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Evangelischer Schulunterricht
>>Als ihr elfjähriger Sohn Manuel aus der Schule kam und erzählte, seine Lehrerin halte Homosexualität für Sünde, war Marion Schneider empört (Namen aller Kinder und Eltern geändert). Als die Lehrerin mit dem Teufel drohte und Manuel nachsitzen ließ, weil er zu Hause keine Bibel hatte, war sie fassungslos. Als Manuel schließlich erzählte, seine Lehrerin sei der Meinung, Gott habe den Menschen direkt auf die Welt gesetzt, Evolution habe nie stattgefunden, wurde Marion Schneider die Sache unheimlich. Sie beschwerte sich bei der Schulleitung. Die Lehrerin stritt alles ab. Die Rektorin verteidigte sie. Es endete damit, dass Manuel nach einigem Hin und Her von der Schule flog.<<
*http://www.sueddeutsche.de/muenchen/methoden-an-evangelischer-privatschule-in-muenchen-wenn-der-lehrer-mit-dem-teufel-droht-1.1500144
Es gibt weder gut noch böse in der Natur, es gibt keine moralische Entgegensetzung, sondern es gibt eine ethische Differenz. (Gilles Deleuze)
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(19-10-2012, 14:34)schmalhans schrieb: Es endete damit, dass Manuel nach einigem Hin und Her von der Schule flog
entschuldigung, aber wenn man mit den inhalten einer religion nichts anfangen kann, wieso schickt man dann seine kinder auf eine solche konfessionelle schule?
wenn ich dagegen bin, tiere zu töten, trete ich auch nicht dem jagdverein bei, wenn ich nicht geschlagen werden möchte, werde ich nciht boxer...
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 19-10-2012, 15:46 von schmalhans.)
Tut nix zur Sache, denn auch konfessionelle Schulen müssen sich an vorgegebene Lehrpläne halten und können nicht vermitteln, wozu sie lustig sind (auch wenn sie das gerne so möchten).
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Eben, unsere Lehrpläne sind im Biologieunterricht auf Evolutionstheorie ausgerichtet und nicht aufdie Bibel. Darüber, dass es auch diese Ansicht gibt wird im Religionsunterricht informiert, wo Schüler über die Weltreligionen unterrichtet und informiert werden sollen.
Man kann als Schüler im Abitur ja auch nicht die Bio_Zettel wieder abgeben und sagen, dass die Lehrerin aber meint, der Mensch sei in 7 Tagen auf die Welt gekommen und deswegen muss sie auch so das Abi kriegen. Das läuft halt nicht, egal welcher Überzeugung man selbst ist.
Gruß
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(19-10-2012, 15:45)schmalhans schrieb: Tut nix zur Sache, denn auch konfessionelle Schulen müssen sich an vorgegebene Lehrpläne halten und können nicht vermitteln, wozu sie lustig sind (auch wenn sie das gerne so möchten).
natürlich müssen sie sich an lehrpläne halten
ich glaube aber nicht, daß über den teufel was im lehrplan steht (dein argument zieht hier also nicht) - mit so was konfrontiert zu werden, damit muß man aber an einer enstprechend ausgerichteten evangelikalen schule eben rechnen
außerdem steht hier sowieso, wie ich deinem zeitungsschnipsel entnehme, aussage gegen aussage und keiner von uns hier weiß, was tatsache ist
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(19-10-2012, 19:08)Schmettermotte schrieb: Eben, unsere Lehrpläne sind im Biologieunterricht auf Evolutionstheorie ausgerichtet und nicht aufdie Bibel
und die lehrerin gibt ja wohl auch an, die et zu unterrichten
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Naja, wenn da shinkommt und die gesamte Klasse das bestätigt fliegt sie wohl raus. Vielleicht sollte sie in die USA auswandern, dort gibt es genügend "Schulen", die sie herzlichst mit dieser Einstellung begrüßen würden.
Gruß
Motte
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Es ist wohl eine bittere Erkenntnis, dass Mythen (uralte, holistische Deutungen des menschlichen Daseins) als Realitäten genommen werden. So etwas wird nur verständlich, wenn man sich die Einfachheit (oder den Wunsch danach) dieser Leute vor Augen führt.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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Papst Benedikt XVI. hat sich gegen einen blinden Fortschrittsglauben gewandt. Die großartigen wissenschaftlichen Entdeckungen und technischen Erfolge hätten den Menschen keineswegs freier und menschlicher gemacht, sagte der Papst am Mittwoch laut Kathpress während der Generalaudienz auf dem Petersplatz
http://derstandard.at/1350259355513/Paps...forumstart
ähm... wie auch und warum?
freiheit und menschlichkeit sind keine wissenschaftlichen oder technischen kategorien. die zeitdilatation zu verstehen macht nicht notwendig frei, autos bauen zu können nicht menschlich - das wird allerdings auch gar nicht in anspruch genommen
die kirche behauptet doch freiheit und menschlichkeit als ihre domäne!
und wie schauts da mit den erfolgen aus?
besch...eiden!
Gewalt und Ungerechtigkeit dauerten an, so Benedikt XVI. Die wissenschaftliche Forschung sei zwar wichtig, auf die entscheidenden Fragen des Menschen könne sie jedoch keine Antworten geben
noch mal: das sieht sie auch gar nicht als ihre aufgabe!
genauso gut könnte sich der alte mann darüber aufregen, daß seine roten pumos nicht zum hinternabwischen taugen
Der christliche Glaube hingegen gebe solche Antworten und ermögliche wirkliche Freiheit und Humanität
antworten geben ist nicht schwer - sagt ja keiner, daß sie deshalb auch schon zutreffen müssen. der beweis für letzteres allerdings steht noch aus - bzw. wird von vielem anderen als dem christlichen glauben genauso erbracht (hat also wohl ursächlich damit gar nichts zu tun)
Oft herrsche heute eine materialistische Kultur vor, die nur das gelten lasse, was der Mensch mit den eigenen Sinnen erfahren könne, bedauerte Benedikt XVI
naja, da kann man sich ja wenigstens halbwegs sicher sein...
erzählen kann mir jeder alles mögliche
Zugleich gebe es eine wachsende Zahl von orientierungslosen Menschen, die nach einer Antwort jenseits der materiellen Welt suchten. Diese Gruppe sei häufig bereit, an "alles und an dessen Gegenteil" zu glauben. In dieser "spirituellen Wüste" gelte es, die christliche Botschaft zu verkünden und zu leben, hob der Papst als Auftrag an Geistliche und Laien hervor
da hat er seine zielgruppe gut erkannt!
naive denkverweigerer, die bereit sind, an "alles und an dessen Gegenteil" zu glauben - hauptsache, es kann geglaubt werden und man muß nicht wissen. gibts doch letzteres schließlich nicht gratis und ohne mühe...
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Na ja, der wissenschaftliche Fortschritt hat schon einiges an Erleichterungen gebracht. Man nehme nur einmal die Medizin! Ich glaube nicht, dass die Menschen so viel glücklicher waren, als ihrer aller Lebenserwartung noch unter 50 Jahren lag und Epidemien, die man heute behandeln kann, tausende von Toten forderten. Der Papst würde sich sicher auch nicht gerne ohne Narkose operieren lassen, wie das noch vor 200 Jahren üblich war, und auch die Kirchen haben ihre Vorteile von den modernen Medien.
Außerdem hat es den Anschein, dass Gesellschaften, die wissenschaftlich fortschrittlicher sind, auch sonst toleranter und menschenfreundlicher sind.
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25-10-2012, 10:56 von schmalhans.)
(25-10-2012, 10:33)petronius schrieb: Oft herrsche heute eine materialistische Kultur vor, die nur das gelten lasse, was der Mensch mit den eigenen Sinnen erfahren könne, bedauerte Benedikt XVI
Das ausgerechnet das Oberhaupt der katholischen Kirche das sagt, entbehrt nicht eines besonderen Maßes an Zynismus, ist doch kaum eine andere Religionsgemeinschaft so reich wie diese und verfügt über so gewaltige materielle Werte.
(25-10-2012, 10:33)petronius schrieb: Zugleich gebe es eine wachsende Zahl von orientierungslosen Menschen, die nach einer Antwort jenseits der materiellen Welt suchten. Diese Gruppe sei häufig bereit, an "alles und an dessen Gegenteil" zu glauben. In dieser "spirituellen Wüste" gelte es, die christliche Botschaft zu verkünden und zu leben, hob der Papst als Auftrag an Geistliche und Laien hervor
Ob er für die "wachsende Zahl" auch Belege hat? Irgendwie scheint dieser Komiker noch nie etwas von Philosophie, Literatur, Kunst und Kultur gehört zu haben. Er könnte aber mal einen Blick in die Geschichtsbücher werfen um zu erkennen, wie seine Institution diese Bereiche des geistigen Lebens immer wieder zu unterdrücken oder zu vereinnahmen versuchte und es auch heute noch tut.
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(25-10-2012, 10:40)Lelinda schrieb: Außerdem hat es den Anschein, dass Gesellschaften, die wissenschaftlich fortschrittlicher sind, auch sonst toleranter und menschenfreundlicher sind.
klar
hat mit aufgeklärtem denken zu tun
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(25-10-2012, 10:33)petronius schrieb: Papst Benedikt XVI. hat sich gegen einen blinden Fortschrittsglauben gewandt. Die großartigen wissenschaftlichen Entdeckungen und technischen Erfolge hätten den Menschen keineswegs freier und menschlicher gemacht, sagte der Papst am Mittwoch laut Kathpress während der Generalaudienz auf dem Petersplatz
Imho Gerede ohne Inhalt. Der Papst vereinnahmt Begriffe wie "Freiheit" und "Menschlichkeit" einfach mal für seine Kirche, ohne jedoch auch zu sagen wie die Kirche das angeblich schaffen möchte (die vielen Missstände durch Kirche und christliche Religion strafen der Kirche als Instanz für Freiheit/Menschlichkeit lügen).
Der Mann scheint wenig Ahnung vom Selbstverständnis von Wissenschaft zu haben. Es ist nicht primäres Ziel der Wissenschaft Freiheit, Menschlichkeit und dergleichen zu fördern. Im Gegenteil, die Wissenschaft bedient sich im besten Fall der Freiheit (Freiheit der Wissenschaft). Andererseits kann auch die Wissenschaft dazu beitragen alte Denkmuster zu widerlegen und somit auch einen Beitrag zur Freiheit leisten.
Die katholische Kirche gibt Antworten auf die "entscheidenden Fragen des Menschen"? Das stimmt, allerdings ist es fraglich ob derlei Antworten über den Zweck des Tröstens hinauskommen. Soll heißen, nicht der Wahrheitsgehalt der Antwort ist von Interesse, sondern ledglich das es eine Antwort gibt, die dem Fragenden gefällt (ihm Trost, Hoffnung... ect. gibt).
Denn auch die Philosophie gibt Antworten auf die "entscheidenden Fragen des Menschen". Allerdings immer mit dem kleinen Vermerk: Angaben ohne Gewähr.
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(25-10-2012, 13:48)Gundi schrieb: Denn auch die Philosophie gibt Antworten auf die "entscheidenden Fragen des Menschen". Allerdings immer mit dem kleinen Vermerk: Angaben ohne Gewähr.
Das ist eben der große Unterschied zwischen Religion und Philosophie: Beide suchen nach Antworten, aber die Religionen behaupten, die wahre Antwort zu haben, während die Philosophie zugibt, dass ihre Antworten nur Theorien sind.
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(25-10-2012, 19:31)Lelinda schrieb: aber die Religionen behaupten, die wahre Antwort zu haben
Das mögen viele religiöse Vertreter tun, aber so ganz grundsätzlich sehe ich bei Religionen eher ein Bekenntnis zu einer "Wahrheit", einer "Ordnung" hin.
Man legt sich in gewisser Weise fest, und steht für diese Idee.
Mit arrogantem "ich weiß es besser" muss das keineswegs etwas zu tun haben.
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