02-09-2021, 18:55
(01-09-2021, 00:47)Geobacter schrieb: Und mit der Wahrheit ist es genauso schlicht und einfach, Reklov. Sie ist entweder intersubjekiv (durch Evidenz objektiv reproduzierbar und damit beweisbar und also eine Tatsache - auch Fakt genannt), oder es handelt sich um Meinungen die man vom Gefühl/Empfinden (Geist) her für/als möglich / realistisch glaubt - bzw. - noch mehr glauben WILL.
Was es da angeblich sonst noch dazu zu sagen gibt, ist nichts anderes als hohles Geschwätz und leeres Gelabber.. um es nicht auch noch als schizophrenes Geschwurbel zu bezeichnen.
Hallo Geobacter,
na da bin ich aber sehr froh, dass es Dich gibt, ansonsten hätte ich nie gelernt, eine Tatsache/Fakt von einem gefühlten Glaubensinhalt zu unterscheiden.
Spaß beiseite:
Idee und Glaube sind nur durch ihre "Bewegungen" zu vermitteln. Beide "wohnen" auch in Menschen, welche nicht "schizophren" sind, sondern recht nüchtern und logisch an das Thema des Glaubens herangehen.
Dabei entstand/entsteht ja u.a. die zu rechtfertigende Religionskritik.
Eine Idee kann durch gegenwärtiges Bewusstsein erfüllt und umgesetzt werden - der Glaube ist nicht zu bestätigen, an immanenten Kriterien leer, wird aber getragen von einer existenziellen Gewissheit.
Der menschliche Geist ist immanent und genügt sich selber. Er hat Substanz und festen Grund - aber - am Ende nur in der Existenz, die ihn gegenwärtig trägt.
Geist und Existenz dürfen nicht "verschleiert" werden, wenn ihre Kontraste aufeinander treffen. Transzendenz bleibt vor der Existenz immer "leer", oder wird sich verkehren, wenn der menschliche Geist ihr "unwahre Gestalten" schafft.
Wer versucht Existenz, die ja nicht objektiv fassbar ist, zu charakterisieren, stellt fest, dass sie nicht ist, wie Dasein, Bewusstsein, Geist. Sie ist nicht ein Vertretbares von Individualisierungen - als ob wir alle ein Spiel in Masken und Rollen aufführen, aber eigentlich niemand spielt.
Auf die Frage: wer bin ich? - muss am Ende die Antwort nicht ausbleiben, nur weil wir hinter "unseren Rollen" nichts mehr sehen - und meinen, da sei nichts!
Existenz ist das anschaulich gewordene "Unvorstellbare" und hinter unseren "irdischen Bühnenrollen" das eigentlich Tragende, in dem jeder von uns mit sich identisch ist.
Alles wird gerne in Masken verwandelt, in bloße Standpunkte und Möglichkeiten. Es kommt aber darauf an, ob ich selbst dort bin, wo ich nicht mehr einen Standpunkt einnehmen muss, den ich auch rational begreifen - aber auch leicht wechseln kann, - sondern eben mit mir identisch werde.
Alles, was mir/uns gegenüber steht, zeigt lediglich Aspekte, die nur in die Gegenwart bringen, was als das Selbst bezeichnet werden kann. Wer jedoch mit sich identisch ist, steht sich nicht mehr gegenüber, wird sich selbst nicht mehr "sichtbar".
Aus Zeitgründen ist hiezu nur ein Anriss gesagt, denn die Chiffren unserer "Geschichtlichkeit" sind leider nicht in wenigen "Übersetzungsversuchen" so einfach zu entziffern.
Gruß von Reklov