Zu den Evangelien: das Markusevangelium zeigt starke Hinweise, dass es genau zur Zeit der Zerstoerung Jerusalems geschrieben wurde. Die Sprache ist halt verklausuliert und die Handlung rueckprojiziert, aus ueberlebenstaktischen Gruenden. Die anderen Evangelien sind Erweiterungen des Markus-Evangeliums (Lukas, Matthaeus) oder Reaktionen darauf (Johannes) und aus einer Zeit, als die Zerstoerung Jerusalems schon Geschichte und kein "Aufreger" mehr war. Hier ging es dann um die theologische Gestaltung des "Nachlasses". Da wohl keiner der Evangelisten in oder um Jerusalem gelebt hatte, war das mit dem Krieg nur ein Nebenthema.
Die Frage stellt sich ueberhaupt nicht. Luther hat lediglich den akzeptierten Kanon seiner Zeit nicht veraendert. Es waren spaetere Reformatoren, die zumindest den AT-Kanon an den juedischen Kanon angepasst haben, aber am NT-Kanon wurde protestantischerseits gegenueber katholischen Bibeln nichts geaendert.
(08-02-2019, 20:22)Sinai schrieb: Das beantwortet aber nicht die Frage, warum Luther das Buch der Offenbarung in den biblischen Kanon aufnahm
Die Frage stellt sich ueberhaupt nicht. Luther hat lediglich den akzeptierten Kanon seiner Zeit nicht veraendert. Es waren spaetere Reformatoren, die zumindest den AT-Kanon an den juedischen Kanon angepasst haben, aber am NT-Kanon wurde protestantischerseits gegenueber katholischen Bibeln nichts geaendert.