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Chinesische Schriftzeichen und die Bibel
#1
Was haltet ihr von dem Gedanken, dass die chinesische Schrift von dem Gedankengut beeinflußt sein könnte, das Menschen aus Schinar (Turmbau von Babel) mitbrachten, die zur Zeit der Sprachverwirrung jenes Gebiet verließen?

Damit zusammenhängend ist es ja auch eine interessante Tatsache, dass das Eingreifen Gottes durch die in der Bibel beschriebene Sintflut in jedem Erdteil dieser Erde wiederzufinden ist.
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#2
Als Bsp:

BOOT + ACHT + MUND = SCHIFF

Das dritte Zeichen, das „Mund“ bedeutet, kommt sehr häufig vor und kann auch „Personen“ bedeuten, ähnlich wie man im Deutschen im übertragenen Sinne sagt: „Sie hat vier hungrige Münder zu stopfen“, was soviel heißt wie, vier Kinder zu versorgen. Dem Schriftzeichen für „Schiff“ liegt somit die Vorstellung von „acht Personen in einem Boot“ zugrunde.

Erinnert irgendwie an Noah und seine Familie. Icon_lol

BAUM + BAUM + FRAU = HABSUCHT

Der obere Teil des Wortes — zwei Bäume nebeneinander — ist das Zeichen für „Wald“. Das ganze Schriftzeichen jedoch scheint eine Frau vor zwei Bäumen darzustellen bzw. eine Frau, die vielleicht zu zwei Bäumen aufschaut.

Erinnert irgendwie an den „Baum des Lebens in der Mitte des Gartens“ und den „Baum der Erkenntnis von Gut und Böse“ (1. Mose 2:9). Es war Evas habgieriges Verlangen nach der Frucht eines dieser Bäume, das schließlich zum Sündenfall führte. Icon_lol
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#3
Interessant. Bitte bessere Beispiele
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#4
(29-10-2020, 15:40)Sinai schrieb: Interessant. Bitte bessere Beispiele

Was meinst du mit "bessere" Beispiele?
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#5
(29-10-2020, 13:11)wasweißich schrieb: Was haltet ihr von dem Gedanken, dass die chinesische Schrift von dem Gedankengut beeinflußt sein könnte, das Menschen aus Schinar (Turmbau von Babel) mitbrachten, die zur Zeit der Sprachverwirrung jenes Gebiet verließen?

Nichts. Gibt es irgendeinen Schnipsel an Evidenz (literarisch, kulturell, historisch), der auch nur nahelegen wuerde, die chinesische Schrift kaeme aus Sumer und Akkad (dem biblischen Schinar)?

(29-10-2020, 13:11)wasweißich schrieb: Damit zusammenhängend ist es ja auch eine interessante Tatsache, dass das Eingreifen Gottes durch die in der Bibel beschriebene Sintflut in jedem Erdteil dieser Erde wiederzufinden ist.

Es gab keine weltumspannende Sintflut auf der Erde. Dass unserer Vorfahren ueberall auf der Welt irgendwann Flutgeschichten erlebten, ist eine andere Sache, aber das ist immer regional begrenzt. Da moegen uralte Erzaehlungen eingeflossen sein, als der Meeresspiegel nach dem Ende der letzten Eiszeit um 120 Meter anstieg, aber das war ueber mehr als 10000 Jahre verteilt.
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#6
(29-10-2020, 20:07)Ulan schrieb:
(29-10-2020, 13:11)wasweißich schrieb: Was haltet ihr von dem Gedanken, dass die chinesische Schrift von dem Gedankengut beeinflußt sein könnte, das Menschen aus Schinar (Turmbau von Babel) mitbrachten, die zur Zeit der Sprachverwirrung jenes Gebiet verließen?

Nichts. Gibt es irgendeinen Schnipsel an Evidenz (literarisch, kulturell, historisch), der auch nur nahelegen wuerde, die chinesische Schrift kaeme aus Sumer und Akkad (dem biblischen Schinar)?

(29-10-2020, 13:11)wasweißich schrieb: Damit zusammenhängend ist es ja auch eine interessante Tatsache, dass das Eingreifen Gottes durch die in der Bibel beschriebene Sintflut in jedem Erdteil dieser Erde wiederzufinden ist.

Es gab keine weltumspannende Sintflut auf der Erde. Dass unserer Vorfahren ueberall auf der Welt irgendwann Flutgeschichten erlebten, ist eine andere Sache, aber das ist immer regional begrenzt. Da moegen uralte Erzaehlungen eingeflossen sein, als der Meeresspiegel nach dem Ende der letzten Eiszeit um 120 Meter anstieg, aber das war ueber mehr als 10000 Jahre verteilt.


Du hast da irgendwas falsch verstanden:
Die Bibel stützt nirgends den Gedanken, die chinesische Schrift hat sich aus einer anderen entwickelt.

Die Bibel sagt nicht, alle Sprachen hätten sich aus der EINEN Sprache und dem EINEN Wortschatz der Bevölkerung von Schinar  bzw. würden von daher stammen. Dagegen wird deutlich gezeigt, daß die durch die Sprachverwirrung entstandenen Sprachen so verschieden und so unabhängig voneinander waren, dass die Menschen aufhörten zu bauen und sich „über die ganze Erdoberfläche“ zerstreuten, weil sie einander nicht mehr verstanden, das heißt, weil eine Kommunikation unmöglich geworden war.

Durch die Sprachverwirrung wurde anscheinend der ursprüngliche Wortschatz bei den Menschen gelöscht und durch einen anderen ersetzt. Deshalb hatten die neuen Sprachen überhaupt nichts mehr mit der Sprache gemein, die sie vorher gesprochen hatten. Diese neuen Sprachen leiteten sich aber nicht von der ursprünglichen EINEN Sprache her. Dieser Gedanke wird nicht biblisch gestützt.

Man darf jedoch nicht vergessen, dass nur der Wortschatz der Menschen neu war, nicht aber ihre Gedanken und Erinnerungen. Ihr Erfahrungsschatz war ihnen geblieben, ebenso ihre Traditionen, Ängste, Neigungen, Empfindungen und Emotionen. Das alles blieb ihr Eigentum, ganz gleich, wohin sie gingen, und es übte einen starken Einfluß auf die Religionen, Kulturen und Sprachen aus, die sich in fernen Winkeln der Erde entwickelten.

Diese Überlegung unterlegt die Tatsache, dass nicht wenige Schriftzeichen den Bericht oder die Gedanken aus dem Bibelbuch Mose wiedergeben.
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#7
(30-10-2020, 08:40)wasweißich schrieb: Diese Überlegung unterlegt die Tatsache, dass nicht wenige Schriftzeichen den Bericht oder die Gedanken aus dem Bibelbuch Mose wiedergeben.


Das ist ja wirklich interessant! Zeige uns weitere Beispiele
Wenn wir alle kennen, können wir ein Netz von Assoziationen aufbauen.
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#8
(30-10-2020, 11:45)Sinai schrieb:
(30-10-2020, 08:40)wasweißich schrieb: Diese Überlegung unterlegt die Tatsache, dass nicht wenige Schriftzeichen den Bericht oder die Gedanken aus dem Bibelbuch Mose wiedergeben.


Das ist ja wirklich interessant! Zeige uns weitere Beispiele
Wenn wir alle kennen, können wir ein Netz von Assoziationen aufbauen.

einfach mal googeln...z.B.

Verbot=Bäume +(göttlicher) Befehl

Teufel=Geheimnis+ Leben+ Person+ Garten

Turm=Gras+ Lehm+ Menscheit+ 1+ Mund (Turmbau zu Babel)

Nackt=Kleidung+ Baum+ Garten
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#9
Ja, ich habe das nachgeschaut. Das ist Unfug, aufgebracht von jemanden, der von chinesischer Schrift nur sehr rudimentaere Ahnung hat (in einem Buch von 1979), aber mittlerweile natuerlich in so vielen Videos und Webseiten verbreitet, dass das nicht wieder einzufangen ist. Klingt halt nett.

Der Hauptfehler der Interpretationen liegt in der Beschreibung der Schriftzeichen als aus Bildern zusammengesetzt ("compound-indicative"; das sieht man ja an den gebrachten Beispielen) - etwas, was nur bei 3% aller chinesischen Zeichen der Fall ist -  aber die meisten behandelten Zeichen sind eigentlich semantisch-phonetischer Natur. Ein Grossteil der Behauptungen sind uebrigens von den Originalautoren zurueckgezogen worden, und eine der Autorinnen, Ethel Nelson, hat sich davon ausdruecklich distanziert und raet mittlerweile davon ab, das Buch ueberhaupt zu lesen. Allerdings sind ihre neueren Buecher auch nicht besser, nur andere Fantasieprodukte.

Wer den Ursprung und die Bedeutung der Elemente chinesischer Schrftzeichen verstehen will, sollte wohl eher auf Fachliteratur zurueckgreifen. Das ist naemlich im Prinzip ganz gut verstanden und hat mit der hier vorgestellten Idee nichts zu tun.
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#10
@Ulan: Danke, dass du dich dieser Mühe (der Recherche) unterzogen hast!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#11
Beitrag #5
(29-10-2020, 20:07)Ulan schrieb: Es gab keine weltumspannende Sintflut auf der Erde. Dass unserer Vorfahren ueberall auf der Welt irgendwann Flutgeschichten erlebten, ist eine andere Sache, aber das ist immer regional begrenzt. Da moegen uralte Erzaehlungen eingeflossen sein, als der Meeresspiegel nach dem Ende der letzten Eiszeit um 120 Meter anstieg, aber das war ueber mehr als 10000 Jahre verteilt.


Aber interessanterweise erzählen sich auch Wüstenbewohner in Afrika, Arabien, Zentralasien und Amerika sowie Andenbewohner und Tibetaner Sintflutgeschichten.

Ein Indiz dafür, daß all diese Völker erst nach der Flut dort hingezogen sind . . .

So unplausibel ist die Idee von "Schinar" nicht.
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#12
Beitrag #6
(30-10-2020, 08:40)wasweißich schrieb: Durch die Sprachverwirrung wurde anscheinend der ursprüngliche Wortschatz bei den Menschen gelöscht und durch einen anderen ersetzt. Deshalb hatten die neuen Sprachen überhaupt nichts mehr mit der Sprache gemein, die sie vorher gesprochen hatten. Diese neuen Sprachen leiteten sich aber nicht von der ursprünglichen EINEN Sprache her. Dieser Gedanke wird nicht biblisch gestützt.

Man darf jedoch nicht vergessen, dass nur der Wortschatz der Menschen neu war, nicht aber ihre Gedanken und Erinnerungen. Ihr Erfahrungsschatz war ihnen geblieben, ebenso ihre Traditionen, Ängste, Neigungen, Empfindungen und Emotionen. Das alles blieb ihr Eigentum, ganz gleich, wohin sie gingen, und es übte einen starken Einfluß auf die Religionen, Kulturen und Sprachen aus, die sich in fernen Winkeln der Erde entwickelten.


Die Bibel sagt:
"Auf, steigen wir hinab und verwirren wir dort ihre Sprache, sodass keiner mehr die Sprache des anderen versteht." 1 Mose 11:7 Einheitsübersetzung

Auffällig ist jedenfalls, daß die Menschen überall auf der Erde (selbst im entlegenen Dschungel von Papua-Neuguinea) ein zwar rudimentäres - aber im Prinzip gleichartiges - Wertesystem haben. Homosexualität und Undank zu den Eltern ist überall verpönt. Der kleinste gemeinsame Nenner.
Man erkennt - je nach Region - mehr oder weniger starke Anklänge zu den Noachidischen Gesetzen

Daß es leider verbrecherische Stämme gibt, die dem Kannibalismus frönen oder die die Alten erschlagen, ist bekannt - aber völlige Abkehr von den Basics an Werten besagt nicht, daß diese verbrecherischen Handlungen für die Menschheit vorbildlich wären; das sind bedauerliche Entgleisungen (Fehlentwicklungen).
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#13
(30-10-2020, 22:25)Sinai schrieb: Aber interessanterweise erzählen sich auch Wüstenbewohner in Afrika, Arabien, Zentralasien und Amerika sowie Andenbewohner und Tibetaner Sintflutgeschichten.

Ein Indiz dafür, daß all diese Völker erst nach der Flut dort hingezogen sind . . .

Nun, die menschliche Zivilisation, die wir kennen hat halt im Prinzip ihre Entwicklung nach dem Ende der letzten Kaltzeit vor 11.700 Jahren ihren Anfang genommen, und um die Zeit war selbst Amerika schon von Menschen besiedelt. Und fast alle diese Menschen ausserhalb des subsaharischen Afrikas haben die massive Umwandlung der Natur miterlebt; die Schelfregionen ueberall auf der Erde wurden wieder geflutet, riesige Schmelzwasserseen entstanden, die sich manchmal ploetzlich entleerten, etc. Und Geschichten wandern natuerlich auch, besonders dramatische.

(30-10-2020, 22:25)Sinai schrieb: So unplausibel ist die Idee von "Schinar" nicht.

Schinar ist ein in der Bibel haeufiger verwendetes Wort und bezeichnet Sumer und Akkad, also das spaetere babylonische Reich im engeren Sinne. Das geht aus der Nennung der Staedte von Schinar hervor.

Dass hier mal wieder Volksetymologie der Fantasie einen Streich spielt, ist offensichtlich. Die im Originalbeitrag vorgestellte Idee hat jedenfalls mit ernsthaftem Verstaendnis der Schriftentwicklung des Chinesischen nichts zu tun.
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#14
(31-10-2020, 00:33)Sinai schrieb: Auffällig ist jedenfalls, daß die Menschen überall auf der Erde (selbst im entlegenen Dschungel von Papua-Neuguinea) ein zwar rudimentäres - aber im Prinzip gleichartiges - Wertesystem haben. Homosexualität und Undank zu den Eltern ist überall verpönt. Der kleinste gemeinsame Nenner.

Nein, gerade dort ist es nicht so. In den Steinzeitgesellschaften Ozeaniens ist rituelle Paederastie wohl verbreitet. Man muss ja auch fuer Europa konstatieren, dass erst das Christentum unsere heutige Sexualmoral als solche durchgesetzt hat, wobei die vorhergehende Situation je nach Region unterschiedlich war. Selbst im Islam gab es da regional und je nach Epoche deutliche Unterschiede.

Wie auch immer; wenn die Ausnahmen von der These so gravierend werden, dass von der These nichts mehr uebrig bleibt, muss man die wohl beerdigen. Vor allem hat die These in dem Abschnitt mit dem Thema des Threads eh nichts zu tun. Die urspruengliche These ist halt schlicht falsch.
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#15
@wasweißich: Vollzitat vom Wachtturm entfernt - siehe Forenregeln.

Das war mal wieder ein reichlich sinnfreier Beitrag, da er alle moeglichen Texte vermischt, mit unterschiedlichsten Hintergruenden, einige davon sogar schlicht literarische Werke. Auf moegliche Erinnerung an geologisch weit zurueckliegende Ereignisse wurde im Thread schon eingegangen, der Rest hat unterschiedlichste Hintergruende, und auch leicht erklaerliche, wenn man sich vor Augen haelt, wo diese Menschen wohnen bzw. urspruenglich herkamen. Zu guter Letzt wandern natuerlich auch Geschichten selbst, wenn sie interessant sind (die Bibel z.B. uebernimmt ja viele bekannte Mythen aus der Umgebung).

Mit dem Threadthema hat das aber sowieso so gut wie nichts zu tun. Ob es eine weltweite Sintflut wirklich gab oder nicht (im relevanten Zeitraum fuer die Menschheitsgeschichte jedenfalls nicht), ist dafuer uninteressant.
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