(14-06-2020, 15:20)Felix schrieb: Unser Sinai hat dich mit seinen unermüdlichen Fragen schon so erfolgreich gelöchert, dass ich aus deinen geduldigen Antworten schon viele interessante Details zur Bibelforschung erfahren habe, die ich teils nicht für möglich gehalten hätte. Überrascht hat mich, dass Gott in Exodus 3,14 gar nicht "Ich bin der ich bin" gesagt haben soll, sondern dass dies erst spätere Redigierung sein dürfte. Ich erinnere mich aus meiner Schulzeit, wie unser Rektor, der es überhaupt nicht mit der Bibel hatte, diese "pfiffige Antwort Gottes" überaus schätzte.
Schoen, dass der eine oder andere wenigstens ein wenig von meinem Geschreibsel mitnehmen kann. Aber hier sieht man so schoen, warum diese Literalisten, die die Bibel woertlich nehmen, so sehr danebenhauen, wenn es um die "Wahrheiten" geht, die man in der Bibel findet. Auch den Autoren des "Originaltextes" (im jeweils zu einer beliebigen Zeit gerade bestehenden Zustand) ging es nicht um irgendeine genaue Abbildung von Geschichte und Vorkommnissen, sondern um die Botschaft. Und ja, die Interpretation des Namens Jahwes als "Ich bin, der ich bin" ist clever. Dass das der clevere Einfall irgendeines schreibenden Priesters war, aendert daran gar nichts, und der Einfluss ueber die Jahrtausende war in diesem Fall doch durchaus begruessenswert, selbst wenn dahinter eine falsche Etymologie steckt.