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Legenda Aurea
#1
Sammlung christlicher ↗Heiligenlegenden des ↗Dominikanermönchs Jacobus de Voragine (1228-1398, ab 1292 ↗Erzbischof von Genua).

Im 13. Jh entstanden viele lateinisch- und volkssprachliche Legendensammlungen, von denen die des J. de Voragine die bei weitem populärste gewesen war. Entstanden in den Jahren zwischen 1252 – 1260 (LThK, Bd 6, 741), war sie ursprünglich auf ↗Lateinisch verfasst.  Sie wurde in nahezu alle europäischen Volkssprachen übersetzt und aufgrund ihrer großen Verbreitung zum erfolgreichsten Buch des ↗Mittelalters. Das Werk war zunächst auch unter der Betitelung "Vitae sanctorum a praedicatore quodam"  verbreitet. Überliefert sind auch die Titel "Nova legenda" und "Novum Passionale".

Der Aufbau der Legendensammlung folgt dem Kirchenjahr. Der Autor war um Glaubwürdigkeit bemüht. Wenn verschiedene Versionen von Legenden vorlagen, die ihm gleichermaßen plausibel erschienen, ließ er sie mit entsprechenden Anmerkungen nebeneinander stehen. In seiner ersten Fassung umfasste das Legendar 182 Traktate. 1500 lagen bereits über 70 Druckauflagen vor. Im Zuge von Neuauflagen und Übersetzungen wurden Ergänzungen vorgenommen. Das Werk wuchs in manchen späteren volkssprachlichen Ausgaben bis auf den doppelten Umfang an.

Im späten Mittelalter und in der ↗Frühen Neuzeit war die "Legenda Aurea" eine reiche Quelle für Prediger und Kunstschaffende.


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MfG B.
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