerten und Persilscheine auszustellen
aber klar
absurd ist es immer nur, sich gegen den vorwurf des antisemitismus zu wehren
wer auch immer jemandem antisemitismus vorwirft, ist anscheinend per se im recht - denn sich dagegen zu verwahren, ist ja wieder ein beispiel für antisemitismus
so kommt jedenfalls das, was du hier sagst, sinngemäß bei mir an
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(07-01-2013, 15:39)Lelinda schrieb: (07-01-2013, 15:37)petronius schrieb: es besteht aber ein unterschied dahingehend, daß nur die eine seite andauernd vor sich herträgt, sie sei die einzige rechtstaatliche demokratie im nahen osten
Ist sie das etwa nicht?
sie handelt nicht rechtstaatlich, verletzt permanent menschen- wie völkerrecht
liest du eigentlich weder, was ich schreibe, noch die tagespresse?
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(07-01-2013, 15:41)Flat schrieb: so viele andere rechtsstaatliche Demokratien in der Gegend sehe ich allerdings auch nicht außer Israel
hat ja auch keiner behauptet
warum gehst du in deinen antworten immer auf etwas ein, was dein gegenüber gar nicht vorgebracht hat?
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(07-01-2013, 15:48)petronius schrieb: warum gehst du in deinen antworten immer auf etwas ein, was dein gegenüber gar nicht vorgebracht hat?
Moin,
was kann ich dafür, wenn Du die Antworten nicht verstehst. Noch einfacher möchte ich nicht formulieren.
Insofern hier dennoch noch einmal eine Erläuterung meines für Dich nicht verständlichen postings:
Deine Äußerung:
Zitat:es besteht aber ein unterschied dahingehend, daß nur die eine seite andauernd vor sich herträgt, sie sei die einzige rechtstaatliche demokratie im nahen osten
Meine Antwort:
Zitat:so viele andere rechtsstaatliche Demokratien in der Gegend sehe ich allerdings auch nicht außer Israel.
= Bestätigung Deiner Äußerung in diesem sachlichen Punkt, notwendig, weil Du im Konjunktiv (sei) formulierst.
Zitat:Und nochmals: Eine rechtstaatliche Demokratie zu sein heißt nicht, dass man sich widerstandslos beschießen lassen muss.
= Nochmals Aufgreifen des Gegenarguments zu Deiner Forderung, Israel darf sich nicht in der derzeitgen Form gegen Angriffe wehren, eben weil das angeblich nicht rechtstaatlich ist. Notwendig, weil Du diesen Einwand offensichtlich nicht verstehst, obwohl Du ihm sogar schon einmal zugestimmt hast.
Zitat:Es heißt übrigens auch nicht, dass man fehlerlos ist.
=Vorwegnahme der Antwort auf eine erwartete Erwiderung, dass bei dem sich-wehren mitunter Fehler passieren. Rechtsstaat ist nunmal nicht fehlerlos. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, Dir gegenüber schreibe ich das aber lieber auf, da ich mir bei Dir mit Selbstverständlichkeiten nicht mehr sicher bin.
Schließlich ist es normalerweise auch eine Selbstverständlichkeit, dass man sich wehren darf, wenn einen jemand angreift. Nur bei Dir bezüglich israel z.B. nicht.
So, ich hoffe, diese Erläuterung bringt Dich weiter.
Tschüss
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(07-01-2013, 15:47)petronius schrieb: (07-01-2013, 15:39)Lelinda schrieb: (07-01-2013, 15:37)petronius schrieb: es besteht aber ein unterschied dahingehend, daß nur die eine seite andauernd vor sich herträgt, sie sei die einzige rechtstaatliche demokratie im nahen osten
Ist sie das etwa nicht?
sie handelt nicht rechtstaatlich, verletzt permanent menschen- wie völkerrecht
liest du eigentlich weder, was ich schreibe, noch die tagespresse? Wenn man von Feinden umzingelt ist und die eigenen Bürger sich jedes Mal, wenn sie aus dem Haus gehen, vor einem Anschlag fürchten müssen, kann man schon mal überzogen reagieren.
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(07-01-2013, 15:42)petronius schrieb: du vergleichst die maßnahmen des "deutschen herbstes" mit der israelischen besatzungspolitik, außergerichtlichen hinrichtungen, administrativhaft usw. und meinst, die brd hätte mehr und schneller menschenrechte verletzt? Nein, das tat ich nicht. Lies einfach noch einmal in aller Ruhe meinen Beitrag durch.
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(07-01-2013, 15:45)petronius schrieb: aber klar
absurd ist es immer nur, sich gegen den vorwurf des antisemitismus zu wehren Tri tra trulala... Ich wiederhole mich: Das habe ich nirgends geschrieben, lies einfach noch einmal meinen Beitrag in aller Ruhe durch.
(07-01-2013, 15:45)petronius schrieb: wer auch immer jemandem antisemitismus vorwirft, ist anscheinend per se im recht - denn sich dagegen zu verwahren, ist ja wieder ein beispiel für antisemitismus Woraus leitest du wiederum diesen Unsinn ab?
Ich wiederhole mich: Das habe ich nirgends geschrieben, lies einfach noch einmal meinen Beitrag in aller Ruhe durch.
(07-01-2013, 15:45)petronius schrieb: so kommt jedenfalls das, was du hier sagst, sinngemäß bei mir an Sinngemäss? Wohl kaum, da ich nichts dergleichen geschrieben habe, sondern mich ganz konkret auf den einen Fall bezogen habe.
Dass du grosse Probleme hast zwischen dem Allgemeinen und dem Besonderen zu differenzieren ist bekannt, allerdings nach wie vor dein Problem.
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