19-07-2012, 20:51
(19-07-2012, 14:54)paradox schrieb: Manchmal kommt es mir so vor, als handle das Regime nicht im Interesse seines Volkes, sondern mehr im Interesse des Geldes oder sonstiger Macht
das ist nicht selten so - schon gar, wenn das regime dem volk nicht verantwortlich ist
(19-07-2012, 14:54)paradox schrieb: Ob die Mehrheit tatsächlich immer oder meistens doch das gute miteinander sucht, macht mir Kopfzerbrechen, wenn ich daran denke, wie damals das Nazi-Regime langsam an die Macht gekommen ist und das Volk es mehr oder weniger gewollt hat
selbst dann wollten die leute unter sich, im engeren kreis, das gute miteinander. was nicht ausschließt, daß man sich äußere feinde einreden läßt. läuft doch in religionsgemeinschaften nicht anders
(19-07-2012, 14:54)paradox schrieb: Wir leben in einer noch funktionierenden Konsum- und Leistungsgesellschaft, und wenn wir mal größere Krisen erleben würden, gäbe es wohl auch sofort wieder Übergriffe auf Außenseiter der Gesellschaft
und ich garantiere dir, daß religiöser glaube daran nichts ändern würde
hat er noch nie
(19-07-2012, 14:54)paradox schrieb: aber eine familie/gesellschaft kann dann auch nicht funktionieren. denk an schwächere menschen, die hilfe benötigen, niemandem aber was dafür geben können
ich muß mich nur in dessen lage versetzen, daran denken, daß es mir genauso gehen könnte, und schon ist es äußerst vernünftig und "eigennützig", ihnen zu helfen
(19-07-2012, 14:54)paradox schrieb: aber es ist doch so, dass alte leute quasi nur mehr zum sterben in ein heim gebracht werden, weil sie dann auch keine last mehr darstellen
kann ich so pauschal nicht bestätigen
es scheint aber irgendwie eine konstante der religiösen zu sein, alles immer nur schwarz zu malen und über die ach so schlechte welt zu jammern
nur: die welt war nie besser. auch und gerade nicht, wenn und wo der glaube stark und gesellschaftsprägend war
(19-07-2012, 14:54)paradox schrieb: ja, das siehst du so für dich, aber ein anderer mag sich denken, was geht mich das kind an
ein anderer mag sich im einzelfall immer was anderes denken
(19-07-2012, 14:54)paradox schrieb: nicht selten kommt es aber auch vor (habe schon mehrere Rechtsfälle erlebt), dass der neue männl. partner die kinder der frau misshandelt und die frau das wohlwollentlich akzeptiert
daß eine mutter die mißhandlung ihrer kinder akzeptiert, soll auch bei gläubigen vorkommen ("wer seinen sohn liebt, spart der rute nicht")
(19-07-2012, 14:54)paradox schrieb: kann sein, aber ich fühle mich nicht wohl, wenn ich immer etwas tun würde, in Erwartung einer Gegenleistung
genau davon ("Gegenleistung") rede ich doch gar nicht. hältst du mich für eine krämerseele?
(19-07-2012, 14:54)paradox schrieb: Wenn jeder rational reflexierend denken würde, würde ich dir sicher zustimmen
er sollte es
das ist zumindest meine ethik (natürlich nicht nur meine, ich hab das nicht erfunden)
(19-07-2012, 14:54)paradox schrieb: es tut mir auch leid, dass ich hier nicht als religiöse autorität auftreten kann, sondern nur als einfacher gläubiger mit eigenen seltsamen vorstellungen. aber ich bin eben nur Gott ggü verantwortlich, und nicht ggü den jeweiligen geistlichen Herrschern
ich mach dir doch keinen vorwurf. ich verweise nur ganz allgemein darauf, daß religiöser glaube per se noch kein garant für soziales wohlverhalten ist
(19-07-2012, 14:54)paradox schrieb: Ich behaupte, dass eine Gesellschaft ohne Gott ganz andere moralische Vorstellungen entwickelt hätte
ich erinnere mich
und bin begründet anderer meinung
meine gründe kannst du auch unserem gespräch hier entnehmen
(19-07-2012, 14:54)paradox schrieb: Wir Menschen glauben - obwohl wir keine wirklichen Beweise dafür haben - dass es bspw nach dem Tod noch eine Existenz gibt
nicht "Wir Menschen". manche wollen das glauben
(19-07-2012, 14:54)paradox schrieb: Wir haben schon immer an Dinge geglaubt, die wir nicht wirklich erfassen konnten, obwohl wir im Unterschied zu den Tieren, ein viel weiter entwickeltes Gehirn haben und es im Grunde besser wissen sollten
tja - ich werde dir da jetzt nicht widersprechen
(19-07-2012, 14:54)paradox schrieb: Sind wir einfach zu dumm, dass wir an solche Dinge glauben (wollen)?
nein, das hat mit intelligenz nicht unbedingt zu tun. auch selbstbetrug kann tröstlich sein
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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