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Evolution - ein Segen für die Theologie
(14-06-2012, 07:24)d.n. schrieb: nach dieser Kategorisierung könnte mann ebenso Shakespeares Werke oder Tolstoi gleichwertig neben die Bibel stellen,....

Bei mir steht die Bibel gleichberechtig neben Talmud, Upanishaden, I Ging, Koran, dem Buch Mormon, Gilgamesch-Epos. Dann kommen die Griechen und Römer, dann die Literatur des Mittelalters (sehr viel arabische Literatur), dann Renaissance, dann Shakespeare, Aufklärung und Moderne, also auch Tolstoi. Daneben steht ein Extra-Regel mit Sachbüchern, die ich von fiktionaler Literatur trenne ...
Es gibt weder gut noch böse in der Natur, es gibt keine moralische Entgegensetzung, sondern es gibt eine ethische Differenz. (Gilles Deleuze)
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Das Gegenteil von "Sachbuch-Literatur" ist nicht "fiktionale Literatur", sondern "Meinungsbildung". Dass darin Bilder aus der Vorstellung (Fiktionen) vorkommen, ist möglich aber nicht zwingend. Vor allem ist Meinungsbildung etwas nicht auf eine Person (Autor) oder Personenpaar (Sprecher/Zuhörer) beschränkt. Es ist ein Gebot der Ratio, die in einer gesellschaft kursierenden Meinungen zur Kenntnis zu nehmen, besonders die, die kritisch vom Mainstream abweichen. Denn sie falsifizieren möglicherweise eingefahrene Denkmuster, die Randgruppen oder Fremde unbewusst benachteiligen.

Also ich widerspreche der Abwertung im Sinne: Ist ja nur Fiktion!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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(14-06-2012, 11:10)Ekkard schrieb: Das Gegenteil von "Sachbuch-Literatur" ist nicht "fiktionale Literatur", sondern "Meinungsbildung". Dass darin Bilder aus der Vorstellung (Fiktionen) vorkommen, ist möglich aber nicht zwingend. Vor allem ist Meinungsbildung etwas nicht auf eine Person (Autor) oder Personenpaar (Sprecher/Zuhörer) beschränkt. Es ist ein Gebot der Ratio, die in einer gesellschaft kursierenden Meinungen zur Kenntnis zu nehmen, besonders die, die kritisch vom Mainstream abweichen. Denn sie falsifizieren möglicherweise eingefahrene Denkmuster, die Randgruppen oder Fremde unbewusst benachteiligen.

Also ich widerspreche der Abwertung im Sinne: Ist ja nur Fiktion!

Das I Ging trüge zur Meinungsbildung bei? Eingefahrene Denkmuster veri- oder falsifizieren kann potentiell jeder Text. Im übrigen möchte ich es nicht als Abwertung verstanden wissen, oft sind die vermeintlichen Sachbücher ja eher die nicht ganz so wertvollen Icon_wink
Es gibt weder gut noch böse in der Natur, es gibt keine moralische Entgegensetzung, sondern es gibt eine ethische Differenz. (Gilles Deleuze)
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(14-06-2012, 11:10)Ekkard schrieb: Das Gegenteil von "Sachbuch-Literatur" ist nicht "fiktionale Literatur", sondern "Meinungsbildung"

seit wann das denn?

es gibt nur tatsachen und fiktionales, so wie es auch nicht "ein bißchen schwanger" gibt

daß fiktionales wie auch tatsachen wiedergebendes (z.b. sachbücher) wiederum in vieles unterteilt werden kann, darunter auch literatur zur meinungsbildung, steht wieder auf einem anderen blatt. aber würdest du ernsthaft den "getiefelten kater" als "Meinungsbildung" ansehen?

nehm ich dir nicht ab
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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(14-06-2012, 16:22)petronius schrieb: daß fiktionales wie auch tatsachen wiedergebendes (z.b. sachbücher) wiederum in vieles unterteilt werden kann, darunter auch literatur zur meinungsbildung, steht wieder auf einem anderen blatt. aber würdest du ernsthaft den "getiefelten kater" als "Meinungsbildung" ansehen?

nehm ich dir nicht ab

Damit könnte man es ja halten wie mit der Bibel Icon_cheesygrin
Nehmen wir einmal die Situation zum wahrscheinlichen Zeitpunkt der Entstehung und die Hauptaussage des Märchens... man könnte es so sehen als hätte es der Autor darauf abgesehen, seine Leser bei der Meinungsbildung über das seinerzeit ungerechte Erbrecht zu unterstützen... Gleichzeitig rechtfertigte er den jüngsten Sohn als Protagonisten, indem er ihm am Ende eine Art der Genugtuung gegenüber seines unfairen Schicksals verschafft.

Na gut, ist jetzt echt irgendwie off topic... Eusa_whistle
Aber ich schätze, man könnte auch in Herr der Ringe oder Harry Potter Meinungsbildung finden... und denke mal an Shakespeare oder Kleist.

Aber vielleicht hat Ekkard ja was ganz anderes gemeint?...
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(14-06-2012, 16:22)petronius schrieb: daß fiktionales wie auch tatsachen wiedergebendes (z.b. sachbücher) wiederum in vieles unterteilt werden kann, darunter auch literatur zur meinungsbildung, steht wieder auf einem anderen blatt.
Auf welchem ?
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"Fiktionales" halte ich für eine Einschränkung dessen, was als Gegenteil von "Sachbuch" vorgebracht werden kann. Die Fiktion klingt dermaßen abwertend, dass ich den Begriff intuitiv ablehne. Beispielsweise ist die Modellbildung in der Physik durchaus "fiktional". Sie erzeugt ein Vorstellungsmodell mit einer näherungsweisen Reproduktionsfunktionalität für möglichst viele Messdaten. Ihre Hauptaufgabe ist die Vorstellung.

Beim "Gestiefelten Kater" handelt es sich um die Literaturgattung 'Märchen', die sehr viel soziologische Symbolik transportiert. Natürlich ist die dort dargestellte Welt(bühne) fiktional, aber meinungsbildend ist diese Geschichte wie viele andere auch.

Bewusstseinsbildung vereinigt beide: Sachliche Darstellung und Meinungsbildung (z. B. durch Fiktionen).
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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(14-06-2012, 18:37)Ekkard schrieb: Bewusstseinsbildung vereinigt beide: Sachliche Darstellung und Meinungsbildung (z. B. durch Fiktionen).
z.B. Shakespeare Macbeth:
"Life is but a walking shadow, that struts and frets is hour upon the stage
and then is heard no more "
?
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(14-06-2012, 18:37)Ekkard schrieb: "Fiktionales" halte ich für eine Einschränkung dessen, was als Gegenteil von "Sachbuch" vorgebracht werden kann. Die Fiktion klingt dermaßen abwertend, dass ich den Begriff intuitiv ablehne. Beispielsweise ist die Modellbildung in der Physik durchaus "fiktional". Sie erzeugt ein Vorstellungsmodell mit einer näherungsweisen Reproduktionsfunktionalität für möglichst viele Messdaten. Ihre Hauptaufgabe ist die Vorstellung.

Das überrascht mich jetzt, dass du deine subjektive Befindlichkeit (intuitive Ablehnung) einer objektiven Beurteilung vorziehst. "Fiktion" ist der übliche Terminus, mit dem die Schaffung einer eigenen Welt in der Kunst, insbesondere in der Literatur, bezeichnet wird. (*http://de.wikipedia.org/wiki/Fiktion)
Er war von mir hier keineswegs abwertend oder anderweitig negativ konnotiert eingeführt worden.
Es gibt weder gut noch böse in der Natur, es gibt keine moralische Entgegensetzung, sondern es gibt eine ethische Differenz. (Gilles Deleuze)
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(14-06-2012, 18:09)Harpya schrieb: Auf welchem ?

auf dem der redewendungen
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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(14-06-2012, 18:37)Ekkard schrieb: Die Fiktion klingt dermaßen abwertend, dass ich den Begriff intuitiv ablehne

da gehts dir so wie mir mit den "bewußtseinsstufen"

für mich hat fiktion durchaus nichts abwertendes, ich mag z. b. scifi - aber weiß eben, daß das nicht realität ist

(14-06-2012, 18:37)Ekkard schrieb: Beispielsweise ist die Modellbildung in der Physik durchaus "fiktional". Sie erzeugt ein Vorstellungsmodell mit einer näherungsweisen Reproduktionsfunktionalität für möglichst viele Messdaten

wodurch sie aber streng mit faktischem korreliert. so etwas würde ich nicht als "fiktional" ansehen im gleichen sinn, wie geschichten vom paradies oder umgetröteten stadtmauern fiktional sind

(14-06-2012, 18:37)Ekkard schrieb: Beim "Gestiefelten Kater" handelt es sich um die Literaturgattung 'Märchen', die sehr viel soziologische Symbolik transportiert. Natürlich ist die dort dargestellte Welt(bühne) fiktional, aber meinungsbildend ist diese Geschichte wie viele andere auch

meinungsbildend ist auch der hundehaufen auf dem gehsteig vor meiner haustür. frag nur mal meine nachbarn
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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(14-06-2012, 20:23)petronius schrieb: meinungsbildend ist auch der hundehaufen auf dem gehsteig vor meiner haustür. frag nur mal meine nachbarn
Du kannst das nicht lassen ? Icon_lol
Frag meinen Hund, der Nachbar ist auch meinungsbildend wenn er seinen Wagen startet und der Hund dahintersteht.
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Wenn "fiktional" nicht abwertend gemeint ist, brauchen wir uns darüber nicht zu unterhalten.
Mit "Bewusstseinsstufen" tue ich mich allerdings auch sehr schwer. Das scheint mir so etwas sein zu sollen, wie Schritte in Richtung höherer, besser: erweiterte Intelligenz.
Die Entwicklungsbiologie muss nur aufpassen, dass nicht ein Lebewesen heraus kommt, das zwar alles einsieht und in Liebe umsetzt, aber nicht mehr überlebt. Und ich denke, sie passt auf!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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(14-06-2012, 20:57)Harpya schrieb: Frag meinen Hund, der Nachbar ist auch meinungsbildend wenn er seinen Wagen startet und der Hund dahintersteht.

ja selbstverständlich!

bravo, du hast offenbar auch begriffen, was ich sagen wollte. "meinungsbildend" ist bald was, und sicher nicht in erster linie eine literarische kategorie
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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