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Barabbas
#1
Gräzisierter ↗aramäischer Name (Bar 'abba, Aram. = Sohn des Vaters).

Nach Berichten der ↗Evangelisten stand Barabbas zur gleichen Zeit wie Jesus vor Gericht. Die Volksmenge, von der Tempelpriesterschaft aufgewiegelt, verlangte die Hinrichtung Jesu und Barabbas' Freilassung. ↗Pontius Pilatus entsprach schließlich dem Wunsch der Menge (Mk 15, 7ff.; Mt 27,15ff.; Lk 23,13ff.; Joh 18,38ff.).

Bei Mk ist Barabbas ein Aufrührer, der in Gemeinschaft einen Mord begangen hatte, bei Mt ein berüchtigter Gefangener, bei Lk ein Aufrührer und Mörder und Joh ein Räuber. Will man hinter Barabbas eine historische Person vermuten, dann wird er wohl ein Widerstandskämpfer aus dem ↗zelotischen Umfeld gewesen sein.

Außerbiblisch ist der Barabbas der ↗Passionsgeschichte nicht bezeugt. Auch zu dem von den Evangelisten behaupteten Brauch einer ↗Pascha-Amnestie gibt es keine Belege.

Möglicherweise handelt es sich bei Barabbas um einen theologischen Gegenentwurf zur Person Jesu: Das jüdische Volk entscheidet sich für den gewalttätigen Sohn des Abbas. Von Jesus, der sich dem Willen seines göttlichen Vaters zum Wohle der Menschen unterwirft, wendet es sich ab.


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MfG B.
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