Bewertung Islam aus christlicher Perspektive

[Ekkard]

Das sehe ich weit gehend genauso. Ich mache aber auf noch einen Aspekt aufmerksam, der bei der Rekrutierung von Konvertiten eine Rolle spielt: Der "Missionar" (der Werber) stellt die "alte" Gesellschaft als korrupt und gegen einzelne Glieder verschworen dar (erweitertes Mobbing). Der/die Anzuwerbende glaubt sich plötzlich "verraten und verkauft" im realen wie auch übertragenen Sinn. Die "böse Welt" stellt sich plötzlich als feindselig und bösartig dar und treibt den Anwärter in die Arme/Armee der neuen, viel fester gefügten Gesellschaft.

So bleibt die große Frage, ob die Bewertung der muslimischen Gesellschaft gefragt ist oder die der (Dschihad-)"Missionare". Für den Islam gilt dasselbe wie für alle Religionen: Vorsicht vor religiös motivierten Ideologien! Der/die Gläubige ist nicht dadurch gerechtfertigt, dass er/sie religiöse Regeln einhält und die Riten pflegt, sondern nur dadurch, wie weit er oder sie dazu beiträgt, ein verträgliches Miteinander beliebiger Glieder der Menschengesellschaft zu fördern. Und diese Maxime gilt auch für Ungläubige.