Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Bootsflüchtlinge im Mittelmeer - Ene mene mu und welche Lösung siehst du?
#1
Erneut viele tote Flüchtlinge im Mittelmeer. Und schon läuft es wieder das alte Kinderspiel: Ene mene mu und schuld bist du.
Spielen wir mal eine Variante davon: Ene mene mu und welche Lösung siehst du?

Ich sehe kleine Chancen zur Abmilderung des Problems. Eine Lösung sehe ich nicht mal theoretisch. Ich kratze mich hinterm Ohr und zucke mit den Achseln - es wird weiter Tote geben!
#2
Eine Erkrankung der Weltfinanzethik, sie darf nicht chronisch werden. 12B5485
#3
(07-10-2013, 07:39)dalberg schrieb: Ich sehe kleine Chancen zur Abmilderung des Problems. Eine Lösung sehe ich nicht mal theoretisch

mehr habe ich leider auch nicht zu bieten

klar ist, daß den bootsflüchtlingen geholfen werden muß, anstatt helfer als schlepper und menschenhändler zu kriminalisieren. es kann nicht sein, daß flüchtlinge sich in lebensgefahr bringen ( ihr eigenes boot anzünden) in der verzweifelten hoffnung, dann vielleicht aufgenommen werden zu müssen

flüchtlinge müssen menschenwürdig behandelt und untergebracht werden und sollten sich legal ihren lebensunterhalt verdienen dürfen

daß dies mittelbar einen anreiz zur flucht bzw. illegalen einwanderung darstellt, ist im namen der menschlichkeit billigend in kauf zu nehmen. langfristig hilft ohnehin nur eine verbesserung der lebensbedingungen in den herkunftsländern - also demokratisierung und wirtschaftliche entwicklung dort

aber das ist eben nur eine langfristperspektive - wenn überhaupt realistisch. kurzfristig müssen die schlimmsten auswüchse an inhumanität innenrhalb unserer eu-grenzen abgestellt werden, und natürlich ist das eine gesamteuropäische aufgabe, aus der sich d nicht zurückziehen kann, weil es ja keine eu-außengrenzen hat
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
#4
Es ist auch immer eine Kostenfrage. Deshalb werden Steuererhöhungen nicht ausbleiben, denn wer soll es bezahlen als der Bürger, der sowieso oft nur einen Lohn erhält, mit dem er kaum überlebensfähig ist.

Die sozialen Kassen sind in der Art gedacht, daß sie stets gefüllt sein müssen und das Verhältnis des Gebens und Nehmens ein Gleichmaß in sich tragen.

Das man denkt, in einem Schlaraffenland zu landen, in Länder, in denen die Menschen selbst um ihre finanzielle Existenz kämpfen müssen wie gerade Italien ua, die nach Hilfe rufen, deckt letztlich auf, daß Europa in die Regierungen in Afrika Geld geschickt hat, die wenig bis gar nichts für ihre Bevölkerung taten, sondern das Geld zweckentfremdet verwendeten, worauf wir die Flüchtlinge erwarten müssen aufgrund der unhaltbaren Zustände der Länder, aus denen sie kommen.

Die ganze Sache mit dem Flüchtlingscamp in Berlin/Oranienplatz zeigt auf, was uns noch erwartet.

Bei den klammen Kassen der Kommunen werden die Probleme nicht kleiner.

Bei der Aussage des Verdienens des Lebensunterhaltes braucht man sich nur anzuschauen, wie es den eigenen Landsleuten ergeht bei der Arbeitssuche. Und meistens kommen Flüchtlinge, die ungelernt, sogar Analphabeten sind. Alle Prozesse zur Integrierung kosten wiederum Geld.

Hilfe zur Selbsthilfe wird ein oberstes Gebot werden, damit die Menschen in ihrer Heimat bleiben können und am Aufbau des eigenen Landes mitarbeiten können.

Europa sollte, wenn es Finanzhilfen an die afrikanischen Regierungen gibt, die Ausgaben auch kontrollieren können, denn Mißbrauch desselben wird immer die gleichen Probleme hervor rufen.

Kein Wunder, daß sich viele Bürger die Frage stellen, ob D. der Zahlemann für alles auf der Welt sein muß. Jetzt sogar das Thema Arbeitslosenunterstützung für alle EU-Länder - aus D. kommend, weil die anderen Länder finanziell klamm sind. Auf die Reaktionen der Politiker kann man gespannt sein.
#5
(07-10-2013, 11:02)Klaro schrieb: Es ist auch immer eine Kostenfrage

grundlegendste humanität darf keine kostenfrage sein

(07-10-2013, 11:02)Klaro schrieb: Das man denkt, in einem Schlaraffenland zu landen, in Länder, in denen die Menschen selbst um ihre finanzielle Existenz kämpfen müssen wie gerade Italien ua, die nach Hilfe rufen, deckt letztlich auf, daß Europa in die Regierungen in Afrika Geld geschickt hat, die wenig bis gar nichts für ihre Bevölkerung taten, sondern das Geld zweckentfremdet verwendeten, worauf wir die Flüchtlinge erwarten müssen aufgrund der unhaltbaren Zustände der Länder, aus denen sie kommen

das stimmt zwar, blndet aber völlig aus, daß "Geld, das Europa in die Regierungen in Afrika geschickt hat", nur almosen zur gewissensberuhigung sind, während unsere wirtschaft diese länder weiterhin ausbeutet und unser wohlstand somit mehr oder weniger direkt durch das elend dort erkauft wird

(07-10-2013, 11:02)Klaro schrieb: Hilfe zur Selbsthilfe wird ein oberstes Gebot werden, damit die Menschen in ihrer Heimat bleiben können und am Aufbau des eigenen Landes mitarbeiten können

stimmt

aber solange die ungerechten wirtschaftsstrukturen nicht geändert werden, kann diese "Hilfe zur Selbsthilfe" nicht wirklich wirksam werden

es bringt nichts, afrikanischen bauern lanwirtschaftliches wissen z.b. in der hühnerzucht beizubringen, wenn wir gleichzeitig die drei viertel des huhns aus kz-haltung, die nach entnahme des brustfleischs übrig bleibt (denn nur das essen wir ja), zum spottpreis tiefgekühlt nach afrika verkauft werden, sodaß jedes frische huhn vom nachbarn nebenan dagegen unverkäuflich bleibt
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
#6
Diese Probleme sind bekannt, dafür haben Journalisten in den Ländern recherchiert und es gibt genügend Doku und Reportagen darüber, wie bei '"Weltspiegel" und anderen Auslandjournalen.

Bleibt also die einzige Möglichkeit, in anderen Ländern Zuflucht zu suchen, warum dann aber nicht in anderen Ländern, die näher liegen - z.B. Muslime in den reichen arabischen Emiraten oder Afrikaner in afrikanische Länder, die viel näher dran liegen ? Nicht alle afrikanischen Länder sind im Krieg, sonst würden die Chinesen dort nichts aufbauen können.

taz.de/EU-Reaktionen-auf-Fluechtlingsdrama/!125014/ - die Diskussion im Leserforum zeigt die Fragen und Antworten rund um das Bootsflüchtlingsthema.

Wir hier in Europa haben auch unsere Probleme, und die nicht zu knapp.

Wer beutet denn die afrikanischen Länder jetzt aus ? Und nicht vergessen, es gab von seiten der europäischen Länder auch viele Hilfsprojekte bis zum Aufbau von Schulen und Anleitungen zur Selbsthilfe, Brunnenbau und anderes.
#7
Bis heute haben wir ja nicht mal die Ost-Westflucht im eigenen Land in den Griff bekommen.
#8
(07-10-2013, 11:47)Klaro schrieb: Wer beutet denn die afrikanischen Länder jetzt aus ?

nicht zuletzt auch wir

hab ich aber bereits geschrrieben, lesen lernen mußt du schon selber
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
#9
Zur Flüchtlingsthematik komme ich mir immer wie ein uninformiertes Huhn vor. Verzeiht mir also, falls ich was allzu Dummes von mir geben sollte Icon_wink

Was passiert ist, ist natürlich furchtbar. Und jedes Mal, wenn ich im Fernsehen die aufgereihten Särge sehe, denke ich, dass Deutschland ganz dringend mehr Flüchtlinge aufnehmen sollte, wenn diese aus purer Verzweiflung bereits Dinge tun wie jüngst vor der Küste Italiens gesehen. Falls ich noch auf dem aktuellsten Stand bin, lautet die offizielle Höchstgrenze ja etwa 7.000, während andere Länder hunderttausende Flüchtlinge aufnehmen. Da klingt die deutsche Zahl, als wollte man möglichst höflich sagen: "Wir nehmen keine Flüchtlinge auf."
Natürlich ist neben der Dramatik der Situation immer auch die Frage nach der Finanzierbarkeit wichtig. So, und jetzt kommt der Teil, wo ich mich aus dem Fenster lehne: Ich behaupte, dass ich (bzw. meine Eltern, da ich als Studentin ja noch finanziert werde) bisher auch nicht einmal auf nur einen Cent zugunsten der Flüchtlinge verzichten musste. Zumindest hätte ich davon nichts gespürt. Und da frage ich mich doch: Warum nicht? Ganz sicher gibt es Menschen, die sich dahingehend nichts leisten können. Aber der Großteil der Bevölkerung (so meine Behauptung) ist auch mit einer kleinen Abgabe nicht in der Gefahr, auch nur annähernd in die Richtung des Lebensstils zu rutschen, vor dem im Moment wieder so viele Menschen flüchten müssen. Ich zum Beispiel nicht, und reich bin ich echt nicht. Niemand möchte dem Staat mehr Geld geben als ohnehin schon - das ist verständlich. Aber in Extremsituationen wie diesen, würde es da nicht schon die Menschlichkeit verlangen, dass wir alle ein bisschen zurückstecken um ganz akut Menschenleben zu retten? (Wobei "zurückstecken" ja schon heftig klingt; vielleicht wäre so viel gar nicht nötig.)

Und erneut: Ich bin kein Wirtschaftsexperte und bilde das mir weiß Gott auch nicht ein. Ich lasse mich sehr gerne korrigieren, aber oben genanntes ist mein Eindruck.
Überzeugungen sind gefährlichere Feinde der Wahrheit als Lügen. (Friedrich Nietzsche)
#10
(07-10-2013, 14:25)Keksdose schrieb: Ich behaupte, dass ich (bzw. meine Eltern, da ich als Studentin ja noch finanziert werde) bisher auch nicht einmal auf nur einen Cent zugunsten der Flüchtlinge verzichten musste

und das zu recht

man könnte auch sagen, daß wir von den flüchtlingen hier profitieren - und sei es nur, indem die pizzapreise so schön niedrig bleiben, weil ja der "illegale" zum hungerlohn die teller spült
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
#11
(07-10-2013, 14:51)petronius schrieb:
(07-10-2013, 14:25)Keksdose schrieb: Ich behaupte, dass ich (bzw. meine Eltern, da ich als Studentin ja noch finanziert werde) bisher auch nicht einmal auf nur einen Cent zugunsten der Flüchtlinge verzichten musste

und das zu recht

man könnte auch sagen, daß wir von den flüchtlingen hier profitieren - und sei es nur, indem die pizzapreise so schön niedrig bleiben, weil ja der "illegale" zum hungerlohn die teller spült
Wenn ich das richtig verstanden habe sind viele
ganz wild drauf hier Teller zu spülen.
Ich würde nicht empfehlen die Italienflüchtlinge in größerem
Ausmass zur Wartung von Flugzeugen oder Kraftwerken
einzusetzen.
#12
Ich habe bei einer Diskussion folgenden Gedankengang gehört:
(Ich hoffe, daß ich den Gedanken richtig widergebe. Ob er sinnvoll ist, kann ich nicht sagen.)


"Bei dieser Problematik fällt auf, daß Italien aufgrund seiner exponierten Lage (Stiefel im Mittelmeer) das zufällige Ziel der Bootsflüchtlinge ist.

Wer hat denn vor 100 Jahren am meisten von Afrika profitiert ?
England, Frankreich, sodann auch in geringerem Maße Belgien, Deutschland

Und hier sollte man an Wiedergutmachung denken.
Das ginge ganz einfach. Durch Erhöhung der Umsatzsteuer:

In England um 9 Prozentpunkte erhöhen
In Frankreich um 9 Prozentpunkte erhöhen
In Belgien um 3 Prozentpunkte erhöhen
In Deutschland um 1 Prozentpunkt erhöhen


Und das Problem wäre gelöst.

Der Schlüssel ließe sich exakt berechnen.
Zu berücksichtigen wäre die Fläche der ehemaligen Kolonien x Besatzungsjahre.

Schweden, Griechenland, Österreich, Tschechien etc. und die Schweiz müßten nichts zahlen, da sie ja keine Kolonien hatten."
#13
Ja, ja die Steuern - wenn nicht gerade vom Bürger, von den Konzernen wird man davon weniger sehen. Betreffts Steuervermeidungsindustrie.
ardmediathek.de/das-erste/reportage-dokumentation/die-story-im-ersten-steuerfrei-wie-konzerne-europas?documentId=16577486

Thema: steuerfrei - wie Konzernen Europas Kassen plündern.

Welche Auswirkungen solche großen Ausmaße an Steuerhinterziehung auf der Leben nicht nur Europas Bürger haben werden, wird sich noch zeigen. Erstaunlich, welche Mittel denjenigen entzogen wird, die es dringend benötigen. Auf dem Rücken derer, die wirklich in Not sind, damit andere ihre Kassen noch voller kriegen.

neues-deutschland.de/artikel/835152.fluechtlinge-in-sternehotels.html

Ausplünderung der Ärmsten ist nicht nur eine Sache der Konzerne Deutschlands, sondern im großen Stil international.

Trotz allem kommt von der Politik wenig an Lösungsmitteln, was weiter mit den Flüchtlingen passieren soll und muß, denn die kommenden Probleme werden nicht geringer.
#14
(07-10-2013, 16:25)Klaro schrieb: Ja, ja die Steuern - wenn nicht gerade vom Bürger, von den Konzernen wird man davon weniger sehen.

Ich will die Idee mit den Steuern für ehemalige Kolonialmächte nicht verteidigen. Wahrscheinlich ist sie unrealistisch.


Aber ich möchte darauf hinweisen, daß die Frage wer die Steuern für die Flüchtlinge zahlen soll, nicht relevant ist.

Denn es zahlt in letzter Konsequenz immer der Bürger.

.) Wenn die Umsatzsteuer erhöht wird, zahlt das der Bürger direkt.

.) Wenn die Unternehmenssteuern erhöht werden, schlagen das die Konzerne auf den Preis drauf, die Ware wird teurer und es zahlt wieder der Konsument, der Bürger. Die Steuern werden von den Konzernen auf die Bürger abgewälzt.
#15
(07-10-2013, 14:58)Harpya schrieb: Wenn ich das richtig verstanden habe sind viele ganz wild drauf hier Teller zu spülen

es ist wohl eher so, daß du nichts verstanden hast

niemand ist wild darauf, als "illegaler" ausgebeutet zu werden
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)


Möglicherweise verwandte Themen…
Thema Verfasser Antworten Ansichten Letzter Beitrag
  Neue Insel im Mittelmeer ! Sinai 9 9296 25-11-2013, 03:15
Letzter Beitrag: Harpya
  Welche Art Garantie an Israel? Sinai 43 40868 30-10-2013, 09:22
Letzter Beitrag: d.n.
  Welche Sprachen sollte ein Europäer können? Dhoruba 26 33672 03-07-2012, 10:57
Letzter Beitrag: Harpya

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste