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Rechtfertigung - nicht durch Werke!
#1
Leider wurde der Strang "Hölle - moralisch vertretbar?" schon geschlossen. Aber ich habe noch etwas Wichtiges anzumerken, da einige User behauptet hatten, man könne eine "Tat zur Entschuldigung" seiner Sünden vollbringen.
Dies ist völlig unbiblisch!
Es ist nicht möglich, Sünden durch gute Werke auszugleichen. Vergebung ist immer eine unverdiente Gnade Gottes. Wenn man die Vergebung verdient hätte, dann wäre es keine Gnade.
Kein Mensch hat einen Anspruch darauf, dass Gott ihm jemals vergeben wird. Aber Gott ist barmherzig und gnädig. Er vergibt demjenigen, der aufrichtig umkehrt und sich von ganzem Herzen von der Sünde abwendet.
Kein Mensch kann Gott etwas vormachen. Er liest die geheimsten Gedanken der Menschen. Er weiß, welcher Mensch aufrichtig bereut und umkehren will. Er weiß auch, wer nur aus egoistischen Gründen Vergebung haben, aber an der Sünde festhalten will. Dem letzteren wird Er nicht vergeben.
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#2
(21-09-2012, 16:48)ThomasB schrieb: Es ist nicht möglich, Sünden durch gute Werke auszugleichen. Vergebung ist immer eine unverdiente Gnade Gottes

dein pech, wenn dein gott ein unversöhnlicher despot ist, der grundsätzlich keine gnade kennt und diese, wenn, dann unverdient verteilt

es mag vielleicht nach der bibel nicht möglich sein, eine wiedergutmachung als aktiven nachweis der reue zu versuchen, aber es ist menschlich und sozial sinnvoll

(21-09-2012, 16:48)ThomasB schrieb: Kein Mensch hat einen Anspruch darauf, dass Gott ihm jemals vergeben wird. Aber Gott ist barmherzig und gnädig. Er vergibt demjenigen, der aufrichtig umkehrt und sich von ganzem Herzen von der Sünde abwendet

obwohl auch der keine bzw. nicht mehr gnade verdient als ein uneinsichtiger täter?

wieso eigentlich?
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#3
(21-09-2012, 16:48)ThomasB schrieb: ..noch etwas Wichtiges...Es ist nicht möglich, Sünden durch gute Werke auszugleichen. Vergebung ist immer eine unverdiente Gnade Gottes. Wenn man die Vergebung verdient hätte, dann wäre es keine Gnade. Kein Mensch hat einen Anspruch darauf, dass Gott ihm jemals vergeben wird. Aber Gott ist barmherzig und gnädig. Er vergibt demjenigen, der aufrichtig umkehrt und sich von ganzem Herzen von der Sünde abwendet. Kein Mensch kann Gott etwas vormachen. Er liest die geheimsten Gedanken der Menschen. Er weiß, welcher Mensch aufrichtig bereut und umkehren will. Er weiß auch, wer nur aus egoistischen Gründen Vergebung haben, aber an der Sünde festhalten will. Dem letzteren wird Er nicht vergeben.
Gnade ist eine unverdiente Gunst, das ist richtig, was Du über die Bibel sagst mag ja stimmen, andere sagen etwas anderes, da solltet Ihr Euch irgendwie einig werden.
Die Muslime können sich auf den Koran verlassen, denn dort steht:
Sure 6, 160: "Wer eine gute Tat vollbringt, bekommt zehnfachen Lohn, und wer eine böse Tat begeht, bekommt nur eine ihr gleiche Strafe. Keinem wird Unrecht getan."
Sure 25, 70: "...der, der Reue empfindet, aufrichtig glaubt und gute Werke verrichtet. Diesem tauscht Gott die üblen Taten gegen gute ein. Gott ist voller Vergebung und Erbarmen."

Ich glaube wir können uns das Paradies nicht verdienen, doch wir können schlechte Taten durch gute ausgleichen,
denn wieso sollte es denn sonst böse oder gute Taten geben?
Wozu sollte man etwas Gutes tun wenn es sowieso nicht gerechnet würde?
Ich glaube auch an ein Paradies in dem die Glückliche verschiedene "Stufen" haben werden, so im Vergleich sinngemäß
etwa beginnend bei "glücklich und zufrieden mit allem" bis "mit Gott reden".
Wobei mir schon der kleinste Fleck dort reichen würde, und wenn nicht, dann den kleinen Finger reinhalten zu dürfen,
und wenn das auch nicht, "nur" den Geruch davon zu haben...

Und Petronius, richtig, der uneinsichtige Täter benötigt theoretisch mehr Gnade um dorthin zu gelangen, ich denke aber, dass Gott gerecht verteilen wird und wenn der Ungerechte so viel bekommt dass es ihm reicht dann werden die Gerechten mindestens ebensoviel bekommen, und ich denke dass sie noch viel mehr davon bekommen werden und sich dann etwas "weiter Oben" befinden werden, aber alles wäre gut.
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#4
(21-09-2012, 23:49)Richard Bastian schrieb: Kein Mensch hat einen Anspruch darauf, dass Gott ihm jemals vergeben wird.
Saulus verfolgte die Christen bis "aufs Blut"´und wurde danach, trotzdem, zum größten Apostel derer, die nicht fleischlich Abrahams "Kinder" sind. Zu Lebzeiten des Menschen ist also jederzeit eine "Umkehr" möglich. Weil Jesus, dem alles übergeben ist, "den glimmenden Docht nicht löscht".
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#5
Ich sage Dir jetzt mal lieber nicht was ich von Saul/Paul halte...
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#6
(22-09-2012, 00:22)indymaya schrieb:
(21-09-2012, 23:49)Richard Bastian schrieb: Kein Mensch hat einen Anspruch darauf, dass Gott ihm jemals vergeben wird.
Saulus verfolgte die Christen bis "aufs Blut"´und wurde danach, trotzdem, zum größten Apostel derer, die nicht fleischlich Abrahams "Kinder" sind. Zu Lebzeiten des Menschen ist also jederzeit eine "Umkehr" möglich. Weil Jesus, dem alles übergeben ist, "den glimmenden Docht nicht löscht".

Gott hat Paulus vergeben - aus unverdienter Gnade. Nirgendwo steht in der Bibel, dass Paulus versucht hätte, seine Sünden abzubüßen oder durch gute Werke auszugleichen.
Am Ende wurde Paulus selbst zum Märtyrer für Christus. Der Fluch der bösen Tat holte ihn doch noch ein. Der Märtyrertod war keine Strafe von Gott. Er war eine Auswirkung des geistlichen Gesetzes: Was der Mensch sät, wird er ernten.
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#7
ThomasB:
Wenn der Märtyrertod keine Strafe war, kannst du auch nicht sagen, dass der Fluch der bösen Tat Paulus eingeholt hätte.

Was die Rechtfertigungslehre betrifft: Gibt es nicht eine Stelle im Matthäus-Evangelium (Matt 25, 31-46), wo es beim Jüngsten Gericht ausdrücklich nur darum geht, ob man anderen Menschen Gutes getan hat? Demnach würden die Menschen doch durch ihre Werke gerechtfertigt.
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#8
(28-09-2012, 17:37)ThomasB schrieb: Nirgendwo steht in der Bibel, dass Paulus versucht hätte, seine Sünden abzubüßen oder durch gute Werke auszugleichen.
Am Ende wurde Paulus selbst zum Märtyrer für Christus. Der Fluch der bösen Tat holte ihn doch noch ein. Der Märtyrertod war keine Strafe von Gott. Er war eine Auswirkung des geistlichen Gesetzes: Was der Mensch sät, wird er ernten.
Eine schöne Geschichte aus dem 3. Jd., ausgelegt durch Herrn ThomasB für unsere Lieben. Doch war da nicht etwas... .. Seltsames..? Widerspricht man sich sogar jetzt selbst? Was der Mensch sät, wird er ernten.(?) Die böse Sache löst aus und die Gute taugt nichts???
Aber lassen wir einmal den angeblichen Paul/Saul zu Wort kommen:
1 Korinther 11; 1: "Seid meine Nachfolger, gleichwie ich Christi!" Hats Paul wirklich gesagt? Lt. Bibel, schon, aber vielleicht . ob das auch . sei . gewesen . sollte . möglicherweise . Ein Auserwählter!

Aber selbst hatte er Jesus nie gesehen. Und dann ernennt er sich selbst zum Nachfolger von Jesus! Ungeheuerlich!

Aus Paulus´ Sundentheorie wird die Erbsündenlehre der Kirche. Dabei ist nichts wirklich von ihm bekannt, außerchristliche Quellen zu Leben und Werk des Paulus sind nicht bekannt. Auch über den Tod von Paulus berichtet die Apostelgeschichte nichts. Ansonsten findet man wirder die übliche christliche Geschichtsschreibung: "Sein Grab soll sich..befinden.. heißt es.. Nach einer Notiz soll Paulus den Märtyrertod erlitten haben.. Möglicherweise.. er sei.." Alles reine Vermutungen, sonst nichts. Auch Justin, der Repräsentant der frühen Kirche, kennt Paulus nicht und erwähnt ihn auch nicht, auch kein Märtyrertod, kein Grab, wieder nichts.
Aber Briefe solls gegeben haben, davon wurden mehr als die Hälfte als Fälschungen entlarvt.

1 Korinther 11; 3: "..Ich lasse euch aber wissen, daß Christus ist eines jeglichen Mannes Haupt; der Mann aber ist des Weibes Haupt;" Und weitere Ergüsse dieser Art im 1. Kor. 11. Was lehrte Jesus? Wie bitte? Sags mal laut!

1 Korinther 12; 8. 10, "Einem wird gegeben durch den Geist, ... Wunder zu tun; [Bild: Halloween_Smiley_17.gif]einem andern Weissagung;[Bild: augur.gif] einem andern, Geister zu unterscheiden[Bild: dance%20monster.gif]; einem andern mancherlei Sprachen;[Bild: 97.gif] einem andern, die Sprachen auszulegen.[Bild: teacher.gif]"

Smileys bitte sparsam verwenden! Sie dienen dem Ausdruck von Emotionen und nicht der Befriedigung des Spieltriebs!/Bion

Und dann diese Story: "...durch die Erlösung, so durch Jesum Christum geschehen ist, welchen Gott hat vorgestellt zu einem Gnadenstuhl durch den Glauben in seinem Blut,...So halten wir nun dafür, daß der Mensch gerecht werde ohne des Gesetzes Werke, allein durch den Glauben." Roemer 3; 24ff, im absoluten Widerspruch zu Jakobus!
Denn dort steht geschrieben:
Jakobus 2; 14, 17, 26: "Was hilfst, liebe Brüder, so jemand sagt, er habe den Glauben, und hat doch die Werke nicht? - Also auch der Glaube, wenn er nicht Werke hat, ist er tot an ihm selber. - Denn gleichwie der Leib ohne Geist tot ist, also ist auch der Glaube ohne Werke tot."

Paulus machte seine eigene Religion, die nennt man heute Christentum!
Dazu noch ein wenig von den heidnischen römischen Götzendienern, voilà, schon haben wir ein Menschenopfer!
Doch was steht in der Bibel? Hatten wir schon öfter hier und anscheinend liest das niemand oder versteht keiner Deutsch: Jeremia 7, 22f: "Denn ich habe euren Vätern.. weder gesagt noch geboten von Brandopfer und anderen Opfern; sondern .. sprach: Gehorchet meinem Wort, so will ich euer Gott sein,..." Psalm 40 6: "Opfer und Speisopfer gefallen dir nicht; .. Du willst weder Brandopfer noch Sündopfer." Und so weiter und viele Stellen mehr. Blutvergießen ist Kult und Ritus der Götzendiener.
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#9
(28-09-2012, 21:55)Richard Bastian schrieb: Paulus machte seine eigene Religion, die nennt man heute Christentum!
Dazu noch ein wenig von den heidnischen römischen Götzendienern, voilà, schon haben wir ein Menschenopfer!
Wenn du auf die Opfertod-Theologie abhebst, dann stimmt diese Aussage nicht mit den Texten überein, die für Jesus wichtig waren: die Propheten Daniel und Jesaja. Ich hatte es weiter oben ausgeführt.

(28-09-2012, 21:55)Richard Bastian schrieb: Hatten wir schon öfter hier und anscheinend liest das niemand oder versteht keiner Deutsch: Jeremia 7, 22f: ...
Du nimmst aber auch nur das, was dir in den Kram passt. Das Kapitel "Opfertheologie im Judentum" und darauf basierend die Vorstellung Jesu, sich opfern zu müssen, ist nicht so plakativ zu haben, wie du es hier darstellst.

Ein Opfer besteht nicht einfach darin, etwas herzugeben als Sühne für Sünden (Vergehen). Sondern, vereinfachend gesprochen, der Opfernde bringt sein Leben vor Gott wieder in Ordnung, er (oder sie) heiligt es wieder. Offenbar bestand wohl die Vorstellung, dass ein Mensch mit tadelosem Lebenswandel auch seine Mitmenschen durch ein machtvolles Opfer heiligen kann, ja sogar die ganze Welt. Das Wesentliche ist die Heiligung (also das Wiederherstellen der göttlichen Ordnung) nicht das 'victim'. Leider gibt es im Deutschen keinen Unterschied zwischen der Heiligung (sacrifice, Opferung) und dem Unterwerfen unter ein grausames Schicksal oder den Tod (victim, Opfer).
Das Wesentlich an Jesu Wirken ist die Heiligung seiner Mitmenschen. Dazu gehören sein im kultischen Sinne reiner Charakter, seine Lehre und seine Ergebenheit in ein Schicksal, welches ihm seine Lehrtätigkeit eingebrockt hat - so, wie es Jesaja vom Gottesknecht schreibt. (Jesus: Der Menschensohn muss viel (er)leiden.)

Wenn man sich diese Heiligung vor Augen hält, dann verliert das 'victim' (des Pilatus) seine Bedeutung als Menschenopfer. Und man kann Jesu Tod als das sehen, was er de facto war: ein politisch motivierter Mord.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#10
Auch die Rechtfertigung "nicht durch Werke" (des Paulus) passt in das zuvor entworfene Bild. Ein Werk ist bestenfalls Ausdruck der Haltung eines Menschen, kann aber das eigene Leben nicht in Ordnung bringen (heiligen), wenn jemand an seinen Mitmenschen schuldig geworden ist (durch ein Vergehen). Werke reichen dazu nicht, sondern es muss ein Ausgleich geschaffen werden, der Vergebung zur Folge hat.
Hingegen kann der Glaube, gemeint ist die Haltung der göttlichen Ordnung gegenüber, zu der auch der Nächste gehört, durchaus das Leben heiligen - also in Ordnung halten. Werke (Tätigkeiten für andere, für die Gemeinschaft) sind Folge dieser Haltung. Ich sehr da keine der beschriebenen Widersprüche.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#11
Es ist uns sowieso nicht möglich durch "eigene Werke" die Ewigkeit "zu verdienen", das Leben wurde uns nicht geschenkt, wir haben uns nicht selbst erschaffen, wir können nur versuchen all das hier mit guter Absicht und entsprechenden Taten hinter uns zu bringen. So wie Gott uns schuf, so wird Er uns auch wieder wegnehmen, wir haben nur unseren Möglichkeiten nach das Beste daraus zu machen.
Lieber Ekkard, an diesen Opfertod glaubte ich schon nicht mehr als ich vom Islam nur wusste wie es geschrieben wird, das hat also primär nichts damit zu tun. Zu dieser göttlichen Ordnung gehört meinem Glauben nach alles, der Nächste, als Mensch, als das wertvollste Geschöpf ist natürlich dabei im Vordergrund, aber alles andere gehört auch dazu, so achte ich auch bei jedem Schritt darauf wohin ich tappe und trete keinen Käfer tot, jedenfalls nicht wenn ich ihn sehe, und das nicht wegen dem Käfer, sondern weil der auch ein Teil vom Ganzen ist.
Diese biblischen Geschichten und auch das was aus dem Islam wurde, das schaue ich mir an, und Du siehst ja selbst wie ich damit umgehe, wie kann man nur an diesem Kram so hängen? Dabe war ich schon immer ein "Fan" von Jesus, nur eben nicht dem wie er beschrieben und benutzt wird, ja, dazu sage ich benutzt, ausgenutzt, missbraucht, denn etwas anderes ist das in meinen Augen nicht. Sündenvergebung? Durch sein Opfer? Nie und nimmer, denn wenn das so wäre, für was sollten wir denn noch hier sein? Nur um zu glauben dass diese Geschichte stimmt und ab in den Himmel? Nein, so nicht, Gute Taten? Ja das ist gar nicht so einfach damit, nämlich etwas tun und nicht dabei denken dass das jetzt etwas Gutes ist sondern eine Selbstverständlichkeit sein sollte, wenn man lebt im ständigen "Wissen" um Gott, dann ist das Leben anders als "ohne", es bedeutet etwas anderes, und alles verliert seine Werte und gleichzeitig aber bekommt es einen anderen Wert. So brauche ich auch nichts Neues, keine schönen Sachen, kein tolles Auto und überhaupt nichts Besonderes, ich nehme was ich habe oder bekomme und mach was draus oder damit, Nachbarschaftshilfe, da ist mir ein freundlicher Mensch und ein gutes Gespräch wesentlich lieber als die paar Euro für irgendwelche Arbeit, ich verhungere schon nicht, so in etwa...
Was mir dabei noch auffällt ist dieses Vergeben gegenüber dem Tun der anderen, das, was sie meinen sie könnten es mir antun, irgendetwas wie üble Nachrede oder Beleidigung in der Art, oder auch mehr, das sind alles Menschen mit ihren Fehlern, und wenn es jemand böse meint ist es sein eigenes Pech, sollte ich mich deswegen ärgern? Seine böse Tat fällt auf ihn, nicht auf mich, auch was diese Beleidigungen der Gesandten betrifft, ich weiß dass sich die Gläubigen beleidigt fühlen, deswegen bin ich auch dagegen, aber ich fühle mich dabei nicht beleidigt, und kann nur sagen dass man sowas lassen soll.
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#12
(29-09-2012, 00:49)Richard Bastian schrieb: an diesen Opfertod glaubte ich schon nicht mehr als ich vom Islam nur wusste, wie es geschrieben wird,
So, wie der Volksglaube den Opfertod Jesu sieht, noch dazu als Erlösungstat, wird die Sache zu primitiv - und ich meine irrtümlich - angegangen. (Ich hatte es ausgeführt!)
Du schreibst ja selbst ...
(29-09-2012, 00:49)Richard Bastian schrieb: Zu dieser göttlichen Ordnung gehört meinem Glauben nach alles, der Nächste, als Mensch, als das wertvollste Geschöpf ist natürlich dabei im Vordergrund, aber alles andere gehört auch dazu,
... war das, was ich meinte.

(29-09-2012, 00:49)Richard Bastian schrieb: Diese biblischen Geschichten und auch das was aus dem Islam wurde, das schaue ich mir an, ..., wie kann man nur an diesem Kram so hängen?
Gelegentlich würde ich mir ein genaueres Lesen wünschen. Ich habe an vielen Stellen im Forum darauf hingewiesen, dass die Hl. Schriften "Hintergrund"-Geschichten oder Parallelgeschichten zum Leben im/mit dem Glauben sind (eine Art literarische Projektionsfläche).

(29-09-2012, 00:49)Richard Bastian schrieb: Sündenvergebung? Durch sein Opfer? Nie und nimmer, denn wenn das so wäre, für was sollten wir denn noch hier sein?
Nun ja, Jesus hat wohl gedacht, dass man die Prophezeihungen der Bücher Daniel und Jesaja nur erfüllen müsse, um die (garstige, politische) Welt von ihren gegen die Menschen gerichteten (Finanz- und Verwaltungs-)strukturen zu befreien, die nicht nur Jesus für sündig schlechthin hielt. Seine "Opferung" besteht in der Heilighaltung dessen, was er als eine gerechte, eine göttliche Ordnung ansah. Löse dich von der viel zu einfachen Opfertod-Theologie, die zunehmend an Bedeutung verliert. Was du nämlich in deinem nachfolgenden Text beschreibst, ist genau das, was es heißt, das eigene Leben in Ordnung (Frommsprech: heilig) zu halten.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#13
Ich wollte in diesem Zshg. fragen, ob die Beichte denn nicht eine Vergebung durch Gott darstellen soll.
Oder wozu wird diese sonst vorgenommen?
with great power comes great responsibility

Entscheidungen machen uns zu denen, die wir sind. Und wir haben immer die Wahl, das Richtige zu tun.
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#14
Beichte ist immer ein Vergeben durch Menschen. Einerseits stellt die Beichte eine frühe Form der psychotherapeutischen Sitzung dar, andererseits soll sie ein Ventil für die Menschen darstellen, die sich unmöglich nach allen Geboten und Wünschen Gottes und der Kirche richten können. Würde man all das, was Gott und Kirche verlangen, umsetzen, würde man sehr schnell um seine Gesundheit fürchten oder die Religon verlassen müssen. Beichte gibt so die Möglichkeit, die Leute bei der Stange zu halten.
Es gibt weder gut noch böse in der Natur, es gibt keine moralische Entgegensetzung, sondern es gibt eine ethische Differenz. (Gilles Deleuze)
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#15
Die Kirche bezieht sich hauptsächlich auf diese Worte im Evangelium des Johannes, 20,23: "Welchen ihr die Sünden erlasset, denen sind sie erlassen; und welchen ihr sie behaltet, denen sind sie behalten."
Dabei lässt sich aus dem Kontext nicht schließen, ob das privat gemeint ist oder ob das ein spezieller Aufruf an die Jünger war, an deren Statt heute die Priester stehen sollen. In der kath. Kirche ist es ein Glaubenssatz, ein Sakrament, der Beichtende "empängt aus der Hand des Priesters den Heiland", so die Kirche. Das ist die eine Seite, darüber findest Du aber mit Sicherheit alles wenn Du eine Seite der RKK anklickst.

Du fragst aber hier, hier ist nicht die Kirche, aber Antworten gibt es auch.
Richtig ist, dass die B. eine Vergebung durch Gott darstellen soll, soll ist das Wort das maßgeblich ist, wie viele Behauptungen der Kirche dieses und ähnliche Wörter benutzen um Unwissenheit zu verschleieren oder Behauptungen als "eine mit an Wahrheit grenzende Wahrscheinlichkeit" benennen, es sich dabei aber um an Blauäugigkeit grenzenden Naivität handelt wenn der Gläubige diese unverschämten Täuschungsmanöver zur Rettung seiner armen Seele den Priestern abnimmt, schon M. Luther erklärte in seinen 95 Thesen:
1.) Da unser Herr und Meister Jesus Christus spricht "Tut Buße" usw. (Matth. 4,17), hat er gewollt, daß das ganze Leben der Gläubigen Buße sein soll.
2.) Dieses Wort kann nicht von der Buße als Sakrament - d. h. von der Beichte und Genugtuung -, die durch das priesterliche Amt verwaltet wird, verstanden werden.
21.) Deshalb irren jene Ablaßprediger, die sagen, daß durch die Ablässe des Papstes der Mensch von jeder Strafe frei und los werde.
24.) Deswegen wird zwangsläufig ein Großteil des Volkes durch jenes in Bausch und Bogen und großsprecherisch gegebene Versprechen des Straferlasses getäuscht.
76.) Wir behaupten dagegen, daß der päpstliche Ablaß auch nicht die geringste läßliche Sünde wegnehmen kann, was deren Schuld betrifft. *http://www.luther.de/leben/anschlag/95thesen.html

Schon die Kinder werden durch diesen unsinnigen Glauben verdorben, sie bekommen eine falsche Vorstellung vom Leben, natürlich auch von ihrer Sexualität, und sie bekommen oft eine Höllenangst die ihnen ihre Kindheit verderben kann, was nicht in seltenen Fällen geschieht und geschehen ist. Dabei sei erwähnt, dass die Herren Priester sich der Enthaltsamkeit üben müssen aber dennoch Menschen mit all ihren natürlichen Trieben bleiben, und gerade die Ereignisse in jüngster Zeit verdeutlichen dies.
Dabei legt die Kirche fest was Sünde ist, und nicht nur die Bibel. Es ist ein Grundsatz im Christentum der Mensch sei von Grund auf sündig, die >Erbsünde< hafte an ihm, somit besteht die Abhängigkeit zur Kirche, dabei sieht sich die katholische Variante als die "einzig heilbringende" an. Und was es alles zum beichten gibt: "Nackt duschen widerspricht katholischer Moral."(Generalkirchenvikariat Köln)
"Man lispelt mit dem Mündchen, man knixt und geht hinaus, und mit dem neuen Sündchen, löscht man das alte aus." (F.Nietzsche, aus "Die fromme Beppa")
Die Beichte ist erst seit 1215 vorgeschrieben, ist aber schon seit dem 2.Jd. bekannt, wer ohne Beichte im Stande einer "Todsünde" stirbt kommt in die Hölle. Ein gutes Geschäft mit der Angst der Menschen, und ein wunderbares Gerät zur Kontrolle und zur Beherrschung der Gläubigen.

Ohne Zweifel ist das Reden mit einem Vertrauten über eine Tat die einem bedrückt eine Erleichterung der psychischen Verfassung, auch dafür hat man seine Freunde, heute kann man anonym im Internet irgendwo seine Geschichten loswerden, was das persönliche Gespräch zwar nicht ersetzt, aber auch schon Hilfe sein kann. Auch darüber kann man diskutieren. Man geht zum Psychologen, oder stellt sich der Justiz.
Zu Johannes, 20,23, wenn ein Mensch einem anderen vergibt was dieser ihm angetan hat, dann ist der "Täter" gegenüber dem "Opfer" frei von Schuld, es besteht dann noch die Schuld gegenüber Gott, dabei ist Gott in Seiner Gnade und Vergebung unendlich.
Vergibt der Mensch nicht, besteht die Schuld weiter bis zum Jüngsten Tag. Wenn diese Worte die Johannes als Worte Jesu bezeichnet wahr sind, bewirkt die Vergebung durch den Geschädigten die Befreiung der Sünde des Täters, das sollte sich jeder Gläubige zu Herzen nehmen, denn gleichzeitig ist dies eine äußerst gute Tat die nicht vergessen wird.
Dagegen kann kein Priester oder ein anderer denn der Geschädigte selbst oder Gott diese Schuld vergeben, kein Mensch sollte einem anderen die Hölle wünschen sondern seine Vergebung.
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