(26-11-2018, 23:57)Sinai schrieb:(26-11-2018, 13:34)Benedikt schrieb: Für mich ist auch die Vorstellung eines personalen Gottes mit dem man in Kontakt treten kann, Pantheistisch
Ich denke, der MANITOU der Indianer (der Große Geist) dürfte da gut hineinpassen
Der passt da ueberhaupt nicht hinein. Manitou hat mit Pantheismus nichts zu tun. Die Staemme, von denen der Begriff stammt, glaubten an eine Vielzahl von Geistern/Goettern.
(26-11-2018, 23:57)Sinai schrieb: Dein Verdacht von der Wunschvorstellung von Atheisten ist nicht ganz unbegründet:
(26-11-2018, 00:55)Bion schrieb: ( . . . )
Nicht von ungefähr hat Schopenhauer den Pantheismus als "höflichen Atheismus" bezeichnet.
Als sich der Atheismus in Nordeuropa an die Oberfläche wagte (Frankreich, England, Preußen), mußte er vorsichtig sein. Er kursierte bis 1750 in Adelskreisen - und mußte "höflich" sein. Wäre er damals so vulgär aufgetreten wie Karl Marx 1848, so wäre er verboten worden. Er maskierte sich als "Pantheismus" - wie Schopenhauer sagte
Meh. So wie Feuerbach anmerkte, wurde bei den oft polemischen Auseinandersetzungen viel Schindluder mit Begrifflichkeiten gefuehrt, um den Gegner schlecht aussehen zu lassen oder Unbeteiligte zu vereinnahmen. Den Pantheismus-Streit fasste er mal zusammen:
"Spinoza ist der Urheber der spekulativen Philosophie. Schelling ihr Wiederhersteller, Hegel ihr Vollender. Der Pantheismus ist die notwendige Konsequenz der Theologie (oder des Theismus) – die konsequente Theologie; der Atheismus die notwendige Konsequenz des 'Pantheismus', der konsequente 'Pantheismus'."
Dann merkte er an, dass das alles Unfug sei. Jeder dreht sich die Begriffe halt so zurecht, wie sie ihm in den Kram passen.