Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Warum Glaube?
#16
(23-05-2014, 06:39)Noumenon schrieb: Muss ich dir mit deinen über 5000 Beiträgen* das wirklich noch erklären...? Eusa_eh

(*nachträglich herzlichen Glückwunsch zum 5000. Beitrag übrigens)

Danke,
trotz vieler Fragen bleiben die schlüssigen Antworten leider oft aus ;)
#17
Ich bin mehr dafür, das der Glaube etwas temporäres ist.
Ich glaube solange an etwas bis sich der Glaube in Wissen wandelt, denn dann ist es kein Glaube mehr.
Somit kann ich an Gott glauben, da wir nicht wissen das es Ihn gibt.
Ich kann aber auch nicht an Gott glauben, wenn ich logische zusammenhänge (vom Urknall über die Evolution bis heute) als bewiesenes Wissen annehme.
#18
Wilhelm schrieb:Ich kann aber auch nicht an Gott glauben, wenn ich logische zusammenhänge (vom Urknall über die Evolution bis heute) als bewiesenes Wissen annehme.
Meiner Meinung nach kann man das selbstverständlich doch.
Ich denke, dass Glaube nicht von Denken, Wünschen oder Wissen abhängig ist, sondern dem sogar widersprechen kann...

Im Übrigen ist auch die Ansicht mit dem Urknall nur ein Glaube (kein religiöser, aber einer über die Beschaffenheit der Welt).
Du sagst ja selber "... als bewiesenes Wissen annehmen". Letzten Endes kann das wohl kaum wer wahrlich wissen, aber wir als Laien erst recht nicht.
End ek swerio in allum fernan Landsidun,
in Woden ende Thunar ende Sahsnot
ende allum them Holdum, the hira Genotas sint...
#19
(27-05-2014, 14:22)Hathagat schrieb: Im Übrigen ist auch die Ansicht mit dem Urknall nur ein Glaube...

Auch wenn die Urknall-Theorie (klick!) nicht auf alle Fragen, die zum Ursprung des Universums anfallen, zufriedenstellend Antwort gibt, ist sie derzeit immer noch das beste diesbezügliche Erklärungsmodell.
MfG B.
#20
Wenn du mit "beste" meinst, dass es das am intensivsten, tiefgehensten und breitgefächertsten erklärte ist... dann hast du wohl recht. Ein weiser Atheist sagte mir einmal: "Wir können Gott nicht beweisen und nicht widerlegen. Wir kommen aber gerade dahinter, dass das Universum auch ganz gut ohne ihn funktionieren könnte." :)

Das alles meinte ich aber nicht damit. Was ich meine, ist etwas ganz anderes.
Ich denke mal, dass keiner unter uns hier ist, der - in diesem Falle nun die Urknall-Theorie - mit entwickelt hat oder sie erforscht. Die meisten werden sich die offiziellen Forschungen dazu wahrscheinlich nicht mal ansatzweise intensiver angesehen haben...
Man glaubt einfach etwas, was einem gesagt wird. Man hat es mal gehört, es wurde einem mal in der Schule erzählt, es stand beiläufig in irgend einem Buch... da mit der Einstellung heran zu gehen "ja gut, dann muss es ja stimmen" ist schlichtweg nicht korrekt denke ich.
Die meisten glauben diese Theorie einfach so, ohne weiteres dazu sagen zu können. Wirklich anders als z.B. der christliche Glaube, bei dem auch einfach an Gott geglaubt wird ohne dass man ihn weiter erklären könnte, ist das nicht. Auch recht blindes Vertrauen...
End ek swerio in allum fernan Landsidun,
in Woden ende Thunar ende Sahsnot
ende allum them Holdum, the hira Genotas sint...
#21
(27-05-2014, 18:23)Hathagat schrieb: Wenn du mit "beste" meinst, dass es das am intensivsten, tiefgehensten und breitgefächertsten erklärte ist... dann hast du wohl recht

das "beste" erklärungsmodell ist wohl das am nachvollziehbarsten aus dem realen befund abgeleitete

der "urknall" ist schließlich eine rückrechnung anhand etablierter bzw. empirisch belegter physikalischer zusammenhänge

(27-05-2014, 18:23)Hathagat schrieb: Ich denke mal, dass keiner unter uns hier ist, der - in diesem Falle nun die Urknall-Theorie - mit entwickelt hat oder sie erforscht. Die meisten werden sich die offiziellen Forschungen dazu wahrscheinlich nicht mal ansatzweise intensiver angesehen haben...
Man glaubt einfach etwas, was einem gesagt wird

nein

denn man weiß, daß diese theorie grundsätzlich nachvollziehbar ist, und kann anhand des wissenschaftlichen systems (peer review etc.) davon ausgehen, daß der anerkannte stand des wissens hand und fuß hat

das ist bei allen transzendenzbezügen in keiner weise der fall, sie sind und bleiben reine behauptung
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
#22
petronius schrieb:das "beste" erklärungsmodell ist wohl das am nachvollziehbarsten aus dem realen befund abgeleitete
Also Nachvollziehbarkeit hängt ja von der geistigen Leistung des jeweiligen ab, der nachvollziehen soll ;)

Und woher weißt du persönlich, was realer Befund ist und was nicht? Bis du zufällig selbst an den Forschungen beteiligt?
Weißt du es wirklich... oder vertraust du lediglich einer Gruppe von Leuten, die meinen, die wüssten die Wahrheit? O.o
End ek swerio in allum fernan Landsidun,
in Woden ende Thunar ende Sahsnot
ende allum them Holdum, the hira Genotas sint...
#23
(27-05-2014, 20:48)Hathagat schrieb:
petronius schrieb:das "beste" erklärungsmodell ist wohl das am nachvollziehbarsten aus dem realen befund abgeleitete
Also Nachvollziehbarkeit hängt ja von der geistigen Leistung des jeweiligen ab, der nachvollziehen soll ;)

nein, sondern von der geistigen Leistung derer, die sie nachvollzogen haben

es gibt ja auch brot, wenn man selbst keins backen kann - würde man dann dem bäcker vorhalten, er könne es auch nicht?

(27-05-2014, 20:48)Hathagat schrieb: Und woher weißt du persönlich, was realer Befund ist und was nicht?
Bis du zufällig selbst an den Forschungen beteiligt?

als naturwissenschaftler bin ich mit naturwissenschaftlichem arbeiten vertraut

das scheint vielen gläubigen zu fehlen, zumal, wenn sie naturwissenschaft als "auch nur blinden glauben" denunzieren
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
#24
Du missverstehst mich. -.-

Keineswegs "denunziere" ich Naturwissenschaft als blinden Glauben. Die Naturwissenschaftler, die ihre jeweiligen Gebiete erforschen, sind meiner Meinung nach die, die es wohl wahrlich wissen, zumindest ist es bei ihnen am wahrscheinlichsten.
Es geht mir statt dessen eher um jene, die keine Wissenschaftler sind - sich also nicht mit dieser Materie auseinandergesetzt haben, sondern einfach glauben, was ihnen vorgesetzt wird. Natürlich ist das von Nöten für Kommunikation binnen eines gesellschaftlichen Konsens'...
Doch wenn ich ehrlich bin weiß ich nicht mal, ob es z.B. Australien gibt! Es ist zwar gut möglich, da alle dauernd davon reden, es Fotos gibt, etc... Doch ich bin selbst noch nie da gewesen und muss mich stets auf die Aussagen anderer verlassen.
Und wie ist das erst mit Atomen, dem Urknall, etc... Sachen, von denen noch viel weniger Leute wissen, ob/dass es sie gibt/gab?

Erkenntnistheorie. Filme wie die Truman-Show oder Matrix haben mich im Gesamten recht misstrauisch gegenüber dem gemacht, was da in der Welt sein soll. Praktisch ist dieses Misstrauen nicht und muss in der Praxis, nach außen hin, eben dem Konsens gegenüber zurück stecken. Doch theoretisch wissen wir so wenig...
End ek swerio in allum fernan Landsidun,
in Woden ende Thunar ende Sahsnot
ende allum them Holdum, the hira Genotas sint...
#25
(27-05-2014, 23:10)Hathagat schrieb: Du missverstehst mich. -.-

Keineswegs "denunziere" ich Naturwissenschaft als blinden Glauben

das nehme ich erfreut zur kenntnis

dein diktum "Man glaubt einfach etwas, was einem gesagt wird" insinuierte das gegenteil

(27-05-2014, 23:10)Hathagat schrieb: Es geht mir statt dessen eher um jene, die keine Wissenschaftler sind - sich also nicht mit dieser Materie auseinandergesetzt haben, sondern einfach glauben, was ihnen vorgesetzt wird

und dem ist nicht so, wie ich ja ausgeführt habe

da wird nicht "einfach geglaubt", sondern es gibt sehr gute gründe, den aussagen der naturwissenschaft zu vertrauen



Doch wenn ich ehrlich bin weiß ich nicht mal, ob es z.B. Australien gibt!

das ist wohl dein ganz persönliches problem
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
#26
petronius schrieb:da wird nicht "einfach geglaubt", sondern es gibt sehr gute gründe, den aussagen der naturwissenschaft zu vertrauen
Vertrauen ist aber eben nicht Wissen!
End ek swerio in allum fernan Landsidun,
in Woden ende Thunar ende Sahsnot
ende allum them Holdum, the hira Genotas sint...
#27
(27-05-2014, 23:19)Hathagat schrieb:
petronius schrieb:da wird nicht "einfach geglaubt", sondern es gibt sehr gute gründe, den aussagen der naturwissenschaft zu vertrauen
Vertrauen ist aber eben nicht Wissen!

begründetes vertrauen ist mehr als blinder glaube

und wissen kann vermittelt werden, ohne daß man alles selber nachvollziehen müßte

deiner ansicht nach vermitteln also z.b. universitäten in ihren vorlesungen kein wissen, sondern nur glauben

interessante ansicht
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
#28
(27-05-2014, 18:23)Hathagat schrieb: Was ich meine, ist etwas ganz anderes.
Ich denke mal, dass keiner unter uns hier ist, der - in diesem Falle nun die Urknall-Theorie - mit entwickelt hat oder sie erforscht. Die meisten werden sich die offiziellen Forschungen dazu wahrscheinlich nicht mal ansatzweise intensiver angesehen haben...
Man glaubt einfach etwas, was einem gesagt wird.
Man sollte zwei Sorten von Glaube strikt auseinander halten:
- Wissenschaftlich, philosophisch: Für zutreffend halten, ggf. prüfen.
- Religiös: Vertrauen in eine Wertegemeinschaft, gemeinsame Konventionen.

Der wissenschaftlichen Aussage vertraue ich, weil ich etwas weiß. Ich kann jedes Detail darauf prüfen, ob seine Beschreibung zutrifft. Insbesondere kenne ich die aufgezählten Fakten, auch wenn ich mir über die Feldgleichungen keine Gedanken mache. Im Übrigen siehe Beitrag Petronius.

Im Gegensatz dazu steht der religiöse Glaube, der etwas völlig anderes beinhaltet: Nämlich die Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft, die den gleichen oder ähnlichen Mythen anhängt. Dieser Glaube bedeutet: Anhänger zu sein, gemeinsame Werte (u. a. Menschenbild) und Riten zu pflegen. Mithin definiert religiöser Glaube was unter Gleichgesinnten als gut, liebevoll, richtig und gerecht gelten soll. Wenn ich überhaupt auf etwas vertraue, dann auf die Weisheit dessen, was sich über lange Zeiträume sozial bewährt.

(27-05-2014, 18:23)Hathagat schrieb: Wirklich anders als z.B. der christliche Glaube, bei dem auch einfach an Gott geglaubt wird ohne dass man ihn weiter erklären könnte, ist das nicht. Auch recht blindes Vertrauen...
Nein, diese Art des Glaubens ist nicht blind, sondern besteht schlicht aus Konventionen (Details s. o.). Eine davon ist der Mythos einer gerechten Macht über allem, die mit reichhaltiger Symbolik ausgestaltet wurde und wird: Gott (im Fall der abrahamitischen Religionen).
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
#29
(27-05-2014, 23:32)petronius schrieb: ...
deiner ansicht nach vermitteln also z.b. universitäten in ihren vorlesungen kein wissen, sondern nur glauben

interessante ansicht
In der Tat. Im Grunde müssten Universitäten eine unübersehbare Reihe von Tatsachen vermitteln, die man sich im Einzelnen gar nicht alle merken könnte. Aber dadurch dass sie in Zusammenhänge gebracht werden, ergibt sich ein Ordnungsschema, ein Modell, welches die Fakten berechenbar (oder besser: abschätzbar) macht. Da wird nichts durch Konvention fest gelegt!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
#30
(27-05-2014, 23:32)Ekkard schrieb: Nein, diese Art des Glaubens ist nicht blind, sondern besteht schlicht aus Konventionen (Details s. o.). Eine davon ist der Mythos einer gerechtenv Macht über allem, die mit reichhaltiger Symbolik ausgestaltet wurde und wird: Gott (im Fall der abrahamitischen Religionen).

SOnderbarer Glaube.
EIgentlich sind das feste Verhaltensvorschriften.
Wo sollen be Göttern Konventionen herkommen.

Ob ich an einen Mythos glaube oder an einen Gott ist egal.
Das Verhalten ist das Gleiche.

Diese ganze Symbolik ist doch nur notwendig weil eine
Wörtlichkeit ziemlicher Quatsch wäre.

Man kann ziemlich vieles so hinsymbolisieren , Werte hineininterpretieren
die nie drin waren.
Vieles ist vieleicht wörtlich auch garnicht mehr so verständlich, besonders aus anderen Kulturkreisen.

Wenn ich einem der gerade Deutsch gelernt hat sage,
das ich zu meinem Hund gesagt habe "Platz" meint der vielleicht
das wäre eine Aufforderung zum explodieren.


Möglicherweise verwandte Themen…
Thema Verfasser Antworten Ansichten Letzter Beitrag
  Warum lässt Gott sowas zu? APOSH 291 20610 20-04-2024, 18:56
Letzter Beitrag: Ekkard
  Nicht religiös bestimmter Glaube Reklov 304 38550 11-04-2023, 22:26
Letzter Beitrag: Ulan
  Glaube gegen (Natur)Wissenschaft Reklov 554 130186 16-01-2022, 12:42
Letzter Beitrag: Ulan

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 4 Gast/Gäste