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Für wen gelten die Heiligen Schriften?
#26
Soweit es um Geschichtsforschung geht, muß man natürlich wie bei jeder Wissenschaft zwischen Fakten und Schlußfolgerungen trennen. Da Geschichte so nicht reproduzierbar ist, sind dort Aussagen zur "Wahrheit" noch viel problematischer als zB in der Naturwissenschaft, die sich auch hütet, diesen Begriff zu verwenden.

Dabei sind vor allem die Quellen zu untersuchen, also historische Texte müssen darauf geprüft werden, ob sie tatsächlich von Zeitgenossen stammen und mit welcher Motivation der Autor unterwegs war. Dann ist zu prüfen, ob mehrere unabhängige Quellen für ein historisches Ereignis bestehen und wo die Gemeinsamkeiten und wo die Differenzen liegen. Die Archäologie liefert dann weitere Hinweise auf Richtigkeit oder Falschheit der Texte. 

Selbstverständlich kann man nie zu 100% sicher sein, daß eine Quelle die "Wahrheit" wiedergibt, zumal man ja bereits bei zwei lebenden Zeitzeugen Differenzen feststellen wird, die nicht einmal absichtlicher Lüge entstammen müssen.

So sind auch die Texte des AT zu untersuchen, soweit sie vorgeblich historische Ereignisse zu schildern suchen. Als Beispiel sei Moses und der Auszug aus Ägypten genannt. Die Geschichtsforschung wird sich niemals auf einen oder zwei Texte verlassen, von denen weder der Autor, noch die Zeit der Niederschrift, noch die Motivationslage bekannt sind bzw. nur grob einsortiert werden können, zumal bekannt ist, daß die Niederschrift auf Basis viel älterer, oft nur mündlicher Überlieferung stattfand.

Dann sucht man in anderen Quellen nach Bestätigungen, vornehmlich natürlich in ägyptischen Quellen, aber auch aus Nachbarregionen. Man sollte ja annehmen, daß solch ein gewaltiges Ereignis samt den vorhergehenden Plagen irgendjemandem aufgefallen sein sollte. Fakt ist, es gibt keine außerbiblische Bestätigung, nicht einmal ein Hinweis. Eher deutet die Quellenlage darauf hin, daß es zwischen dem heutigen Ägypten und dem heutigen Israel/Palästina über Jahrhunderte Wanderungsbewegungen in beide Richtungen in Clangrößen gab, von einem gleichzeitigen Auszug zehntausender Menschen ist jedoch nichts zu finden.

Dies deutet, bei aller Vorsicht, darauf hin, daß es sich um einen Mythos handelt, zudem mit der Auszugsgeschichte auch noch reichlich übernatürliche Geschehnisse verbunden werden und bislang niemand auch nur ein übernatürliches Ereignis beweisen konnte.
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RE: Für wen gelten die Heiligen Schriften? - von HJS6102 - 07-07-2017, 14:16

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