13-11-2012, 23:01
(13-11-2012, 22:39)Mustafa schrieb:(13-11-2012, 22:05)Ekkard schrieb: Nun muss ich allerdings auch mal nachfragen; denn ich habe den ganzen Thread nochmals gelesen. Gib' einfach mal ein paar Beispiele für "kulturelle Realität".
Als kulturelle Realität betrachte ich grundsätzlich alle Inhalte der Kultur, also Ideen und Vorstellungen, in die sich Menschen eingebettet fühlen, die sie miteinander teilen, und die sie in ihrem Leben wirksam sehen
aber warum bestehst du darauf, das (die inhalte, nicht die vorstellung davon) als "realität" zu bezeichnen - selbst wenn sie den fakten widersprechen? (siehe meine beispiele)
warum kannst du nicht einfach zugeben, daß natürlich die vorstellungen als phänomen real sind, die inhalte aber fiktiv?
warum den begriff der "realität" mit einander widersprechenden bedeutungen (den fakten entsprechend - kontrafaktisch) aufladen?
mir kommt das wie intellektuelle roßtäuscherei vor, wie der versuch, hier mehr an bedeutung, nämlich den anschein von objektiver allgemeingültigkeit, zu suggerieren, als besteht
(13-11-2012, 22:39)Mustafa schrieb: aber dem er-lebenden Menschen stehen die kulturellen Vorstellungen doch meist näher, und das Leben als Mensch kann man m.E. auch viel besser durch (mythische) Bilder beschreiben als durch wissenschaftliche Modelle
mag ja alles sein und hast du ja auch ganz wunderbar beschrieben - und bist ganz ohne den (irreführenden) begriff der "realität" ausgekommen
warum also mehr scheinen wollen als sein?
(13-11-2012, 22:39)Mustafa schrieb: Ich sehe nicht, wieso man dem nicht genauso Realität zubilligen sollte
weils einfach nicht real(ität) ist!
realität bedeutet "so ist es", und nicht "so stell ich mir das halt vor"
(13-11-2012, 22:39)Mustafa schrieb: Es ist einfach nicht der "Blick von oben", sondern der "Blick hinein", und ich habe kein Problem damit, beide Blickwinkel zuzulassen.
den blick verwehrt dir keiner, aber warum falschen anspruch erheben, sich mit fremden federn schmücken?
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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