Zitat:Nicht bewaehrt in welcher Hinsicht? Religion ist immer Zuflucht aus den Unwaegbarkeiten des Alltags.
Das ist eine für mich unverständliche Auffassung von Religion. Mit Religion als »Zuflucht aus den Unwägbarkeiten des Alltags« wird Religion so etwas wie der Nachmittagsschlaf, der Wellness-Yoga Kurs oder der abendliche Diskobesuch.
Zitat:Und was ist die Sonntagspflicht? Faellt die unter "Liebe zu Gott" oder "Liebe zum Naechsten"?
Das Missachten der kirchlichen Sonntagspflicht fällt unter "Liebe zu sich selbst".
Zitat:Das entspricht, so pauschal ausgedrueckt, nicht der Realitaet und haengt sehr vom Kulturkreis und von der Religionsgemeinschaft ab. In vielen Gegenden der christlichen Welt ist selbst die katholische Kirche sehr weit von einer "anything goes"-Mentalitaet entfernt, und wenn wir dann zu Baptisten oder Adventisten kommen, ist es noch weiter weg.
Gut, reden wir von der Kirche in unserem Kulturkreis, speziell in Deutschland.
Zitat:Die Speisevorschriften klammerst Du wohlweislich in Deiner Antwort aus. Die sind so ueberfluessig wie ein Kropf. Die Ueberwindung solcher inhaltsleeren Aeusserlichkeiten ist eine der grossen Errungenschaften des Christentums.
Wenn Gott uns etwas offenbart hat, kann das niemals überflüssig sein. Es ist unbequem, weil man im Supermarkt so schön einkaufen kann, ohne sich über das Essen Gedanken machen zu müssen. Wer die Weisungen seines Gottes als inhaltsleer empfindet und sich selbst zum Inhalt erhöht, darf sich dann andererseits auch nicht darüber wundern, dass Gott wieder eine Korrektur geschickt hat.