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Religiöse Ideologien
#46
Hm ich weiß nicht, ob ich ich sicher bin was du alles unter Ideologien oder dogmatische Gedanken fasst, aber im wiccanischen ist es allein dir selbst überlassen, ob du Jahresfeste feierst, ob du Rituale abhälst, ob du deinen Glauben überhaupt vollziehst. Ich wäre nicht weniger Wiccaner, würde ich mehrere Jahre nichts von alldem tun.
Gruß
Motte

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#47
Eben, eben.

Der Zweck von "Ritualen" ist es, das Gemeinschaftgefühl, das Zugehörigkeitsgefühl zu stärken. Sofern eine Religion eine geistige Führerschaft für legitim hält, ist es darüber hinaus für die Gläubigen hilfreich, deren Interpretation der Heiligen Texte zu wissen. Aber Christ ist man nicht dadurch, das man Ostern Weihnachten, Pfingsten in der Kirche feiert, einmal die Woche zum Gottesdienst geht und das Heilige Abendmahl empfängt - es gibt auch Christen, die sehr gute Christen sein können, ohne eine Kirche von innen zu sehen. Und genauso kann jemand ein guter Muslim sein, wenn er Freitags nicht in die Moschee geht oder ein guter Baha´i, weil er eben nicht am 19-Tage-Fest teilnimmt.

Ob geistige Grundsätze "propagandistisch" verwertet werden, hängt weniger vom Ritual an sich ab, sonder von der Intension mit denen das Ritual begangen wird.
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#48
Womit Keiners Aussage widerlegt wäre.
Aber ist das deine persönliche Auffassung (die ich durchaus teile) oder ist es die offizielle Auffasung? letzteres glaube ich nicht, denn existierte die Kirche überhaupt nicht, müßte ein Christ nicht die Messe besuchen wenn er ein "guter" Christ sein wollte? Ist ein Moslem noch ein guter Moslem, besucht er die Mosche nicht? Ist eine Muslime noch angesehen oder akzeptiert, wenn sie ihren Glauben nicht mehr auslebt?

Große Religionen brauchen druck, die sie auf ihre Gläubigen durch Pflichten ausüben können, da religiöse Instanzen wie die Kirche sonst nicht gebraucht würden und untergingen und da zumindest früher der Christ glaubte, Gott spräche durch Priester und Päpste galt, was der Papst sagt und will. Und der (unterstelle ich mal) will Geld und Geld bekommt man wie? indem man die Gläubigen in die Kirche holt damit sie spenden und wie kriegt man das hin? indem man ihnen mit der Hölle droht, sind sie keine "guten" Christen und das kann man natürlich nur sein, wenn man die dazugehörigen pflichten erfüllt.

Ich nehme hier das Christentum als Beispiel, weil ich dieses am besten kenne. Ich gehe aber stark davon aus, dass es in anderen großen Religionen, die Instanzen besitzen ebenso läuft.

Wicca kann es sich im wahrsten Sinne des Wortes "leisten" auf Pflichten zu verzichten und ihre Gläubigen total frei "sein" lassen, weil es keine Kirchen braucht, keine Priester braucht (auch wenn es durchaus wiccanische Priesterinnen gibt) und wenn, müssen diese nicht von ihren Gläubigen finanziert und unterstützt werden. Welche große religion kann sich das leisten?
Gruß
Motte

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#49
Also, ob "der Christ offiziell immernoch ein guter Christ ist, wenn er nicht zum Abendmahl oder zur Kommunion geht" - da bin ich hochoffiziell überfragt - da muss man mal Petrus, Presbyter, Fritz, Gerhard, Ekkhard zu fragen.....

Unter den verschiedenen islamischen Strömungen und Richtungen haben mindestens die Qur`anniten und die Sufis, anscheinend auch die Ahmadiya kein Problem damit...

Die Qur`anniten richten sich nicht nach den Hadithen - wenn also ein Hadith den Besuch der Moschee vorschreibt, ignorien sie dies, weil Hadithe kein fester Bestandteil des Qur`an sind. Die Sufis streben mit Meditation und Gesang/Tanz danach, in die Gegenwart Gottes zu gelangen - sie nehmen für sich die Freiheit als Sunniten oder Shiiten in die Moschee zu gehen - oder halt auch nicht. Für die Ahmadiya wiederum sind die Lehrsätze Gulam Ahmad`s verbindlich, und dieser überlaässt die persönliche Lebensführung seinen Anhängern - je nach dem wie diese den Qur`an verstehen.
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#50
Ich glaube, Heute ist wes den meißten Christen scheißegal, ob sie "gut" oder "schlecht" sind. Dafür zahlen sie ja sowieso Kirchensteuern :-P

Uuuh, jetzt lehne ich mich mal weit aus dem Fenster ^^
Gruß
Motte

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#51
Kirchensteuer kann keine so guter Beureilungsstandpunkt für "gute Christen" sein, da es sie nur in Deutschland, Östereich und der Schweiz gibt. Icon_wink

Spezielle Regelungen in anderen Ländern.
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#52
Aber sie tragen dazu bei, dass die Kirchen nicht mehr so arg von Spendeneinnahmen während den Messen abhängig sind, weswegen den Gläubigen auch kein so schlechtes Gewissen mehr gemacht wird, wenn sie den Gottesdiensten fernbleiben. In Amerika ist das teilweise ganz anders.
Gruß
Motte

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#53
Ich bin mir da nicht so sicher, ob die lange Zeit sicher geglaubten Kirchensteuereinnahmen wirklich so gut für die Kirchen war. Zwar hat es ziemlich lange dazu beigetragen, daß die Kirchen einen starken Grundstock an sicheren Einnahmen hatten, aber in den lezten Zeit sind die Kirchensteuereinnahmen stärker als lange zeit gewohnt gesunken. Das liegt sicherlich hauptsächlich an einer größer werdenden Anzahl an Kirchenaustritten.

Ich bin mir nicht sicher, ob es wirklich richtig war, Werke der Nächstenliebe und Menschenhilfe zu institutialisieren.

Das verdrängen und nicht beachten der eigentlich schon länger notwendige Anpassung an die wirtschaftlichen und finanziellen Verhältnisse macht somit den jetzt startenden Anpassungsprozeß um so schmerzlicher.
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#54
Ich vermute, dass die vielen kirchenaustritte und die immer geringer werdenden Einahmen der Grundwaren, wieso bei der neuen Papstwahl so ein Tamtam gemacht wurde. Die Kirche braucht Aufmerksamkeit, braucht ein neues Image, ein neues Konzept mit dem Geld rein kommt. ich glaube, das in Zukunft das Fernsehen mit einbezogen wird, denn dieses hat den größten Einfluß auf die Menschen. Halloween ist ein gutes Beispiel dafür. Vor ein paar Jahren gab es Halloween hierzulande in der amerikanischen Tradition nicht, niemand wäre auf die Idee gekommen, seine Kinder zum Süßigkiten einsammeln auf die Strasse zu schicken. Aber vor ein paar Jahren, ich glaube vor 5 oder 6 wurde Halloween ins Fernsehen einbezogen. Die Senderlogos bekamen Halloweendeko, Halloweenfilmne wurden gezeigt, die Geschäfte begannen, halloweenzeugs zu verkaufen und keine 3 Jahre später war es völlig normal, dass wir die amerikanische Tradition übernommen haben.
Wenn die Kirche schlau ist macht sie es ähnlich um sich wieder in die Köpfe der Menschen zu bringen.
Gruß
Motte

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#55
Kirche denke ist eine Institution, die wohl auch von irgendwelchen Geldern leben müssen/wollen/können.

Mein Mann und ich sind "Gutverdiener" und haben uns Kirchensteuer enthoben.

Ich spende jetzt an SOS-Kinderdörfer und Tierschutzverein mit dem Geld, was ich da eingespart habe.

Weil mir das unendlich viel wichtiger ist, wenn ich Geld spende, das an Bedürftige geht.

Kirche ist wichtig, Religion auch, aber letztendlich setze ich Geld ein, wo es notwendig ist.

Das war für mich jetzt SOS-Kinderdörfer und Tierschutzverein.
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#56
Gelöscht
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#57
Tja, keiner - das offenbart das Missveständnis des Atheisten (und macher Fundamentalisten)....:

Die Auslegung, Gott Selbst hätte der Jungfrau Maria ein uneheliches Kind "angehängt", ist eine der frühen Legenden der frühen Christenheit - mit dem Argument der "Gottessohnschaft" konnte man Römer und Griechen gut "bekehren", schliesslich kannten die die Geschichte ja unter anderen "Vorzeichen" schon (Zeus und die Enstehung von Herkules).

Die "jungfräuliche Maria" kann man aber auch ganz anders verstehen: Eine junge, ungebildete Frau, die auf ganz natürlichem Weg ein Kind zur Welt bringt - und dieses Kind entpuppt sich mit 12 Jahren schon als mindestens ebenso gelehrt wie die Rabbì`s im Tempel Salomo`s - obwohl das Kind nie eine Schule besucht hat und vom Vater den Beruf des Zimmermann`s lernt.

Dem Jesus werden viele "Wunder" zugeschrieben - liest man aber aufmerksam und kritisch die Worte die von Jesus überliefert sind, kommt man zu dem Schluss, dass die beschriebenen Handlungen anders gewesen sein müssen, als sie über Jahrhunderte hinweg vom Klerus dargelegt und ausgelegt wurden:

2:1 Und nach einigen Tagen ging er wieder nach Kapernaum; und es wurde
bekannt, daß er im Hause war.

2:2 Und es versammelten sich viele, so daß sie nicht Raum hatten, auch
nicht draußen vor der Tür; und er sagte ihnen das Wort.

2:3 Und es kamen einige zu ihm, die brachten einen Gelähmten, von vieren
getragen.

2:4 Und da sie ihn nicht zu ihm bringen konnten wegen der Menge, deckten
sie das Dach auf, wo er war, machten ein Loch und ließen das Bett
herunter, auf dem der Gelähmte lag.

2:5 Als nun Jesus ihren Glauben sah, sprach er zu dem Gelähmten: Mein
Sohn, deine Sünden sind dir vergeben.

2:6 Es saßen da aber einige Schriftgelehrte und dachten in ihren Herzen:

2:7 Wie redet der so? Er lästert Gott! Wer kann Sünden vergeben als
Gott allein?
Ps 130,4; Jes 43,25

2:8 Und Jesus erkannte sogleich in seinem Geist, daß sie so bei sich
selbst dachten, und sprach zu ihnen: Was denkt ihr solches in euren
Herzen?

2:9 Was ist leichter, zu dem Gelähmten zu sagen: Dir sind deine Sünden
vergeben, oder zu sagen: Steh auf, nimm dein Bett und geh umher?

Da hat ein Zimmermann in einem kleinen staubigen Ort im fernen Palästina etwas gemacht, was durch den Vater der Psychoanalytik, Dr. Freud, erst Jahrhunderte später analysiert wurde: Er hat dem leidenden Menschen soviel an Hoffnung, Glaube und Zuversicht gegeben, das dieses seine psychosomatische Krise überwunden hat, seinen Teppich eingerollt hat und nach Hause gelaufen ist.

Das gleiche gilt für die Geschichte vom Lazarus, der angeblich drei Tage tot war und schon zu riechen begann (Kunststück zur damaligen Zeit - da gab`s keine Duschen im Haus - und wenn sich heuite einer drei Tage auf sein Bett in eine Lehmhütte legt und nicht aufsteht, stinkt er auch - egal ob noch lebend oder schon tot...). Zum Lazarus gehört die Frage eines theoretischen Änhangers: "Herr, darf ich bevor ich Dir folge noch meine Toten begraben"? Überlieferte Antwort:"Lass`die Toten die Toten begraben"...

Hier ist mit Sicherheit nicht der körperlich verstorbene Lazarus erwähnt, hier ist mit Sicherheit nicht ausgesagt worden, das Skelette aus dem Grab aufsteigen um die zukünftigen Skeletten zu beerdigen - Jesus erweckte den im geistigen Sinne toten Lazraus und keine Leiche. Und Jesus sprach davon, dass die geistig Toten, also diejenigen die gar keinen Bezug zur Geistigkeit haben, ihre physisch Toten begraben können. Aus wissenschaftlicher Sicht ist das einzige "Wunder", das Jesus Kenntnisse besass, die erst Jahrhunderte nach Ihm wissenschaftlich entdeckt wurden.
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#58
Hallo Keiner,

mit deiner Aussage hast du vollkommen Recht.

Aber ich glaube ich habe keine reliogöse Idelogie. Weil verwerte alles für mich, wie Religion in mein Weltbild passt.

Und ja was du ansprichts, ist voll interessant.

Ich stelle mir die Frage, warum einer im 1500en Jahrhundert Bibel in Form gebracht hat und warum nicht alle Schriften bezüglich Bibel komplett übernommen wurden, sondern nur einige Evangelien in Bibel übernommen wurden. Das würde mich mal interessieren.

Mag ja sein. dass es andere Gegebenheiten gab. Naja also 500 nach Christi Geburt wurde doch bestimmt auch was verdaddelt. Keine Zeitzeugen, keine Aufzeichnungen. Ist uferlos, da noch was rauszufinden.
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#59
Gelöscht
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#60
Gelöscht
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