16-07-2012, 23:25
(16-07-2012, 17:05)Ekkard schrieb: Du vergisst, dass Glaubensaussagen größtenteils Bekenntnisse sind, wo sie nicht Folgerungen von Bekenntnissen sind. Mehr braucht man auch nicht; denn ein Bekenntnis ist Grundlage der weiteren Reflexionen. Ein Bekenntnis kann man nicht ändern, ohne das kulturelle Gebäude darum herum komplett zu ändern. - So wird man auch verstehen, wenn Menschen sich mit aller Gewalt dagegen wehren, ihren sozio-historischen Hintergrund zu verlieren. Dasselbe gilt für Ungläubige in gleicher Weise: Werden ihre axiomatischen Ansätze durch irgendeinen Aussagesatz angekratzt, gehen sie genauso "an die Decke". (Kann man im Forum an vielen Stellen beobachten.)
(16-07-2012, 19:02)petronius schrieb: nein, ekkard, so ist das nichtDoch schon! Gleichwohl hast du recht mit der Fortsetzung und die bestätigt meinen Ansatz:
(16-07-2012, 19:02)petronius schrieb: denn hier wird - wie bei gläubischen so häufig - ein in sich widersprüchliches axiom gesetzt.Gewiss, daran kann man nicht vorbei sehen. Dafür gibt es zwei wesentliche Gründe: Zum Einen die Sammlung von Glaubensbekenntnisssen aus verschiedenen Zeiten und Regionen, zum Anderen den mythologischen Charakter der Übermittlung.
Schon der Apostel Paulus sprach sinngemäß: Bedenket alles und behaltet das Gute. Da wir es in der Tradition mit gesellschaftlichen Konventionen zu tun haben, kann man als Kriterium des Guten die jeweilige Wirkungsgeschichte heran ziehen. Und dabei sieht man recht schnell, dass wir viel altertümlichen und vor allem ideologischen Ballast mitschleppen. Gleichwohl kann man nicht einfach alle Konventionen wegwerfen, ohne unsere Gesellschaften nachhaltig zu stören.
(16-07-2012, 19:02)petronius schrieb: außer eben, man schmeißt von vornherein vernunft und logik weg, wenns um "gott" und glaubensdinge gehtWenn dies - außer in der Hitze der Diskussion - tatsächlich der Fall wäre, hätten wir vollkommen ideologisierte, engstirniger Glaubensgemeinschaften. In der Praxis werden viele "Glaubensdinge" ignoriert, namentlich dann, wenn sie tiefgreifend unpraktizierbar sind. Wer will denn wirklich "das Schwert bringen"?
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard