Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Ich habe ein Traum.....
#16
Hallo Shia,

wieso ist dir das nicht möglich? Liegt doch mehr im Einzelnen begründet, als in irgendwelchen Politikern? Oder hindern die dich am Beten bzw. ausleben deiner Religion?

Scholem,
jakow,

PS. Bin mir nicht einmal sicher, ob ich in den Libanon einreisen dürfte...
Zitieren
#17
Salam Jakow,

nein sie hindern mich nicht im ausleben meiner Religion, sondern ich darf nicht einreisen Icon_sad und umgekehrt auch nicht Icon_sad

Ich habe schon so oft an der Grenze gestanden ( jedes Jahr) und mir gewünscht ich dürfte es..
gewünscht es wäre keine Grenze so wie früher... mir blutet das Herz dabei...


Ich persönlich sehe grade Israel das Land der 3 Religion auch wenn mir jetzt einige gerne den Hals um drehen würden Icon_lol Aber Israel gehört den Juden schon alleine aus religiöser Sicht, wir Muslime würde uns Mekka auch nicht nehmen lassen....


wa salam
Shia
Zitieren
#18
Nu, hier* dürfen wir ja beide einreisen.

*meine damit dieses Forum Icon_lol
Zitieren
#19
Salam Jakow,

solange ich hier Leiterin des Forums bin wird sich da auch nix ändern, sonder werde versuchen es weiter zu fördern.


wa salam
Shia


P.S:. genauso wie ich die Hoffung nicht aufgebe das Du vieleicht doch das Judentum-Forum übernimmst Icon_lol
Zitieren
#20
Jakow schrieb:Hallo,

liegt in dem Wunsch des Gemeinsamen nicht wieder der Konflikt begraben? Nicht, dass ich etwas gegen einen gemeinsamen Wunsch hätte, meine aber, dass dieser Wunsch auch jeweils für sich möglich sein muss, ohne dabei das Gemeinsame zu suchen. Warum sollte es nicht möglich sein, dass alle Religionen neben einander bestehen, trotz aller Unterschiede aber auch Gemeinsamkeiten?

Hallo Jakow,
da hast du nicht ganz unrecht, aber ich denke, auf Gemeinsam-keiten kann man eben eher eine Beziehung, Freundschaft aufbauen.
Gemeinsames verbindet!
Und etwas haben doch alle Religionen gemeinsam: den Glauben an eine höhere Macht.
Den Glauben, das wir nicht irgendein Zufallsprodukt sind, sondern geschaffen wurden. Das ein Plan dahinter steckt.
Das ist doch etwas wunderbares. Daran sollten wir vielleicht anknüpfen.
Aber das wird wohl ein Wunschdenken bleiben.
Zitieren
#21
Hallo Selene :.)
Zitat:Und etwas haben doch alle Religionen gemeinsam: den Glauben an eine höhere Macht. Den Glauben, das wir nicht irgendein Zufallsprodukt sind, sondern geschaffen wurden. Das ein Plan dahinter steckt.

- ich fuerchte, das siehst Du zu optimistisch. "Religion" besagt eigentlich nur Verbindung, Leute, die sich in einer Meinung verbinden, und sei es nur fuer eine ghemeinsame Ebene zum Meinungs-Austausch - insofern sind auch wir hier zusammen eine "Religion", naemlich wir moechten miteinander sprechen ueber das was wir glauben bzw.nicht glauben koennen oder moechten.

In der Hinsicht gibt es aber auch Anhaenger ganz gegenteiliger Religion, die gleich gar nicht hierher kaemen, weil sie naemlich nicht darueber sprechen moechten, was sie glauben.

Ich spreche differenzierend von Konfessionen =Bekenntnissen, weil das nicht zugleich auch eine Bindung bedeuten muss. Mein Forum heisst also interConfessio, interkonfessionell - was man im Internet kaum jemals hoert, waehrend das, was wir tun, meistens interreligioes genannt wird. Es kann ja einer Bindungen auf mehreren Ebenen haben und daher Mitglied in zwei und mehr Vereinigungen sein, es kann aber auch jemand "zwischen zwei Stuehlen sitzen" d.h.von beiden Seiten zaehlt sich niemand zu ihm /ihr, obgleich dieser sich zu beiden bekennt.

Eine Art Regel gibt es ja, dass man Heiliges zerreden kann und dass durch ueber-etwas-Reden dessen Charme und Einzigartigkeit zur Verfuegung gestellt werden koennte und sich verringert - es entmystifiziert, was gut ist, wenn man sich vor Boesem bis zur Handlungs-Unfaehigkeit fuerchtet, es wird durch drueber Reden kleiner - dann tut das gut.

Wenn man aber ebenso ueber geliebte Menschen zu fachsimpeln beginnt, werden sie haesslich und gleichgueltig oder man mag es am Ende nicht mehr mit denen, ud das tut uns nicht gut - ich denke, das ist die Ursache unserer heutigen Flucht aus fast allen Bindungen hinaus - man bildet zum "Abnabeln" fluechtige neue Bindungen und kommt nicht zurueck in die einstige Selbstverstaendlichkeit, Leute so wie sie sind, zu akzeptieren und zu respektieren.

Von "allen" Religionen kann man es also nicht sagen, was Du formuliertest, denn es gibt sogar anerkannte Religions-Gemeinschaften, die gar keinen G=tt bekennen und weder Regeln noch Ritus besitzen und all das auch nicht haben wollen - so sind die Zeiten. Dazu kommen noch religioes oder philosophisch Interessierte, die gar nicht erst anerkannte Religions-Gemeinschaften werden wollen, um sich ja nicht mit wem zu verbinden, der sie morgen enttaeuschen oder verraten koennte.

Was Du sagtest, kann man mit Einschraenkung von dem gegenwaertig hier am Bord diskutierenden Kreis Mitgliedern der Hochreligionen sagen: eine Art gemeinsamer Nenner. Aber schon der europaeische Buddhist koennte einwenden, dass er / sie kein hoeheres Wesen erkennt als sich selbst. Der asiatische Buddhist, der Laotse-Taoist und der Hindu wuesste wiederum von so vielen, dass es fast so ist wie keiner - verglichen mit Judentum, Christen und Muslimen, denen DER EINE ganz unverfuegbar unentbehrlich ist, die notwendigerweise das "Hoehere Wesen" ihres Lebens nicht grad selbst und je fuer sich sein wollen.

Wenn man an den Boards und Foren ein bisschen herumgekommen ist, erlebt man mit, wie sich ein anfaengliches Chaos so allmaehlich gestaltet und es kommen ungeschriebene Regeln zustande, die eventuell tatsaechlich nicht mit jeder Konfession kompatibel sind. So erlebte ich einmal eine heftige Diskussion darueber, ob man einem Menschen, dem G"TT ein Vater ist, diesen unbegrenzt beschimpfen darf - es gipfelte zum Einen darin, dass der Diskussions-Sieger sagte: Man duerfe nur nicht diesen Menschen selbst beleidigen, aber ueber alles, was der schaetzt und liebt, sagen, was man will - die muessten sich schon selber melden wenn es die beleidige, und das auch nur, wenn man es ihnen direkt sage ... - stutz.

Der als bekennender Agnostiker (der theoretisch keinen G=tt akzeptiert), dachte vermutlich, dass er /sie damit fein-raus sei, denn er / sie glaubte ja sowieso nicht an G"TT - also wie sollte Dieser sich melden und eine Klage erheben? - er ist nichtmal gegen G"TT oder G=tter - das waere schon zuviel der Muehe, also ist nicht etwa ein militanter Atheist - sondern hat lediglich beschlossen, ueber den Bereich ueberhaupt nichts zu denken.

Juden, Christen und Muslime wiederum stehn dazu, soziale Wesen zu sein, solidarisch und anfassbar ueber andere Mitglieder ihrer Gemeinschaften, und sehen in diesen ein Schild, das sich schuetzend um ihr Heiliges stellt, und der Urheber des Heiligen ist G"TT. Sie dispensieren sich um Seinetwillen nicht von ihren Glaubensbruedern und nicht von den Menschen insgesamt, so schwer das manchmal auch auf sie zurueckfallen mag. Also sind sie persoenlich verletzt und verletzbar, wenn man G"TT oder die Mitmenschen schlechtmacht. Das ist bio-logisch sogar normaler. Der Mensch bringt sich ja nicht allein zur Welt, also faengt jeder religioes damit an, schon in einer Bindung zu stehen.

"Wenn man den Herrn meint, tritt man den Hund" - heisst es ganz soziologisch korrekt beobachtet. Also das gilt auch, wenn das, was der Mensch zu sich im Wesentlichsten zaehlt, weitaus hoeher steht als einem Menschen sein Hund. Man lobt und streichelt auch den Hund, wenn man dessen Frauchen meint, und es wird so verstanden und akzeptiert. Es ist noch nicht "zu weit gegangen", sondern "naeher dran": noch kann man sich auf beiden Seiten um_entscheiden und Distanz herstellen und hat damit noch keinen gekraenkt.

Manche benutzen ihren Glauben als solchen "Hund", was man aber nicht tun sollte, wenn er einem heilig ist. Sollte dann naemlich jemand den "Hund" treten wollen, traefe er das, was einem heiliger sein sollte als das eigene Glueck und Leben, damit es auch traegt und weil es so ist.

Das was sich in der Internet-"Religion" zeitweise schon abzeichnet, ist, dass man ja vorteilhafter anonym ist und mit einem Namen antritt, zu dem man nicht stehen muss, wenn es brenzlig wird - das erlaubt eigentlich wieder, das Heilige besser zu hueten. Es tritt aber trotzdem das Phaenomen auf, dass sich Leute offline zu einer Konfession halten - aber sich online vorweg-erstmal davon distanzieren - man trifft das wesentlich haeufiger an als das Gegenteil.

Wir koennen hier also online etwas vom Menschen hinzulernen, was uns offline vielleicht niemals aufgefallen waere: angesichts des Unbekannten gehen Menschen sehr vorsichtig mit Bekenntnissen um. Man selbst ist ja anonym, aber die andern doch auch. Da prueft man vorher, ehe man sich bindet - von Natur aus, offensichtlich. Der Online-Name, den man sich verlieh, etspricht einer Rolle, die man zu spielen anhebt. Wir haben daher Screens ganz verschiedener Art: Manche gleich ein Programm oder ein Hinweis, andere wirken wie richtige Eigennamen - was sie keinesfalls zu sein brauchen - manche vertauschen ihr Geschlecht - andere tragen es vor, all das, ehe sie sonst irgendetwas sagen. Mir war als erstes passiert, dass ich um des Erkennungswerts willen meinen einstigen harmlosen Schul-Spitznamen als erstes probierte - ups, ich wusste ja nicht, dass das heutzutage ein ziemlich anzueglicher Screen waere. Seitdem probier ich neue Sreeens erstmal mit Google, was denn noch so heisst. Einmal erfuhr ich, dass ein mikronesischer Vogel so heisst, der sah ganz nett aus, also den kann man nehmen.

Religionen haben es an sich, dass ihre Mitglieder eigene neue Namen annehmen oder bekommen, also das wird vom Internet ja technisch beguenstigt. Damit hat man also eine Art Rolle als Vorgabe und wird dann in der Praxis online sehen, ob sich die sinnvoll durchhalten laesst, das kann eines Menschen Chance sein, die er offline nie hatte. Hier redet tatsaechlich erstmal Geist zu Geist, fast ohne Attribute.

Ich meine, wenn Du hier "alle Religionen" formuliertest, so bezieht sich das auf 1 Religion, diese hier.
Was meinst Du? Kann man das so definieren?

mfG WiT :.)
Zitieren
#22
Wenn sich alle Menschen darauf besinnen das keine Religion nötig ist um zu verstehen das wir alle Menschen sind... dann wird Dein Traum in Erfüllung gehen...
Zitieren
#23
Hi :.)
Zitat:... das keine Religion nötig ist um zu verstehen das wir alle Menschen sind...

Nach dem, wie ich hier im Thread "Religion" definierte, macht das m.E. keinen Sinn, sich vorzustellen, was dann noch ein "Mensch" waere, wenn er es nicht gerade erst dadurch und darin wird, indem er sich an andere Menschen bindet - sich nicht von allen dispensiert.

Niemand von uns kommt ohne die anderen wirklich wo an.
Mein Traum ginge nicht in Erfuellung, wenn ich der einzige Lebende waere, in dessen Augen alle Homines sapientes zwar Menschen wie ich sind, mit denen ich aber keine Bindung eingehen wollte - auch nicht, wenn auf irgendeine magische Weise auf einmal alle dieser Ansicht waeren, dass wir alle Menschen sind, aber niemand sich zu jemand anderem irgendwie auch bekennt - niemand auch in schlechten Tagen zu jemandem hielte. -

Dann waeren wir wie Tintenfische, deren Vater bei der Zeugung und deren Mutter bei der Geburt stirbt - ein immer blindes Daherleben, mangels Traditionen seiner selbst nichtmal gewaertig.

Ich denke doch, dass dem das Unvollkommene unserer in Religionen geschichteten Menschheit vorzuziehen ist, denn es weiss wenigastens, dass es vollkommener werden sollte. Da hat jede Gewneratoion eine Chance, auf diesen Weg loszugehen - und ich meine: der Weg ist das Ziel.

mfG WiT :.)
Zitieren
#24
Hi WiTaimre...
könntest Du bitte etwas kürzere Sätze schreiben ? Icon_lol
Echt anstrengend am Ende eines Satzes nicht zu wissen was am Anfang stand Icon_wink

Ich dachte Du wolltest das alle Menschen irgendwie friedlich miteinander leben.
Wie geht das aber, wenn Religionen predigen das manche Menschen ein wenig besser sind als andere (vorsichtig ausgedrückt)...
Ok, Religionen predigen so etwas nicht sondern Menschen. Aber Menschen sind es, die Religionen gründen, damit andere ihre Beweggründe verstehen (sollen, müssen...).
Also könnte der Mensch statt Religionen ins Leben zu rufen einfach auf andere Menschen zugehen und mit Menschen an Statt mit Göttern zu reden ?

nur so'n Gedanke...
Zitieren
#25
Hallo :.)
Naja - meine langen Saetze *g* wenn ich es in kurze stecke, kommt nicht raus, was ich bei einer Aussage formuliert haben musste.
<3 kriegst einen Bussi-extra fuer die Muehe des Lesens :.))

- zu diesem:
Zitat:Ich dachte Du wolltest das alle Menschen irgendwie friedlich miteinander leben. Wie geht das aber, wenn Religionen predigen das manche Menschen ein wenig besser sind als andere (vorsichtig ausgedrückt)... Ok, Religionen predigen so etwas nicht sondern Menschen. Aber Menschen sind es, die Religionen gründen, damit andere ihre Beweggründe verstehen (sollen, müssen...).

- Das liegt am Inhalt der Religionen, warum Menschen sie gruenden, sehr oft geht es doch darum, mitzuteilen und einander dazu zu animieren, ein Menschenfreund zu sein. Man erlebt doch die Welt und die andern Leute als bereits da, wenn man geboren wurde, schaetzt ab, was die Ursachen erfreulicher und unerfreulicher Wirkungen sein koennten und moechte es "natuerlich" so einrichten, dass einen weniger das Unerfreuliche trifft - und dann, dass dies auch die eigenen Liebsten weniger treffe - und dann noch den eigenen Hund, Katze, Pferd - und das was man noch lieb hat. Dbei verwertet man zunaechst, wie das die, bei denen man unerfahren geboren ist, die Dinge erlebt haben und was die an Loesungs-Vorschlaegen gegen Unerfreuliches anbieten.

Es kann passieren, dass diese selbst einem zur Quelle von Unlust werden und man sucht mit zunehmender biologisch-zivilisatorischer Selbstaendigkeit andere Helfer.

Man kann dann von denen oder den eigenen Leuten erfahren, dass Unerfreuliches fuer den Moment in Kauf nehmbar ist, um es spaeter nur noch erfreulich zu haben, das Leben. Andere lehnen das ab und sagen: Wer weiss denn, ob ich das noch erlebe? - Oder: wer weiss, ob das stimmt. Schon ab hier muss man waehlen und schon hierin unterscheiden sich die Religionen betraechtlich - sowohl, wenn ich "religio" als nur das Faktum nehme, mit andern Menschen / Wesen verbunden zu leben, zu lernen und zu lehren - als auch wenn man die konfessionellen Religionen vergleicht, die ein Denk-Ergebnis festhalten.

Schon damit sind manche Leute "gleicher als die andern" - einige fragen keinen, sondern versuchen von Natur ihres Charakters her lieber, es unauffaellig herauszufinden, was sie sich fragen. Einige vertrauen lieber Alten, andere lieber Juengeren, andere lieber nur Altersgenossen.

Das duerfte so ungefaehr der gemeinsame Ursprung sein fuer alle Religionen und Vereins-Bildungen. Sodann wird deren Inhalt wichtig - und das muss man zur Kenntnis nehmen, ist nicht ganz egal: um nicht so in die Ferne zu schweifen, kann man den Fall einer fuer viele Menschen ganz unertraeglichen und auch fuer ihre Anhaenger ganz unbekoemmlichen Konfession nehmen:
"Artamanen" - jener Himmler und sein Auschwitz-KZ-Kommandant Hoess - das war im Sinne des Wortes auch eine durchgestaltete Religion und ein Bekenntnis - sie hatten nur eine "Edel"-Rasse akzeptiert und hatten sich vergangen an allen anderen, als sei "das" weniger wert als ein Tier. Wir waren nicht in ihren Augen "Menschen". Einmal nur kamen sie damit in einen inneren Konflickt: die Diktatur, denen sie dienten, lehnte "Zigeuner" strikt ab, dennoch gab es bei den Sinti, Roma und Jenischen viele integrierte Buerger, in der Wehrmacht dienten sie auch. Sie hatten beim Erobern des Ostens in Ungarn und Rumaenien intakte Roma-Kulturen getroffen, sesshafte, und waren verliebt in deren Musik und begeistert von denen. Aber die wurden dennoch weitgehend festgesetzt und als ganze Familien neben KZ Auschwitz im KZ Birkenwald zwangs-untergebracht. Man sah sie abends an Lagerfeuern und hoerte sie musizieren, sie spielten damit um ihre Leben und waren damit eine weile erfolgreich. Genug zu essen bekamen sie auch nicht, so wenig wie nebenan die in Auschwitz, aber sie wurden nicht zum Arbeiten gezwungen.
Weil die Wissenschaft aber bewies, dass grad diese, speziell die Roma, durch ihre Herkunft und Sprache fast die reinbluetigsten "Arier" der ganzen Welt waren, war das fuer die Artamanen-Konfession die edelste aller Menschenrassen, sogar die einzige mit dem Recht, die Welt zu benutzen. - Ein seltsamer Fall, wo die ganze Religion von Menschen bekannt wird, welche dem, dem man huldigt, selbst gar nicht angehoerten.

Doch ihre eigene Diktatur interessierte das nicht.

Eines Tags kam der unerbittliche Befehl, diese auch zu toeten wie die anderen Lagerinsassen auch - da vollstreckte man es gesamt am 2.August 1942 fuer die kompletten "Zigeuner"-Familien von Birkenau. Man beeilte sich nur. Andere erlitten noch die Vorstufen der Familienzerreissung, Zwangsarbeit, Missachtung und willkuerlichen Quaelereien - diese in Augen der Artamanen hoechst Edlen der Menschheit "nur" Einsperren, Hunger, Mangelkrankheiten und Tod.

Daneben verglichen ist doch eine Konfession wie die, welche aus dem Sinai her stammenden, die die grundsaetzliche Gleichwuerdigkeit aller Menschen akzeptieren, als Religion zum Gespraech mit allen Menschen wirksam. Sie missionieren, sich anzuschliessen (Juden ja nicht mehr, aber kurze Zeit auch), oder werben wenigstens hartnaeckig dafuer, dass in den Staaten alle Menschen ein Recht auf Rechte haben, auf Richter, auf Ehen und Eigentum, auf Leben und das Minimum zum Lebensunterhalt, auch wenn die nicht zur eignen Konfession gehoeren.

Zitat:Also könnte der Mensch statt Religionen ins Leben zu rufen einfach auf andere Menschen zugehen und mit Menschen an Statt mit Göttern zu reden ?

Von G=ttern war in diesem Zusammenhang vermutlich kaum die Rede, ich hoerte nicht, dass Artamanen einen bestimmten Kultus zur Anbetung durchgefuehrt haetten, ich denke, sie hielten es etwa wie die Freimaurer in der Zauberfloete - darin sind die erwaehnten G=tter ziemlich blass und wenn man 1 Hl.Buch hat, ist es schon recht, sei es aus dem Christentum, dem Islam oder dem Buddhismus - sie haetten das der Brahmanen vielleicht vorgezogen -

- andersherum Roma und Sinti und Jenische, Manouche und die andern "Zigani" oder "Aegyptier" gab es mit allen Konfessionen, das steht ihnen frei, sich Stamm fuer Stamm Religionen ihrer Gast-Lande anzuschliessen. Da gibt es Christen, Muslime, Brahman-Glaeubige usw. Vielleicht war die Schwieger-Familie von Moses auch von ihnen, und die wurden juedisch.

Andere Frage: Kann etwa nicht trotz der Religion oder grad wegen der Religion ein Jude, Christ, Muslim, Buddhist oder Hindu oder ein Verehrer Manitous auf die andern Menschen zugehen und freundlich von einander lernen? Es kommt darauf an, was die eigenen Leute, wohin man geboren wurde, befuerchten.

Ich geb mal noch ein modernes Beispiel aus dem 20.Jhd.:
Die Gesetze der USA stellten ehemalige schwarze Sklaven eines Tages den Nicht-Sklaven gleich. Das war zunaechst ungewohnt, und schon gab es in der noerdlichen USA gute Leute aller "Farben" in vielen Berufen, als man in den Suedstaaten das noch gar nicht so glauben konnte und sehr zoegerte, ob das alles "alles" meinte. Die Sklaven der Christen waren meistens getauft worden und trotzdem im zwei-Schichten-System minder berechtigt, in "Apartheit". Einige ueberlegten schon, ob man als gleich freier Mensch seinen "Roots" gemaess zu alten Stammes-Konfessionen West-Afrikas "zurueck" kehren sollte, war aber aus ganz verschiedenen Voelkern geraubt worden.
Da lebte zufaellig ein Schwarzer in einem Ort, wo ein Muslim durchkam, der predigte den Qur'an und erwaehnte wohl, dass man auch Muslim werden koennte und liess wohl eine englische Qur'an Uebersetzung bei dem Interessenten. Diesem Schwarzen schien es nun erstrebenswerter, den Islam zu uebernehmen, damit man eben nicht auch ein Christ wird, weil man es als Sklave war und weil das deren Herren auch waren.

So entstanden die Black-Muslim, und kurz danach auch Black-Jews, die aus aehnlichen Motiven heraus waehlten, ins Judentum einzutreten. In der islamischen Alten Welt war das verblueffend, denn an eine Missionierung der Lehre des Qur'an ausser durch Landes-Eroberungen hatte man in den Kernlanden des Osmanentums vermutlich nie oder lange nicht mehr gedacht. Inzwischen ist das nicht mehr so neu.

Interessant ist, dass diese Leute allesamt nicht vorhatten, ohne Religion zu leben und auch nicht daran, Den Selben G"TT abzulehnen. Ein Hindu kann man z.B. nicht wegen der Lehre werden, die Konfession geht doch davon aus, dass Menschen (je nach ihren Verdiensten um die "Lebens-Seele" in einem Leben) beim naechsten Leben in eine wohlhabendere Kaste geboren werden koennen, oder in eine rechtlosere - oder als ein Tier. Also so besehen treten nur schon tot gewesene in den Hindu-Kreis ein.

Ich sagte ja, diese Internet-Gemeinschaften sind auch eigentlich schon eine Art von Religion, es verbindet uns, hier miteinander reden zu koennen, und es trennt uns, dass nicht alle Menschen mit dem Internet umgehen koennen bzw.damit nur ganz andere Dinge tun als reden und andere kennenlernen.

Das entsteht automatisch, weil Menschen sozial beschaffen sind - und was manche als G=tter mit Namen bezeichnen, ist fuer andere "man", ein Bezug auf andere Leute, die einem im Hinterkopf "spuken", bei allem, was einer tut oder sagt. Das "alle", "einer", "jeder", "man" bezieht sich aber auf verschiedene ungenannte Gruppen von Leuten. Stets bezeugt es, dass wir ungern etwas sagen, das ganz allein unserer eigenen gegenwaertigen Meinung entspricht.

Modern ist es seit den preussischen Staatsphilosophen Fichte und Hegel, zu fordern, dass wir ganz allein waehlen und wissen sollen, was wir an Meinung vertreten. Aber ich sehr dazu gar keine Gelegenheit - fang es an wie du willst, es sind immer Menschen, die einem Menschen alles beibringen, womit er dann vor die anderen tritt, und es waere so steril gar nicht denkbar, dass ein Neugeborener sich etwa nicht am Verhalten, Gemuet und am Wort der ihn rettenden anderen Menschen orientiert.

Also ich ziehe es vor, aus dem sicheren Hort meiner Religion und Konfession auf natuerliche Weise mit allen Menschen Kontakt anzunehmen und das in friedlichster Weise. Meine Konfession verlangt nicht von mir, pauschal irgendwessen Gegner zu sein.

Schalom - Pax - Salaam - Namaste :.)
mfG WiTaimre
Zitieren
#26
tststs jetzt wird hier am Board auch noch herum geküßt :-P ist das koscher ? Icon_lol


alles Liebe
Shia
Zitieren
#27
Natürlich ist das koscher... wenn es mich trifft ! Icon_lol

Hi WiTaimre...
Ok... immer noch keine kurzen Sätze, aber ich strenge mich an die langen zu verstehen... lese seit heute mogen um 4 Icon_wink

Ne, im Ernst... damals vor 60 Jahren war hier in Deutschland wohl keine Religion wirklich erlaubt. Die Menschen die damals an der Macht waren, waren nur an Ihren eigenen Profit und Ihre eigene sehr eingeschränkte Ideologie interresiert.
Andersdenkende wurden "umerzogen" oder beseitigt.

Aber die "Religion" dieser Leute war leider der Drang andere Leute zu unterwerfen und zu einem Lebensstiel der "gefällt" zu zwingen.

Und das war auch zu meinem tiefsten Bedauern schon viele Jahre zuvor der Fall...

Denke nur an die Völker Südamerikas, die dem chrislichen Glauben zum Opfer fielen...

Wobei... wenn die Eroberer den christlichen Glauben wirklich gelebt hätten, dann wären sie wohl nie auf die Idee gekommen einen anderen Menschen dafür zu töten... (liebet eueren Nächsten... ok, evtl. mochten sie sich selbst nicht...)

Aber egal... worauf wollte ich eigentlich hinaus...? ach ja...

Die wirklich Mächtigen interresieren sich nur für Religionen wenn sie nützlich sind, wärend sich das "Volk" evtl. auf Ihre Grundwerte bezieht.

Wenn ich also sehe das sich z.B. Irakische "Krieger" nichts sehnlichster wünschen als für Ihren Gott zu sterben, dann sehe ich das als die Religion der Menschen, die an ihren Gott glauben, schamlos ausgenutzt.

Oder bei meiner Oma...
Sie wurde seit Ihres Lebens erzogen das nach dem Tod das Fegefeuer oder die Hölle auf einen wartet, wenn man auch nur einen geringen Verstoss gegen die "göttliche Ordnung" begeht...
Das hat Sie Ihr Leben lang begleitet und nachdem mein Opa verstorben war wollte sie zu ihm, konnte aber nicht weil sie sich wegen Kleinigkeiten Gedanken machte was sie gemacht hatte was Sünden gewesen sein könnten... z.B. mal an einem Sonntag nicht in die Kirche zu gehen, weil man krank war usw...
Sie hat so viele Jahre weitergelebt, bis sie Ihren Wunsch erfüllen konnte und nach mehr als 80 Jahren endlich sterben konnte...
Ich denke ohne Religion hätte sie sich nicht so gequält und hätte Ihre verbliebenen Jahre viel friedlicher erlebt...

Und ich glaube das jede Religion, wenn sich die "Mächtigen" darauf beziehen (wie z.B. das Christentum im Mittelalter... und auch heute noch) nur dazu dient die "Leute" zu beherrschen...

Keine Ahnung ob ich noch da bin wo ich am Anfang meines Posts hinwollte.. aber es hat sich so entwickelt...

Naja... auf jeden Fall habt Ihr auch mal was zu lesen Icon_lol
Zitieren
#28
Salaam, Shia :.)
:cheesy: na klar sind alle online-Kuesschen koscher *g*

Hallo MP :.)
Zitat:... damals war wohl keine Religion wirklich erlaubt
ja, daran zeigte sich ein Prinzip von Diktaturen: es gibt Menschen mit unmaessigem Machttrieb, denen ist der Fakt, dass andere Menschen diesen starken Religionen-Trieb haben, sich an andere, wenn auch nicht alle zu binden, einfach nur eins der Mittel, um an der Macht zu bleiben, wenn sie sie zufaellig oder beharrlich dran arbeitend erlangt hatten.

Interessant ist an dem ersten meiner Beispiele aber doch, dass zwei der fuerchterlichsten damaligen Macht-Beteiligten (plus weiterer, wenn auch nicht der Diktator und ein paar anderer) sich ihre Berechtigung zu ihrem Tun aus einer weiteren Religion-Konfession herleiteten.

Das erzaehlte mit dem Nebenaspekt darauf, dass manche schon sagten, alle Religionen seien doch im Grunde gleich gut und das muesse jeder Mensch fuer sich selber entscheiden.

Ich denke der Unterschied zu dem, was in der Christen-Historie passierte, wobei auch Schlimmes war, zumal flaechendeckend gar nicht anderes im Angebot war, als getauft zu sein, liegt darin, dass die Lehre selber das Uebeltun deutlich verbietet und jene, die es dennoch taten, verurteilt.

Bei den Artamanen galt das Boese, das sie taten, als "notwendig", es baute andern, die sie fuer aehnlich interessiert hielte, ein Zwangs-System auf, welches ihnen selber schliesslich vorschrieb, sogar etwas zu tun, was sie gar nicht zu tun geplant hatten. Es handelte sich weder um eine gewachsene Religion noch um eine maechtige. Ein schwarzes Kuriosum vielleicht, aber m.E. lehrreich.

Aber was die andern Machthaber glaubten, war weniger ausdruecklich - sie befahlen vorhandenen Christen der kaiserlichen Staatsreligion, ihr Bekenntnis zu reduzieren - so aehnlich wie die fruehen Bolschewiken sich eine neue russische Staatskirche schneiderten, welche ihnen half, die wirkliche Kirche auch religioes zu verunsichern, zu spalten, personell zu entleeren und fast zu vernichten. Sie uebernahmen Woerter der vorhandenen Christen-Religion und Formeln aus der romantischen Germanen-Nostalgie und ahmten Signale der religioesen Gewohnheiten und Braeuche nach, woraufhin die meisten auf sie hereinfielen, auch gerade manche religioesen Gruppen - das eben wurde fuer diese tragisch.

Doch das Religioese ist an den Menschen die Treue zu Menschen - gekleidet in die vorrangige Treue zur Untergruppe ihrer eignen Konfession, denen gibt man "Kredit", weil man auch darin Grenzen hat, zu wievielen Menschen man insgesamt halten kann, auch wenn sie nicht ideal handeln. Zum Beispiel dachten viele Christen 1933-39, wer Jesus und die Vorsehung erwaehnt, koenne nicht wirklich schlecht sein oder handeln. Also hofft man bei gegenteiligen Nachrichten immer noch, es sei nicht so - weil Jesus nicht "so" ist.

Als aeusseren Feind hatte man wirklich die Bolschewisten, die auch "Jesus und die himmlische Vorsehung "deutlich ablehnten und ueberhaupt jede vorherige Bindung ("religio") von Menschen an Menschen gezielt zerstoerten: Landsmannschaften, Nationen, Familien, Ehen, Abstammung. Sie berechneten nicht ganz falsch, dass die Natur die restlichen Menschen erneut verbinden wird, aber dann gaebe es dafuer nur noch Strukturen, die der Partei gefielen.

Das war ja nicht nur so dahingesagt, zumal in der SU die Menschen-Ausrottung sich nach der zweiten Buerger-Vernichtungswelle russ. orthodoxer alter Kirche ab 1930 noch potenzierte. Bis 1953 sollen 55 Mio SU-Untertanen polizeilich ermordet worden sein - zusaetzliche 10-11 Mio fielen im Krieg. - Man betrachte das Verhaeltnis! Die grosse Mehrheit fiel dem, was sie "Frieden" nannten, anheim.

Schauen wir nun auf die Muslime, gut 1/6 der Menschen, so stehen sie heut in demselben Dilemma wie damals die dt.Protestanten, dass da Macht-Besessene sind, welche ebenfalls konfessionell vertraute Woerter der Religioesen entwendet haben und damit ihre islamisch-sittliche Abwehr paradox laehmen, zur andern Seite hin laehmen sie die Kritik der Niicht-konfessionellen Westler durch Parolen wie "Kampf um eine nationale Unabhaengigkeit" - und ich muss mich doch wundern, was auf diese "Kuhhaut" alles geht und wird von den Medien wieder entschuldigt.

Gerade heute waren wir ja informiert worden von dem Unheil an der Schule in Ossetien, und es ist so traurig. Ein dahinterstehender Gedanke der Machthaber dieses Terrors kann ja leider sein, dass man schon einmal durch exemplarisches Grauen die grosse Sowjet-Union erzwungen hatte, mit an sich nur recht wenigen Taetern.

Die koennen unmoeglich im Namen einer echten Nation und Konfession so einen Ekel vor ihrem Namen, und vor ihrer vorgeschobenen Religion, erzeugen wollen. Die normalen Menschen moechten gelobt und bewundert werden und in der Familie der Nationen und Religionen parallel als auch wertvoll gelten. Sie benutzen aber vorhandene nationale und religioese Strukturen als Anfasser zum Missbrauchen ganzer Staemme und Sippen als vordergruendige "Taeter", da sie arm sind und sterben im Glauben, es gebe keinen anderen Weg - und ALLAH muss sie troesten, das hat ER versprochen. Sicherlich tut ER das auch, denn nur ER kann nun noch wirklich unterscheiden, wann Taeter Opfer sind und fuer was.

Das Missbrauchen dieser Art taten die Bolschewisten nach Kenntnisnahme der Wissenschaften Psychologie und Publizistik auch und die NS-Schergen erkundeten genau, wie die das machten und taten es nach. - Daran sieht man auch, dass auch der "Anti-Bolschewismus" ein geliehenes Wort war. Es diente zur Verfuehrung der Buergerlichen und der Frommen. Wie man ein System des Grauens errichtet, wurde einfach uebernommen und bis zum zweiten Kriegsjahr sogar die Beute und Kriegs-Technik geteilt.

"Kein Baum waechst in den Himmel" sagt meine Mutter immer, aber 12 Jahre, 40 Jahre und gar 70 Jahre sind fuer die Opfer zu lange. Wie es kalkuliert war, wurden auch neue Bindungen eingegangen und die wurden nach Aufhoeren der sie erzwingenden Systeme nun wieder "obdachlos". Es ist im Grunde herzzerreissend, dass nun ganze arme Voelker sofort Beute neuer solcher kalkulierender Kreise werden und man ihren seelischen Hort, ihren Glauben, in dem Moment, wo sie ihn offiziwell wieder glauben duerfen, erneut missbraucht, damit sie sich neuen Massenmoerdern fuegen.

Wir sollten nicht die Religion als solche fuer den Taeter halten, weil der Mensch nicht anders ist. Wir sollten Konfessionen durchaus aber inhaltlich vergleichen und auch kritisieren, wenn diese Bekenntnisse andern Menschen von vornherein zu leben verbieten.

Wenn aber Leute gleich in die unterste Schublade der Brutalitaet greifen, sollte die Empoerung sofort eindeutig sein, da mit Ekel vor Herzlosigkeit, mit Verachtung saemtlichen - wenn auch theoretisch feindlichen - Menschenlebens noch niemals dem Menschen etwas Gutes gebracht worden ist. Wer das dennoch tut, ist nicht glaubhaft, sondern will was und duldet ja keinerlei Freunde, er ist genau der Feind derer, als welche er sich ausgibt. Osseten werden ja nun wohl auch auf Tschetschenen nicht mehr gut zu sprechen sein, obwohl sie vermutlich geneigt sind, sich ebenfalls aus dem aufgezwungenen Russen-Verbund zu loesen. Aber dies ist kein Politik-Board.

Worauf ich hinaus will - also ehrlich gesagt, heute bin ich wegen des Ungluecks in Beerseba, Moskau und Ossetien gar nicht gut drauf - (entschuldigt es mir), ich sehe nur, dass in diesen Jahren durch den Missbrauch der Konfession Islam durch besonders ruecksichtslose Kreise die Religionen unterschiedslos in Misskredit geraten.

Es ist aber nicht richtig, daraus, dass der Mensch, der sich zu anderen Menschen haelt, durch Terror und Giselnahmen besonders verwundbar ist, abzuleiten, dass man besser ganz ohne etwas Treue und Solidaritaet zu Menschen mit menschen-freundlicheren Lehren dran waere. Was bei Christen das "Heil" heisst, geht um das eigene Glueck im Leben. Das muss erwirtschaftet werden in der Bindung an die Gemeinschaft.

Juden sagen: "Erst haeltst du den Sabbath und dann haelt dich der Sabbath" - das besagt, dass das Eingeuebte aus der Gemeinschaft einem die Kraft geben wird, einfach nach dem natuerlichen Traegheits-Gesetz an den Braeuchen und Sitten festzuhalten (auch in den schlechtesten Tagen) und dass dann ueberhaupt irgendwer ueberlebt.

Man wirft ja wohl nicht zu Unrecht den russ.Soldaten ein undiszipliniertes Benehmen im eroberten Land vor, klar, nach solcher Vorgeschichte unter einem anti-religioesen Bann konnte das kaum besser geworden sein.

Man wirft den US-Soldaten, als es zum Absetzen einer brutalen Diktatur im Irak ging, im Ganzen aber genauso vor, noch ehe sie ueberhaupt angefangen hatten, dass der Krieg als solcher das Uebelste der Uebel sei. Dass sie auch Vergehen begingen, im selber Terror-Gefaengmis auch noch wie zuvor, an denen, die sie dort gefangen hatten, ist sicherlich nicht ihrem Christentum entsprungen, sondern dem blanken und unverhuellten Hass, der sie seitens der Befreiten (wie zuvor eine ganze Generation lang mit Gewalt einstudiert) empfing, den ungehemmten Attentaten der Hintergrund-Aufruehrer und dem ungehemmten Hass-Gerede gewisser Prediger an ihrer heiligsten Staette.

Hinzu kommt unsere eigne Versautheit im saekularen Westen, die wohl einzelne Amerikaner zu solchen Exzessen mit wehrlos gemachten Gefangenen anregte, nachdem Filme von sowas im Internet hoch bezahlt werden. So etwas entpricht keiner juedischen oder christlichen Lehre.

Es bestaetigt aber keinesfalls, dass man dem Volk seinen Diktaturstaat haette "in Frieden lassen" sollen. Er hat ihnen ja auch ihre heimischen Religionen beschaedigt. Saddam gab sich als Sunniten aus, am Schluss sogar als einen Said, der vom Propheten abstamme.
- Insgesamt haben die Befreier des Volkes im Irak trotzdem redlich versucht, das Land wieder aufzubauen und die Freundschaft der Menschen zu wecken, also anstaendige Sieger zu sein, die danach wieder fortgehn.

Aber unsere Medien haben keinen Tag aufgehoert, auch dies zu tadeln. Im Moment, als denen also auch unsere Medien zugaenglich wurden, erfuhren sie, was Saddams Mannschaft unbnd Khomeini sie eintraechtig gelehrt hatten, dass die Amerikaner und die westlichen Christen nur schlecht seien.

Dass "das Level des Uebels" ein anderes ist, wenn ich z.B. einen allgemeinen Wohlstand auch mit der Beteiligung anderer Voelker moechte, denen es dabei ja auch gut gehen soll - siehe die Oel-Laender sonst - als wenn ich Werte einsacke, auch welche auf immer fuer alle vernichte, und sie keinesfalls mit anderen als meiner engsten Clique teilen will, wenn ich dazu Folter und Mord, Voelkervernichtung im Ganzen und Todesangst der Unterworfenen im Einzelnen zu meinen Diensten akut halte - dieser Unterschied ist durchaus wesentlich.

Man wirft den Israel-Soldaten hartes Vorgehen vor in einem Gebiet, das zugrunde geht an den eignen Aktionen, wenn sie versuchen, es unbedingt abzustellen, dass man wahllos im eigenen und im Nachbarvolk Menschen vernichtet, indem die einen sich selbst und etliche andere ermorden sollen. Dass man zu denen gehoert, die von solchen grausamen Akten wahllos zum Sterben ausgesucht wurden, gilt bei den Kritikern nicht als Entschuldigungs-Moeglichkeit, woraus wir lernen sollen, dass es immer falsch sei, sich von Gefuehlen fuer Mitglieder der eignen Familie aufregen zu lassen?

Diese Woche sprach ich mit vielen, wegen der gekidnapten Schule in Ossetien, was man sich denn wuenschen koenne? Ganz gewiss nicht den Tod der Ueberfallenen - aber genauso nicht, nein: erst recht nicht, einen Machtzuwachs der Entsender der Taeter. Es ist gefuehlsmaessig durchaus nicht einfach, mit dem Russland, dessen Armeen sich tatsaechlich oft schlecht benommen haben, gerecht Mitleid zu haben, wenn es dessen Menschen verdienen. Aber entweder man lehnt brutale Gewalt ab oder man vergibt die Chance, sich ueber die erlittene Gewalt wegen gehabter Aufstaende zu beschweren.

Jeder, der hier sagt: Man muss die Tschetschenen verstehen, die russ. Besatzung bei denen war und ist schlimm - der hat das in Bezug auf diese Terror-Aktionen falsch gesagt. Das Einzige, was sie erreichten, war, dass sie wieder die Nachrichten-Stufe einer extra-Stunde erreicht haben und wieder wurde Religion als solche und die tschetschenische Nation damit disqualifiziert.

Auch wenn man mit einem gewissen morbiden Spass die Moerder zu "Schwarzen Witwen" salopp stilisiert, verleiht man gequaelten Frauen einen falschen Glanz, denn sicherlich hat man diese Frauen zuhause dazu seelisch gezwungen, keinen anderen Weg mehr zu sehen, und missbrauchte deren Unglueck, dass ihre Maenner schon fielen, um sich ihrer gleich mit zu entledigen. Wenn man ihnen sagt, dass ihr Elternhaus sie ohne dieses nicht mehr lieben wird, kann man vermutlich dazu ueberreden, wenn sie natuerlich-fromm und religioes gebunden sind.

Frauen, die hingehn, um an einem Einschulungstag kleine Kinder samt Anhang in grossem Stile zu ermorden, koennen kein menschliches Wohlgefallen erzeugen. Frauen, die ihre Kinder wohlwollend anstatt zu Leben und Ehe in den Tod als Massenmoerder entlassen, um sich in die Luft zu jagen - schon das entspricht weder tierischer noch menschlicher Wuerde und Gegebenheit. Aber sicherlich trauern und leiden sie nicht anders als wir - auch um sich selbst, wo sie jung und schoen sind und leben muessten.

Meine religioese Bindung an den Menschen hat mit meiner Konfession zu tun, und ich kann das nicht billigen. Ich spreche solchen Moerdern das Recht ab, sich der Konfessionen und Familien-Bindungen zu bemaechtigen. Ich spreche auch unsern Medien das Recht ab, sich zu Richtern aufzuwerfen, die keinen Unterschied aufzeigen zwischen "unvollkommen" und "grundschlecht", womit sie doch jenen Taetern die Menschen als Kanonenfutter zutreiben. Auf diesem Weg hat unser Land sich schonnmal eine ganz besonders ueble "Machtergreifung" angeschafft. Das sollte doch nicht noch einmal so kurz danach geschehen.

Darum beharre ich auf Unterstuetzung von Religionen, und moechte nicht, dass sich der Mensch nur noch auf einzeln-ich verlassen "sollte". Gerade das macht ihn doch dann verzagt, wenn er sich solchen Horror-Szenen dann alleine gegenueber saehe.

Leute, die widerstanden haben, hatten andere, die sie liebten und hatten einen Aspekt auf einen Himmel, der durch Wohlverhalten erst verdient werden muss, aber es kann, indem man moeglichst vielen Menschen zu leben hilft.

mfG WiT
Zitieren
#29
und ich dachte ich hätte einen langen Beitrag geschrieben... Icon_lol

@ WiT: Sorry das ich nicht auf alle Deine Themen eingehe, aber ich muss morgen wieder arbeiten Icon_wink

Ne, im Ernst...
Ich stimme voll und ganz Deiner Meinung zu diesem "Schul-Massaker" zu.
Diese Tat ist durch nichts zu rechtfertigen...
Doch auch hatten diese Leute Menschen die sie liebten...
Ein Bruder einer Attentäterin sagte, bis zu ihrem Vergehen konnte er sich keine bessere Schwester vorstellen...
Was hat also diese Frau zu solch einer Tat getrieben ?
Wegen Deinem Beharren auf die Unterstützung von Religionen hoffe ich doch nicht das es eine fanatische Einstellung zu irgendeiner Religion war ?
Zitieren
#30
Hallo, WiTaimre

Zitat:- ich fuerchte, das siehst Du zu optimistisch. "Religion" besagt eigentlich nur Verbindung, Leute, die sich in einer Meinung verbinden, und sei es nur fuer eine ghemeinsame Ebene zum Meinungs-Austausch - insofern sind auch wir hier zusammen eine "Religion", naemlich wir moechten miteinander sprechen ueber das was wir glauben bzw.nicht glauben koennen oder moechten.

Von "allen" Religionen kann man es also nicht sagen, was Du formuliertest, denn es gibt sogar anerkannte Religions-Gemeinschaften, die gar keinen G=tt bekennen und weder Regeln noch Ritus besitzen und all das auch nicht haben wollen - so sind die Zeiten. Dazu kommen noch religioes oder philosophisch Interessierte, die gar nicht erst anerkannte Religions-Gemeinschaften werden wollen, um sich ja nicht mit wem zu verbinden, der sie morgen enttaeuschen oder verraten koennte.

Ich meine, wenn Du hier "alle Religionen" formuliertest, so bezieht sich das auf 1 Religion, diese hier.
Was meinst Du? Kann man das so definieren?

mfG WiT :.)

du hast Religion anders definiert als ich.
Laut Duden gibt es 2 Definitionen

1. Re|li|gi|on, die; -, -en [lat. religio = Gottesfurcht, H. u.; in der christlichen Theologie häufig gedeutet ...
und
2. Re|li|gi|on die; -, -en : 1. (meist von einer größeren Gemeinschaft angenommener) ...

Religion bezieht sich also auf einen G'tt oder viele Götter.
Also kann das, was wir hier mam Board haben eben keine Religion sein.
Deshalb denke ich schon, das ich von allen Religionen sprechen kann.
Aber deine Gedanken waren sehr interessant und auch beispielhaft.

Liebe Grüße Selene
Zitieren


Möglicherweise verwandte Themen…
Thema Verfasser Antworten Ansichten Letzter Beitrag
  TRAUM adagio 12 10873 28-05-2006, 03:12
Letzter Beitrag: adagio
  Ich habe da mal eine Frage... 19 23201 26-09-2005, 22:02
Letzter Beitrag: Lhiannon

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste