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Babylonien
#1
Babylonien als Landschaftsbegriff umfasst im weitersten Sinn einen Bereich mit den westlichen Ausläufern des Zargosgebirges als östliche, das Quellgebiet von Euphrat und Tigris als nördliche, dem Euphrat als westliche und dem Persischen Golf als südliche Abgrenzung.  

Im engeren Sinn – vornehmlich verbunden mit der Geschichte des antiken und mittelalterlichen Judentums - wird das Gebiet zwischen Euphrat und Tigris von dem Bereich weg, wo die beiden Flüsse einander nahe kommen (etwa die Linie  von Hit nach ↗Bagdad als Nordgrenze), bis zum Zusammenfluss der beiden Flüsse als Babylonien verstanden, einige kleinere Bezirke, die an den umschriebenen Bereich angrenzen, eingeschlossen. Dieses Gebiet war seit der Zeit des ↗Babylonisches Exils (586-538 vC) überwiegend von ↗Juden besiedelt und von der ↗Spätantike bis ins frühe ↗Hochmittelalter mit dem Kernbereich zwischen ↗Pumpedita (heute Falludscha, ca. 50 km westlich von Bagdad am Euphrat gelegen) als nördliche und ↗Sura (ca. 200 km südlich von Bagdad am Euphrat gelegen) als südliche Begrenzung Zentrum jüdischen Geisteslebens gewesen. In ↗Midraschim wird das Gebiet gelegentlich auch als "Land ↗Israel" bezeichnet (zB Genesis Rabba c. 17)1.

1) Heinrich Graetz, Geschichte der Juden, 11 Bde (1853-1875), Bd 4, S. 248
 

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MfG B.
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