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Hölle - moralisch vertretbar?
#1
Neulich habe ich im Internet (*http://www.lebensentscheidung.de/himmel_und_hoelle.html )den "Bericht" einer Frau gelesen, die angeblich während einer Nahtoderfahrung als Kleinkind Himmel und Hölle gesehen hat. Während im Himmel alles so friedlich war, dass die Kinder dort mit Löwen spielen konnten, war die Hölle ein solches Schreckensszenario, dass jeder Horrorbuch-Autor vor Neid erblassen würde. Solche Thesen werden also noch heute öffentlich verkündet.


An alle die, die von der Existenz der Hölle überzeugt sind:

Wie geht ihr mit der Vorstellung um, dass es zwar für gute Menschen nach dem Tod ein Paradies gibt, wo es besser ist als im Diesseits - dass "böse" Menschen aber angeblich in der Hölle gequält werden, und das noch für ewig?

Kann man das Paradies wirklich genießen, wenn man zwar hineinkommt, aber weiß, dass eine geliebte Person, aus welchen Gründen auch immer, verdammt wird, und für alle Zeiten schreckliche Qualen erleiden wird?
Müsste ein mitfühlender, nächsten- und feinde-liebender Mensch (was ein Christ ja sein sollte), sich nicht bei diesem Gedanken schütteln?

Kann man einen solchen Gott wirklich lieben, oder ist es nicht eher die Angst, zu den Verdammten gezählt zu werden, die einen einen solchen Gott ehren lässt? Die Frau in dem Bericht hatte jedenfalls, nachdem Jesus selbst ihr versichert hatte, für sie bestände keine Gefahr, kein Problem damit... Icon_cry

* Anm. Bion: Bitte keine anklickbaren Links!
#2
Zunächst mal jeder Mensch bekommt im Leben die ausreichende Möglichkeit in den Himmel zu kommen nur der der Gott und seine Gnade ablehnt eben nicht glaubt landet in der Hölle oder wie es einmal ein sehr guter Priester sagte auf Wienerisch "in die Hö kommt nur der der dor hin wü oder dem des Wurst ist"
*http://www.spes-unica.de/aktuell/nachrichten/2007/070125_memoriam/
dort kann man auch seine ausgezeichneten Vorträge bestellen
Wenn wir im Himmel sind erkennen wir ja das Gottes Urteile gut und gerecht und vor allem Perfekt sind wo ist also das Problem

* Anm. Bion: Bitte keine anklickbaren Links!
#3
L' Enfer c'est les autres

oder in diesem Fall

L' Enfer c'est pour les autres
Es gibt weder gut noch böse in der Natur, es gibt keine moralische Entgegensetzung, sondern es gibt eine ethische Differenz. (Gilles Deleuze)
#4
(04-08-2012, 16:46)Ottaviani schrieb: Wenn wir im Himmel sind erkennen wir ja das Gottes Urteile gut und gerecht und vor allem Perfekt sind wo ist also das Problem

ich hier in europa erkenne das auch und genieße mein leben, obwohl in afrika die kinder am hunger verrecken und die frauen von der soldateska vergewaltigt werden. mir gehts schließlich gut - wo ist also das problem?

o sancta simplicitas...
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
#5
Wahrscheinlich ist es einfacher, Gott zu überreden, die Hölle abzuschaffen, als die wirtschaftlich und politisch Verantwortlichen dazu zu bewegen, dasselbe mit dem Hunger auf der Welt zu tun ...
Es gibt weder gut noch böse in der Natur, es gibt keine moralische Entgegensetzung, sondern es gibt eine ethische Differenz. (Gilles Deleuze)
#6
Die Hoelle ist absolut moralisch UNvertretbar....
Sie widerspricht komplett dem biblischem Gottesbild...
Diese Heidnische Lehre der Hoelle ist mitverantwortlich, warum viele vom Glauben abfallen.....
Es ist mitunter die Erfuellung der Prophezeiung der Abtruennigkeit....

Die verfechter dieser heidnischen Lehre koennen nicht diese Lehre biblisch untermauern.....genausowenig wie die Trinitaet.....
Wenn nun Bibelstellen genannt werden wo das Wort Hoelle vorkommt, bitte ich darum mir das Original griechische oder hebraehische Wort zu nennen das mit Hoelle uebersetzt wurde und deren bedeutung......
Damit waere die sache dann eh gegessen......siehe Wikipedia "Hoelle"....
#7
(04-08-2012, 18:35)gio schrieb: Diese Heidnische Lehre der Hoelle ist mitverantwortlich, warum viele vom Glauben abfallen.....

Kannst du das belegen, zum Beispiel anhand einer Statistik oder wissenschaftlichen Analyse?
Es gibt weder gut noch böse in der Natur, es gibt keine moralische Entgegensetzung, sondern es gibt eine ethische Differenz. (Gilles Deleuze)
#8
(04-08-2012, 18:35)gio schrieb: Die Hoelle ist absolut moralisch UNvertretbar....
Sie widerspricht komplett dem biblischem Gottesbild...
Diese Heidnische Lehre der Hoelle ist mitverantwortlich,...

Wenn nun Bibelstellen genannt werden wo das Wort Hoelle vorkommt, bitte ich darum mir das Original griechische ... Wort zu nennen das mit Hoelle uebersetzt wurde und deren bedeutung......
Damit waere die sache dann eh gegessen...

Im NT wird Gehenna (sowie Hades und Abyssos) als Bezeichnung des ewigen Straforts verwendet.

Beispiel:

…ὃς δ᾽ ἂν εἴπῃ τῷ ἀδελφῷ αὐτοῦ ῥακά, ἔνοχος ἔσται τῷ συνεδρίῳ ὃς δ᾽ ἂν εἴπῃ μωρέ, ἔνοχος ἔσται εἰς τὴν γέενναν τοῦ πυρός (Mt 5,22).

Wie würdest Du "…τὴν γέενναν τοῦ πυρός" anders als mit "Feuerhölle" übersetzen?
MfG B.
#9
(04-08-2012, 18:35)gio schrieb: Die Hoelle ist absolut moralisch UNvertretbar....
Sie widerspricht komplett dem biblischem Gottesbild...
Diese Heidnische Lehre der Hoelle ist mitverantwortlich, warum viele vom Glauben abfallen.....
Es ist mitunter die Erfuellung der Prophezeiung der Abtruennigkeit....

Die verfechter dieser heidnischen Lehre koennen nicht diese Lehre biblisch untermauern.....genausowenig wie die Trinitaet.....
Wenn nun Bibelstellen genannt werden wo das Wort Hoelle vorkommt, bitte ich darum mir das Original griechische oder hebraehische Wort zu nennen das mit Hoelle uebersetzt wurde und deren bedeutung......
Damit waere die sache dann eh gegessen......siehe Wikipedia "Hoelle"....
Ich bin positiv überrascht und, was die Vertretbarkeit einer Hölle anbetrifft, genau deiner Meinung. Icon_lol

Allerdings spricht Jesus in seinen Reden dauernd davon; es gibt wohl kaum ein Gleichnis, wo er nicht mit "ewiger Strafe", "Verdammnis", "Finsternis" oder dem Ort, "wo Heulen und Zähneklappern herrschen", droht. Wenn er das nicht so meint, wie es klingt, muss ihm also vieles nachträglich in den Mund gelegt worden oder falsch weitererzählt worden sein.

Im griechischen Original gibt es wohl mal die Bezeichnung "Gehenna" und mal "Scheol", und beides soll im Deutschen mit Hölle übersetzt worden sein. Leider habe ich nur eine deutsche Bibel und weiß also nicht, wo Jesus "Gehenna" und wo "Scheol" sagt. Aber es gibt ja vielleicht jemanden hier (Theologen?), der das griechische Original kennt.

Wo sind denn die Unterschiede zwischen Gehenna und Scheol, vor allem im Hinblick auf die uns "vertraute" Hölle?
#10
(04-08-2012, 20:45)Lelinda schrieb: Im griechischen Original gibt es wohl mal die Bezeichnung "Gehenna" und mal "Scheol", ...

Scheol ist das Totenreich des ATs. Mit der christlichen Hölle hat Scheol wenig bis nichts zu tun. In der Septuaginta steht überall dort, wo im Hebräischen Scheol steht, Hades.
MfG B.
#11
Aus Sicht der Bewertung menschlicher Handlungsweisen ist so eine Hölle moralisch absolut unvertretbar.
Da gibt es keine Frage.

Die Frage ist nur, inwieweit man an so etwas wie "Gott" menschliche Moralvorstellungen ansetzen kann.

Wird nicht etwa die "Mutter Natur" grundsätzlich als "gut" angesehen, schließlich hat sie uns hervorgebracht, und ist so herrlich anzusehen ?

Dennoch kann sie öfter mal zigtausende von Menschen verschlingen und auf grausamste Art töten.

Wenn man von einem existierenden Gott ausgeht, kann man ihn schlecht vor ein Menschengericht zerren.

Was nicht heißt, dass man ihm das empfundene Unrecht nicht vorwerfen könnte !

Nur ist es halt im Falle eines Gottglaubens eher so, als wenn man nun etwa die "Natur" hassen würde, weil ein Angehöriger vom Blitz getroffen wurde...
#12
(04-08-2012, 23:24)Mustafa schrieb: Die Frage ist nur, inwieweit man an so etwas wie "Gott" menschliche Moralvorstellungen ansetzen kann.

Wird nicht etwa die "Mutter Natur" grundsätzlich als "gut" angesehen, schließlich hat sie uns hervorgebracht, und ist so herrlich anzusehen ?

Dennoch kann sie öfter mal zigtausende von Menschen verschlingen und auf grausamste Art töten.
...

Nur ist es halt im Falle eines Gottglaubens eher so, als wenn man nun etwa die "Natur" hassen würde, weil ein Angehöriger vom Blitz getroffen wurde...

Ein guter Gedanke! An "Mutter Natur" hatte ich noch gar nicht gedacht.

Es ist nur so (zumindest für mich), dass Gott ein persönliches, denkendes Gegenüber wäre, bei dem ich davon ausgehe, dass er seine Geschöpfe (persönlich) kennt und ihm daran gelegen ist, mit den Menschen zu kommunizieren.

Bei der Natur ist es anders. Die ist für mich völlig unpersönlich, weiß nicht, was in ihr vorgeht, und was Menschen denken und fühlen oder gar, ob es überhaupt Menschen (oder Lebewesen an sich) gibt, ist ihr ziemlich gleichgültig. Die Natur stellt ja auch keine moralischen Bedingungen - außer vielleicht der Forderung, die Umwelt zu schützen.
#13
(05-08-2012, 00:11)Lelinda schrieb: Bei der Natur ist es anders. Die ist für mich völlig unpersönlich, weiß nicht, was in ihr vorgeht

Das mag für dich so sein, aber viele Menschen nehmen eine "Beziehung" zur Natur auf.
Natürlich ist sie keine "Person", die einem Menschen vergleichbar wäre, aber Menschen ordnen sich da ein, und beschreiben ihre Ansichten und ihr Erleben durch Bilder wie eben etwa "Mutter Natur".

Mit Gott geschieht es analog, nur dass da halt der Kreis über Mutter Natur gelegt wird, und das "Letztendliche" gesucht wird.
#14
L'homme est né libre, et partout il est dans les fers.
[Jean-Jacques Rousseau]
#15
(04-08-2012, 23:24)Mustafa schrieb: Wird nicht etwa die "Mutter Natur" grundsätzlich als "gut" angesehen, schließlich hat sie uns hervorgebracht, und ist so herrlich anzusehen ?

teilweise sicher. ich halte das aber für eine ebenso naive wunschvorstellung wie den "lieben gott", mit der realität hat derlei nichts zu tun

(04-08-2012, 23:24)Mustafa schrieb: Was nicht heißt, dass man ihm das empfundene Unrecht nicht vorwerfen könnte !

Nur ist es halt im Falle eines Gottglaubens eher so, als wenn man nun etwa die "Natur" hassen würde, weil ein Angehöriger vom Blitz getroffen wurde...

falsch

"die natur" besitzt weder persönlichkeit noch bewußtsein, absicht und willen

"gott" aber wird all das zugeschrieben
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)


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