(18-07-2012, 14:09)paradox schrieb: da habe ich jetzt gar nicht mal auf meinen bekanntenkreis geschaut,
sondern mehr aufs weltgeschehen.
das dachte ich mir schon
aber auch da gehe ich davon aus, daß die mehrheit durchaus das gute miteinander sucht und nicht brutal nur eigene egoistische interssen durchdrückt. daß diese mehrheit auch die jeweiligen machthaber stellt, ist damit ja nicht gesagt
(18-07-2012, 14:09)paradox schrieb: das problem ist aber, wenn man keinen wirklichen eigennutzen hätte, und man trotzdem die verantwortung tragen soll
und da sag ich dir: dann wirds auch keiner tun, und wenn er noch so fromm dahersäuselt
(18-07-2012, 14:09)paradox schrieb: das kann zb sein, wenn jmd sich um ein kind sorgen soll, obwohl es nicht mal sein eigenes kind ist, oder wenn es darum geht, sich um eigene eltern kümmern zu müssen, weil sie schon älter sind. da gehts dann bspw gleich ins heim
letzteres (professionelle betreuung und pflege im heim) kann wesentlich sinnvoller sein als sich als überforderter laie an der pflege aufzureiben, nur weil man angst davor hat, was denn die nachbarn sagen könnten
und um die kinder meiner lebensgefährtin kümmere ich mich nicht, weil mir ein gott das vorschreibt, sondern weil es für mich emotionalen mehrwert darstellt, mich nützlich machen zu können und dafür anerkennung zu erfahren
(18-07-2012, 14:09)paradox schrieb: wenn sich aber jmd wegen einer erhofften erbschaft plötzlich kümmert, und die verantwortung übernimmt, halte ich das für verlogen
du hast eine viel zu enge vorstellung von "eigennutz" bzw. bist nicht wirklich ehrlich zu dir selber, wenn du wirklich meinst, du würdest dinge tun, weil du dir nicht - wie unausgesprochen und indirekt auch immer - etwas davon versprichst
(18-07-2012, 14:09)paradox schrieb: unter umständen nützt man dann die hilflosigkeit einer anderen person aus, nur um sich dadurch einen vorteil zu verschaffen. so was finde ich abscheulich. und so eigennutz ist im grunde wertlos
naja, aber wer, meinst du, kriegt denn so was als "moralische vorgabe" in der erziehung vermittelt?
noch nicht mal das kind atheistischer eltern
(18-07-2012, 14:09)paradox schrieb: ist eine gute frage. denkst du denn, dass der mensch keine moralischen vorgaben benötigt, bzw. dass er von sich aus selbst zu verantwortungsbewusstem und friedlichem handeln übergeht?
eigentlich schon - weils eben logisch und folgerichtig ist. das heißt nicht, daß es nicht sinnvoll wäre, so was schon als wert zu vermitteln (kann das auf-die-nase-fallen beim trial and error sparen). aber ein wert, der sich auch durch rationale reflexion erschließt, ist doch viel einleuchtender und imho nachhaltiger als einer, der halt einfach nur vorgegeben wird ("das ist so, weil gott/dein vater/der hr. direktor das sagt")
(18-07-2012, 14:09)paradox schrieb: eben verantwortung ggü jeder schöpfung gottes zu tragen. seine mitmenschen/umwelt zu achten, eltern zu respektieren usw. da kann ich jetzt wieder viel aufzählen. du wirst dir schon denken können, welche ich meine
ich weiß, was du damit meinst - ja
aber die ketzerverbrenner meinten auch, in ihrer verantwortung gegenüber gottes schöpfung (wie sie denn sein sollte) zu handeln
(18-07-2012, 14:09)paradox schrieb: ich verstehe nicht, wieso das auch dazu gehören soll. gottes gebote sehe ich auch als denkanstöße an das eigene gewissen an, nicht immer als starre absolute gesetze, bei deren nichtbeachtung man gleich bestraft od. in die hölle käme
ja gut - aber denkanstöße erhält doch jeder, laufend, der mit offenen augen und wachem verstand durchs leben geht
(18-07-2012, 14:09)paradox schrieb: auch da kann man nur sagen, dass das erwachsene menschen sind, die selbst entscheiden müssen.
das ist ja wohl immer so, sollte jedenfalls in einer liberalen gesellschaft so sein. die frage, die dann wohl auch jeder für sich beantworten muß, ist dann eben, ob und wozu man dann noch vorgaben von "gott" bzw. wofür überhaupt einen "gott" braucht
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)